Öffentliche Versammlung in Paris

Truppen raus aus dem Norden und Osten Sri Lankas!

Die Lehren aus dem Bürgerkrieg in Sri Lanka

Öffentliche Versammlung in Paris am Sonntag, den 15. März 2009 AGECA, 177 rue de Charonne, 75011 Paris Beginn: 14.30 Uhr

In Sri Lanka entwickelt sich eine Tragödie. Nach fast dreißig Jahren Krieg gegen die tamilische Minderheit hält die Rajapakse-Regierung jetzt 250.000 Zivilisten in einem kleinen Gebiet, das noch von den Tamil Tigers gehaltenen wird, in einer Falle gefangen und tötet sie wahllos.

Der regionale Gesundheitsdirektor Dr. Thurairajah Varatharajah, der am Krankenhaus in Putumattalan arbeitet, sagte am 13. Februar zu Associated Press, dass jeden Tag etwa 40 Zivilisten durch den intensiven Beschuss umkommen und mehr als 100 verletzt werden. Die meisten Verletzungen würden durch Granatsplitter verursacht. Nur noch acht Ärzte seien in dem Gebiet aktiv, aber das meiste Personal käme wegen der großen Gefahr nicht mehr zur Arbeit. Varatharajah sagte, dem Krankenhaus ginge jetzt jede Grundversorgung wie Antibiotika aus. Die Regierung habe die Belieferung des LTTE-Restterritoriums mit Versorgungsgütern, sogar mit lebenswichtigen Dingen wie Nahrungsmitteln und Medikamenten, streng reglementiert.

Gleichzeitig wird im Süden praktisch eine Diktatur ausgeübt. Todesschwadronen eliminieren bekannte Journalisten und Gegner der Regierung. Alle srilankischen Parteien sind in diese Verbrechen verwickelt.

Die srilankische Sektion des IKVI, die Socialist Equality Party, ist die einzige Partei, die von Anfang an systematisch gegen den Krieg gekämpft hat.

Die Vorgängerin der SEP, die RCL (Revolutionary Communist League), wurde 1968 gegründet, nachdem die Lanka Sama Samaja Party (LSSP) 1964 die Prinzipien des Trotzkismus verraten hatte und in die kapitalistische Regierung von Madame Sirimavo Bandaranaike eingetreten war. Der politische Verrat der LSSP hatte weitgehende Konsequenzen für die Arbeiterklasse nicht nur in Sri Lanka, sondern in ganz Asien und auf der ganzen Welt.

Die Gründung der RCL hatte direkt mit dem historischen Verrat der LSSP zu tun, die sich an den singhalesischen Chauvinismus anpasste. Dieser Chauvinismus ist das alte Mittel der Bourgeoisie, die Arbeiterklasse zu spalten und ihre eigne Herrschaft zu sichern.

Die Grundlage des Kampfs der SEP gegen den Krieg ist der Internationalismus. Sie fordert den bedingungslosen Rückzug der Armee aus dem Norden und Osten und kämpft gleichzeitig für die Einheit der singhalesischen und tamilischen Arbeiter im Kampf gegen die srilankische Bourgeoisie und ihre imperialistischen Hintermänner.

Die SEP unterstützt nicht die Forderung nach einem eigenständigen Staat Eelam. Ein solcher Staat wäre ökonomisch nicht lebensfähig und ein Werkzeug in den Händen der imperialistischen Mächte. Er würde nur den Interessen der tamilischen Bourgeoisie dienen, die Eelam in ein Billiglohngebiet für die transnationalen Konzerne verwandeln würde.

Der Bankrott dieser Perspektive ist der Grund für die verzweifelte Lage der LTTE im Krieg. Weil sie sich auf ethnische Kriterien stützt, statt auf eine Klassenposition, ist sie unfähig, sich an die singhalesische und internationale Arbeiterklasse zu wenden. Stattdessen sucht sie die Unterstützung der indischen Bourgeoisie und der imperialistischen Mächte, die aber in Wirklichkeit alle Colombo unterstützen und die LTTE völlig isoliert haben.

M. Theverajah (führendes Mitglied und SEP-Kandidat bei den jüngsten Regionalwahlen) und Peter Schwarz (IKVI) werden über den Kampf der SEP in Sri Lanka und über die Perspektive des IKVI sprechen.

Die Lehren aus diesem Kampf sind von großer Bedeutung für die Arbeiter und unterdrückten Völker ganz Asiens, im Nahen Osten wie auch in Europa und Frankreich.

Siehe auch:
Wir sind stolz auf den Wahlkampf der SEP in Sri Lanka
(20. Februar 2009)
Der Weg vorwärts für die Arbeiterklasse Südasiens
( 14. Februar 2009)
Stuttgart: Demonstration gegen Krieg in Sri Lanka
( 11. Februar 2009)
Loading