Der Krieg gegen den Irak, die Grünen und die taz

Ein Leser kommentiert die Berichterstattung zum Krieg gegen den Irak

An die Redaktion:

Die Berichte und Beiträge zum Krieg gegen den Irak in der wsws treffen den Nagel auf den Kopf. Zusammen mit den Veröffentlichungen des International Action Center im Internet sind sie die einzige Informationsquelle, die wirklich über die Hintergründe dieses so brutalen wie schmutzig-feigen und verlogenen Kriegs informiert. Auch Eurer Einschätzung der neuen Bundesregierung kann ich vorbehaltlos zustimmen. Nach den Windungen, die Joschka Fischer und seine Grünen in den letzten Jahren gemacht haben, um sich ja immer mit dem herrschenden Zeitgeist in Übereinstimmung zu befinden, war von dieser Seite leider nichts anderes zu erwarten, von Schröders SPD einmal ganz abgesehen. Schon beim Golfkrieg 1991 war die Opposition der Grünen äußerst schwächlich und nicht wirklich ernst gemeint.

Beiliegend übermittle ich Euch einen Beitrag, den ich noch während der Bombardierungen am 20. Dezember 1998 der Berliner "Tageszeitung" angeboten habe, deren Chefredakteur ich persönlich kenne. Ich habe mir erlaubt, darin einige Passagen aus Beiträgen in der wsws nahezu wörtlich wiederzugeben, andere Informationen stammen vom International Action Center (solltet Ihr noch keinen Kontakt mit dieser Organisation haben, so kann ich Euch nur dringend nahelegen, Euch mit den Leuten um Ramsey Clark, Ex-Justizminister der USA, in Verbindung zu setzen). Ich hatte mir keine großen Hoffnungen gemacht, daß die taz den Beitrag veröffentlichen würde. Doch die Reaktion der inzwischen zum Regierungsblatt avancierten ehemaligen Alternativpostille schockierte mich denn doch: man hielt es nicht für nötig, mir auch nur mit einer Zeile zu antworten! Als ich mir dann die Berichterstattung der taz zum Krieg einmal direkt ansah, mußte ich feststellen, daß sie weitgehend dem entsprach, was Ihr über die Reaktion der Grünen in "Die Maske fällt" geschrieben habt. Der Opportunismus ist erschreckend.

Mit solidarischen Grüßen

AB, 3. 1. 1999

Siehe auch:
Der Triumph der Gewalt und die Schande des "freien" Westens
(14. Januar 1999)
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