Malaysische Presse erhebt Vorwurf:

Ukrainische Regierung für MH17-Abschuss verantwortlich

Ein Artikel vom vergangenen Donnerstag in der malaysischen New Straits Times, der wichtigsten englischsprachigen Zeitung des Landes, beschuldigt die prowestliche ukrainische Regierung, sie habe letzten Monat die Maschine MH17 der Malaysian Airlines in der Ostukraine abgeschossen. Da die malaysischen Medien stark vom Staat kontrolliert werden, hat der Vorwurf, Kiew habe MH17 abgeschossen, offenbar die Zustimmung der malaysischen Regierung.

Die amerikanischen und europäischen Medien ignorieren diesen bemerkenswerten Bericht weitgehend, da er die Flutwelle von Vorwürfen widerlegt, die die CIA mittels die internationalen Medien ausgießen lässt. Demnach sei der russische Präsident Wladimir Putin für den Absturz von MH17 verantwortlich, – ein Vorwurf, für den bisher kein einziger Beweis vorliegt.

Der Artikel in der New Straits Times trägt den Titel: "Amerikanische Analysten kommen zum Schluss, dass MH17 von Flugzeug abgeschossen wurde", und schildert Beweise, laut denen ukrainische Kampfflugzeuge das Verkehrsflugzeug zuerst mit einer Rakete, und danach von beiden Seiten mit 30-Millimeter-Maschinengewehrfeuer angegriffen hätten. Das russische Militär hat bereits detaillierte Radar- und Satellitendaten vorgelegt, die zeigen, dass ein ukrainisches Jagdflugzeug vom Typ Suchoi SU-25 kurz vor dem Absturz hinter dem Flugzeug hergeflogen war. Das Kiewer Regime leugnet jedoch, dass sich seine Jagdflugzeuge zu dem Zeitpunkt in diesem Luftraum befanden.

Am Anfang des New Straits Times-Artikel heißt es: "Geheimdienstanalysten in den USA sind bereits zum Schluss gekommen, dass der malaysische Flug MH17 von einer Luft-Luft-Rakete abgeschossen worden sei, und dass die ukrainische Regierung etwas damit zu tun habe. Dies deckt sich mit einer neuen Theorie, die von lokalen Ermittlern aufgestellt wurde, laut der die Boeing 777-200 von einer Luft-Luft-Rakete schwer beschädigt und danach mit Maschinengewehrfeuer aus einem ihr folgenden Flugzeug zerstört wurde, während sie zur Erde stürzte."

Der Bericht beruft sich auf "Experten", die erklärten: "Die Bilder der Zersplitterungsmuster am Rumpf des Flugzeuges zeigen zwei unterschiedliche Formen: die aufgerissenen Stellen, von einem Sprengkopf mit Nadelgeschossen verursacht, und die einförmigeren, runderen Einschusslöcher, die durch Kanonenmunition entstehen."

Die New Straits Times nennt mehrere Quellen, die ihre Position untermauern. Eine davon ist die Aussage des kanadisch-ukrainischen OSZE-Beobachters Michael Bociurkiw, eines der ersten Ermittler, die an der Absturzstelle eintrafen. Bociurkiw erklärte am 29. Juli in einem Interview mit der Canadian Broadcasting Corporation: "Zwei oder drei Teile des Rumpfes waren von etwas übersät, was wie Maschinengewehrfeuer aussah; sehr, sehr starkes Maschinengewehrfeuer."

Eine weitere Quelle, die die Zeitung anführt, ist ein Artikel des ehemaligen Associated Press-Reporters Robert Parry, der heute für die Webseite ConsortiumNews.com schreibt, mit dem Titel "Zweifel an Abschuss-These zu Flug 17". Parry erklärte darin, angesichts der fehlenden Beweise für die Vorwürfe der USA, prorussische Kräfte hätten MH17 mit einer Buk-Flugabwehrrakete abgeschossen, seien "laut einer über diese Erkenntnisse unterrichteten Quelle einige amerikanische Geheimdienstanalysten zum Schluss gekommen, dass die Rebellen und Russland vermutlich keine Schuld trügen, und dass offenbar ukrainische Regierungstruppen verantwortlich seien".

Wie Parry andeutete, sind Teile des amerikanischen Geheimdienstapparates offenbar zum Schluss gekommen, dass die Behauptung von US-Außenminister John Kerry, prorussische Kräfte hätten das Flugzeug abgeschossen, gelogen war:

"Nur drei Tage nach dem Absturz sprach Außenminister Kerry in allen Sonntags-Talkshows von einem 'außergewöhnlich gut belegten' Fall, der angeblich beweise, dass die Rebellen das Flugzeug mit Raketen abgeschossen hätten, die ihnen Russland geliefert habe. Er gab zu, dass die US-Regierung noch keinen endgültigen Schluss gezogen habe, allerdings deute vieles darauf hin, dass Russland verantwortlich sei’," schrieb Parry. "Bis zu diesem Zeitpunkt wurde mir bereits erklärt, dass die amerikanischen Geheimdienste noch keine Satellitenbilder hätten, die Kerrys Vorwürfe stützen könnten, und dass das einzige Buk-Raketensystem in diesem Teil der Ukraine offenbar vom ukrainischen Militär kontrolliert wurde."

Als letzte Quelle nennen sowohl die New Straits Times als auch Parry den pensionierten Lufthansa-Piloten Peter Haisenko, der darauf hinwies, dass Fotomaterial vom Wrack von MH17 den Schluss nahelege, Instrumente im Cockpit seien von vorne und von hinten von schwerem Maschinengewehrfeuer getroffen worden. "Vor Haisenko hat niemand gemerkt, dass die Geschosse die Konsole von links nach rechts durchschossen haben. Das schließt alle vom Boden abgefeuerten Raketen aus", schrieb Parry.

Der Bericht der New Straits Times ist ein starker Vorwurf, nicht nur gegen die ukrainische Regierung, sondern auch gegen die Regierungen in Washington und Berlin und ihre europäischen Verbündeten. Sie haben das Kiewer Regime im Februar durch einen von Faschisten angeführten Putsch an die Macht gebracht. Danach haben sie eine Reihe von Geheimdienstmitarbeitern und Blackwater-Söldnern in die Region geschickt, die das Vorgehen der diversen faschistischen Milizen und Einheiten der Nationalgarde, die in der Ostukraine, dem Absturzgebiet der MH17, eng koordinieren.

Diese Kräfte müssen sich nicht nur vorwerfen lassen, dass sie den Absturz von MH17 an der ukrainischen Grenze als Vorwand genutzt haben, um eine explosive politische und militärische Konfrontation mit Russland zu schüren, die zu einem Atomkrieg eskalieren könnte. Sie haben offenbar eine derartige Konfrontation durch die kaltblütige Ermordung von 298 Menschen an Bord von MH17 selbst provoziert.

Die Vorwürfe vonseiten Malaysias sind umso schwerwiegender, da Malaysia kein strategischer Gegner der USA ist. Im Gegensatz zu Russland, das bereits Beweise für eine Beteiligung der Ukraine vorgelegt hat, hat Malaysia kein politisches Motiv dafür, die USA, die europäischen Mächte oder ihr Marionettenregime in Kiew zu diskreditieren.

Malaysia hat sich zwar nicht so offen auf die Seite der USA gestellt wie die Philippinen oder Vietnam, während die USA mit ihrer "Konzentration auf Asien" versuchen, China zu isolieren. Doch hat sich Malaysia dafür stark gemacht, seine Truppen im Südchinesischen Meer einzusetzen, um Chinas Einfluss in der Region anzufechten, was der Agenda der amerikanischen "Konzentration" entgegenkäme.

Tatsächlich stellt sich die New Straits Times auf die Seite eines Teils des amerikanischen Geheimdienstes, der die Regierung in Washington für ihren Umgang mit der Krise kritisiert. Diese Agenten kritisieren, dass die USA nicht die geringsten Beweise für ihre Vorwürfe haben, da sie eine katastrophale militärische Eskalation fürchten.

Die Ereignisse stellen den westlichen Medien ein weiteres Armutszeugnis aus, da sie die Untersuchung des Absturzes und das jüngste Material der New Straits Times völlig ignoriert haben. Stattdessen konnten die Elemente in der CIA und ihre ukrainischen Stellvertreter, die den Krieg in der Ostukraine schüren, die Konfrontation mit Russland verschärfen und Putin verteufeln, ohne dass jemand ihre unbewiesenen Vorwürfe, Russland sei am Absturz von MH17 beteiligt, in Frage gestellt hätte.

Nach wie vor behindern Vertreter des Kiewer Regimes die Untersuchung und lehnen malaysische Anträge nach Informationen über MH17 ab, wie auch die Herausgabe von Aufzeichnungen über die Kommunikation zwischen dem verunglückten Flugzeug und Fluglotsen in Kiew.

Der ukrainische Botschafter Igor Gumennyi dementierte in einem Interview mit der New Straits Times Berichte, laut denen die Aufzeichnungen vom ukrainischen Staatssicherheitsdienst (SBU) beschlagnahmt worden seien. "Es gibt keinen Beweis, dass die Aufzeichnungen vom SBU beschlagnahmt wurden. Ich erfahre davon erst aus der Zeitung," erklärte er.

Auf die Frage der New Straits Times, wo die Aufzeichnungen seien, erklärte Gumennyi, er wisse es nicht. "Wir wissen nichts davon, dass sie den Ermittlern nicht ausgehändigt wurden, oder dass [das Team von internationalen Ermittlern] sie nicht erhalten habe", erklärte er.

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