Der große Verrat der LSSP: Teil 4

Die politischen Folgen des Verrats der LSSP

Dies ist der letzte Artikel einer vierteiligen Serie über die politischen Lehren aus dem großen Verrat der Lanka Sama Samaja Party (LSSP), die im Juni 1964 in die Regierung von Sirima Bandaranaike und der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) eintrat. Zum ersten Mal trat eine angeblich trotzkistische Partei einer bürgerlichen Regierung bei. Das war ein offener Bruch mit den grundlegenden Prinzipien des internationalen Sozialismus.

Der Verrat der LSSP war von großer Bedeutung für die internationale trotzkistische Bewegung. Er bestätigte den opportunistischen Charakter der politischen Tendenz, die von Michel Pablo und Ernest Mandel angeführt wurde, mit der die orthodoxen Trotzkisten 1953 gebrochen hatten, um das Internationale Komitee der Vierten Internationale zu gründen. Die Pablisten begünstigten und unterstützten den politischen Niedergang der LSSP in jedem Stadium und schufen die Bedingungen, unter denen sie in die Bandaranaike-Regierung eintreten konnte.

Dieser Artikel befasst sich mit dem Nachspiel des Verrates der LSSP und zieht die notwendigen Schlüsse für die Arbeiterklasse in Sri Lanka und weltweit. Teil 1 der Serie ist hier zu lesen, Teil 2 hier und Teil 3 hier.

Der Verrat der LSSP hatte weitreichende politische Folgen. In Sri Lanka löste die LSSP durch ihre völlige Aufgabe des Programms des sozialistischen Internationalismus politische Verwirrung und Desorientierung unter Arbeitern und Jugendlichen aus. Sie war der Wegbereiter für die verheerende kommunalistische Politik, die schließlich zum Ausbruch des langen Bürgerkrieges im Jahr 1983 führte, der im nächsten Vierteljahrhundert hunderttausende Todesopfer forderte.

In der ganzen Region befanden sich die stalinistischen Parteien nach dem Aufstand ostdeutscher Arbeiter im Jahr 1953, der Geheimrede des sowjetischen Premiers Nikita Chruschtschow im Jahr 1956, in der er einige von Stalins Verbrechen enthüllte, und der brutalen Unterdrückung des Arbeiteraufstands in Ungarn im gleichen Jahr in einer beträchtlichen Krise. Die erbitterten Streitigkeiten zwischen der Sowjetbürokratie und der chinesischen Führung unter Mao Zedong Anfang der 1960er Jahre, die zum chinesisch-sowjetischen Zerwürfnis führten, fügten den stalinistischen Parteien weltweit großen Schaden zu.

1953 stellte sich die LSSP auf die Seite von Michel Pablo und Ernest Mandel gegen das Internationale Komitee der Vierten Internationale (IKVI), das Pablos und Mandels falsche Theorie kritisierte, der Stalinismus könnte unter dem Druck der Massen eine revolutionäre Orientierung entwickeln. Die LSSP wie auch die pablistische Internationale als Ganzes begann alsbald, die Verbrechen des Stalinismus zu vertuschen. 1957 besuchten LSSP-Delegationen Moskau und Peking, ohne die Unterdrückung der ungarischen Arbeiterklasse oder die fortdauernde Inhaftierung von Trotzkisten in China zur Sprache zu bringen.

Die Degeneration der LSSP und ihr Eintritt in die Bandaranaike-Regierung im Juni 1964 verschaffte den stalinistischen Parteien eine Atempause, vor allem in Indien, wo im gleichen Jahr eine verheerende Spaltung innerhalb der Kommunistischen Partei Indiens (KPI) zur Gründung der prochinesischen Kommunistischen Partei Indiens-Marxisten (KPM) geführt hatte. Das Fehlen einer trotzkistischen Opposition half den indischen Stalinisten, die Krise zu überleben und ihre dominante Position in der Arbeiterklasse beizubehalten.

Die maoistische Variante des Stalinismus, die sich zu Unrecht in den Mantel des revolutionären Marxismus-Leninismus hüllte und den "sowjetischen Revisionismus" verurteilte, beinhaltete eine Zurückweisung der Arbeiterklasse und eine Orientierung auf bäuerlichen Guerillakampf. Der chinesische Stalinismus war besonders stark für die kriecherische Unterstützung verantwortlich, die dier Kommunistische Partei Indonesiens (PKI) dem indonesischen Präsidenten Sukarno gab, die die Bedingungen für den blutigen, von der CIA unterstützten Putsch 1965-66 schuf, der eine halbe Million PKI-Mitglieder, Arbeiter und Bauern das Leben kostete.

Der Verrat der LSSP war in nicht unerheblichem Maße verantwortlich dafür, dass der Maoismus in Asien ungehindert aufblühen konnte, sodass in Indien, den Philippinen und Nepal bäuerliche Guerillabewegungen unter Führung maoistischer Parteien entstehen konnten.

Gleichzeitig löste der Eintritt der LSSP in die Bandaranaike-Regierung eine genau gegensätzliche Reaktion aus. Das IKVI betonte als einzige Kraft, dass die Degeneration der LSSP nicht das Ergebnis des Trotzkismus sei, sondern seines Gegenteils - des pablistischen Opportunismus. Wie der Führer der britischen Socialist Labour League (SLL), Gerry Healy, erklärte, saßen die Hauptverantwortlichen für den Verrat der LSSP nicht in Colombo, sondern in Paris - im pablistischen Vereinigten Sekretariat.

Die Taten der LSSP bestätigten nachdrücklich die Richtigkeit des politischen Kampfes gegen die Wiedervereinigung der amerikanischen Socialist Workers Party (SWP), die die Hauptrolle bei der Gründung des IKVI im Jahr 1953 gespielt hatte, mit den Pablisten im Jahr davor. Das Vereinigte Sekretariat versuchte, jede Kritik am Verrat der LSSP aus seinen eigenen Reihen zu unterdrücken. Innerhalb der SWP wurden die Anhänger des IKVI für die Forderung nach einer parteiinternen Diskussion suspendiert. Sie bildeten das Amerikanische Komitee für die Vierten Internationale, aus dem sich 1966 die Workers League entwickelte - die Vorgängerorganisation der Socialist Equality Party in den USA.

Die Intervention der SLL aufseiten des IKVI führte außerdem zu einer Wiederbelebung des Trotzkismus in Sri Lanka und zur Gründung der Revolutionary Communist League (RCL) im Jahr 1968. Während die LSSP (R) nach der Konferenz von 1964, auf der der Verrat abgesegnet wurde, mit der LSSP brach, unterstützte die Partei weiterhin das pablistische Vereinigte Sekretariat und die opportunistische Politik, die zum Eintritt der LSSP in die Bandaranaike-Regierung geführt hatte.

Die Analyse des IKVI fand ihren Weg zu einer Gruppe von Studenten und jungen Arbeitern, die sich als Trotzkisten betrachteten und nicht nur der LSSP zunehmend feindselig gegenüberstanden, sondern auch der LSSP (R). Nachdem sie im Jahr 1966 mit der SLL Kontakt aufgenommen hatte, studierte die Gruppe systematisch die Dokumente des Kampfes des IKVI gegen den Pablismus und begann, die Zeitung Virodhaya herauszugeben.

In der LSSP (R) lehnte Wilfred "Spike" Perera, ein ehemaliges Mitglied der Bolschewistisch-Leninistischen Partei Indiens (BLPI) die politische Orientierung der Parteiführung ab und arbeitete mit der Virodhaya-Gruppe zusammen. Während eines Besuches von Ernest Mandel in Sri Lanka im Jahr 1967 warf Spike dem Vereinigten Sekretariat vor, es sei "direkt für die Degeneration und das Debakel der LSSP" verantwortlich. Schließlich musste er die LSSP (R) nach einer Hetzkampagne verlassen, nachdem er in einer Resolution gefordert hatte, die LSSP (R) solle sich auf die Seite des IKVI stellen.

Die RCL musste von Anfang an gegen den Strom schwimmen. Die 1960er- und 1970er Jahre waren vom Vietnamkriegs und einer wachsenden Bewegung der internationalen Arbeiterklasse geprägt. Der kleinbürgerliche Radikalismus schlug in verschiedenen Formen hohe Wellen, unter anderem auch in Sri Lanka. Mit Unterstützung der Pablisten wurden Persönlichkeiten wie Che Guevara, Mao Zedong und Ho Chi Minh zu populären Ikonen.

Das vorrangige Charakteristikum dieser politischen Tendenzen war ihre Ablehnung der unabhängigen Mobilisierung der Arbeiterklasse und ihre Hinwendung zu anderen Klassenkräften - sei es zur Bauernschaft in den rückständigen kapitalistischen Ländern oder zu Studenten und verschiedenen von Identitätspolitik geprägten Bewegungen in den großen imperialistischen Zentren.

Die RCL führte unter schwierigen Umständen einen konsistenten und entschlossenen Kampf für den Trotzkismus, während die LSSP und die LSSP (R) noch immer bedeutenden Einfluss in der Arbeiterklasse hatten und neue Parteien, deren Grundlage radikale kommunalistische Politik war, scheinbar mehr Erfolg hatten. Unter der Führung des jungen Generalsekretärs Keerthi Balasuriya, der 1968 im Alter von neunzehn Jahren auf seinen Posten gewählt wurde, grenzte sich die RCL von allen ab, die fälschlicherweise behaupteten, den Marxismus zu repräsentieren.

Der Verrat der LSSP schuf die Grundlagen für die Entstehung der Janatha Vimukthi Peramuna (JVP), der Volksbefreiungsfront, im Jahr 1966. Ihre eklektische Mischung aus Maoismus, Castrismus und singhalesischem Populismus gewann Unterstützung unter der unzufriedenen singhalesischen Landjugend im Süden der Insel. Balasuriya schrieb eine umfangreiche Serie von Artikeln über Politik und Klassencharakter von Janatha Vimukthi Peramuna, in der er ihre antimarxistischen Theorien widerlegte, ihre Feindseligkeit gegenüber der Arbeiterklasse entlarvte und warnte, ihre antitamilische Rhetorik zeige, dass sie sich möglicherweise zu einer faschistischen Organisation entwickeln könnte.

Die JVP begann auf der Grundlage ihrer Theorie vom "bewaffneten Kampf" einen abenteuerlichen "Aufstand" gegen die zweite SLFP-Koalitionsregierung mit der LSSP und der stalinistischen Kommunistischen Partei, die 1970 an die Macht kam. Die Regierung ließ die Revolte im April 1971 brutal niederschlagen, 15.000 Jugendliche vom Land wurden getötet und weitere 30.000 verhaftet. Trotz ihrer grundlegenden politischen Differenzen mit der JVP blieb die RCL ihren Prinzipien treu und lehnte die staatliche Unterdrückung ab. Ihre Publikationen wurden verboten, die Partei in den Untergrund gedrängt. Zwei RCL-Mitglieder wurden verhaftet und in Gewahrsam getötet.

Nach der Niederschlagung des JVP-Aufstandes setzte die SLFP-geführte Regierung, in der drei LSSP-Minister in Schlüsselpositionen dienten, diskriminierende Maßnahmen gegen die tamilische Minderheit durch, die ihren Ausdruck in einer neuen kommunalistischen Verfassung fanden, die Singhalesisch zur alleinigen Amtssprache, und den Buddhismus zur Staatsreligion erklärte. Angesichts weit verbreiteter Feindschaft gegenüber der "linken" Regierung und ihren "trotzkistischen" Ministern wandten sich unzufriedene tamilische Jugendliche bewaffneten separatistischen Organisationen wie den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) zu, die ihre Ablehnung des Trotzkismus und des Marxismus mit dem Verrat der LSSP rechtfertigten.

Die von der SLFP geführte Koalition wurde 1977 angesichts weit verbreiteter Wut der arbeitenden Bevölkerung über die soziale und wirtschaftliche Katastrophe unter ihrer Regierung in einer erdrutschartigen Niederlage aus dem Amt gewählt. Die rechte United National Party (UNP)-Regierung war eine der ersten der Welt, die einen marktwirtschaftlichen Strukturwandel in die Wege leitete. Im Jahr 1980 kam es zu einem Generalstreik zur Verteidigung von Arbeitsplätzen und Löhnen. Mit Unterstützung der LSSP, der KP und der LSSP (R) konnte sie der Arbeiterklasse eine verheerende Niederlage beibringen, indem sie 100.000 Beschäftigte des Öffentlichen Diensts entließ. Die JVP lehnte den Streik ab und hinderte ihre Gewerkschaften, daran teilzunehmen.

Die UNP griff auf antitamilische Provokationen zurück, deren Höhepunkt die Pogrome von 1983 waren, bei denen hunderte getötet wurden. Die Insel wurde dadurch in einen langen und verheerenden Bürgerkrieg gestürzt. Die RCL war die einzige Partei, die den Krieg ablehnte, den bedingungslosen Abzug der Truppen aus dem Norden und Osten forderte und die demokratischen Rechte der Tamilen verteidigte, während sie andererseits das separatistische Programm der LTTE und anderer tamilischer Parteien ablehnte.

Fünfzig Jahre nach dem Verrat der LSSP ist es wichtig, eine politische Bilanz zu ziehen. Alle Personen und Parteien, die in den 1960ern und 1970ern als große "Revolutionäre" gefeiert wurden, haben der Arbeiterklasse nur Katastrophen eingebracht.

Die stalinistische Sowjetbürokratie verübte 1991 ihren letzten Verrat, als sie offen den Kapitalismus wieder einführte und die Sowjetunion auflöste, was zu schrecklichen sozialen Rückschritten in den ehemaligen Sowjetrepubliken führte. Die maoistische Führung in China schloss 1972 mit der Annäherung zwischen Nixon und Mao ihren Frieden mit dem Imperialismus und schuf die Bedingungen für die Wiedereinführung kapitalistischer Verhältnisse und die Umwandlung des ganzen Landes in ein riesiges Billiglohnland für die globalen Konzerne.

Während in den Kreisen der kleinbürgerlichen Radikalen eine Welle von allgemeinem Pessimismus herrschte, hielt nur das IKVI an der Position fest, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion nicht das Versagen des Sozialismus bedeutete, sondern des Stalinismus. Die Globalisierung der Produktion schwächte alle Parteien, Staaten und Organisationen, deren Grundlage das Programm der nationalen wirtschaftlichen Regulierung und Reformen war. Darüber hinaus warnte das IKVI, das Ende der Sowjetunion werde keine neue Ära des Friedens und Wohlstands einläuten sondern eine Verschärfung der Krise des Weltkapitalismus, wachsender geopolitischer Spannungen und Kriege, und eine Verschärfung der Angriffe auf die soziale Stellung der Arbeiterklasse.

Die Erben Castros und Ho Chi Minhs in Kuba und Vietnam haben den gleichen Weg eingeschlagen wie die Maoisten in China und ihre Wirtschaft für ausländische Investoren geöffnet. Die indische KPM hat in den indischen Bundesstaaten Westbengalen und Kerala die gleiche arbeiterfeindliche Agenda umgesetzt. Die Befürworter des "bewaffneten Kampfes" haben sich, einer nach dem anderen, an den Imperialismus und ihre eigene Bourgeoisie angenähert und ihre Kampfanzüge gegen Maßanzüge und Sitze in den Parlamenten eingetauscht. Auf den Philippinen sind die Maoisten völlig in das politische Establishment integriert, ihre Kollegen in Nepal übernahmen 2008 die Regierungsgewalt.

In Sri Lanka hat sich die politische Landschaft verwandelt. Die LSSP ist ausgepresst wie eine Zitrone und kann der Bourgeoisie keine Dienste mehr leisten. Sie existiert nur als politisches Anhängsel der SLFP, das die kriminelle Politik der Rajapakse-Regierung bedingungslos absegnet. Die LSSP (R) machte in den 1970ern eine Reihe von Spaltungen durch, verlor aufgrund ihrer Weigerung, den Generalstreik von 1980 zu unterstützen, jeden Rückhalt in der Arbeiterklasse und verschwand spurlos.

Die Bündnispolitik und Klassenkollaboration der LSSP wird heute von der Nava Sama Samaja Party (NSSP) und ihrer Abspaltung, der United Socialist Party (USP) fortgeführt, deren Anführer nach dem Verrat von 1964 noch mehr als zehn Jahre in der LSSP geblieben waren. Obwohl die NSSP und die USP die SLFP jahrelang als das "kleinere Übel" im Vergleich zu der rechten UNP dargestellt hatten, befinden sie sich heute in einem de-facto-Bündnis mit der UNP und stellen sie als die "demokratische Alternative" zu der "diktatorischen" SLFP-Regierung dar.

Die JVP spielte Ende der 1980er Jahre eine besonders reaktionäre Rolle, mit der sie Keerthi Balasuriyas Analyse bestätigte. Sie organisierte eine faschistische Kampagne gegen das indisch-srilankische Abkommen, das den Weg für die Entwaffnung der LTTE durch indische "Friedenstruppen" geebnet hatte. JVP-Amokschützen töteten hunderte von politischen Gegnern und Arbeitern, die sich weigerten, ihre "patriotischen" Streiks und Proteste zu unterstützen. Dennoch wurde die JVP in das politische Establishment integriert, nachdem die SLFP 1994 an die Macht kam. Im Jahr 2004 trat sie schließlich einer Regierung unter Führung der SLFP bei.

Die LTTE, die im Auftrag der tamilischen Bourgeoisie agierte, versuchte mehrfach, die Unterstützung des Imperialismus für einen eigenständigen kapitalistischen Tamilenstaat im Norden und Osten der Insel in, gewinnen und ihn in eine neue Quelle billiger Arbeitskräfte zu verwandeln. Aber ihre Appelle stießen auf taube Ohren, da Indien, das von den USA unterstützt wurde, befürchtete, der Plan könnte separatistische Stimmungen im eigenen Land auslösen. Die Niederlage der LTTE im Kampf gegen das srilankische Militär im Jahr 2009 war nicht nur eine militärische, sondern ergab sich auch aus dem Bankrott der bürgerlichen politischen Agenda. Da die LTTE keine Appelle an die tamilischen Arbeiter, geschweige denn an die Arbeiterklasse auf der ganzen Insel, in Indien und weltweit richten konnte, konnte sie nur ohnmächtige Appelle an die USA und andere Mächte richten, die in Wirklichkeit Colombos Krieg unterstützten.

Nur das IKVI und die RCL, die mittlerweile die Socialist Equality Party von Sri Lanka ist, kämpften dafür, die Arbeiterklasse auf der Grundlage des sozialistischen Internationalismus zu vereinen und wiesen alle Formen von Nationalismus und Kommunalismus zurück. Die SEP wurde geleitet von Leo Trotzkis Theorie der permanenten Revolution, die demonstrierte, dass in den rückständigen kapitalistischen Staaten kein Teil der Bourgeoisie in der Lage ist, einen dauerhaften Kampf gegen den Imperialismus zu führen oder die grundlegenden demokratischen und sozialen Aufgaben zu erfüllen. Die Perspektive der SEP ist verkörpert in ihrem Kampf für eine Sozialistische Republik von Sri Lanka und Eelam als Teil des Kampfes für den Sozialismus in Südasien und weltweit.

Dieser Kampf ist heute von besonderer Bedeutung. Der Zusammenbruch des Weltkapitalismus, der mit der Weltfinanzkrise 2008 begann, hat die geopolitischen Spannungen und den Militarismus deutlich verschärft, während die Regierungen der arbeitenden Bevölkerung in allen Ländern Sparkurse aufzwingen. Der US-Imperialismus, der die Region bereits durch seine Kriege in Afghanistan und dem Irak destabilisiert hat, führt einen neuen, noch gefährlicheren Krieg im Nahen Osten, liefert sich eine Konfrontation mit Russland um die Ukraine und betreibt eine aggressive "Konzentration auf Asien," um China politisch zu schwächen und militärisch einzukreisen. Einhundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs droht ein dritter globaler Flächenbrand.

Sri Lanka steckt mitten in diesem Strudel geopolitischer Rivalitäten. Wie überall auf der Welt, stellen sich auch hier diverse pseudolinke Parteien, die sich früher als "antiimperialistisch" dargestellt haben, auf die Seite einer Fraktion der Kapitalistenklasse, während sie um die Unterstützung der imperialistischen Mächte werben. Das bemerkenswerteste ist die Anpassung der NSSP und der USP an die UNP, die seit langem für ihre Beziehungen zum US-Imperialismus berüchtigt ist.

Das IKVI ist die einzige Organisation der Welt, die für den Aufbau einer vereinten Antikriegsbewegung der internationalen Arbeiterklasse kämpft, um die Entwicklung zu einem Weltkrieg durch die Abschaffung des Kapitalismus zu verhindern, der die Ursache für Kriege ist. Der lange und schwierige politische Kampf der RCL/SEP gegen die Folgen des Verrats der LSSP beinhaltet wichtige Lehren für die Arbeiterklasse in Sri Lanka, Südasien und der ganzen Welt. Dieser Prozess wurde in Die historischen und internationalen Grundlagen der Socialist Equality Party (Sri Lanka) detailliert beschrieben. Wir rufen Arbeiter und Jugendliche, die einen revolutionären Ausweg aus der Katastrophe suchen, die der Kapitalismus vorbereitet, dazu auf, diese politischen Lehren zu studieren, sich um die Aufnahme im IKVI zu bewerben und es in Asien und weltweit aufzubauen.

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