IYSSE als Hochschulgruppe an der New York University anerkannt

Anfang Oktober hat der Student Activities Board (SAB – Rat für studentische Aktivitäten) der New York University den Antrag der International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) auf Anerkennung als Hochschulgruppe akzeptiert.

Die Entscheidung ist das Ergebnis einer breiten Unterstützung der IYSSE unter Studenten und Dozenten auf dem Campus, die das Recht der Trotzkisten, an der Uni eine Hochschulgruppe zu gründen, verteidigt haben. In einer großen Kampagne haben die IYSSE bekannt gemacht, dass die New York University (NYU) ihren Antrag zur Gründung einer Hochschulgruppe im Wintersemester 2016/2017 auf antidemokratischer Grundlage zweimal abgelehnt hatte. Sie reichten auch eine Petition mit 170 Unterschriften von Studenten ein.

„Die Verwaltung der NYU wird vom Militär, den Geheimdiensten und den Demokraten stark beeinflusst“, sagte der Sprecher der IYSSE an der NYU, Isaac Oseas. „Sie wollten keine sozialistische Hochschulgruppe auf dem Campus und haben uns alle möglichen Steine in den Weg gelegt. Aber wir haben uns dem entgegengestellt, die Zensur offen angeprangert und auf dieser Grundlage Studenten und Arbeiter über die politischen Hintergründe aufgeklärt. Und den Kampf haben wir gewonnen.“

Der SAB hatte im vergangenen Jahr diverse Ausreden vorgebracht, um zu begründen, warum sie die IYSSE an der Gründung einer Hochschulgruppe hindern, obwohl alle Anträge den offiziellen Anforderungen entsprachen. Es hieß, die IYSSE wäre anderen Hochschulgruppen „zu ähnlich“, die Unterstützung unter den Studenten wäre zu gering und die Uni verfüge nicht über ausreichende Mittel, um alle Anträge von Hochschulgruppen zuzulassen.

„Wir haben erklärt, dass es Sache der Studenten ist, zu entscheiden, welche politischen Ansichten auf dem Campus vertreten werden und welche nicht. Das ist nicht eine Entscheidung des SAB oder der Uni-Leitung“, sagte Oseas. „Dafür haben wir großen Zuspruch erhalten.“

Der Vorwurf, die IYSSE hätten nicht genug Rückhalt unter Studenten, wurde im Mai widerlegt: Oseas kandidierte zu den Wahlen der studentischen Regierung, was dem deutschen AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) entspricht. Er gewann mit 121 Stimmen fast 45 Prozent der Stimmen. Der zweitstärkste Kandidat erhielt nur gut halb so viele Stimmen.

Vor kurzem begann Oseas seine Amtszeit in der studentischen Regierung und wurde als Mitglied des SAB in den Auswahlprozess für Hochschulgruppen eingebunden. In der ersten Sitzung wurde darüber debattiert, dass es nicht genug Geld gebe, um sechs andere Hochschulgruppen anzuerkennen. Oseas boykottierte aus Protest das Auswahlverfahren. In einem Brief rief er zu einem öffentlichen Campus-Treffen auf, um das Auswahlverfahren für die Hochschulgruppen zu demokratisieren.

Er erklärte: „Als IYSSE-Repräsentant in der studentischen Regierung lehne ich das Prinzip ab, dass es kein Geld für Hochschulgruppen gibt, und verweigere die Unterstützung.“

„Werden 30 Hochschulgruppen mit je 1.000 Dollar unterstützt, ist das noch immer weniger als die Studiengebühren für einen einzelnen Studenten pro Jahr“, fuhr er fort. „Es grenzt an Dreistigkeit, wenn die Uni-Leitung behauptet, dass sie keine Gelder für Studentengruppen bereitstellen könne, während sie gleichzeitig Studierende in Schulden treibt, Millionen von Dollar aus ihrem Alumni-Netzwerk an der Wall Street bezieht und die eigenen Manager mit großen Boni und Penthouse-Wohnungen in Manhattan ausstattet.“

Die Entscheidung der NYU, der Gründung der IYSSE-Hochschulgruppe zuzustimmen, hat gezeigt, dass die Bemühungen der herrschenden Klasse, linke politische Ansichten zu zensieren – sei es auf dem Campus, in sozialen Medien oder bei der Internetsuche –, besiegt werden können. Die IYSSE haben die Lügen der NYU nicht akzeptiert und dafür gekämpft, die Studenten über die politischen Fragen aufzuklären. Dabei hat sie neue Mitglieder und eine breite Unterstützung gewonnen.

„Während wir gegen die Zensur an der NYU kämpfen, ist die World Socialist Web Site mit dem Kampf gegen Internetzensur konfrontiert“, fügte Oseas hinzu. „Unsere Kämpfe für freie Meinungsäußerung sind untrennbar miteinander verbunden, und viele Studenten auf dem Campus sind ernsthaft besorgt darüber, dass mächtige Unternehmen entscheiden wollen, was Leute zu lesen bekommen und was nicht.“

Bereits jetzt hat der Versuch der NYU-Verwaltung, die IYSSE zu zensieren, auf sie zurückgeschlagen, denn die Mitglieder der IYSSE haben sich im letzten Jahr mehr als verdoppelt. Für die IYSSE beginnt nun eine einjährige Probezeit, in der sie nachweisen müssen, dass sie die Voraussetzungen für einen Hochschulgruppenstatus erfüllen.

Oseas erklärte, dass der Sieg der IYSSE eine neue Etappe im Kampf für den Sozialismus in New York, der Heimat der Wall Street, bedeutet. „Wir kämpfen dafür, dass sich die NYU von einem Thinktank für die Wall Street und das Militär in ein Zentrum für einen politischen und intellektuellen Kampf gegen soziale Ungleichheit und Krieg verwandelt. Unsere Gruppe steht für das Prinzip, dass die Arbeiterklasse die fortschrittliche Kraft in der Gesellschaft ist. Wir besuchen mit unseren Mitgliedern Amazon-Standorte, Busfahrer, U-Bahn-Fahrer, Mitarbeiter der Telekommunikationsbranche und andere Orte, wo Menschen Mitten in New York City, dem Zentrum des internationalen Finanzkapitals, um ihr Überleben kämpfen.“

Die IYSSE der NYU rufen alle Studenten und Jugendlichen auf, sich am Aufbau der IYSSE an ihren Universitäten, Schulen und Arbeitsplätzen zu beteiligen. Nimm hier mit den IYSSE Kontakt auf!

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