Londoner Busfahrer unterstützen Julian Assange

[overline] SEP-Versammlung am 1. August fordert Freiheit für WikiLeaks-Gründer[/headline]

Die von der World Socialist Web Site initiierte globale Verteidigungskampagne zur Befreiung von Julian Assange findet bei Londoner Busfahrern Unterstützung. Am heutigen Donnerstag findet in London eine Versammlung von Beschäftigten der Busbetriebe statt, um den Fall des WikiLeaks-Gründers und seine Auswirkungen auf die demokratischen Rechte der Arbeiterklasse zu diskutieren.

Mitglieder und Unterstützer der Socialist Equality Party (SEP) haben das Treffen in den letzten Wochen an den Londoner Busdepots in Tottenham, Westbourne Park, Cricklewood und Alperton bekannt gemacht. Fahrerinnen und Fahrer, Reinigungskräfte, Mechaniker und Büropersonal haben mit großem Interesse die Erklärung vom 20. Juni, „Für eine weltweite Kampagne gegen die Überstellung von Julian Assange an die USA“ mitgenommen, und Dutzende von Beschäftigten haben ihre Unterstützung bekundet.

Busfahrer diskutieren über die Kampagne für Julian Assange

Die 25.000 Mitarbeiter von London Buseskommen aus allen Teilen der Welt: Osteuropa, dem Nahen Osten, Asien, Afrika, der Karibik, etc. Viele haben seit 2006 Erfahrungen aus erster Hand mit US-Kriegsverbrechen und Regierungskorruption gemacht, die von WikiLeaks aufgedeckt wurden.

Ali, ein Fahrer vom Depot Westbourne Park, sagte: „Assange hat uns eine Stimme verliehen. Wir müssen uns für ihn einsetzen, denn er ist einer von uns. Er hat keine Chance vor Gericht, also müssen wir für ihn und für die Meinungsfreiheit kämpfen.“

Otis, ebenfalls Fahrer aus dem Depot Westbourne Park, sagte: „Wir müssen uns für Assange einsetzen als für jemanden, der öffentlich die Wahrheit aufgedeckt hat, die wir, wenn es nach den Regierungen und ihren mächtigen, finanzstarken Hintermännern geht, nicht wissen sollen.

Ich lese viel und diskutiere mit meinen Kollegen, und ich habe festgestellt, dass sie uns die Dinge, die in den Mainstream-Medien erzählt werden – z.B. was über Assange verbreitet wird – aus einem ganz bestimmten Grund sagen. Sie verfolgen eine bestimmte Agenda.“

„Den Medien geht es nicht darum, die Wahrheit zu sagen“, fuhr Otis fort. „Was im Interesse der Massen liegt, das kommt nie zur Sprache. Wenn das der Fall wäre, dann müsste sich unsere Regierung für Vieles verantworten. Wahrheit bedeutet Macht. Wir können das daran erkennen, was Assange veröffentlicht hat, und wie sie ihn deswegen behandeln.“

Ein anderer Fahrer in Westbourne Park stimmte zu: „Die britische Regierung sollte anerkennen, was die Wahrheit ist. Er [Assange] muss sofort freigelassen werden. Was mit Assange passiert ist, könnte jedem von uns passieren.“

Im Depot in Tottenham sagte Ana, eine Reinigungskraft: „Wir müssen uns für Julian Assange einsetzen. Das Leben wird für Arbeiter immer härter, besonders für Arbeiter, die aus anderen Ländern kommen … Wir müssen Menschen wie Assange verteidigen, die gegen den Krieg sind und die Wahrheit enthüllen.“

Ein anderer Fahrer fügte hinzu: „Wenn er nach Amerika verschleppt wird, muss er mit der Todesstrafe rechnen.“ Er nahm gleich mehrere Flugblätter mit und kommentierte: „Wenn Leute laut die Wahrheit sagen, gefällt das den Regierungen nicht.“

Während einer Auslieferungsanhörung gegen Assange am 30. Mai zeigten die Londoner Busfahrer ihm ihre Unterstützung. Dutzende Fahrer, die die Marylebone Road entlang fuhren, hupten und winkten den Demonstranten vor dem Westminster Magistrates Court zu, und auch die LKW-Fahrer, Taxifahrer und Händler taten es ihnen gleich und hupten ebenfalls.

Die Trump-Regierung wird von der britischen, schwedischen, australischen und ecuadorianischen Regierung unterstützt. Sie wollen Assange auf der Grundlage erfundener Spionagevorwürfe an die USA ausliefern, wo ihm dafür 175 Jahre Haft drohen würden.

„Assange ist ein Klassenkriegsgefangener“, schrieb die SEP in einem Flugblatt, das an Busfahrer für das Treffen in dieser Woche verteilt wurde. „Er wird gejagt und verfolgt, weil er Kriegsverbrechen aufgedeckt hat, einschließlich der Ermordung einer Million unschuldiger Menschen im Irak und in Afghanistan durch das US-Militär.“

Im Flugblatt wird die Labour Party wegen ihrer Mitschuld an der geplanten Auslieferung Assanges angeklagt. Dort heißt es: „Labour und die Gewerkschaften haben nichts getan, um Assange zu helfen. Wie immer konzentrieren sie ihre Energie darauf, jeden Widerstand gegen die Arbeitgeber und die Tories zu unterdrücken. Vor allem wollen sie verhindern, dass über die Kriegsvorbereitungen gegen den Iran diskutiert wird. Ein dort eskalierender Krieg könnte unermessliche Folgen haben.“

Die Kampagne, die in den Londoner Busdepots begonnen hat, verbindet den Kampf für die Freiheit Assanges mit der Verteidigung der sozialen und demokratischen Rechte der Arbeiterklasse.

Auf der Versammlung am heutigen Donnerstag wird die Bedeutung der Vendetta zur Sprache kommen, die von den USA gegen Assange geführt wird, wie auch der Zusammenhang mit dem Rechtsruck aller imperialistischen Mächte in der Kriegsfrage und der Frage autoritärer Herrschaftsformen. Es wird auch einen Bericht und eine Diskussion über die Bedingungen der Londoner Busfahrer geben.

Im Zentrum wird die Notwendigkeit von gewerkschaftsunabhängigen Aktionskomitees stehen. Alle Londoner Busfahrer, Mechaniker, Reinigungskräfte und andere Arbeiter sind aufgefordert, daran teilzunehmen.

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