Krieg gegen den Terror

Die Anschläge vom 11. September 2001, bei denen das World Trade Center in New York City zerstört und das Pentagon schwer beschädigt wurde, waren die tödlichsten Terroranschläge, die jemals auf amerikanischem Boden verübt wurden.

Die erste Reaktion der WSWS, die nur wenige Stunden nach den Anschlägen verfasst und am folgenden Tag unter dem Titel „Die politischen Wurzeln der Terroranschläge auf New York und Washington“ veröffentlicht wurde, legte alle zentralen politischen Fragen dar. Zu Beginn des Artikels erklärte die WSWS: „Die World Socialist Website verurteilt unzweideutig die Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon.“

Die Täter, die vier Passagierflugzeuge entführten und in fliegende Bomben verwandelten, haben sich des Massenmords schuldig gemacht. … Hinter diesen terroristischen Mordtaten steht eine tödliche Mischung aus demoralisiertem Pessimismus, religiösem und ultra-nationalistischem Obskurantismus und, auch das muss gesagt werden, übelstem politischen Opportunismus.

Die WSWS wies jedoch dem amerikanischen Imperialismus die Hauptverantwortung für den Anschlag zu. Seit 1983 hatte die US-Regierung im Nahen Osten ein Land nach dem anderen bombardiert, darunter Libanon, Libyen, Irak, Iran, den Sudan und Afghanistan.

Die Behauptung, dass Osama bin Laden hinter dem Anschlag stecke, „dessen Bewegungen unter Einsatz modernster Technologie von einem riesigen Geheimdienstapparat minutiös verfolgt werden“, werfe „eine Menge beunruhigender Fragen auf“, schrieb die WSWS. Sie wies darauf hin, dass bin Laden und Al-Qaida das Ergebnis der Entscheidung des amerikanischen Imperialismus waren, islamistisch-fundamentalistische Aufständische zu bewaffnen und auszubilden, um die prosowjetische Regierung und später die sowjetische Besatzung Afghanistans zu bekämpfen.

Nach dem Verweis auf die Kriegspläne und Angriffe auf demokratische Rechte, die unmittelbar nach den Terroranschlägen umgesetzt und eingeleitet wurden, schloss die Erklärung mit einer vorausschauenden Warnung:

Die jetzt von der Bush-Regierung erwogenen Maßnahmen – der Präsident drohte, man werde ,nicht unterscheiden zwischen den Terroristen, die diese Taten begingen, und denjenigen, die ihnen Unterschlupf gewähren‘ – werden nur weiteren Katastrophen den Boden bereiten.

Zwei Tage später warnten wir in einer zweiten Erklärung der Redaktion unter dem Titel „Weshalb die Regierung Bush einen Krieg will“, dass die Anschläge vom 11. September als Brandbeschleuniger für eine lange geplante Eskalation des Militarismus im Ausland und Angriffe auf demokratische Rechte im Inland dienen würden.

Ein weiterer Kommentar mit der Überschrift „Anti-Amerikanismus: Der ,Anti-Imperialismus‘ von Dummköpfen“ bezog eine prinzipielle Position gegen demoralisierte Teile der Mittelklasse, die auf die Anschläge vom 11. September mit vulgärem Anti-Amerikanismus statt prinzipiellem Anti-Imperialismus reagierten. Die WSWS erklärte, dass es die amerikanische Regierung und nicht die amerikanische Bevölkerung ist, die eine imperialistische Politik in der ganzen Welt verfolgt.

Gleichzeitig lehnte die WSWS die offizielle Erklärung der Ereignisse des 11. September ab und führte eine eigene Untersuchung der Informationen durch, die zur Rolle der US-Regierung dabei, die Anschläge trotz umfangreicher Warnungen und direkter Überwachung der Verschwörer geschehen zu lassen, ans Licht kamen. Diese Untersuchung wurde in einer vierteiligen Artikelserie von Patrick Martin zusammengefasst, die im Januar 2002 unter der Überschrift „War die US-Regierung vor dem 11. September vorgewarnt?“ veröffentlicht wurde.

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