Leserbriefe

Im Folgenden veröffentlichen wir zwei Leserbriefe, die bei der Redaktion eingegangen sind.

Zur WSWS-Berichterstattung über den Krieg im Libanon

Sehr geehrte Redaktion,

aufmerksam verfolge ich die kritische Berichterstattung zu den Hintergründen der israelisch-amerikanischen Aggression im Libanon.

Tatsächlich sehe ich die gesamte Region vor einem Flächenbrand. Es besorgt mich, dass ganz unverhohlen gegen jegliche Konvention verstoßen wird und dass mit so ungleichen Waffen gekämpft wird. Eine Katjuscha ist wenig mehr als ein Feuerwerkskörper, ohne jegliche Präzision. Überhaupt fällt die Unverhältnismäßigkeit der Mittel auf. Es wird allein daraus klar, dass weitere kriegerische Handlungen folgen werden, die sich auf Syrien (Stufe 1) und Iran (Stufe 3) ausweiten werden. Letztlich wird der gesamte zentralasiatische Raum in Krieg und Elend versinken - soweit das nicht bereits der vorherrschende Zustand ist. Unkalkulierbar ist für mich die - aus Laienperspektive gesehen - Zurückhaltung der anderen Regionalmächte, v.a. China und Russland. Gibt es eine Prognose für deren Verhalten, für den Fall, dass der Westen faktisch die lebenswichtigen Ressourcen Zentralasiens in Besitz nehmen wird?

Unabhängig davon läuft die Diskussion darüber an, ob Bahnhöfe und der Zutritt zu Zügen künftig mit Personenkontrollen erschwert wird, wobei "Verdächtige" aussortiert werden. In rasendem Tempo werden unter der Großen Koalition die Freiheitsrechte abgebaut und die Bevölkerung unter Mobilisierung niederer Instinkte für einen dauerhaften Kriegseinsatz vorbereitet, wobei die Bevölkerung auch den Verlust deutscher Soldaten im Ausland in Kauf wird nehmen müssen - das wird nun offenbar psychologisch vorbereitet. Wohin diese Reise führt ist letztlich nicht klar, was zu sehen ist lässt jedoch das Schlimmste befürchten.

Aufklärung und neutrale Berichterstattung, die sich klar von der gelenkten Presse absetzt, kann allein zum Aufbau einer kritischen Haltung innerhalb unserer Gesellschaft führen. Dafür ist Ihnen und Ihrer Reaktion höchster Respekt zu zollen. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir ein paar Links zu kritischen Webseiten mailen könnten, so dass ich mich über ihr Angebot hinaus weiter informieren kann; vielen Dank vorab.

HG

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Zu "Die WSWS antwortet auf den Vorwurf des Antisemitismus in der Berichterstattung zum amerikanisch-israelischen Krieg im Libanon" (http://www.wsws.org/de/2006/jul2006/korr-j29.shtml)

Danke, Bill Van Auken, für diese nochmalige überzeugende Klarstellung wirklich humanistischer Standpunkte unter uns Sozialisten. Es zeugt doch von absoluter politischer Blind- und Dummheit, was der Herr MO da von sich gibt. Schon der einfachste Fakt, den man ihm entgegenhalten muss, ist doch der, dass man die jüdische Religion und die Menschen, die dieser anhängen, nicht mit den imperialistischen Herrschaftsansprüchen und kriegerischen Machenschaften der Herrschenden in Israel gleichsetzen kann. Meine persönliche Meinung allein zu diesem Sachverhalt: Wenn ich den Einen ihren Glauben und die individuelle Weltanschauung gern zugestehe, kann ich den Anderen doch nicht billigend Mordpraktiken zugestehen, nur weil sie formal der gleichen Religion angehören. Ganz abgesehen von den vielen anderen Argumenten im Artikel, die den politischen Analphabetismus des Herrn MO deutlich machen.

HJ

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