Michelangelo Antonioni - kein makelloses Vermächtnis

Teil 2

Dies ist der letzte Teil einer zweiteiligen Serie über den kürzlich verstorbenen italienischen Regisseur Michelangelo Antonioni. Der erste Teil ist am Samstag, den 11. August 2007 erschienen.

1960 schrieb und drehte Antonioni L’Avventura (Die mit der Liebe spielen). Es war der erste von vier Filmen, die sich nach den Worten des Regisseurs auf "die Innenwelt von Charakter und Psychologie" konzentrierten. Es ist schwierig, einen wirklichen Eindruck von dem Film zu vermitteln, indem man einfach nur seine Handlung erzählt - Antonionis wirkliches Können lag in seiner Fähigkeit, durch Schnitt, Kamerabewegung und komplexe Bilder emotionale Tiefe zu erzeugen. Meistens ist nicht das von Bedeutung, was die Personen sagen und tun, sondern vielmehr ihr Schweigen und Nichtstun.

Der Film zeigt mehrere Tage im Leben einer Gruppe reicher Italiener, die zwischen den Äolischen Inseln vor der Küste Siziliens kreuzen. Anna (Lea Massari), die eine schwierige Beziehung mit Sandro (Gabriele Ferzetti) hat, verschwindet nach einem Spaziergang auf einer der Inseln und taucht nicht wieder auf. Mit Ausnahme von Annas Freundin Claudia (Monica Vitti) and Sandro verlieren die anderen sehr schnell das Interesse an der Suche, verlassen die Insel und kehren zu ihrem mehr oder weniger sinnlosen Leben zurück.

Auf der weiteren Suche in anderen Teilen Siziliens verlieben sich Sandro and Claudia ineinander. Sandro ist jedoch intellektuell frustriert, egozentrisch und untreu. Früher war Sandro ein talentierter Architekt, entschied sich jedoch seinen Beruf für eine lukrativere Stelle als Zeichner aufzugeben. Die Beziehung zu Claudia ist kompliziert und hat wie der Film überhaupt einen nicht greifbaren melancholischen Charakter. Das Geheimnis um Annas Verschwinden wird nie gelüftet.

Als L’Avventura auf den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt wurde, verließen Teile des Publikums den Saal. Es war vor allem der Verzicht auf konventionelle Filmtechniken, der die Ablehnung hervorrief und zu Buhrufen führte. Am nächsten Tag jedoch lobte eine Gruppe führender Filmemacher das Werk in einer öffentlichen Erklärung. Daraufhin wurde eine neue Aufführung angesetzt und der Film erhielt schließlich einen Preis für "besondere Verdienste". Dies wiederum sicherte L’Avventura ein internationales Interesse und Publikum.

L’Avventura ist ein vielschichtiger und kunstvoller Film. Antonioni zeigte, dass Filme von ihrer formalen Erzählstruktur oder einem logischen Ende abweichen können und dass Atmosphäre und emotionale Tiefe durch ausgedehntes Schweigen oder "tote Zeit" sowie durch eine sorgfältig abgestimmte Kameraführung und andere Bildtechniken zu erreichen sind.

Zur "toten Zeit" erklärte Antonioni: "Der Rhythmus des Lebens ist kein gleichmäßiger Takt sondern ein Rhythmus, der manchmal schneller, manchmal langsamer ist; manchmal bleibt er für eine Weile bewegungslos und dann im nächsten Moment wirbelt er los. Es gibt Zeiten, da es fast statisch scheint, und andere Zeiten, in denen es sich mit ungeheurer Geschwindigkeit bewegt. Ich glaube, all das sollte beim Drehen eines Films mit einfließen."

Vor allem aber versucht der Film, die geistige Leere der Protagonisten aus dem Bürgertum zu erforschen und verweist dadurch auf eine größere gesellschaftliche Unzufriedenheit.

"Wir leben heute in einer Zeit extremer Instabilität - politisch, moralisch, gesellschaftlich und physisch. Ich habe einen Film gemacht über die Instabilität der Gefühle, über ihre Geheimnisse", erklärte Antonioni in einer Stellungnahme anlässlich der Filmfestspielen in Cannes. Wissenschaftliche Fortschritte, erklärt er weiter, hätten nicht zu einer Fortentwicklung der "inneren Seele" der Menschheit geführt und Sex sei nun zu einem Ersatz für Selbstverwirklichung geworden. Obwohl jede Beziehung ein "Abenteuer" sei, biete sie keine wirkliche Erfüllung.

Und später ergänzte er: "Sandro ist eine Figur aus einem Film, der 1960 gedreht wurde, und daher völlig verwickelt in solche moralischen Probleme. Er ist Italiener, Katholik und deshalb Opfer dieser Moral. [...] Alle Charaktere in meinen Filmen kämpfen gegen diese Probleme an, sie ringen um Freiheit, sie suchen einen Weg, sich frei zu machen, scheitern jedoch daran, das Gewissen, das Gefühl von Sünde, das ganze Zeug loszuwerden."

Die nächsten drei Filme von Antonioni - La Notte (Die Nacht, 1961), L’Eclisse (Liebe, 1962) and Il Deserto Rosso (Die rote Wüste, 1964) - greifen einige dieser Fragen auf. Seine Analyse der psychischen und moralischen Belange, die die Protagonisten aus der Mittelschicht umtreiben, ist einfühlsam und aufrüttelnd, aber die unterschwellige Botschaft lautet, dass es keinen Ausweg aus ihrem Dilemma gibt.

La Notte schildert 24 Stunden im Leben des Schriftstellers Giovanni (Marcello Mastroianni) und seiner Frau Lydia (Jeanne Moreau), die alles besitzen, was ein kultiviertes Leben ausmacht, deren Ehe jedoch auseinander fällt. Der Film folgt dem Paar, wie es einen sterbenden Freund im Krankenhaus besucht, durch Mailand spaziert, in einen Jazz-Strip-Club geht und dann die Party eines reichen Industriellen besucht, wo es halbherzig den Versuchungen der Untreue widersteht.

Wie Sandro in L’Avventura ist Giovanni in einer künstlerischen und persönlichen Sackgasse gelandet. Auf der Party bietet man ihm gutes Geld und eine hohe Position an, damit er die Lebensgeschichte des Industriellen schreibt. Im Morgengrauen spazieren Giovanni und Lydia durch den Garten, der zum Landsitz des Industriellen gehört. Lydia liest einen Liebesbrief vor, der Jahre zuvor an sie geschrieben wurde, aber Giovanni hat sich so weit von ihr entfernt, dass er sich nicht einmal daran erinnert, den Brief geschrieben zu haben. Der Film endet damit, dass sich das Paar auf dem Gras liebt - in erster Linie ein Akt von Selbstmitleid.

L’Eclisse spielt in Rom und handelt von einer jungen Frau, die im Begriff ist, ihren Liebhaber zu verlassen und eine neue Beziehung mit einem jungen Börsenmakler zu beginnen. Der Film hat einige Momente, die nachdenklich stimmen - Telefone klingeln, aber niemand hebt ab, und die Charaktere sind ständig durch Fenster, Türen und verschiedene physische Barrieren voneinander getrennt. Szenen aus der Börse in Rom vermitteln einen konkreten Eindruck von der Rücksichtslosigkeit des Marktes und den psychischen Folgen für die Beteiligten. L’Eclisse endet mit einer außergewöhnlichen Sequenz über die Stelle, an der die beiden Liebenden sich treffen wollen. Sie tauchen nicht auf und der Film endet mit unheimlichen sieben Minuten, in denen der Ort bildlich erkundet wird.

Der größte Teil von Il Deserto Rosso, Antonionis erstem Farbfilm, spielt in einer Fabrik in Norditalien. Eindrucksvolle Industriebilder und -geräusche dominieren den Film, dessen entfremdete Hauptfiguren in einer eigentümlich entmenschlichten Welt gefangen sind. Der Film beginnt damit, dass Giuliana (Monica Vitti) mit ihrem Sohn Valerio ziellos im Dreck der nahen Fabrik umherwandert. Sie hatte nach einem Autounfall einen Nervenzusammenbruch, ihr Mann Ugo (Carlo Chionetti) ist jedoch mit seinem Job beschäftigt und zeigt wenig Interesse an ihr. Ein zu Besuch weilender Ingenieur, Corrado Zeller (Richard Harris), der Arbeiter für ein Projekt in Patagonien anzuwerben versucht, fühlt sich zu Giuliana hingezogen.

Während Ugo sich auf einer Geschäftsreise befindet, erleidet Valerio offenbar eine Lähmung und wird dann unerklärlicherweise geheilt. Die verzweifelte Giuliana wendet sich Corrado zu und schläft mit ihm. Obwohl diese kurze Beziehung emotional unergiebig ist, gewinnt Giuliana irgendwie ihr psychisches Gleichgewicht zurück.

Der Film endet, wo er begonnen hat, mit Giuliana und Valerio in der Nähe der Fabrik. Als Valerio fragt, was mit den Vögeln passiert, die durch den gelben Fabrikqualm fliegen, erklärt ihm Giuliana, dass sie überleben, indem sie um die giftigen Abgase herumfliegen. Diese Schlussworte sollen zeigen, dass Giuliana irgendwie einen Weg gefunden hat, sich an das soziale Umfeld anzupassen, in dem sie gefangen ist.

Kreativer Niedergang

Obwohl die Trilogie (L’Avventura, La Notte, L’Eclisse) and Il Deserto Rosso das internationale Interesse am italienischen Film verstärkte, tendierten Antonionis Filme immer mehr dazu, in dem Dilemma ihrer Figuren zu schwelgen. Der mittlerweile gefeierte Regisseur experimentierte unaufhörlich mit verschiedenen Formen, weigerte sich jedoch, die tieferen Wurzeln des kleinbürgerlichen Unbehagens zu erforschen, das er im Film darstellte. Und anstatt die zugrunde liegende gesellschaftliche Wirklichkeit zu untersuchen, die das Unbehagen seiner Figuren hervorbrachte, umgab er es häufig mit einem Geheimnis.

In der Einleitung zu dem Buch Four Screenplays erklärte Michelangelo Antonioni 1963: "Wir sind von einer Wirklichkeit umgeben, die nicht definiert oder materiell ist. In unserem Inneren erscheinen die Dinge wie Lichtpunkte vor einem Hintergrund von Nebel und Schatten. Unsere konkrete Realität besitzt eine geisterhafte, abstrakte Realität."

Blowup - der erste von Antonionis englischsprachigen Filmen und sein kommerziell erfolgreichstes Werk - war ein Hinweis darauf, dass der Regisseur künstlerisch stagnierte. Der Film spielt in London Mitte der 60er Jahre und hat die Form einer Kriminalgeschichte. Erzählt werden ein paar Tage aus dem Leben von Thomas (David Hemmings), einem erfolgreichen, aber unzufriedenen Modefotografen, der nach dem verborgenen Sinn seines Lebens sucht.

Eines Tages fotografiert er in einem Park zwei Liebende, die sich umarmen. Die Frau, Jane (Vanessa Redgrave), fordert von ihm die Herausgabe des Films, was er ablehnt. Gleichzeitig verschwindet plötzlich Janes Liebhaber, ein älterer Mann. Thomas kehrt zu seinem Studio zurück, um die Negative zu entwickeln, aber Jane macht ihn ausfindig und versucht ihn zu verführen, um an die Negative zu gelangen. Er tut so, als gebe er ihr den Film, und sie geht.

Auf einem Foto sieht man scheinbar einen Körper auf dem Boden und jemanden in den nahen Büschen, der mit einer Waffe schießt. Wurde ein Mord verübt? Vergrößerungen der Negative scheinen das Rätsel selbst zu vergrößern. Er kehrt in den Park zurück und findet Janes Liebhaber tot auf dem Boden.

Thomas geht wieder weg, informiert seine desinteressierten Freunde und kehrt in sein Studio zurück; dort entdeckt er, dass es durchsucht wurde und die Negative sowie die meisten Bilder gestohlen sind. Am nächsten Morgen geht er wieder in den Park, aber die Leiche ist weg. Das Ende des Films zeigt Thomas, der im Park mit einer Pantomime-Gruppe ein imaginäres Tennisspiel spielt. Und als sich die Kamera in der Vogelperspektive entfernt, verschmilzt er langsam mit dem Gras.

Blowup hat ein paar interessante Einstellungen - die Dunkelkammer-Sequenzen weisen eine gewisse Spannung auf und die gesellschaftliche Atmosphäre im London der 1960er Jahre ist gut eingefangen. Aber die zugrunde liegende und recht offensichtliche Botschaft - dass Realität und Wahrheit relativ sind - ist ein Rückschritt angesichts der ernsthafteren psychologischen Erkundungen in seinen früheren Werken.

Antonionis nächster Film Zabriskie Point (1970) war trotz jüngster Versuche, das Werk hochzuloben, ein künstlerischer Fehlschlag. Der Film, der in Amerika Ende der 1960er Jahre spielt, bedeutete eine Rückkehr zu konventionellen Erzählformen, ist aber verworren und kann nicht überzeugen.

Die zwei Hauptpersonen des Films sind der radikale Student Mark, der während eines Protestes einen Polizisten erschossen haben soll, und Daria, die junge Sekretärin eines Bauunternehmers aus Los Angeles. Mark entführt ein kleines Flugzeug und schließt sich Daria an, die auf dem Weg zu einem Immobilienprojekt in der Wüste ist. Die beiden reisen zusammen, rauchen Marihuana, und schlafen miteinander in Zabriskie Point, einer Touristenattraktion in der Wüste. Als ihr Liebesspiel beginnt, geht der Film in eine Fantasieorgie über, an der Dutzende junger Menschen beteiligt sind.

Mark entschließt sich dann, das Flugzeug zurückzugeben, wird aber von der Polizei niedergeschossen. Als Daria von seinem Tod hört, sieht sie in ihrer Fantasie eine gewaltige Explosion, die das Wüstenprojekt des Bauunternehmers zerstört. Die Schlussszene besteht aus einer Explosion von Häusern und Konsumgegenständen in Zeitlupe, während im Hintergrund Pink Floyds Rockhymne "Careful with that axe Eugene" läuft.

Professione : Reporter (Beruf: Reporter, 1975) mit Jack Nicholson als lebensüberdrüssigem Journalist David Locke in Nordafrika ist zwar ein kleiner Fortschritt, schließt aber einmal mehr mit den komplexen Bildern eines Antonioni-Filmendes - mit einer siebenminütigen Einstellung, in der Locke getötet wird. Form und Technik dominierten nun fast ausschließlich die Arbeit des Filmemachers und wurden zu seiner Art und Weise, wie er jede wirklich kreative Erforschung seines Themas vermied.

Dies wurde noch deutlicher in dem Film Il Mistero di Oberwald (Das Geheimnis von Oberwald, 1980) mit Monica Vitti als Hauptdarstellerin, der um die Jahrhundertwende spielt. Antonioni nahm den Film als Video auf und überspielte ihn dann auf Film. Während des Drehs manipulierte er die Kameras, um die Schauspieler mit farblichen "Auren" zu umgeben, je nach Gemütslage der Figur. Nichts davon trug zur Verbesserung der Geschichte bei oder erhöhte die dramatische Wirkung.

1982 versuchte Antonioni mit Identificazione di una donna (Identifikation einer Frau) etwas von der emotionalen Atmosphäre seiner frühen Werke wiederherzustellen. Der an Bildern reiche Film über einen Regisseur, der die "perfekte Schauspielerin" sucht, ist jedoch leider nicht empfehlenswert.

Ein Schlaganfall im Jahr 1985 traf Antonioni schwer, lähmte ihn und nahm ihm die Sprache. Mit Unterstützung des deutschen Regisseurs Wim Wenders kehrte Antonioni jedoch in Al di là delle nuvole - Jenseits der Wolken (1995) zu ähnlichen Themen zurück. Der recht gegenstandslose Film besteht aus vier einzelnen Geschichten über sexuelle Begegnungen zwischen Fremden. Eine der Hauptpersonen ist ein Regisseur (John Malkovich), der seinen nächsten Film vorbereitet. Der Film beinhaltet zudem eine kurze "neckische" Episode mit Marcello Mastroianni und Jeanne Moreau als altem Paar - als ob ihre Ehe in La Notte all die Jahre überdauert hätte.

Viel ist über Antonios Filme im Verlauf der Jahre gesagt und geschrieben worden. In dem verwirrten und kulturell unfruchtbaren Umfeld der 1990er Jahren wurde dem Regisseur Kultstatus beigemessen, doch die zumeist langatmigen Ausführungen zu seinem Filmen sind in der Regel selbst verwirrt und eigennützig.

Die britischen Filmkritiker Ian Cameron und Robin Wood haben mit Antonioni, einem Essayband aus dem Jahre 1968, einige der besseren Kommentare verfasst. Die Autoren bewundern das künstlerische Vermögen des Regisseurs, zeigen aber scharfsichtig eine der grundlegenden Schwächen in seinem Werk auf - Antonionis "defätistischen" Ansatz.

Laut Wood wurde Antonionis Konzentration auf den Stil zu einem Mittel, um komplizierten ästhetischen und gesellschaftlichen Fragen auszuweichen. Wood argumentiert, dass eine der Aufgaben von Kunst darin besteht, das Publikum "in gewisser Hinsicht lebendiger - nicht notwendigerweise glücklich, [...] aber wach, ansprechbar, aktiv zu machen". Die ganze Bewegung [von Antonionis Filmen] scheint in die entgegen gesetzte Richtung zu arbeiten, so dass sie zu einer Art von depressiver ästhetischer Droge werden."

Die Kunstfertigkeit von Antonionis Filmen, fährt er fort, "macht sie zum idealen Medium für die Selbstgefälligkeit desillusionierter Intellektueller. Sogar ihre Trostlosigkeit ist eigentümlich beruhigend, weil sie so wenig durch irgendeinen aktiven Protest gestört und so wunderschön ausgedrückt wird. Es gibt viele Wege vor der Kompliziertheit, den Wirren und Ängsten eines zutiefst beunruhigenden Zeitalters zu flüchten; Antonionis Rückzug in eine im Wesentlichen selbstzufriedene Verzweiflung ist eine besonders subtile und hinterlistige Art, weil sie die ganze Zeit den Eindruck erweckt, dass sie diese kompromisslos konfrontiert."

Diese Analyse beinhaltet einen auch heute noch wertvollen Rat für alle Filmemacher und Künstler: Kreative Arbeit ist nur dann überzeugend und stark, wenn sie die existierende gesellschaftliche Ordnung furchtlos in Frage stellt.

Antonionis kreative Fertigkeiten, die speziell in seinen frühen Filmen zu bewundernde Fähigkeit, Bilder für die innere, emotionale Vielschichtigkeit des modernen Lebens zu finden und einen gewissen Protest auszudrücken, stellen einen Beitrag zur Filmkunst dar. Dieses Element wurde in den späten 1960er Jahren immer schwächer und verschwand dann gänzlich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten.

Der künstlerische Niedergang einer zweifellos talentierten Persönlichkeit ist ein komplexer Prozess, und in Antonionis Fall hing er mit dem schwierigen intellektuellen Klima zusammen, in dem er arbeitete. Er war allerdings auch verbunden mit seiner eigenen - bewussten oder unbewussten - Entscheidung, sich an den politischen und gesellschaftlichen Status quo anzupassen.

Siehe auch:
Michelangelo Antonioni - kein makelloses Vermächtnis: Teil 1
(11. August 2007)
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