Nick Beams tritt als Nationaler Sekretär der Socialist Equality Party (Australien) zurück

Nick Beams, seit 30 Jahren Nationaler Sekretär der Socialist Equality Party (Australien) und ihrer Vorgängerorganisation, der Socialist Labour League (SLL), gab am letzten Wochenende auf der Sitzung des Nationalen Komitees der Partei formell seinen Rücktritt von diesem Amt bekannt. Beams, bekannt als Autorität auf dem Gebiet der marxistischen politischen Ökonomie, spielt seit über 40 Jahren eine führende Rolle in der trotzkistischen Bewegung.

Nick Beams

Vor der Bekanntgabe seines Rücktritts hatte Beams (66), seine Entscheidung mit führenden Genossen des Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IKVI) und der SEP besprochen. Er wird weiterhin der internationalen Redaktion der World Socialist Web Site angehören und Mitglied des Nationalkomitees der SEP bleiben.

„Es ist an der Zeit, das Amt des Nationalen Sekretärs an die jüngere Generation zu übergeben“, sagte er gegenüber dem Nationalen Komitee. „Mein Schritt ist kein Rückzug, sondern wir nehmen damit die Erneuerung der Partei und ihrer Führung gezielt in Angriff. Ich werde künftig meine Arbeit verstärkt auf andere Bereiche, wie theoretische und politische Themen, konzentrieren können.“

Mitglieder des Nationalen Komitees sprachen Nick Beams Anerkennung für seinem wichtigen Beitrag zum Aufbau des IKVI und seinem Kampf für den Trotzkismus in Australien aus.

Beams wurde in England geboren und wuchs im australischen Bundesstaat Tasmanien auf. Der internationale Aufschwung der Kämpfe der Arbeiter und Jugendlichen 1968 radikalisierte ihn. Der historische Kampf, den die britischen Trotzkisten und das IKVI gegen den Stalinismus und den pablistischen Opportunismus führten, übte eine starke Anziehungskraft auf ihn aus. Er spielte eine entscheidende Rolle in den politischen Kämpfen, die zur Gründung der SLL 1972 und deren Aufnahme in das IKVI einige Monate später führten.

Zwischen 1974 und 1985 war Beams Herausgeber der Parteizeitung Workers News. Im April 1985 wurde er zum Nationalen Sekretär der SLL gewählt. Sechs Monate darauf kam der politische Konflikt im IKVI zwischen den Internationalisten um David North und der Workers League in den USA und der nationalen, opportunistischen Führung der Workers Revolutionary Party in England, offen zum Ausbruch.

In diesem Kampf zur Verteidigung des Trotzkismus und für eine Renaissance der marxistischen Theorie und des Kampfs für den proletarischen Internationalismus spielte Genosse Beams in den folgenden Jahrzehnten auf internationaler Ebene und in der australischen Sektion eine wichtige Rolle.

David North, der Vorsitzende der Socialist Equality Party in den Vereinigten Staaten, und Chefredakteur der WSWS, schrieb folgendes Grußwort an Beams:

Lieber Nick,

aus Anlass Deines formellen Rücktritts als Nationaler Sekretär spreche ich Dir die Anerkennung Deiner amerikanischen und internationalen Genossen im IKVI für die außergewöhnliche Leistung aus, die Du als Führer der australischen Sektion drei Jahrzehnte lang erbracht hast.

Die Socialist Labor League, Vorgängerin der SEP, wurde zwar bereits 1972 gegründet; doch unter Deiner Führung wurde die australische Sektion auf ein festes marxistisches und trotzkistisches, d.h. internationalistisches Fundament gestellt.

Vor fast genau 30 Jahren, im Oktober 1985, trafen wir uns in London auf dem Höhepunkt der Krise der Workers Revolutionary Party. In diesem Kampf gegen den Verrat der WRP-Führer am Trotzkismus war Dein Beitrag von unschätzbarem Wert.

Nach Deiner Rückkehr von den stürmischen Versammlungen in England hast Du in Australien die Unterstützung Deiner Sektion für das Internationale Komitee gewonnen. In den folgenden Jahren haben Deine zahlreichen politischen Artikel und vor allem Deine Vorträge über marxistische politische Ökonomie in hohem Maße zur Ausbildung der Kader des IKVI beigetragen.

Zum Glück trittst Du nur von einem Amt zurück. Jetzt, wo Du nicht mehr durch organisatorische und administrative Pflichten überlastet sein wirst, kannst Du Dich auf die theoretische Arbeit konzentrieren, die mit der Vertiefung der globalen Krise und der Ausdehnung des Klassenkampfes immer wichtiger wird.

Nun, Nick, Deine internationalen Genossen haben Deinen Rücktritt vom Amt des Nationalen Sekretärs gebührend kommentiert. Jetzt appellieren Sie an Dich, nutze diesen Sonntagnachmittag, um Dich zurückzulehnen, zu entspannen, genieße den Tag. Und am Montag, RAN AN DIE ARBEIT!

David

Das Nationale Komitee akzeptierte bei seiner Sitzung am letzten Wochenende die Entscheidung von Beams, insbesondere seine Betonung der Notwendigkeit eines Generationenwechsels für die weitere Entwicklung der Partei. Das Führungsgremium sprach sich einstimmig für den Genossen James Cogan als Nationalen Sekretär aus.

James Cogan

James Cogan, 45, schloss sich 1991 der trotzkistischen Bewegung an, weil er der Analyse des Stalinismus und Opportunismus, die das IKVI vertritt, zustimmte und den ersten US-geführten Irakkrieg sowie die Angriffe der Labourregierung unter Bob Hawke (später Keating) auf die Arbeiterklasse ablehnte. 1994 zog er nach Sydney, wo er zunächst Ortsverbandsvorsitzender und dann Regionalsekretär von Sydney wurde. 2012 wurde er zum Stellvertretenden Nationalen Sekretär der Partei gewählt.

Cogan hat für die WSWS zahlreiche Artikel über die US-geführte Invasion und Besetzung von Afghanistan und dem Irak sowie über die Beteiligung Australiens an diesen und weiteren imperialistischen Verbrechen geschrieben. Er verfasste auch ausführliche Analysen über die Rolle Australiens in Washingtons Politik der „Konzentration auf Asien“ (Pivot to Asia) und die Gefahren eines Krieges gegen China. Als einer von vier SEP-Kandidaten steht er am 28. März an der Spitze der SEP-Wahlkampagne im Bundesstaat New South Wales und kämpft im Wahlkreis Summerhill (einer Vorstadt von Sydney) gegen Krieg und Sparpolitik und für die Verteidigung demokratischer Rechte.

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