Stupa-Wahl an der Humboldt-Universität

Erfolgreiche Versammlung der IYSSE zum Mord an Liebknecht und Luxemburg

Am Mittwoch kamen über 70 Studierende und Arbeiter zur Veranstaltung der International Youth and Students for Social Equality über den Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Es war die zweite Versammlung im Rahmen des diesjährigen Wahlkampfs zum Studierendenparlament an der Humboldt-Universität Berlin, in dem die IYSSE für ein sozialistisches Programm gegen Nationalismus und Krieg kämpfen.

Der Sprecher der IYSSE an der HU und Spitzenkandidat bei den Wahlen, Sven Wurm, ging in seinem einleitenden Vortrag ausführlich auf die Perspektiven der beiden großen Revolutionäre, die Gründe für ihre Ermordung und ihre Bedeutung für heute ein. Die Teilnehmer hörten dem 90 minütigen Vortrag gebannt zu und beteiligten sich lebhaft an der anschließenden Diskussion.

Die Veranstaltung an der Humboldt-Universität

„Luxemburg und Liebknecht waren überzeugte Internationalisten und Sozialisten sowie entschiedene Gegner von Militarismus und Krieg“, erklärte Wurm. Er ging auf Liebknechts mutige Taten im Kampf gegen Krieg ein und zitierte Luxemburg, die sich in den schärfsten Worten gegen den Verrat der Sozialdemokratie und die Halbheit der Zentristen wandte.

Der Mord an den beiden Sozialisten war der Auftakt zu einer brutalen Konterrevolution, die jede sozialistische Regung in der Arbeiterklasse unterdrücken sollte. „Luxemburg und Liebknecht mussten sterben, damit die Revolution, die sich seit Anfang November ausgehend von Kiel wie ein Lauffeuer über das ganze Land verbreitet hatte, nicht wie in Russland zum Sturz des Kapitalismus führte“, zitierte Wurm aus einer Perspektive der WSWS zum Thema.

Wurm ging ausführlich darauf ein, dass die SPD den Mord gebilligt hat und die Mörder von Luxemburg und Liebknecht und ihre Auftraggeber nie zur Rechenschaft gezogen wurden. Das Bündnis aus SPD und rechtsradikalen Freikorps habe mit brutaler Gewalt durchgesetzt, dass „die Macht und das Eigentum all jener Kräfte intakt“ blieben, „die 15 Jahre später Hitler an die Macht verhelfen sollten“, so Wurm.

Sven Wurm

Auch heute spitze sich wieder die Alternative Sozialismus oder Barbarei zu, die Rosa Luxemburg inmitten des Ersten Weltkriegs erkannt hatte. Im Staatsapparat wüchsen braune Netzwerke, demokratische Rechte würden angegriffen und an den Unis würde wieder Militarismus und rechte Ideologie gelehrt. Die einzige Grundlage, eine erneute Katastrophe zu verhindern sei deshalb der Aufbau einer internationalen, revolutionären Partei.

Viele Teilnehmer bedankten sich für den Vortrag und zeigten sich von den darin entwickelten Perspektiven begeistert. In der Diskussion kam dann unter anderem die Frage auf, weshalb die SPD ihr marxistisches Programm verraten habe und welche Schlussfolgerungen aus diesem Verrat gezogen werden müssten. Ein Teilnehmer wollte wissen, ob Liebknechts Ausrufung der sozialistischen Republik ähnlich intensiv vorbereitet worden war, wie die Revolution der Bolschewiki in Russland.

Die Diskussion wurde noch lange nach der Veranstaltung am Infotisch und in den Gängen fortgesetzt. Viele Teilnehmer deckten sich mit Wahlkampfmaterialien ein und ließen ihre Kontaktdaten da, um den Wahlkampf der IYSSE zu unterstützen.

Auf der nächsten Veranstaltung am kommenden Dienstag wollen die IYSSE unter dem Titel „Sozialismus oder Barbarei“ darüber diskutieren, wie der Aufstieg der Rechten gestoppt werden kann. Dazu hat sie nicht nur Kandidaten der HU, sondern auch internationale Vertreter der IYSSE geladen.

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