David Norths „30 Jahre Krieg“ jetzt im Mehring Verlag erhältlich

Das neue Buch von David North „30 Jahre Krieg: Amerikas Griff nach der Weltherrschaft 1990–2020“ ist jetzt erschienen und kann hier beim Mehring Verlag bestellt werden.

„Die Aktualität und Dringlichkeit des vorliegenden Buchs ergeben sich bereits aus seinem Titel“, heißt es im Vorwort zur deutschen Ausgabe. „Nach drei Jahrzehnten US-geführter Kriege ist ein dritter, diesmal mit Atomwaffen ausgefochtener Weltkrieg eine unmittelbare und konkrete Gefahr. Unter der Präsidentschaft Donald Trumps haben sich die Kriegsvorbereitungen der USA gegen den Iran, Russland und China dramatisch zugespitzt. Die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung zusätzlich beschleunigt. Auch alle anderen imperialistischen Mächte, allen voran Deutschland, rüsten massiv auf und bereiten sich auf eine kriegerische Neuaufteilung der Welt vor.“

Gerade erst wurde mit der Ermordung des iranischen Atomwissenschaftlers Mohsen Fakhrizadeh wieder deutlich, wie klein der Schritt zu einem weiteren umfassenden Krieg ist. Gleichzeitig haben die USA neue Sanktionen gegen chinesische und russische Firmen verhängt, denen sie vorwerfen, die Sanktionen gegen den Iran zu brechen. Auch unter einem Demokratischen Präsidenten Joe Biden – vorausgesetzt Trump räumt das Weiße Haus im Januar – werden die USA die Kriegspolitik weiter verschärfen. Die Differenzen zwischen den Republikanern und den Demokraten drehen sich um die Frage, wer als Erstes ins Zielvisier der US-Armee kommen solle: Iran, Nordkorea, Russland oder China.

North, der seit 45 Jahren eine führende Stellung in der internationalen sozialistischen Bewegung einnimmt und derzeit Vorsitzender der internationalen Redaktion der World Socialist Web Site und der Socialist Equality Party in den USA ist, hat diese Entwicklung vorhergesehen und von einem marxistischen Standpunkt analysiert.

Das Ende der Sowjetunion 1991 markierte nicht den Triumph des Kapitalismus, sondern läutete eine neue Periode imperialistischer Kriege und Krisen ein. Die Globalisierung der Produktion ist mit dem bestehenden Nationalstaatensystem nicht vereinbar. Jedes imperialistische Land trachtet danach, seine Position auf dem Weltmarkt auf Kosten seiner Konkurrenten zu verbessern. Die gleichen Widersprüche des Kapitalismus, die bereits im 20. Jahrhundert zwei Weltkriege ausgelöst haben, führen wieder zu extremem Militarismus und Krieg.

„30 Jahre Krieg“ beginnt mit der Analyse des ersten Irakkriegs 1990/1991. David North erläutert in seinem Vorwort die Herangehensweise, die in der Tradition der großen Marxisten des 20. Jahrhunderts – allen voran Lenin und Trotzki – steht:

[Das Internationale Komitee der Vierten Internationale] geht von einem marxistischen Verständnis der Widersprüche des amerikanischen und Weltimperialismus aus. Die marxistische Methode der Analyse fasst die Ereignisse nicht als Abfolge isolierter Vorfälle, sondern als Entfaltung eines umfassenderen historischen Prozesses auf. Dieser historische Ansatz schützt vor einer impressionistischen Reaktion auf aktuelle politische Entwicklungen.

Das zweite Kapitel untersucht den Kosovokrieg 1999 und widmet sich dem Phänomen, dass Teile des ehemals „linken“ und radikalen Kleinbürgertums diesen Krieg im Namen der Menschenrechte unterstützten und sogar ein schärferes Vorgehen forderten. Hier in Deutschland waren es die Grünen, die in der Koalition mit der SPD diesen Krieg gegen Serbien verlangten und durch Vergleiche mit dem Holocaust rechtfertigten.

Die Anschläge des 11. Septembers 2001 und die folgenden Kriege gegen Afghanistan und den Irak stehen im Mittelpunkt des dritten Kapitels. Trotz Massendemonstrationen von Millionen Menschen rund um den Erdball gegen einen zweiten Irakkrieg begann 2003 die Invasion der amerikanischen Truppen. David North zeigt auf, dass die Demokratische Partei nichts unternommen hat, um den Krieg zu beenden, sondern die Bush-Regierung unterstützte. Das Internationale Komitee zog die Schlussfolgerung, dass große soziale und politische Kämpfe bevorstehen und der Kampf gegen Krieg sich nicht auf die bisherige Anti-Kriegs-Bewegung stützen kann, sondern sich an die Arbeiterklasse richten muss.

Im vierten Kapitel wird die Amtszeit Barack Obamas analysiert. Er ist der erste Präsident, der in seinen zwei Amtszeiten durchgehend Krieg führt. Nicht nur, dass er die Kriege in Afghanistan und dem Irak weiterführt, er beginnt auch neue Auseinandersetzungen gegen Libyen, Jemen und Syrien. Das Buch gibt eine marxistische Antwort auf diese Kriegstreiberei.

Das Ergebnis der Kriegspolitik der Demokratischen Partei ist die Wahl Donald Trumps 2016, dessen Amtszeit im fünften Kapitel thematisiert wird, das zusätzlich für die deutsche Ausgabe erstellt wurde. Im Buch heißt es:

Der politische Aufstieg dieses faschistisch gesinnten Immobilienschwindlers, Kasinobetreibers und Reality-Show-Hosts war kein Betriebsunfall, sondern das direkte Ergebnis der in diesem Buch analysierten Ereignisse. Trump personifiziert die Rücksichtslosigkeit, Brutalität und kriminelle Energie des US-Imperialismus, die in den Kriegen der vorangegangenen drei Jahrzehnte immer offener zutage getreten waren.

Die Amtszeit Trumps ist von einer Wiederkehr des Klassenkampfs geprägt. Auf die Streiks und Aufstände der Jugend überall auf der Welt reagiert die herrschende Klasse mit einer Hinwendung zu Diktatur und Faschismus. In Deutschland hat sie mit der AfD eine faschistische Partei aufgebaut, um ihre Politik des Militarismus, der inneren Aufrüstung und der sozialen Angriffe gegen den wachsenden Widerstand der Bevölkerung durchzusetzen. Der letzte Beitrag in diesem Kapitel befasst sich mit der Corona-Pandemie als welthistorisches „auslösendes Ereignis“, das die fortgeschrittene wirtschaftliche, soziale und politische Krise des kapitalistischen Systems weiter beschleunigt.

Ein wichtiger Bestandteil des Buchs sind die scharfen Polemiken gegen kleinbürgerliche Akademiker, Politiker und Organisationen, die sich einst an antiimperialistischen Protesten beteiligt hatten und heute eine führende Rolle in der Kriegspolitik spielen. North setzt sich auch ausführlich mit den antimarxistischen Theorien auseinander, auf die sich die Grünen und zahlreiche pseudolinke Tendenzen – wie die Linkspartei, Syriza in Griechenland und Podemos in Spanien – berufen, die eine wichtige Stütze des Imperialismus bilden.

Den Abschluss des Buchs bildet die Erklärung „Sozialismus und der Kampf gegen Krieg“, die das Internationale Komitee der Vierten Internationale am 27. Februar 2016 veröffentlicht hat. Den Kampf gegen Imperialismus und Krieg gründet das Internationale Komitee auf folgende Prinzipien:

Der Kampf gegen Krieg muss von der Arbeiterklasse ausgehen, die als revolutionäre gesellschaftliche Kraft alle fortschrittlichen Teile der Bevölkerung hinter sich vereint.

Die neue Bewegung gegen Krieg muss antikapitalistisch und sozialistisch sein, denn man kann nicht ernsthaft gegen Krieg kämpfen, ohne danach zu streben, der Diktatur des Finanzkapitals und dem Wirtschaftssystem, das die Ursache für Militarismus und Krieg bildet, ein Ende zu setzen.

Aus diesem Grund muss die neue Antikriegsbewegung unbedingt vollkommen unabhängig sein von allen politischen Parteien und Organisationen der Kapitalistenklasse und diese ablehnen.

Vor allem muss die neue Antikriegsbewegung international sein und dem Imperialismus in einem vereinten globalen Kampf die enorme Kraft der Arbeiterklasse entgegenstellen.

Jeder, der eine Perspektive für den Kampf gegen soziale Ungleichheit und die Gefahr eines dritten Weltkriegs sucht, muss dieses Buch studieren.

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Das Buch ist auch als E-Book erhältlich: E-Books aus dem Mehring Verlag

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Auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse wurde „30 Jahre Krieg“ in einer  Online-Diskussion mit dem Autor vorgestellt.

Das Vorwort zur deutschen Ausgabe ist hier frei zugänglich.

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