IKVI
Das IKVI verteidigt den Trotzkismus 1982–1986

Brief von Aileen Jennings an das Politische Komitee der Workers Revolutionary Party

30. Juni 1985

Liebe Genossen,

im Verlauf der Untersuchung über die Region Manchester sind gewisse Praktiken ans Tageslicht gekommen, dass das Youth Training (Ausbildungszentrum) von einem Homosexuellen geleitet wird und dass dies Gefahren für die Partei hinsichtlich Polizeiprovokationen beinhaltet. Die Feststellung des Politischen Komitees, dass die Vertuschung solcher Praktiken die Partei der ernsthaften Gefahr einer Polizeiprovokation aussetzt, halte ich für richtig.

Nach dieser Feststellung muss ich dem Komitee daher mitteilen, dass ich die Lage im Büro und in den Wohnungen Clapham High Street 155, die die Partei ebenfalls einer Polizeiprovokation öffnet, nicht länger vertuschen kann; dass ich nämlich während der 19 Jahre enger persönlicher Verbindung mit Genosse Healy auch ein Problem abgedeckt habe, mit dem sich das Politische Komitee nun befassen muss, weil ich es nicht lösen kann.

Es besteht darin, dass besonders die Wohnungen in vollkommen opportunistischer Weise für sexuelle Beziehungen mit weiblichen Mitgliedern benutzt werden, die für die Partei an der News Line arbeiten, ebenso mit weiblichen Mitgliedern des Internationalen Komitees und anderen (es folgen die Namen von 26 Personen).

Ausgehend von der Sicherheit muss eine von diesen oder mehrere entweder von der Polizei erpresst werden oder ein Sicherheitsleck für Polizistinnen sein. Ich fordere das Politische Komitee auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lage der Partei in der gegenwärtigen politischen Situation zu klären.

1964, nachdem die Untersuchungs- und Kontrollkommission über Liz Thompson ihre Arbeit abgeschlossen hatte, verpflichtete sich Genosse Healy, diese Praktiken künftig zu unterlassen, dies ist nicht geschehen, und ich kann nicht länger auf diesem Pulverfass sitzen.

Mit brüderlichen Grüßen

Aileen Jennings