IKVI
Das IKVI verteidigt den Trotzkismus 1982–1986

Resolution des Zentralkomitees der Revolutionary Communist League (Sri Lanka) über die Resolution des Zentralkomitees der Liga Comunista (Peru)

28. März 1986

Das ZK der Revolutionary Communist League hat die vom ZK der peruanischen Sektion des IKVI auf seinem Treffen am 9., 10, und 11. März verabschiedete Resolution zur Krise im IK erhalten. Die RCL stimmt weder mit der Analyse, noch mit den Schlussfolgerungen des ZK der LC über die Krise im IK auch nur im Geringsten überein.

1. Das ZK der LC anerkennt nicht, dass die objektive Quelle der Krise im IK der Druck des Imperialismus auf die trotzkistische Bewegung ist, und dass dieser Druck seinen definitiven Ausdruck im Versuch der früheren Führung der WRP, der Healy-Banda-Slaughter-Clique, fand, das IKVI politisch und organisatorisch zu liquidieren. Es wird in der LC-Resolution nicht einmal erwähnt, dass das IKVI mit einem liquidatorischen Angriff grundlegendster Art konfrontiert ist. Diese gefährliche Gleichgültigkeit gegenüber der objektiven und politischen Ursache der Krise im IK führt zu den gleichen liquidatorischen Schlussfolgerungen, nämlich dass die Krise schon in der Bildung des IK enthalten gewesen sei. Weil die ZK-Resolution nirgendwo das IK verteidigt, fürchten wir, dass es sich selbst auf diesen liquidatorischen Weg begeben hat.

2. Die Charakterisierung der Degeneration der WRP als „healyistische Degeneration“ durch die peruanischen Genossen ist eine politisch hohle Terminologie, die die bewusste liquidatorische Politik der alten WRP-Führung abdeckt.

Wie jetzt durch M. Bandas „27 Gründe, das IK zu begraben“ völlig offen geworden ist, war die Healy-Banda-Slaughter-Clique mindestens seit 1975 gegen die Existenz des IK und seiner Sektionen. Die rechtszentristische Linie, die sie in Großbritannien verfolgten, trieb sie dazu, den Weg der Liquidierung des IK einzuschlagen. Wir möchten die peruanischen Genossen daran erinnern, dass die Haltung der Healy-Banda-Slaughter-Clique gegenüber jeder Sektion des IK, die für die politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse eintrat, darin bestand, politische Provokationen zu begehen. Wenn es eine Sektion des IK im Irak gegeben hätte, würde die Healy-Banda-Slaughter-Clique Saddam Hussein bei ihrer Zerstörung unterstützt haben.

Als sie sich bewusst wurde, dass es unmöglich war, das IK als Werkzeug für ihre kleinbürgerliche opportunistische Politik zu benutzen, spaltete die Healy-Clique im Oktober 1985 vom IK; die Banda-Slaughter-Clique folgte drei Monate später nach. Nachdem sie vom IK gebrochen hatte, gab die Banda-Slaughter-Clique eine öffentliche Erklärung heraus, „dass das IK begraben werden sollte“. Seither hat sich der Renegat Banda auf seiner Suche nach Totengräbern für das IK und die RCL wieder mit den LSSP-Führern ausgesöhnt. Zum selben Zweck haben sie sich mit der von Agenten geführten SWP zusammengetan.

Vorzuschlagen, wie es die peruanischen Genossen tun, dass wir ihre Dokumente als legitimes Diskussionsmaterial im IK akzeptieren sollten, heißt, von uns zu verlangen, politischen Selbstmord zu begehen.

3. Die Behauptung der peruanischen Genossen, dass „der Healyismus grundlegende Probleme der Strategie und Methode des Aufbaus der Partei und der Internationale beinhaltet und deswegen nicht einfach nur taktische Irrtümer bedeutet“, ist wirklich erstaunlich. Wir betrachten die Healy-Banda-Slaughter-Cliquen nicht als Führungen, die die Partei auf einen falschen Weg lenken. Sie sind Liquidatoren und arbeiten bewusst auf der Grundlage, dass die Existenz der Internationale und ihrer Sektionen ein Hindernis für ihren kleinbürgerlichen Kurs sei und daher begraben werden sollte. Diskussionen über Strategie und Taktik sind nur mit denen möglich, die das IK und seine Sektionen akzeptieren. Wie Lenin betonte:

Natürlich ist das Liquidatorentum ideologisch mit dem Renegatentum, mit der Zurückweisung des Programms und der Taktik, mit dem Opportunismus verbunden.... Aber Liquidatorentum istnicht nur Opportunismus. Die Opportunisten führen die Partei auf einen falschen, bürgerlichen Weg, den Weg einer liberalen Arbeiterpolitik. Aber sie weisen nicht die Partei selbst zurück. Sie liquidieren sie nicht. Das Liquidatorentum ist die Spielart des Opportunismus, die soweit geht, die Partei zurückzuweisen. Es versteht sich von selbst, dass die Partei nicht existieren kann, wenn als Mitglieder auch die akzeptiert werden, die ihre Existenz nicht anerkennen. (Lenin, Gesammelte Werke, Bd. 19, S. 137/138)

Die Forderung der peruanischen Genossen, die Legimität der Gründung der Vierten Internationale des IK neu zu untersuchen, weil die Healy-Banda-Slaughter-Clique abtrünnig geworden ist, ist weder logisch, noch politisch gerechtfertigt. Diese Forderung ist eine Formel, um dem Kampf gegen die Liquidatoren auszuweichen.

4. Zu erklären, dass es „die Aufgabe des IK ist, die internationale Diskussion im Kampf für die Klärung aller Sektionen zu organisieren und zu leiten, und nicht eine schnelle internationale Umgruppierung auf der Grundlage verbaler Übereinstimmung mit dem Übergangsprogramm oder dem ‚Offenen Brief‘ von 1953 zu erzwingen,“ ist, milde gesagt, gründlich verwirrt. Erstens hat das IK nicht zu einer „Umgruppierung“ mit irgendjemandem aufgerufen.

Wenn die peruanischen Genossen die vereinte Offensive der legitimen Sektionen des IKVI gegen die Renegaten, die auf die Liquidierung des IK und seiner Sektionen aus sind, als eine „Umgruppierung“ betrachten, dann zeigt das, dass sie selbst das IK zurückweisen.

Was die Sektionen des IK angeht, so sind das Übergangsprogramm von 1938, der ‚Offene Brief‘ von 1953 und das politische Kapital des Kampfs gegen die „Wiedervereinigung“ der Pablisten und ihren großen Verrat von 1964 keine freiwilligen „Aspekte“ des Programms, sondern die Grundlage ihrer Existenz. Wer diese Grundlagen nicht anerkennt, ist nicht Mitglied des IK.

Wenn die peruanischen Genossen vom IK verlangen, die Prinzipien und die Geschichte beiseite zu legen, auf der es beruht, um „eine internationale Diskussion im Kampf für die politische Klärung aller Sektionen zu leiten“, dann ist das mehr als absurd. Denn es bedeutet ja, vom IK zu verlangen, freiwillig eine Position einzunehmen, in der es gar keine Prinzipien und keine Geschichte mehr hat, die es verteidigen könnte. Das ist genau die Position der Banda-Slaughter-Liquidatoren.

5. Die Forderung der peruanischen Genossen, dass Banda und Slaughter, die für das „Begräbnis“ des IK eintreten, zum 11. Kongress des IK eingeladen werden sollten, widerspricht der Existenz des IK selbst. Wie Lenin sagte: „Eine Partei, die bestehen will, kann nicht das geringste Schwanken in der Frage ihrer Existenz oder eine Vereinbarung mit denen, die sie begraben wollen, zulassen.“ (ebd., S. 405)

Aus den genannten Gründen weist das ZK der RCL die Argumente und Schlussfolgerungen der Resolution des ZK der Liga Comunista voll und ganz zurück.