Ein Mitglied der Workers Revolutionary Party erklärt seinen Austritt und unterstützt das Internationale Komitee der Vierten Internationale

Das World Socialist Web Site hat den folgenden Brief von Paul Day erhalten, in dem dieser seinen Austritt aus der Workers Revolutionary Party (WRP) in Großbritannien erklärt.

Die WRP war bis zum 8. Februar 1986 die britische Sektion des Internationalen Komitees der Vierten Internationale. Sie hatte jedoch schon in den 15 Jahren davor ihre Verteidigung sozialistischer Prinzipien sukzessive aufgeben. Seit den frühen achtziger Jahren fand in der Vierten Internationale ein Kampf gegen den Opportunismus der WRP statt, an dessen Spitze die Workers League (der Vorläufer der Socialist Equality Party in den USA) stand. Die WRP paßte sich zunehmend an die stalinistische und reformistische Bürokratie in der Arbeiterbewegung und an die bürgerlich-nationalistischen Bewegungen im Nahen Osten an. Der Kampf erreichte seinen Höhepunkt, als die WRP vom IKVI spaltete und in rivalisierende Fraktionen auseinanderbrach. Aus diesen gingen hauptsächlich zwei Gruppen hervor, die sich beide weiterhin WRP nannten: die eine unter Führung von Gerry Healy und Sheila Torrance, die andere unter Cliff Slaughters Führung.

Mehrere Jahre lang verfolgte die Slaughter-Gruppe eine zunehmend nationalistische und pro-stalinistische Linie, während sie behauptete, "die Vierte Internationale wiederaufzubauen". Jede opportunistische Wende führte zu weiteren Spaltungen. Zum Schluß erklärte Slaughter 1996, der Trotzkismus sei gescheitert. Er behauptete, jeder Versuch, eine marxistische Partei aufzubauen, sei zwecklos, und die WRP müsse liquidiert werden, um einer losen Verbindung mit verschiedenen Stalinisten, kleinbürgerlichen Radikalen und kleinen Gewerkschaftsbürokraten Platz zu machen. Als Slaughter seine Schöpfung einer "Bewegung für den Sozialismus" vorstellte, schrieb er: "Die einzige raison d'être der Trotzkisten von heute besteht darin, ihren Weg aus der Isolation heraus zu kämpfen."

Paul Day trat der WRP mehrere Jahre nach der Spaltung vom IKVI bei. Sein Brief erklärt die Grundlage für seinen Austritt und schafft eine entlarvende Einsicht in die inneren politischen Vorgänge der WRP und die bösartige Rolle, die Slaughter selbst spielt. Die "Arbeiterinternationale zum Wiederaufbau der Vierten Internationale" besteht aus ehemaligen internationalen Anhängern der WRP, ist jedoch heute weitgehend abgestorben.

Die Socialist Equality Party in Großbritannien wurde von Mitgliedern der WRP aufgebaut, die sich 1986 der vom IKVI verteidigten sozialistischen und internationalistischen Perspektive anschlossen.

An alle Mitglieder der Arbeiterinternationale

In diesem Brief erkläre ich meinen Austritt aus der Arbeiterinternationale zum Wiederaufbau der Vierten Internationale und aus den Überresten ihrer britischen Sektion, der ehemaligen Workers Revolutionary Party. Dies bedarf einer Erklärung.

Ich bin der Workers Revolutionary Party im Frühjahr 1992 beigetreten. Damals wuchs meine Unzufriedenheit mit dem rechten Kurs der Labour Party, und ihre Unterstützung für den Golfkrieg stieß mich ab. Nachdem ich einige Werke von Marx, Lenin und Trotzki gelesen hatte, kam ich zum Schluß, daß die Zeit für mich reif sei, nach einer wirklich sozialistischen Alternative zu suchen, eine, die der Arbeiterklasse und dem Internationalismus ergeben war. Bei mehreren Demonstrationen gegen den Golfkrieg stieß ich auf Mitglieder der WRP, von deren Zeitung, der Workers Press, ich beeindruckt war.

Was mich zu dieser Partei hinzog, war ihr Anspruch, die Vierte Internationale wieder aufzubauen, die internationale sozialistische Partei von Leo Trotzki. Ich wußte sehr wenig über die Geschichte der sozialistischen Bewegung, und WRP-Mitglieder sagten mir, korrupte Führer, die ihre Autorität mißbraucht hätten, hätten die Vierte Internationale zerstört. Leider nahm ich das für bare Münze.

Ich trat der Partei nicht leichtfertig bei. Ich hatte begriffen, daß die Arbeiterklasse eine marxistische Führung brauchte, eine internationale Organisation, die zum Kampf gegen die nationalistischen und pro-kapitalistischen sozialdemokratischen und stalinistischen Kommunistischen Parteien bereit war. Weil ich eine solche Führung aufbauen wollte, arbeitete ich ehrenamtlich an der Workers Press mit. Soviel ich konnte, las ich die sozialistischen Klassiker, darunter auch Trotzkis "Permanente Revolution".

In der Zeit, als ich Mitglied war, fiel mir auf, daß das, was ich über die politischen Positionen der historischen sozialistischen Bewegung gelesen hatte, immer weniger mit der politischen Linie der WRP übereinstimmte. Einige Punkte sind mir dabei besonders in Erinnerung geblieben.

Erstens schrieb Cliff Slaughter, der politische Sekretär der WRP, während der Ruanda-Krise einen Artikel, in dem er behauptete, daß aufgrund der vorherrschenden politischen Desorientierung der internationalen Arbeiterklasse nur die imperialistischen Mächte und die multinationalen Konzerne in der Lage seien, das Leid der Tutsi-Bevölkerung zu lindern, und daß die WRP deren Intervention fordern müsse.

Nicht nur bei mir, sondern bei vielen WRP-Mitgliedern rief diese Erklärung ernste Besorgnis hervor. Die südafrikanische Sektion nannte das eine pro-imperialistische Position, aber ihre Kritik wurde von Slaughter als Verleumdung diffamiert.

Meine Bedenken wurden massiv bestärkt durch das, was später während des jugoslawischen Bürgerkriegs 1993 geschah. Einmal mehr wurde das schreckliche Leid, das die serbische Armee den bosnischen Moslimen zufügte, mißbraucht, um die WRP in eine pro-imperialistische Richtung zu lenken.

Ich war von der Grausamkeit dieses Krieges tief betroffen und begrüßte deshalb anfangs die Initiative der WRP, einen Konvoi der Workers Aid (Arbeiterhilfe) zu organisieren, um Nahrungsmittel und Medizin mit Hilfe der Arbeiterorganisationen zu beschaffen. Aber als die Kampagne sich entwickelte, wurde klar, daß hinter dem Schleier der humanitären Sorge definitive politische Ziele verfolgt wurden.

Die Führer der WRP, vor allem Cliff Slaughter und Dot Gibson, erklärten, dies sei die Art und Weise, wie die Arbeiterklasse "sich selbst wieder aufbauen" könne, und daß nur so die Grundlagen für einen Wiederaufbau der Vierten Internationale gelegt würden. Aber in der Praxis wurde die Partei zum Anhängsel der bürgerlichen Regierung von Izetbegovic und knüpfte Beziehungen mit allen möglichen nationalistischen Elementen in Kroatien an.

Mich beunruhigte, wie treu die Parteilinie die Linie bürgerlicher Zeitungen wie des Guardian und von Schichten des britischen Establishments wie des ehemaligen Labourführers Michael Foot widerspiegelte. Es war natürlich nicht das erste Mal, daß heuchlerisch besorgte Erklärungen dazu herhalten mußten, um Militäraktionen der Vereinigten Staaten und Großbritanniens zu rechtfertigen, die nur deren eigenen Interessen dienten. Aber mich beschämte, daß die Positionen der WRP uns auf die Seite dieser Propaganda-Offensive brachte.

Schließlich war die Partei so heruntergekommen, daß sie auf Demonstrationen Schulter an Schulter mit Michael Foot und mit Tory-Politikern marschierte. Der wichtigste Kontakt der WRP in Bosnien war ein Bankier, dessen politisches Interesse dahin ging, in der Region Kapitalismus zu entwickeln. Es wurden Diskussionen mit Unterstützern der HVO, der kroatischen Miliz geführt, die offensichtlich faschistisch ist. Die Partei übertrug die Verantwortung der Kriegsberichterstattung auf Attila Hoare, einen schamlosen Nationalisten, dessen erklärtes Ziel die Schaffung eines kapitalistischen Kroatiens war. Ich war entsetzt, als ich Hoares Verunglimpfung aller Aufrufe zur Einheit zwischen serbischen, kroatischen und bosnischen Arbeitern las, die er als unrealistisch denunzierte, und seine Verhöhnung einer "Arbeiterklasse-Lösung".

Ich wußte, daß Trotzki zu einer sozialistischen Föderation auf dem Balkan aufgerufen hatte, und daß alles, was wir sagten, der Theorie der Permanenten Revolution diametral zuwider lief. Aber die Entscheidung kam für mich, als die WRP 1994 die US-Bombardierung der Kraina begrüßte. Ich konnte nicht glauben, daß wir als Internationalisten uns den Qualen einfacher Serben gegenüber gleichgültig verhalten konnten, ganz egal was unsere Meinung über Milosevic war. Als das Abkommen von Dayton schließlich unterzeichnet wurde, wußte ich, daß wir zu diesem Debakel beigetragen hatten, indem wir den Nationalismus verherrlicht hatten, statt ihn zu bekämpfen. Unsere sogenannte Verpflichtung für ein "multi-ethnisches Bosnien" hatte sich als bloße Abdeckung für die ethnische Aufteilung des Balkans durch die imperialistischen Mächte und die Gangster, welche die kämpfenden Truppen befehligten, erwiesen.

In dieser Zeit bedrückte mich auch das innere Regime der WRP. Ich fand die Atmosphäre bedrohlich, in der jeder, der Fragen zur Linie der WRP hatte, als "Serbenfreund" denunziert wurde.

Dies war nicht ungewöhnlich. Die WRP machte zwar großes Aufhebens über den demokratischen Charakter der Partei. Fast jeder, den ich kannte, war im Zentralkomitee. Dennoch erlebte ich keine Gelegenheit, in der die Parteigremien tatsächlich die Parteilinie bestimmt hätten. Dies geschah woanders: Cliff Slaughter war die graue Eminenz, die zwar offiziell keinerlei Macht ausübte, sich aber mit einer kleinen Gruppe - je nachdem, wer gerade die Gunst genoß - vor jedem Treffen traf und festlegte, wohin die WRP als nächstes gehen sollte. Slaughter drohte regelmäßig mit seinem Rücktritt als politischer Sekretär, falls seine Linie nicht angenommen würde. Ich erinnere mich sehr lebhaft an eine Versammlung während des Balkankriegs, als ein riesiges Transparent mit der Aufschrift "Öffnet die nördliche Route" (nach Tuzla) an der Wand prangte, weil das nun die Hauptforderung der WRP war. Dies war niemals diskutiert worden und führte zur Abspaltung der Gruppe von Alan Thornett, "Socialist Outlook", von der Arbeiterhilfe.

Eine Frage war jedoch unter allen Umständen tabu. Wann immer ich Fragen stellte, die den Ursprung der WRP betrafen, wurde ich mit dem Kommentar abgespeist, daß einzig und allein der frühere Führer Gerry Healy für die Zerstörung des Internationalen Komitees der Vierten Internationale verantwortlich sei. Manchmal erklärten Mitglieder, daß die Arbeiterinternationale fortsetze, was im IKVI das Beste gewesen sei; manchmal hieß es aber auch, daß es das IKVI gar nicht wert sei, weiterzubestehen. Aber nie erklärte mir jemand, was das IKVI gemacht hatte oder was die politische Grundlage unserer Spaltung mit ihm war.

1995 hielt die Partei eine Versammlung zum zehnten Jahrestag von Healy's Ausschluß ab. Vieles, was hier gesagt wurde, beunruhigte mich. Das Ganze wirkte eher wie eine Sitzung für Gruppentherapie als eine politische Zusammenkunft. Aber was mich am meisten erstaunte und beunruhigte, war, daß selbst jetzt - nach zehn Jahren - keine Analyse der politischen Fragen vorgelegt wurde, die zuerst zu Healys Ausschluß und später zum Bruch der WRP mit dem IKVI geführt hatten.

Die WRP knüpfte Beziehungen zu dem Vertrauensleute-Komitee der Liverpooler Docker an, die in diesem Jahr ausgesperrt wurden. Ihre Führung war von alten Stalinisten wie dem Vorsitzenden Jimmy Nolan beherrscht (dieser hat erst kürzlich wieder Stalin anläßlich einer Versammlung der Stalin-Gesellschaft als "einen der größten Männer unserer Zeit" bezeichnet). Ihr Kampf schleppte sich über fast zwei Jahre hin, bis er in einer Niederlage endete. Jetzt organisierte Slaughter seine sogenannte "Diskussion" über die Zukunft der Partei, während er mit Phrasen über die Docker um sich warf, die er als Avantgarde der neuen internationalen Reorganisation der Arbeiterbewegung bezeichnete. Schließlich kamen er und seine Clique überein, daß die Partei keine Zukunft mehr habe.

Der Dockerstreik und die Entstehung von Aktionsgruppen wie "Reclaim the Streets" ("Gewinnt die Straße zurück") bewiesen laut Slaughter, daß die Arbeiterklasse sich selbst führen könne und besser dran sei ohne die Einmischung von "selbsternannten Avantgarden". Mit beinahe atemberaubender Geschwindigkeit jagten sich in der Workers Press nun die Artikel - die wichtigsten stammten fast alle von Slaughter - die behaupteten, jeder Versuch, eine marxistische Partei aufzubauen, sei falsch. Slaughter borgte sich die Ideen pauschal von einem altern Akademiker, Istvan Meszaros, und dessen undurchdringbaren Buch "Beyond Capital" ("Jenseits des Kapitals"). Ohne wirkliche Diskussion erklärte nun die Partei, deren Existenzzweck angeblich im Wiederaufbau der Vierten Internationale bestand, daß Lenin falsch, die Oktoberrevolution ein tragischer Fehler und Trotzki veraltet sei.

In weniger als einem Jahr wurde die Workers Press aufgegeben und die Partei in eine nebulöse "Bewegung für Sozialismus" liquidiert. Die der Arbeiterinternationale angegliederten kleinen Gruppen und Individuen wurden nicht einmal konsultiert und sind seither immer als irrelevant oder überflüssiger Ballast behandelt worden. Dies geschah angeblich mit dem Ziel, eine breitere Organisation aufzubauen, aber bis heute gibt es in diesem allumfassenden neuen Gebilde keine andern Mitglieder als die ex-Mitglieder der WRP oder ihres langjährigen Umfelds. Frühere Verbündete, die wie Dot Gibson ihre eigenen Gründe haben, vor dieser jüngsten Kehrtwendung zurückzuschrecken, hat Slaughter seither brutal weggestoßen.

In diesen Monaten kam ich endlich zum Schluß, daß die WRP in keiner Weise eine unabhängige marxistische Partei der Arbeiterklasse sei, geschweige denn die Arbeiterinternationale. Mit der Begründung: "Wir dürfen der Klasse keine Partei aufzwingen. Wir müssen von der Klasse, nicht für die Klasse eine Partei aufbauen," hat die WRP jeden Anspruch aufgegeben, ein politisches Programm und eine Führung zu entwickeln, die in Opposition zur sozialdemokratischen und Gewerkschaftsbürokratie stehen. Es ist der raffinierteste Ausdruck von politischem Opportunismus, den ich je gehört habe. Die Partei ist dazu übergegangen, hinter jeder militanten Arbeiterbewegung herzulaufen, nicht um eine klare sozialistische Perspektive vorzulegen, sondern um sich an jene anzupassen, der gerade an ihrer Spitze stehen.

Ich suchte nach Antworten, zuerst innerhalb der WRP - ohne Ergebnis. Ich setzte sogar Anfragen ins Internet, wandte mich an Diskussionsforen, erhielt jedoch nichts von nennenswerter Substanz. Während ich nach einer Art Erklärung für das suchte, was in der WRP vorging, stieß ich auf das World Socialist Web Site.Ich fand es wirklich aufregend, seine Analysen der Weltereignisse zu lesen. Hier war ein Beispiel für eine prinzipielle sozialistische und internationalistische Haltung zur Politik, wie ich sie einst bei der WRP zu finden geglaubt hatte, und sie war einer breiten Leserschaft von Arbeitern, Jugendlichen und Intellektuellen auf der ganzen Welt zugänglich.

Zu meiner Überraschung fand ich heraus, daß das Internationale Komitee der Vierten Internationale für diese Web Site verantwortlich war - das war doch die Tendenz, die innerhalb der WRP als großes dunkles Geheimnis behandelt wurde. Ich erkannte, daß hier eine Partei existiert, die ernsthaft um die Führung der internationalen Arbeiterklasse kämpft.

Dies brachte mich dazu, ein umfangreiches Studium der Geschichte und Perspektiven des IKVI und der Spaltung der WRP von ihm zu unternehmen. Ich kann nur sagen, daß mir nun völlig klar wurde, was der Grund für den Widerwillen war, in der Partei diese Fragen zu diskutieren. Der Verrat, den die WRP in den letzten drei Jahren begangen hat, bedeutet nicht, daß sie den sozialistischen Internationalismus aufgab, wie ich glaubte. Sie hatte ihn schon vor ihrer Gründung 1986 aufgegeben.

Ich habe die Schlußfolgerung daraus gezogen, daß weder die zerfallenden Überreste der WRP noch die Arbeiterinternationale weder heute noch jemals zuvor eine trotzkistische Organisation sind oder waren.

Als ich die einschlägigen Dokumente las, wurde mir klar, daß Healy's sexuelles Fehlverhalten als Vorwand diente, um die fundamentalen politischen Differenzen zu verschleiern, die zum Bruch der WRP mit dem IKVI geführt hatten. (Wenn das jemand bezweifelt, sollte er über die Parallelen zum rechtsgerichteten Versuch nachdenken, die Präsidentschaft von Clinton zu stürzen, oder in Malaysia den Versuch des Mahatir-Regimes, gegen Anwar Ibrahim einen Sex- und Korruptionsskandal zu benutzen).

Die Dokumente, die das IKVI hervorbrachte, beinhalten eine klare Analyse, wie die WRP seit den siebziger Jahren in den Opportunismus abglitt. Außerdem beweisen sie, daß es zwischen 1982 und 1986 Widerstand im IKVI dagegen gab, daß die WRP den marxistischen Standpunkt in Richtung Stalinismus, Reformismus und bürgerlich nationalistischer Bewegungen aufgab - alles Fragen, die mich so beschäftigt hatten.

Ich war besonders über den Brief von Peter Schwarz vom 2. Dezember 1985 an das Zentralkomitee der WRP verblüfft. Er schrieb: "Nachdem ich das politische Handeln Genosse Slaughters während der letzten sechs Wochen von nahem beobachtet habe, komme ich immer mehr zur Überzeugung, daß er seine eigene politische Linie verfolgt, die er mit niemandem offen diskutieren will, und dabei die in der WRP nach Healy's Ausschluß vorherrschende Verwirrung benutzt, um sie zu zerstören. Es ist eine Linie, die WRP in die ,Linke‘ zu liquidieren, die für die Bourgeoisie zur Kontrolle der Arbeiterklasse unverzichtbar würde, sollte eine Labour- oder eine Labour-Koalitionsregierung an die Macht kommen." ( Vierte Internationale, Jg. 13, Nr. 2, S.72)

Wie haben sich diese Worte als prophetisch erwiesen. Seit damals hat Slaughter die WRP-Mitglieder in eine noch rechtere Richtung getrieben und Ziele verfolgt, die nur er selbst kannte.

Wenn es unter meinen früheren Genossen in der Arbeiterinternationale noch jemanden gibt, der nach wie vor bereit ist, politische Fragen objektiv zu untersuchen, dann wird er gut daran tun, das World Socialist Web Site und die Dokumente, die das IKVI über die Spaltung der WRP veröffentlicht hat, zu studieren. Ich für mein Teil werde das Ziel wieder aufnehmen, das ich mir 1992 gestellt hatte, die Vierte Internationale als sozialistische Partei der Arbeiterklasse aufzubauen. Nur werde ich dieses Mal mit prinzipientreuen Gesinnungsgenossen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Paul Day

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