Leipziger Buchmesse:

Großes Interesse an Büchern des Arbeiterpresse Verlags

Die Leipziger Buchmesse erzielte in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord. Insgesamt 126.000 Besucher kamen, um die Stände der 2.160 Aussteller aus 36 Ländern zu besichtigen und die zahlreichen Veranstaltungen zu verfolgen, die im Rahmen der Messe stattfanden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 17 Prozent.

Unter den Besuchern befanden sich auffallend viele Jugendliche im Schüler- und Studentenalter. Teilweise waren die Gänge in den neuen Messehallen derart überfüllt, dass es zu regelrechten Staus kam. Der enorme Andrang zeigt, dass gerade auch in der jüngeren Generation ein enormes Bedürfnis nach Kultur und Information existiert.

Das wurde auch am Stand des Arbeiterpresse Verlags deutlich. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand die Neuerscheinung des zweiten Bands aus der siebenbändigen Reihe "Gab es eine Alternative?" von Wadim S. Rogowin.

Das Buch unter dem Titel "Stalins Kriegskommunismus" untersucht die Politik der stalinistischen Bürokratie in den Jahren 1928 bis 1933, die geprägt sind von der Unterdrückung der linken Opposition. Deren führender Vertreter Leo Trotzki wurde 1929 aus der Sowjetunion ausgewiesen. Außerdem fällt die Zwangskollektivierung, der Bürgerkrieg gegen die Bauernschaft in diese Zeit, in der die Opposition gegen die herrschende Bürokratie weiter anwuchs.


In den bereits vorliegenden Bänden drei bis sechs von "Gab es eine Alternative?" weist Rogowin anhand vieler Zeugenaussagen und Dokumente nach, dass Stalin die Marxisten und alten Bolschewiki umbrachte, um die Vorherrschaft der Bürokratie zu sichern. Diesem Zweck dienten auch die Moskauer Prozesse in den Jahren 1937/38.

Zahlreiche Exemplare des neuen Bandes, der Ende dieser Woche ausgeliefert wird, wurden auf der Messe bestellt, aber auch die bereits erschienenen Titel wurden verkauft.

Ein weiteres Buch, das immer wieder angeschaut und öfters bestellt wurde, war Abraham Léons "Die jüdische Frage". Dieses marxistische Standardwerk zur jüdischen Geschichte wurde von Vielen als wichtiges Instrument gegen die gerade in Sachsen stärker auftretenden Nazis und deren rassistische Geschichtsverdrehung gesehen.

Am Messesamstag hatte der Arbeiterpresse Verlag zu einer Veranstaltung in den Messehallen eingeladen. Peter Schwarz stellte dort das Buch von Leo Trotzki "Verteidigung des Marxismus" vor, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Es waren mehr als 70 Zuhörer erschienen, die dem halbstündigen Vortrag folgten.

Siehe auch:
Trotzkis "Verteidigung des Marxismus" - Der Arbeiterpresse Verlag stellt eine Neuausgabe vor
(25. März 2006)
"Stalins Kriegskommunismus" (Vorwort)
( 11. März 2006)
Web Site des Arbeiterpresse Verlags
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