COVID-19 führt weltweit zu Stillstand. WHO empfiehlt mehr Tests

Inzwischen gibt es weltweit 195.000 Fälle des Coronavirus in 162 Ländern und Gebieten, was bedeutet, dass die Zahl der aktuell infizierten COVID-19-Fälle die Zahl der genesenen Patienten übersteigt.

Reisende mit Schutzmasken kommen am 13. März 2020 am Hauptbusbahnhof in Bogota, Kolumbien, an [Credit: AP Photo/Fernando Vergara].

Insgesamt gibt es 7.865 Todesfälle, mehr als 600 neue in einem Tag. Die Fälle außerhalb Chinas, das inzwischen relativ stabil ist, übertreffen nun die Fälle innerhalb Chinas. Europa ist das neue Epizentrum der globalen Pandemie, und die Vereinigten Staaten liegen nicht weit dahinter. Da das Virus kaum Anzeichen einer Eindämmung zeigt, befinden sich nun immer mehr Länder im Griff der Notfallmaßnahmen.

Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland sind blockiert, ein Zustand, von dem inzwischen mehr als 250 Millionen Menschen in ganz Europa betroffen sind. Allein in diesen vier Ländern sind insgesamt über 52.000 Fälle registriert worden, von denen 2.663 zu Todesfällen geführt haben. Siebenundfünfzig Länder auf allen bewohnten Kontinenten haben irgendeine Form von Reisebeschränkung eingeführt, von denen sich viele gegen Europa oder die Vereinigten Staaten richten.

In den Vereinigten Staaten haben Kalifornien, Ohio, Illinois, Massachusetts, Michigan, Washington, Kentucky, Maryland, Indiana, Rhode Island und Pennsylvania die Schließung von Schulen, Restaurants und/oder Bars angeordnet. Für die 6,7 Millionen Menschen, die in der Metropolregion von San Francisco und ihrer Umgebung leben, gilt nun für die nächsten drei Wochen eine Anordnung zum „Schutz vor Ort“, durchgesetzt von der örtlichen Polizei, um „die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten“. Den Einwohnern von New Jersey wird „stark davon abgeraten“, ihre Häuser nach 20.00 Uhr zu verlassen, und die Nationalgarde des Bundesstaates setzt das durch.

Diese Verbote kommen zu einer landesweiten Direktive des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hinzu, die am Montag bekannt gegeben wurde. Sie rät von jeder Versammlung von mehr als 10 Personen ab.

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch feststellte, reichen solche Maßnahmen allein nicht aus, um die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen. Der WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte gestern, dass die Regierungen nicht genug zur Bekämpfung der Pandemie unternähmen, und er forderte sie auf, ihre Testprogramme zu verstärken.

„Wir haben keine ausreichend entschlossene Ausweitung der Tests, der Isolation und der Kontaktverfolgung feststellen können, worin das Rückgrat der Reaktion auf das Virus besteht. Man kann einen Brand nicht mit verbundenen Augen bekämpfen, und wir können diese Pandemie nicht aufhalten, wenn wir nicht wissen, wer infiziert ist“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Genf. „Wir haben eine einfache Botschaft für alle Länder: Testen, Testen, Testen.“

Die Organisation betont auch immer wieder, dass das Ausmaß der Pandemie „nicht bedeutet, dass die Länder aufgeben dürfen“. Die Vorstellung, dass Länder „von der Eindämmung zur Linderung übergehen sollten, ist falsch und gefährlich … Dies ist eine kontrollierbare Pandemie. Länder, die beschließen, grundlegende Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit aufzugeben, könnten am Ende ein größeres Problem und eine größere Belastung des Gesundheitssystems haben, das noch strengere Maßnahmen zur Kontrolle erfordert.“

Nirgendwo ist dieser Zusammenbruch eines öffentlichen Gesundheitssystems deutlicher zu sehen als in den Vereinigten Staaten. Dort beginnt die Trump-Regierung erst diese Woche, massenhaft landesweite Coronavirus-Tests einzuführen. Am Montag versuchte US-Präsident Donald Trump bei der nunmehr täglichen Pressekonferenz der Regierung zum Coronavirus, die fehlenden Tests im Land mit der Behauptung zu entschuldigen: „Wir haben einen unsichtbaren Feind. Wir haben ein Problem, an das vor einem Monat noch niemand gedacht hat.“

Das ist eine unverschämte Lüge. Aufgrund der hoch ansteckenden und tödlichen Natur des Virus wird es von der WHO als „Public Health Emergency of International Concern“ bezeichnet, und zwar schon seit dem 31. Januar, dem Tag, an dem Experten die Übertragung von Mensch zu Mensch in den USA bestätigten. Mitte Februar war Südkorea in der Lage, 10.000 Personen pro Tag zu testen, während Krankenhäuser und Kliniken versorgt und personell ausgestattet wurden, um jede Person, die positiv getestet wurde, aufzunehmen und zu isolieren. Italien, wo das Gesundheitssystem mit mehr als 28.000 Fällen weitgehend überfordert ist, konnten immerhin noch mindestens 60.000 Coronavirustests durchgeführt werden. Die USA hingegen haben bisher weniger als die Hälfte dieser Zahl erreicht.

Stattdessen hat die Trump-Regierung die Schleusen der Federal Reserve geöffnet und dem Finanzsektor 2,2 Billionen Dollar zur Verfügung gestellt, um den Aktienmarkt zu stützen. Diese Summe könnte im Vergleich zu den von der Weltgesundheitsorganisation geforderten Mitteln ausreichen, um Masken, Kittel, Beatmungsgeräte und andere wichtige medizinische Geräte bereitzustellen, die reichen würden, um die Pandemie 3.000 Mal einzudämmen.

Gleichzeitig hat Trump getwittert: „Ich bitte alle Amerikaner, sich zusammenzuschließen und ihre Nachbarn zu unterstützen, indem sie keine unnötigen Mengen an Nahrungsmitteln und lebensnotwendigen Gütern horten.“

Diese Worte kommentierte eine schwangere Arbeiterin aus West Virginia, die zweimal pro Woche ein potenziell infiziertes Krankenhaus besuchen muss, in einem Brief an die WSWS: „Diese Idioten haben die Panik durch ihre kriminellen Fehlinformationen, ihre verspätete Reaktion und die Plünderung unserer öffentlichen Gesundheitsinfrastruktur selbst verursacht. Und jetzt haben sie die Frechheit, auf die verängstigte Person zu zeigen, die extra Toilettenpapier einkauft, als ob sie das Problem wäre.“

Darüber hinaus hätten solche Ressourcen das Coronavirus von vornherein davon abhalten können, sich zu einer Pandemie auszuwachsen. Umfassende Tests und Isolierungen hätten für Menschen, die innerhalb und außerhalb Chinas infiziert wurden, durchgeführt werden müssen, zusätzlich zur Bereitstellung der notwendigen medizinischen Versorgung, damit sie sich erholen können. Es hätte auch bestens ausgereicht, um die Menschen zu entschädigen, die während ihrer Krankheit ihren Lohn verloren haben. Und COVID-19 wäre als eine gefährliche, aber letztlich eingedämmte Krankheit in Erinnerung geblieben.

Stattdessen besteht die gängige Politik der Regierungen in Nordamerika und Europa darin, dass sich Millionen Menschen infizieren und sterben sollen. Die CDC schätzt, dass sich allein in den Vereinigten Staaten bis zu 216 Millionen Menschen mit dem Virus infizieren werden. Dr. Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, erklärte unverblümt, dass „möglicherweise Hunderttausende oder Millionen Menschen daran sterben werden“.

Das wurde auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel bestätigt, die letzte Woche erklärte, sie erwarte, dass 70 Prozent der deutschen Bevölkerung das Virus bekommen werden. Die Regierung des britischen Premierministers Boris Johnson erklärte, die beste Lösung zur Bekämpfung des Virus sei es, „Herdenimmunität“ zu erlangen, indem man zulasse, dass sich „bis zu 80 Prozent der Bevölkerung infizieren“.

Diese Aussagen sind ein Rezept für Massensterben. Wie das Beispiel Italiens deutlich macht, versagen die Gesundheitssysteme der angeblich „ersten Welt“ schon angesichts einiger zehntausend Fälle, und aufgrund des Mangels an entscheidenden medizinischen Hilfsmitteln liegt die Sterblichkeitsrate bei etwa 5 Prozent. Die Regierungen der Vereinigten Staaten, Deutschlands und Großbritanniens erklären, dass der einzige Weg, die Pandemie zu besiegen, darin bestehe, dass 10 bis 15 Millionen Menschen sterben.

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