Weltweites Publikum bei der internationalen Online-Maikundgebung 2020 der WSWS

Am Samstag, dem 2. Mai, veranstalteten das Internationale Komitee der Vierten Internationale (IKVI) und die World Socialist Web Site (WSWS) ihre internationale Online-Maikundgebung. Redner aus elf Ländern sprachen per Livestream zu einem Publikum auf der ganzen Welt.

Die Maikundgebung fand im Jahr 2020 vor dem Hintergrund der globalen Coronavirus-Pandemie statt, die laut offiziellen staatlichen Angaben bisher etwa eine Viertelmillion Menschen weltweit das Leben gekostet hat.

Auf der Maikundgebung sprachen Redner aus den USA, Neuseeland, Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, der Türkei, Sri Lanka, Brasilien, Costa Rica und Kanada.

Mehr als 3.000 Menschen verfolgten die Kundgebung ganz oder teilweise live, und auf YouTube wurde sie seither mehr als 4.200-mal angesehen. Das vollständige Video findet sich hier.

Die Kundgebung wurde außerdem vollständig in deutscher Übersetzung übertragen und von mehreren hundert Zuschauern live verfolgt.

Die Kundgebung begann um 17 Uhr europäischer Zeitrechnung. Eingeleitet und moderiert wurde sie von Norissa Santa Cruz, der Vizepräsidentschaftskandidatin der Socialist Equality Party bei der US-Wahl 2020. Norissa begrüßte die zugeschalteten Arbeiter und Jugendlichen aus der ganzen Welt und stellte jeden Redner vor.

David North, nationaler Vorsitzender der Socialist Equality Party in den USA und Vorsitzender der internationalen Redaktion der WSWS, hielt die Eröffnungsrede und stellte die derzeitige historische globale Krise in einen historischen Kontext.

Er erklärte: „Die Pandemie ist ein historisches Ereignis, das den wirtschaftlichen, politischen, sozialen und moralischen Bankrott der kapitalistischen Gesellschaft entlarvt. Sie deckt die unüberbrückbare Kluft zwischen den Wirtschafts- und Finanzoligarchen auf, die die Politik der kapitalistischen Regierungen kontrollieren und bestimmen, und den Bedürfnissen und Interessen der Arbeiterklasse.“

North fasste die Lehren, die die internationale Arbeiterklasse aus der Covid-19-Krise ziehen muss, folgendermaßen zusammen: „Die Pandemie ist eine globale Erfahrung und erfordert eine globale Lösung. Im Kampf gegen das Coronavirus sind Fragen von Hautfarbe, Ethnie, Nationalität und Gender bedeutungslos. Der Kampf gegen die Pandemie erfordert die Überwindung aller nationalen Barrieren, die die produktive und progressive Zusammenarbeit der Menschheit behindern.“

Teilnehmer beteiligten sich während der Veranstaltung mit Kommentaren an der Diskussion. Einige Teilnehmer richteten Grüße an die Veranstaltung, andere gaben umfangreichere Kommentare ab. Ein Arbeiter schrieb: „Ja diese Tode sind im Kapitalismus eine Tatsache. Die Essenz der Lüge ist, dass dies unabhängig vom herrschenden politischen System ist. Der Sozialismus wird die Bedürfnisse der Massen an die erste Stelle setzen. Er wird das immense Leiden verhindern, das wir jetzt durchmachen, und eine Zukunft planen, in der die Wissenschaft benutzt wird, um das menschliche Leiden zu beenden.“

Ein anderer Zuschauer schrieb: „Trotzkistische Führer auf dem Bildschirm zu sehen, ist die ,neue Normalität‘. Es gibt jetzt keinen Zweifel mehr, dass das IKVI die einzige politische Kraft der Welt ist, die die internationale Arbeiterklasse für den revolutionären Sturz des verachteten, veralteten und verkommenen kapitalistischen Profitsystems organisieren kann. Vorwärts zum Sozialismus, tretet in die SEP ein und baut sie in eurem Land auf.“

Ein Arbeiter aus New York schrieb: „Als Angehöriger der Arbeiterklasse habe ich Angst. Viele von uns sind verängstigt und wütend. Wir haben sechs Wochen auf Arbeitslosengeld gewartet, und wie [der Gouverneur von New York Andrew] Cuomo es uns gesagt hatte, sollen wir systemrelevante Arbeit übernehmen und uns ,opfern‘. Viele fangen an zu merken, dass es der herrschenden Klasse egal ist, ob wir leben oder sterben. Systemrelevante Arbeiter wurden bereits geopfert, und weitere von uns werden bald folgen. Wir, die Arbeiterklasse, müssen etwas tun. Allerdings fühlen sich viele von uns eingeschüchtert durch die akademische Sprache, weil uns die herrschende Klasse glauben gemacht hat, wir wären ungebildet und dumm. Aber das sind wir nicht!“

Die Veranstaltung am 2. Mai war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der internationalen sozialistischen Bewegung. Das IKVI veranstaltet zum internationalen Tag der Arbeiter zwar schon seit sechs Jahren internationale Online-Maiveranstaltungen, doch dieses Jahr traten erstmals Redner per Livestream aus ihren Heimatländern auf.

Dass an der internationalen Online-Maikundgebung erstmals Redner aus der Türkei, Brasilien und Costa Rica teilnahmen, zeigt die wachsende Unterstützung für das Programm der sozialistischen Weltrevolution, für das die trotzkistische Weltbewegung, das IKVI, kämpft.

In den nächsten Tagen veröffentlichen wir auf der WSWS die Texte aller Reden der Maikundgebung. Wir beginnen heute mit der Eröffnungsrede von David North, dem nationalen Vorsitzenden der SEP (USA) und Chefredakteur der internationalen Redaktion der WSWS.

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