Perspektive

Für globale Ermittlungen zur Covid-19-Pandemie durch die Arbeiter

Die World Socialist Web Site initiiert den Global Workers‘ Inquest, eine globale Ermittlung der Arbeiter in Sachen Corona-Pandemie.

Grundlagen dieser Initiative sind die wissenschaftliche Forschung, das Fachwissen von Experten für öffentliche Gesundheit und die praktischen Erfahrungen von arbeitenden Menschen und Studierenden. Sie wird die katastrophale Reaktion der Regierungen, Unternehmen und Medien auf den Ausbruch von SARS-CoV-2 (dem Virus, das Covid-19 verursacht) untersuchen und dokumentieren. Sie soll aufdecken, welche politischen und wirtschaftlichen Kräfte und Interessen hinter der Politik stehen, in deren Folge sich das Virus unkontrolliert verbreiten und zu einer katastrophalen Pandemie führen konnte, die weltweit Millionen Todesopfer gefordert hat.

Die Pandemie ist ein Ereignis von historischem Ausmaß. Ihre Auswirkungen auf den Verlauf des 21. Jahrhunderts könnten sich als ebenso weitreichend erweisen wie die Folgen der beiden Weltkriege auf das 20. Jahrhundert. Daher müssen die Ursprünge, Ursachen und Folgen der Pandemie gründlich untersucht und verstanden werden. Diese Katastrophe ist weder auf „höhere Gewalt“ noch auf ein bösartiges Komplott in einem chinesischen Labor zurückzuführen. Es ist an der Zeit, die Lügen, mit denen die Regierungen und die Medien die Pandemie umhüllt haben, konsequent zu widerlegen.

Diese Ermittlung ist notwendig, um die Vertuschung, die Fälschungen und die Fehlinformationen zu durchbrechen, mit denen eine Politik rechtfertigt wird, die dazu geführt hat, dass seit der ersten Entdeckung von SARS-CoV-2 Millionen Menschen unnötig gestorben sind. Die Untersuchung wird die zahlreichen Beweise für eine asoziale, kriminelle Gleichgültigkeit gegenüber Menschenleben zusammentragen und der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Solche Ermittlungen dürfen nicht aufgeschoben werden. Auch zu Beginn des dritten Jahrs der Pandemie ebbt die Infektion rund um die Welt nicht ab. Im Gegenteil. Die sechste globale Welle der Pandemie ist in vollem Gange, und mit dem anbrechenden Winter auf der nördlichen Halbkugel nimmt die Zahl der Infektionen, Krankenhauseinweisungen und Todesfälle erneut zu.

Seit dem Tiefstand von 402.548 am 17. Oktober 2021 ist die offizielle Zahl der täglichen Neuinfektionen bis Mitte November auf über 500.000 gestiegen. In Europa und Nordamerika ist der Anstieg besonders deutlich.

Obwohl es mittlerweile wirksame Impfstoffe gibt, sind nur 41% der Weltbevölkerung doppelt geimpft, in Afrika sind es weniger als 7% und in Ländern mit geringem Einkommen lediglich 3%. Nur 2,6 % der Weltbevölkerung haben die notwendige dritte Impfdosis erhalten. Wissenschaftler haben wiederholt gewarnt, dass die anhaltenden Masseninfektionen in Kombination mit dem langsamen Verlauf der Impfungen einen evolutionären Druck erzeugen, der eine impfstoffresistente Variante hervorzubringen droht.

Die offizielle Zahl der weltweiten Todesopfer liegt inzwischen bei über fünf Millionen. Und das ist bekanntlich eine enorme Unterschätzung. Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) an der University of Washington schätzt, dass sich die Zahl der Covid-19-bedingten Todesopfer weltweit auf 12,1 Millionen beläuft. Die langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen, darunter möglicherweise Hunderte Millionen Long-Covid-Erkrankungen, sind noch nicht vollständig abzuschätzen.

Die pandemiebedingte Übersterblichkeit – die Zahl der Todesfälle über das unter normalen Bedingungen zu erwartende Maß hinaus – wird vom Economist auf mehr als 17 Millionen geschätzt. Aus einer Studie des BMJ (vormals British Medical Journal) geht hervor, dass die Lebenserwartung in Ländern, in denen die Ausbreitung des Virus zugelassen wurde, 2020 deutlich gesunken ist, vor allem in Russland (um 2,32 Jahre) und in den USA (um 2 Jahre).

Die Pandemie wurde vorhergesehen

Der Inquest wird mit dem Mythos aufräumen, dass die Pandemie eine unvorhersehbare und unaufhaltsame Katastrophe gewesen sei. In den Jahrzehnten vor dem ersten Ausbruch von SARS-CoV-2 im chinesischen Wuhan – der von Experten überwiegend auf eine Übertragung vom Tier auf den Menschen zurückgeführt wurde, höchstwahrscheinlich durch eine Fledermaus auf einem Markt – gab es eine Fülle an wissenschaftlicher Literatur, Büchern und sogar Filmen, in denen eine solche Pandemie vorhergesagt wurde.

Der SARS-Ausbruch von 2002–2004, die H5N1-Vogelgrippe-Epidemie von 2003, die Schweinegrippe-Pandemie von 2009, der MERS-Ausbruch von 2012 und die Ebola-Virus-Epidemie von 2013–2016 veranlassten Wissenschaftler in aller Welt, Alarm zu schlagen, dass unmittelbar mit einer weiteren Pandemie zu rechnen sei.

Im Juli 2005 veröffentlichte der Epidemiologe Dr. Michael Osterholm in der Zeitschrift Foreign Affairs einen ausführlichen Aufsatz mit dem Titel „Preparing for the Next Pandemic“ (Vorbereitung auf die nächste Pandemie). Darin wurde im Wesentlichen das Worst-Case-Szenario skizziert, das ab Januar 2020 weltweit eintreten sollte.

Dr. Osterholm warnte davor, dass eine Pandemie „unvermeidlich ist“, und forderte alle Staaten auf, „einen detaillierten operativen Plan zu entwickeln, wie die Bevölkerung eine Pandemie von ein bis drei Jahren überstehen kann“, sowie eine „Initiative zur Bereitstellung von Impfstoffen für die ganze Welt“ zu ergreifen. Außerdem warnte er davor, dass, sollte noch am selben Tag eine Pandemie ausbrechen, „praktisch jedes medizinische Gerät und Schutzkleidung jeder Art innerhalb von Tagen knapp werden würden“. Die globalen Lieferketten, erklärte er, würden schwerwiegend gestört werden. Der Artikel endet mit der Feststellung: „Dies ist ein kritischer Wendepunkt in der Geschichte. Die Uhr für die Vorbereitung der nächsten Pandemie tickt. Wir müssen jetzt entschlossen und zielstrebig handeln.“

Leichen verstorbener Covid-19-Patienten vor dem Maimonides-Krankenhaus in Brooklyn während des Höhepunkts der Pandemie in New York im März 2020. Die Aufnahme stammt von einer Krankenpflegerin.

Dr. Osterholms Prognose wurde in den nächsten 14 Jahren in zahlreichen ähnlichen Artikeln, Aufsätzen und Studien bestätigt und ergänzt. Doch die Warnungen wurden von fast allen Regierungen ignoriert, und das Eintreten des Ereignisses traf die Gesellschaft völlig unvorbereitet. Die finanziellen Mittel, um der Gefahr zu begegnen, wurden nicht bereitgestellt. Stattdessen flossen Billionen in die Finanzmärkte und die ausufernden Militärbudgets. Die ungezügelte Zerstörung lebenswichtiger Ökosysteme machte die Gesellschaft anfälliger für Zoonosen. Es wurden keine Vorräte an persönlicher Schutzausrüstung angelegt. Die Forschung an mRNA-Impfstoffen und anderen Technologien wurde eingestellt, wenn diese als unrentabel erachtet wurden. Die Krankenhäuser blieben unterbesetzt und unterfinanziert.

Die weltweite Ausbreitung von SARS-CoV-2 hätte Anfang 2020 gestoppt werden können

Kritisch beleuchten und widerlegen wird der Inquest auch die unhaltbare Behauptung, dass nach Einsetzen der Ausbreitung von SARS-CoV-2 kaum noch etwas getan werden konnte, um die Pandemie aufzuhalten. Diese Behauptung wird durch die Erfahrungen in China, einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern, eindeutig widerlegt. Dort wurden Notmaßnahmen ergriffen, die das Virus rasch eliminierten. Dazu gehörten das Tragen von Masken, die physische Distanzierung, das Testen, die Rückverfolgung von Kontakten, die Schließung nicht lebensnotwendiger Betriebe und der Bau von Isolierzentren und Gesundheitseinrichtungen.

Am 14. März 2020 war die Zahl der täglichen Neuinfektionen in China auf nur noch 25 gesunken, nachdem sie einen Monat zuvor, am 14. Februar, einen Höchststand von 4.602 erreicht hatte. Das Virus wurde in kurzer Zeit eliminiert. Es kam immer wieder zu kleineren Ausbrüchen, doch die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg nur noch einmal auf mehr als 200. Bis heute verzeichnet China nur 4.636 Todesfälle durch Covid-19. Mit vier Ausnahmen entfielen sie alle auf die Zeit vor dem 17. April 2020. In Neuseeland, Vietnam, Taiwan und anderen Ländern des asiatisch-pazifischen Raums wurden ähnliche Maßnahmen ebenfalls mit großem Erfolg durchgeführt.

Die Behauptung, dass das Virus nicht aufgehalten werden konnte, muss nicht nur aus Gründen der historischen Wahrheit widerlegt werden. Vielmehr ist es auch heute noch möglich und unverzichtbar, neben der weltweiten Bereitstellung von Impfstoffen Maßnahmen zur Eliminierung und Ausrottung von Covid-19 zu ergreifen.

Eliminierung versus „Herdenimmunität“

Der Inquest wird der folgenden entscheidenden Frage nachgehen: Warum wurden die Maßnahmen, die sich in China, Neuseeland und anderen asiatischen Ländern als erfolgreich erwiesen, nicht auch in den Vereinigten Staaten, Brasilien, Deutschland und in der ganzen Welt umgesetzt? Welche wirtschaftlichen, politischen und sozialen Interessen diktierten eine völlig andere Antwort? Die uralte Frage des Strafrechts – cui bono? (wem nützt es?) – muss auch im Zusammenhang mit der Pandemie gestellt werden.

Die unausweichliche Antwort ist, wie die Untersuchung zeigen wird, dass eine bewusste Entscheidung getroffen wurde, die Kurse an den Finanzmärkten und die Unternehmensgewinne über die Rettung von Menschenleben zu stellen. Die Fakten sprechen für sich. Während Millionen Arbeiter an Covid-19 starben, nahm das Vermögen der Vorstandsvorsitzenden und Großaktionäre beträchtlich zu. In den ersten 19 Monaten der Pandemie steigerten allein die US-Milliardäre ihr Vermögen um 2,1 Billionen Dollar bzw. 70 Prozent. An einer Krankheit, die weltweit verheerend wütet, haben sich die Pandemie-Profiteure enorm bereichert.

Reiche US-Senatoren, die im Januar 2020 in einen Geheimdienstbericht über SARS-CoV-2 eingeweiht wurden, stießen Aktien im Wert von Millionen Dollar ab und verschwiegen die Gefährlichkeit des Virus. Am 19. März 2020 gab US-Präsident Donald Trump gegenüber dem Journalisten Bob Woodward unter vier Augen zu, dass er die Öffentlichkeit absichtlich getäuscht habe, um einen Run auf die Märkte zu verhindern: „Ich wollte es immer herunterspielen. Ich spiele es immer noch gerne herunter, weil ich keine Panik auslösen will.“ Rund um die Welt kam es zu zahlreichen derartigen Vorfällen.

Im Gegensatz zur Strategie der Eliminierung oder „Zero Covid“ verfolgten die Regierungen die kriminelle Politik der „Herdenimmunität“ – d. h., dem Virus so lange freien Lauf zu lassen, bis die Mehrheit der Bevölkerung infiziert ist. Diese Politik, die zuerst in Schweden umgesetzt wurde, wurde vom Kolumnisten der New York Times, Thomas Friedman, begeistert angepriesen, von der Trump-Regierung und ihren Gesinnungsgenossen weltweit gefördert und in der Great Barrington Declaration formuliert. Das von Friedman geprägte Anti-Eliminierungs-Mantra der „Herdenimmunität“ besagt, dass „das Heilmittel nicht schlimmer sein darf als die Krankheit“ – d. h., die öffentliche Gesundheit muss dem Profit untergeordnet werden.

Um die Politik der „Herdenimmunität“ zu rechtfertigen, wurden grundlegende wissenschaftliche Wahrheiten über Covid-19 vertuscht und verfälscht. Offizielle Institutionen, darunter die Weltgesundheitsorganisation und die US-Gesundheitsbehörden Centers for Disease Control and Prevention, leugneten über ein Jahr lang, dass das Virus durch die Luft übertragen wird. Nachdem sie schließlich zugegeben hatten, dass Aerosole der Hauptübertragungsweg sind, unternahmen sie kaum etwas, um die Öffentlichkeit aufzuklären, das Tragen von Masken zur Pflicht zu machen oder die Belüftung in öffentlichen Räumen, einschließlich Schulen, systematisch zu verbessern.

Politiker jeder Couleur sowie die prokapitalistischen Gewerkschaften verbreiteten Unwahrheiten über die Auswirkungen von Covid-19 auf Kinder und die Rolle der Schulen bei der Übertragung. In den Vereinigten Staaten stellte sich die Vorsitzende der Lehrergewerkschaft American Federation of Teachers im Namen der Biden-Regierung an die Spitze der skrupellosen Kampagne, Kinder zurück in die Schulen zu treiben. Während sie Sorge um das seelische Wohl der Schüler heuchelten, bestand ihr eigentliches Motiv darin, die Eltern zurück in die Betriebe zu schicken, damit die Erwirtschaftung von Profiten weitergehen konnte.

Auf den weit verbreiteten Widerstand reagierten die Eliten mit repressiven Maßnahmen. In Großbritannien wurde Lisa Diaz – eine Mutter, die eine Bewegung von unten gegen die unsichere Wiedereröffnung von Schulen anführt – mit Geldstrafen bedroht und in der Presse verleumdet. David O'Sullivan – ein Londoner Busfahrer, der seine Kollegen vor der Gefahr warnte, die von Covid-19 ausgeht – wurde zur Vergeltung entlassen.

Um Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit in Misskredit zu bringen, hetzten die Befürworter der „Herdenimmunität“ rechte Fanatiker auf, wetterten gegen Lockdowns und führten eine systematische Fehlinformationskampagne gegen Masken und Impfstoffe durch, die in der Öffentlichkeit eine gefährliche Verwirrung stiftete.

US-Präsident Donald Trump während einer Pressekonferenz mit dem Coronavirus-Berater des Weißen Hauses Dr. Scott Atlas, September 2020 (AP Photo/Alex Brandon) [AP Photo/Alex Brandon]

Gleichzeitig wurden Lügen über den Ursprung von SARS-CoV-2 verbreitet, wonach das Virus aus einem Labor in Wuhan entwichen sei. Diese Verschwörungstheorie wurde von der extremen Rechten erfunden und später von den etablierten Medien aufgegriffen, insbesondere von der Washington Post und der New York Times. Sie lenkte nicht nur von den wahren Ursachen der Pandemie ab, sondern diente auch dazu, eine militaristische geopolitische Agenda gegen China voranzutreiben.

Mit der Einführung von Impfstoffen in den wohlhabendsten Ländern im Jahr 2021 entstand ein Ableger der „Herdenimmunität“, der auf der falschen Behauptung beruhte, Impfstoffe und Masken allein könnten die Pandemie beenden. Am deutlichsten kam dies in den USA unter der Regierung Biden zum Ausdruck, die am 13. Mai 2021 Geimpften riet, keine Masken mehr zu tragen, und am 4. Juli 2021 vorschnell das Ende der Pandemie verkündete. Seit diesem Tag sind mehr als 170.000 Amerikaner an Covid-19 gestorben.

Wie die WSWS aufgezeigt hat, haben sich drei Strategien zur Bekämpfung der Pandemie herauskristallisiert: 1) „Herdenimmunität“, 2) Impfungen im Zusammenhang mit begrenzten Eindämmungsmaßnahmen und 3) die weltweite Eliminierung von SARS-CoV-2. Die ersten beiden Strategien beruhen auf der Unterordnung der öffentlichen Gesundheit unter den privaten Profit. Nur die letzte stellt einen Weg zur Beendigung der Pandemie und zur Rettung von Menschenleben dar.

Dieselben finanziellen Interessen, die hinter der katastrophalen Politik der „Herdenimmunität“ stehen, bedingten einen enormen Druck auf Länder im asiatisch-pazifischen Raum, die Eliminierungsstrategie aufzugeben und Masseninfektionen zuzulassen. Die Regierung von Neuseeland, die das Virus beinahe 18 Monate lang erfolgreich niedergehalten hatte, gab schließlich dem internationalen Druck nach. Im August 2021 rückte sie von der Zero-Covid-Politik ab, die von Wissenschaftlern empfohlen worden war. Das Ergebnis dieses Rückzugs war ein dramatischer Anstieg der Covid-19-Infektionen. Auch auf China wird Druck ausgeübt, seine Eliminierungspolitik aufzugeben.

Diese globalen Machenschaften, mit denen Masseninfektionen im Interesse des Profits erzwungen werden sollen, werden ebenfalls Gegenstand des Inquests sein.

Umfang und Ziele des Global Workers' Inquest

Man kann nicht über den Tod von Millionen Menschen sprechen, ohne die Frage nach der strafrechtlich relevanten Schuld zu stellen. Während Donald Trump die Öffentlichkeit dreist belog und Boris Johnson erklärte, die Leichen könnten sich seinetwegen „zu Tausenden auftürmen“, handelten Joe Biden, Justin Trudeau, Angela Merkel und Dutzende andere führende Politiker der Welt in einer Weise, die in nicht geringerem Maße zu unnötigem Leiden und Tod führte. Narendra Modi schwor im April 2021, als das Land von der Delta-Variante überrollt wurde, er werde die indische Bevölkerung „vor einem Lockdown“ bewahren. In der Folge sind, wie autoritative Studien zeigen, mindestens 3 Millionen, eher aber 5 Millionen Menschen in Indien an Covid-19 gestorben.

Teile des politischen Establishments und der Medien in den USA, darunter die Washington Post und die New York Times, haben eine „Kommission wie bei 9/11“ gefordert, um die Pandemie zu untersuchen. Eine solche „Untersuchung“ würde nur der weiteren Vertuschung dienen. Keine einzige Regierung wird eine ernsthafte Untersuchung dulden, weil sie alle selbst in dieses gigantische Verbrechen an der Gesellschaft verwickelt sind.

Der Global Workers' Inquest zur Covid-19-Pandemie hat sich nicht zum Ziel gesetzt, von den Regierungen anerkannt zu werden. Die World Socialist Web Site ist gut gerüstet, Ermittlungen zu initiieren. Schon zum Zeitpunkt der ersten öffentlichen Meldungen über SARS-CoV-2 erkannte sie die Gefahr einer globalen Pandemie. Seit dem 24. Januar 2020, als sie erstmals über den ersten Ausbruch des Coronavirus berichtete, hat die WSWS mehr als 4.000 Artikel zu diesem Thema veröffentlicht. Seit Anfang 2020 fordert sie die Umsetzung eines weltweit koordinierten Plans, um die Pandemie zu stoppen. Sie hat die für das Massensterben verantwortliche Regierungspolitik angeprangert.

In einer Erklärung vom 28. Februar 2020 betonte die WSWS, dass weltweit koordinierte Maßnahmen ergriffen werden müssten, um die Pandemie zu stoppen:

Die Reaktion auf das Coronavirus kann nicht auf nationaler Ebene koordiniert werden. Das Virus kümmert sich weder um Grenzen noch um Visa oder Einwanderungsbeschränkungen. Die globalen Verkehrsnetze und die wirtschaftliche Integration machen es zu einem globalen Problem.

Deshalb muss auch die Lösung global sein. Wissenschaftler auf der ganzen Welt müssen ihre Forschung und Technologie ungehindert austauschen können. Sie dürfen dabei nicht von „nationalen Interessen“ und geopolitischen Konflikten belastet werden, die nur dazu führen, die Entwicklung wirksamer Gegenmaßnahmen zur Eindämmung, Heilung und Ausrottung des Coronavirus zu verzögern.

Am 6. März 2020 erklärte die WSWS: „Die Gleichgültigkeit der herrschenden Klasse gegenüber der Gesundheit der Bevölkerung ist nicht besser oder geradezu schlimmer als das Verhalten der Pharaonen gegenüber den Sklaven im alten Ägypten. Die Medien klagen mehr über das Sinken der Aktienkurse oder die Einbußen für die Wirtschaft als über den Verlust an Menschenleben.“

Die WSWS wandte sich gegen diese Politik und veröffentlichte am 17. März 2020 eine Erklärung, in der es hieß: „Im Wesentlichen muss folgendes Prinzip gelten: Die Bedürfnisse der arbeitenden Menschen müssen absoluten und bedingungslosen Vorrang vor allen Profitinteressen und Privatvermögen haben.“

Die WSWS hat nicht nur über die Auswirkungen der Pandemie berichtet. Sie war auch bestrebt, Arbeitern und jungen Menschen ein wissenschaftliches Verständnis der Pandemie zu vermitteln und aufzuzeigen, was getan werden muss, um sie zu stoppen. Zu diesem Zweck hat die WSWS zusammen mit der Internationalen Arbeiterallianz der Aktionskomitees am 22. August und am 24. Oktober 2021 zwei globale Webinare veranstaltet. Daran nahmen führende Wissenschaftler teil, die sich für eine Politik der weltweiten Eliminierung des Virus eingesetzt haben.

Beschäftigte des Gesundheitswesens in Sri Lanka streiken für bessere Löhne und persönliche Schutzausrüstung, Colombo, 8. Oktober 2021 (AP Photo/Eranga Jayawardena)

Auf dem Webinar vom 24. Oktober wurde folgende Grundlage für den Kampf zur Beendigung der Pandemie vorgeschlagen:

  1. SARS-CoV-2 – das Virus, das Covid-19 verursacht – nimmt nicht einzelne Personen ins Visier, sondern ganze Gesellschaften. Die Übertragungsweise des Virus ist darauf ausgerichtet, Massen von Menschen zu infizieren. SARS-CoV-2 hat sich biologisch so entwickelt, dass es Milliarden von Menschen befällt und dabei Millionen tötet.
  2. Daher ist die einzig wirksame Strategie eine global koordinierte Kampagne, die auf die Eliminierung des Virus auf jedem Kontinent, in jeder Region und in jedem Land abzielt. Eine wirksame nationale Lösung für diese Pandemie gibt es nicht. Die Menschheit – Menschen jeder Herkunft, Hautfarbe und Nationalität – muss sich dieser Herausforderung stellen und sie durch eine große kollektive und selbstlose globale Anstrengung überwinden.
  3. Die von praktisch allen Regierungen seit dem Ausbruch der Pandemie verfolgte Politik muss zurückgewiesen werden. Die Unterordnung des Schutzes von Menschenleben – der unbestritten die Priorität der Politik sein sollte – unter die Profitinteressen der Konzerne und die Anhäufung von privatem Reichtum kann nicht weiter zugelassen werden.
  4. Die Initiative für eine entscheidende Wende, hin zu einer auf die globale Auslöschung ausgerichteten Strategie, muss von einer sozial bewussten Bewegung von Millionen Menschen ausgehen.
  5. Diese globale Bewegung muss sich auf die wissenschaftliche Forschung stützen. Die Verfolgung von Wissenschaftlern – von denen viele unter Gefahr für ihren Lebensunterhalt und sogar ihr Leben arbeiten – muss beendet werden. Die weltweite Eliminierung des Virus erfordert ein enges Arbeitsbündnis zwischen der Arbeiterklasse – der großen Mehrheit der Gesellschaft – und der wissenschaftlichen Gemeinschaft.

Aufbauend auf diesen Grundsätzen und der Arbeit der letzten zwei Jahre wird die World Socialist Web Site Ermittlungen in globalem Maßstab aufnehmen. Sie wird Wissenschaftler und Gesundheitsspezialisten aus der ganzen Welt befragen und Informationen zusammentragen. Im Zuge der Ermittlung wird ein breites Spektrum wesentlicher Fragen im Zusammenhang mit dem Ausbruch, der Verbreitung und dem Umgang mit der Pandemie in allen Teilen der Welt untersucht werden.

Wir werden bei Arbeitern und Studierenden Erfahrungsberichte einholen und so die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der normalen Bevölkerung dokumentieren.

Die WSWS – die Publikation des Internationalen Komitees der Vierten Internationale und der ihr angeschlossenen Sozialistischen Gleichheitsparteien – wird das organisatorische Gerüst für die Ermittlungen bereitstellen und den Anstoß dazu geben. Aber darüber hinaus erfordert dieses große Projekt die aktive Mitwirkung von Spezialisten aus vielen Bereichen, die im Kampf gegen die Pandemie aktiv sind.

Im Bemühen um praktische Zusammenarbeit setzt die WSWS nicht voraus, dass alle Teilnehmer mit dem von ihr vertretenen sozialistischen Programm einverstanden sind. Die an der Untersuchung Beteiligten werden abweichende Ansichten darüber haben, wie eine zukünftige Gesellschaft politisch, sozial und wirtschaftlich organisiert sein sollte. Voraussetzung für die Zusammenarbeit ist allerdings das unbedingte Eintreten der Teilnehmer für die wissenschaftliche Wahrheit, die Eliminierung und Ausrottung von Covid-19 und den Schutz von Leben, Kultur und der Zukunft der Menschheit.

Alle, die sich am Inquest beteiligen wollen, sind aufgerufen, das unten stehende Kontaktformular auszufüllen.

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