Arbeiter und Jugendliche gegen den Krieg und die gigantische deutsche Aufrüstung

In den USA und auf der ganzen Welt sammelt die World Socialist Web Site Erklärungen von Arbeitern und jungen Menschen, die sich gegen den Krieg aussprechen, und deren Stimmen von den Mainstream-Medien völlig ausgeblendet werden. Auch aus Deutschland treffen klare Statements gegen die wachsende Gefahr eines dritten Weltkriegs bei der WSWS ein.

Wir appellieren an alle unsere Leser, uns weiterhin Zuschriften zu schicken. Teilt eure Statements in den sozialen Medien unter dem Hashtag #SpeakOutAgainstWW3 und schickt sie auch direkt an die Redaktion. Wir wollen sie auf der WSWS veröffentlichen.

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Brian (Auslieferungsfahrer): „Dieser Krieg muss sofort enden!“

„Dieser Krieg muss sofort enden! Die Arbeiterklasse, besonders in denjenigen Staaten, die direkt und indirekt an den Kämpfen beteiligt sind, muss sich erheben und Generalstreiks organisieren, um die Kriegsmaschinerien ihrer Länder zum Stillstand zu bringen und diesen Konflikt zu stoppen! Nein zu Putins Invasion, Nein zur US/Nato-Kriegspolitik!“

Kian: „Es gibt genug Waffen auf der Welt, um jedes menschliche Leben auszurotten“

„Die Menschen auf der ganzen Welt vergessen, was Krieg eigentlich bedeutet. Ob im Jemen, Äthiopien, dem Südsudan, dem Irak oder ganz aktuell in der Ukraine. Stell dir vor, du befindest dich in einem Konflikt, der niemals endet. Vor deinen Augen sterben Freunde mit tiefen, hässlichen Schrapnellwunden im Gesicht. Deine Familie hungert, auf den Straßen liegen Blutlachen von abgetrennten Gliedmaßen. Überall hörst du Schreie, weinende Menschen. Mütter weinen um ihre Söhne, Väter halten die verkohlten Überreste ihrer Töchter in den Händen.

Die Mehrheit der Menschen, zum Glück, befand sich nie in einer Situation, wie dieser. Zum Glück für uns wissen wir nicht, was Krieg bedeutet. Es macht mich trotzdem wütend, dass der Mehrheit diese Bilder verheimlicht bleiben. Die Medien der ganzen Welt zensieren diese Kriege oder bereiten sie hübsch auf. Die Angstschreie tausender sterbender Menschen werden wir nie hören. Weil Konzerne, Oligarchen und verrückte Imperialisten diese Kriege brauchen.

Es kann niemals Frieden geben in einer Welt, deren Gesellschafts- und Wirtschaftssystem die Konkurrenz zwischen Menschen braucht, um zu überleben. Seit einiger Zeit gibt es genug Waffen auf der Welt, um diese mehrere Dutzend Male zu zerstören, um dutzende Male jedes menschliche Leben auszurotten. Der kleinste Konflikt reicht aus, und alle diejenigen, die Krieg zuvor verabscheut haben, schreien nach Waffen, schreien nach Krieg, schreien nach Gewalt. Schreien nach Sanktionen, die die arbeitende Bevölkerung ausmerzen, nicht aber die Kriegstreiber selbst. (…) Wir brauchen eine internationale Lösung, damit die Verbrecher dieser Welt niemals wieder den Frieden hassen können. Damit die Völker und Nationen dieser Welt niemals wieder gegeneinander ausgespielt werden können.“

Ukrainischer Soldat mit NLAW-Panzerabwehrwaffe, Manöver im Rahmen der Joint Forces Operation in der Region Donezk, 15. Februar 2022. (AP Photo/Vadim Ghirda) [AP Photo/Vadim Ghirda]

Isy (Teilnehmerin der Berliner Demonstration vom 13. März): „100 Milliarden Euro Aufrüstung mitten in der Corona-Krise - das ist unverständlich“

„Ich habe mich an dieser Demonstration beteiligt, weil ich gegen die massive Aufrüstung bin, die wir seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine erleben. Ich finde es unverständlich, dass man hier in Deutschland 100 Milliarden in die Aufrüstung investiert, wenn wir mitten in der Corona-Krise stecken. Es gibt so viele andere Probleme in der Gesellschaft, die vor allem junge Menschen betreffen. Ich habe früher als Helferin in einer Schule für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf gearbeitet. Die Schule war heruntergewirtschaftet, und während der Corona-Krise war nicht einmal Geld für grundlegende Dinge wie Masken vorhanden.

Nun hat der Berliner Senat [SPD-Grüne-Linke] einen neuen Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet, der eine Kürzung gegenüber dem bisherigen, völlig unzureichenden Haushalt darstellt. Für die Regierung ist es wichtiger, Mittel für die Wiederaufrüstung freizumachen. Ich habe bei der letzten Wahl für die Grünen gestimmt, aber ich bin absolut dagegen, dass die Grünen jetzt die Kampagne für eine militärische Aufrüstung und einen Krieg zwischen der NATO und Russland führen, der tödliche Folgen haben wird.

Michael: „Nur die international Arbeiterbewegung kann diesem Krieg ein Ende setzen“

„Sich mit dem einen oder anderen Nationalstaat und der Kapitalistenmacht des Landes zu verbünden wäre ein Verrat am Sozialismus. Wer wirklich den Frieden anstrebt, der kann sich nur mit der kommunistischen Bewegung verbünden. Dieser imperialistische Krieg, wie jeder andere, ist das natürliche Resultat der kapitalistischen Entwicklung. ‚Die revolutionäre Klasse muss in einem reaktionären Kriege die Niederlage ihrer eigenen Regierung wünschen‘ heißt es bei Lenin, und da hat er vollkommen Recht. Nur die Internationale Arbeiterbewegung kann diesem Kriege ein Ende setzen und den Sieg der Arbeiterklasse über das Kapital sichern.“

Tom (Trambahnfahrer aus München):
„Die Arbeiterklasse muss dem Krieg ein Ende setzen!“

„Die Drohung des ehemaligen Bundespräsidenten Gauck, dass wir jetzt für den Frieden frieren müssen, ist absolut ernst zu nehmen. Ab hier ist es nicht weit, bis wir für den Frieden hungern oder sogar sterben müssen. Auch, wenn die Medien Gaucks Aussage jetzt herunterspielen: Der einzige Ausweg besteht darin, dass die Arbeiterklasse – wie bei der Oktoberrevolution 1917 – dem Ukraine-Krieg und jedem anderen Krieg ein Ende setzt.“

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Besonders ein WSWS-Artikel über die Scholz-Regierung, ihre Waffenlieferungen an die Ukraine und die Aufrüstung der Bundeswehr mit zusätzlichen 100 Milliarden Euro hat lebhafte Diskussionen ausgelöst. Auf der Facebook-Seite der Sozialistischen Gleichheitspartei (SGP) hat er über tausend Likes und bisher 513 Kommentare erhalten. „Anstatt in Militär sollte man Geld in Bildung und Forschung stecken“, kommentierte ein Leser von vielen.

Ein anderer schrieb: „Scholz sagt, der Friede soll kommen, und liefert Waffen, dass es weitergeht. Das sind Politiker “ – „Der soll erstmal die Renten verdreifachen, bevor er von einem solchen Blödsinn träumt“, setzte einer hinzu, und ein anderer ergänzte: „Laut VdK haben 50 % der Rentner unter 100 Euro und 20 % der Rentner unter 500 Euro. Davon kann man nicht in Würde leben.“

Sarkastisch schrieb ein weiterer Leser: „Waffen sind wichtiger als Schulen, Kinderarmut, Altersarmut, Bildung, gerechtere Steuern … Wir brauchen nur WAFFEN, denn schon morgen kann Putin persönlich bei uns vor der Türe stehen. Wir sollten das Kindergeld kürzen und die Renten auch kürzen und das Geld in Panzer und Raketen investieren!“ Und ein anderer: „Noch mehr Waffen? Noch mehr Krieg!“ Und ein dritter: „Wer Frieden will, liefert keine Waffen. Punkt.“

Mehrere Leser wiesen darauf hin, dass sich Deutschland durch die Waffenlieferungen faktisch in die Rolle einer Kriegspartei hineinmanövriere, und welche große Gefahr eines drohenden atomaren Kriegs damit verbunden sei. Einer lenkte den Fokus auf die Pandemie und schrieb: „Politiker sind noch gefährlicher als das Virus!“ Und ein Leser schrieb: „Diese mahnenden Worte legte uns schon einst Karl Marx in die Wiege: ‚Proletarier aller Länder, vereinigt euch!‘“

Daraufhin schrieb ein anderer: „Scholz kann ja aufrüsten, aber was macht er, wenn kein Soldat mitmachen will?“ Und ein zweiter: „Eins hat er vergessen: Wo will er die Soldaten hernehmen? Er wird keine in Deutschland finden, die für deutsche Interessen in den Krieg ziehen, und schon gar nicht gegen Russland.“

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