Unbeantwortete Fragen zum Raketenangriff von Kramatorsk

Dieser Artikel wurde ursprünglich als Thread auf Twitter veröffentlicht.

Der Raketenangriff, der Berichten zufolge mindestens 50 Menschen am Bahnhof von Kramatorsk tötete, wurde sofort und ohne jede Untersuchung als russisches Kriegsverbrechen angeprangert. Es gibt jedoch Gründe, diese Schlussfolgerung in Frage zu stellen.

Die New York Times berichtet, dass „der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Russland habe den Bahnhof mit einer Rakete getroffen, die er als Tochka-U-Kurzstreckenrakete identifizierte...“.

Ukrainische Soldaten stehen neben einem Fragment einer Tochka-U-Rakete am Bahnhof von Kramatorsk. Freitag, 8. April 2022, Ukraine (AP Photo/Andriy Andriyenko)

Das russische Verteidigungsministerium hat den Vorwurf zurückgewiesen und erklärt, dass Tochka-U-Raketen vom ukrainischen Militär eingesetzt werden. Dies ist sicherlich richtig. Ein Artikel, der am 30. März von der Web-Publikation „1945“ veröffentlicht wurde, trägt die Überschrift: „Tochka: Die Rakete, mit der die Ukraine Russland angreifen könnte?“

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Der Autor Brent M. Eastwood, Redakteur für Verteidigung und nationale Sicherheit bei 1945, berichtet, dass „die Ukrainer über eine eigene ballistische Kurzstreckenrakete namens Tochka verfügen, die allmählich in Erscheinung tritt“. Der Bericht fährt fort:

Die Tochka ist auf die Zerstörung von Gebäuden spezialisiert und die Ukrainer könnten sie eingesetzt haben, um ein Gebäude zu pulverisieren, in dem prorussische Separatisten in Donezk untergebracht waren, wobei am 14. März 23 Menschen getötet wurden.

Die ukrainische Seite bestreitet, dass sie die Rakete abgefeuert hat. Die russische Seite behauptet jedoch auch, eine weitere Tochka-Rakete am 19. März vom Himmel geholt zu haben. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Behauptungen und Dementis verfügt die Ukraine, so Eastwood, über 90 bis 500 Raketen.

Eine weitere wichtige Information von Eastwood ist, dass die ukrainischen Tochka-Raketen „im Donbass und im Süden des Landes zum Einsatz kommen“. Kramatorsk befindet sich in der Region Donbass.

Die Tatsache, dass das ukrainische Militär über ein Arsenal von Tochka-Raketen verfügt – und dass eine solche Rakete bei einem (von den US-Medien weitgehend ignorierten) Angriff im vergangenen Monat eingesetzt wurde, bei dem 23 ethnische Russen in Donezk getötet wurden – beweist nicht, dass die Ukraine die Rakete abgefeuert hat, die Kramatorsk traf.

Aber es ist durchaus möglich – sogar wahrscheinlich –, dass das ukrainische Militär mit seinen rücksichtslosen faschistischen Kontingenten den Angriff gestartet hat, wohl wissend, dass er die Gräuelpropaganda anheizen wird, die eine so wichtige Rolle im Krieg der Nato gegen Russland spielt.

Die Veröffentlichung von Fotos eines Raketenteils mit der handgeschriebenen, in russischer Sprache verfassten Botschaft „für die Kinder“ ist ein starkes Indiz dafür, dass der Angriff auf die Station zu Propagandazwecken inszeniert wurde. Es ist schier unglaubwürdig anzunehmen, dass das russische Militär inmitten des Aufruhrs über die Ereignisse in Butscha eine derart provokative und selbstbelastende Botschaft auf einer Rakete anbringen würde, die es auf eine Menge unschuldiger Zivilisten abfeuern wollte. Welchem rationalen Zweck sollte dies dienen? Und wer soll nicht glauben können, dass das Auffinden eines solchen Raketenteils mit einer derartigen einwandfrei lesbaren Inschrift zu viel des Zufalls ist?

Das ukrainische Regime hat einen Freibrief zu tun, was es will, denn die Medien werden sofort und ohne jede Untersuchung den Russen die Schuld geben.

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