Protestmails gegen die Zensur der IYSSE-Veranstaltung an der Uni Frankfurt

Wir veröffentlichen hier eine Auswahl der Protestmails von Leserinnen und Lesern, die teils in deutscher und teils in englischer Sprache an die ESG gesendet wurden, um gegen den Akt der politischen Zensur der IYSSE an der Uni Frankfurt zu protestieren. Nachdem die IYSSE die Zensur auf dem Campus diskutiert hat und diese Briefe eingingen, nahm die ESG das Verbot der Veranstaltung zurück.

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit dem 2. Weltkrieg engagieren sich große Teile der evangelischen Kirche gegen Kriegsbeteiligung, Rüstung und Militarismus in Deutschland.
Sie stehen in der Tradition von Dietrich Bonhoeffer und anderen mutigen und rechtschaffenen Christen, die sich dem Naziregime verweigert haben. Zwar gab es immer auch diejenigen in der Kirche, die Waffen gesegnet und befürwortet haben, jedoch gehörte es bisher zu den demokratischen Standards, dass friedenspolitische Aktivitäten ihren festen Platz in der Kirche hatten.

Was mich stark beunruhigt, ist die Tatsache, dass seit mindestens einem Jahr alle Aktivitäten gegen Rüstung, Waffenlieferungen und Kriegsbeteiligung regelrecht unterdrückt und verfolgt werden. Die Beispiele sind vielfältig, der Professor in Kiel, der seinen Lehrauftrag verlor, die Journalistin des MDR mit ihrem Kommentar gegen Panzer-Lieferungen an die Ukraine usw.

Die Begründung der ESG für die Absage der Räumlichkeiten kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt keine Argumente, die aus juristischer oder ethisch-moralischer Sicht die Absage rechtfertigen. Für mich wirkt das so, als hätte sich die ESG dem Druck von Kräften gebeugt, die aktuell ein Problem mit Kriegsgegnerschaft haben. Das empfinde ich als peinlich und inakzeptabel. Wenn wir uns damals in der DDR jedem Druck gebeugt hätten, wären keine Friedensdekaden und überhaupt kein Wandel möglich gewesen.

Wenn ein rechtsverbindlicher Mietvertrag vorliegt, müsste es schon sehr triftige Gründe für eine Absage geben. Schließlich hat man uns das Grundprinzip des kapitalistischen Systems deutlich genug vermittelt: 'Pacta sunt servanda'. Dazu muss man auch nicht 100% mit allen Positionen der IYSSE übereinstimmen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Bautzer
Theologe und Religionslehrer-

----------

Dear Sirs and Madams,

The International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) in the United States condemns the censorship of the upcoming anti-war meeting of the IYSSE (Germany) by the Evangelische Studierendengemeinde at Goethe University. We demand an immediate reversal of the cancellation of the lecture, “The war in Ukraine and how to stop it,” and for the meeting to proceed in a free and democratic manner.

The IYSSE is the only student organization in the world that is clearly explaining the historical roots of the war in Ukraine and advocating a strategy to unite workers and youth in Ukraine, Russia and internationally to put an end to war. In the US, we just concluded a powerful series of meetings covering these themes at 13 campuses across the country, which were warmly received by students and youth opposed to the escalating war in Ukraine and the threat of nuclear war.

Efforts by academic officials to block a left-wing, socialist perspective against German militarism mark a return to the darkest days of the Third Reich, in which the campuses became centers for imperialist propaganda. We will do everything in our power to raise awareness of this anti-democratic development among students and youth in the US, and build opposition on every campus at which we are active.

Sincerely,

the IYSSE in the United States

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf dem gestrigen Treffen der Aktionskomitees Öffentlicher Dienst und Post haben wir die unten angeführte Solidaritätserklärung beschlossen.

Mit freundlichen Grüßen,

Dietmar Gaisenkersting

Solidaritätserklärung

Wir solidarisieren uns mit den International Youth and Students for Social Equality (IYSSE), die aktuell eine internationale Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Wie der Ukrainekrieg gestoppt werden kann“ organisieren.

In Frankfurt versucht die Evangelische Studierendengemeinde (ESG), ihnen den dafür angemieteten Saal auf dem Campus Westend rechtswidrig zu kündigen und rechtfertigt das mit den antimilitaristischen Standpunkten der Jugendorganisation.

An mehreren IYSSE-Versammlungen wurde die internationale Perspektive ausgedrückt, indem Sprecher aus Russland und der Ukraine gemeinsam gegen den Krieg Russlands und dessen Eskalation durch die Nato auftraten.

In der Ukraine und Russland werden Hunderttausende in den Tod geschickt.

Wir sollen gerade in unseren Tarifrunden für Krieg und Aufrüstung mit hohen Reallohnsenkungen zahlen.

Die Diskussion darüber, wie der Krieg gestoppt werden kann, ist absolut notwendig. Wir fordern daher von der ESG, dass die IYSSE ihre Veranstaltung, wie angekündigt an der Frankfurter Johann-Wolfgang-Goethe-Universität durchführen kann.

----------

The Evangelische Studierendengemeinde (ESG) is censoring the rights to free speech and assembly, in particular of socialists and anyone who would like to inquire about and consider the point of view of socialism for stopping the war in Ukraine. That being the subject of the meeting, the cancellation of the room at Goethe University in Frankfurt rented by the International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) is consequently an act that has international consequences in acting to limit an international series of meeting being held against the threat of the development of a third world war. As I have taught history for twenty-four years in New York City schools, and my mother's family with her 8 brothers and sister, each with spouses and children, were killed by the German military in Auschwitz, I can only consider this political attack on democratic discussion a historically repulsive act, even more so as German Leopard tanks are now once again rolling into Ukraine toward Russia. 

Even the denial of space to the at Goethe University has a quality of the maliciously absurd, as Goethe would surely have approved of the inquiry by the IYSSE into the history of US/NATO provocations that lead to the criminal invasion of Ukraine by the Putin regime, considering he wrote:

„In any case this business of hatred between nations is a curious thing. You will always find it more powerful and barbarous on the lowest levels of civilization. But there exists a level at which it wholly disappears, and where one stands, so to speak, above the nations, and feels the weal or woe of a neighboring people as though it were one's own.'

The ESG tries to justify its anti-democratic stance saying the IYSSE was acting contrary to the ESG's commitment to 'freedom of teaching and research' but it rather evokes the condemnation expressed in that novel of great credit to German literature, All's Quiet On The Western Front, which points to the treacherous consequence of institutions of education acting to accommodate and support the military 'solutions' the ruling classes impose on humanity. 

Social justice demands that ESG rescind its cancellation of the IYSSE use of the room at Goethe Univesity in Frankfort. Thank you.

Sincerely, Harvey Lichtman

----------

Sehr geehrte Mitglieder der Evangelischen Studierendengemeinde,

mit großem Befremden habe ich mitbekommen, dass ihr eine Veranstaltung der IYSSE gegen den Ukrainekrieg canceln wollt, die am Freitag an der Universität Frankfurt stattfinden soll. Ihr beanstandet, dass wir Gegner der Militarisierung der Universitäten sind und diese Haltung euren Grundsätzen zuwiderläuft. Soll man daraus den Schluss ziehen, dass ihr den deutschen Militarismus befürwortet und kritische Diskussionen darüber ablehnt?

Euer plötzliches Vorgehen gegen unsere Veranstaltung ist undemokratisch, völlig prinzipienlos und rechtlich dubios. In Zeiten von Krieg und Angriffen auf demokratische Rechte sind kritische Veranstaltungen an den Universitäten wichtiger denn je. Wenn ihr behauptet, das Canceln studentischer Veranstaltungen entspreche der 'Freiheit der Lehre', dann greift man sich nicht nur an den Kopf, sondern fühlt sich an finstere Zeiten erinnert, in denen Professoren treiben konnten, was sie wollten und Studierende das kritiklos hinnehmen mussten. Wie erklärt ihr euer Vorgehen gegenüber den Studierenden in Frankfurt und anderenorts, die geplant haben, an unserer Veranstaltung teilzunehmen? Sollen wir ihnen sagen, dass die evangelische Kirche in ihren Räumlichkeiten leider keine Kritik an der deutschen Militärpolitik duldet?

Unsere öffentlichen Veranstaltungen gegen den Ukrainekrieg sind weltweit auf großes Interesse gestoßen und haben vielen Studierenden die Zuversicht gegeben, dass eine Welt ohne Krieg und soziale Ungleichheit möglich ist. Ich gehe davon aus, dass nach unseren Veranstaltungen in München und hier in Berlin an der Humboldt-Universität auch die Veranstaltung in Frankfurt wie geplant stattfinden kann.

Mit freundlichen Grüßen

Gregor Link

International Youth and Students for Social Equality an der

Humboldt-Universität zu Berlin

----------

An die Evangelische Studierendengemeinde in Frankfurt

Mit diesem Schreiben protestiere ich aufs Schärfste gegen die Zensur, die gegen die Anti-Kriegs-Kampagne der IYSSE an der Goethe-Universität in Frankfurt-am-Main angewandt wird und fordere Sie auf die rechtswidrige Kündigung des Saales, in dem sie ihre Veranstaltung am 12. Mai abhalten will, zurückzunehmen.

Die Gründe, die Sie anführen, um dies zu tun (Sie führen ein mangelndes Vertrauen in die Diskursfähigkeit der Universität und ein „wissenschaftliches Verständnis von Politik und Geschichte“ an) sind entweder schlicht und einfach falsch oder sprechen dafür, dass man der IYSSE alle Möglichkeiten zu Verfügung stellen sollte, mit den Studenten der Goethe-Universität über diesen Krieg zu diskutieren.

Die IYSSE setzt sich ausdrücklich dafür ein, dass die Kriegsfrage, die Ursachen des jetzigen Krieges und die akuten Gefahren, die sich aus dem eskalierenden Kriegsgeschehen ergeben, diskutiert werden. Dies allerdings auf einer wissenschaftlichen Grundlage, die in starkem Gegensatz zur allgegenwärtigen stumpfsinnigen Propaganda steht. Sie hat volles Vertrauen in die Fähigkeit der Studierenden, die brennenden politischen Fragen, die der Krieg in der Ukraine aufwirft, ernsthaft zu erörtern.

Ihre Argumente deuten klar auf reine politische Zensur hin. Mit Ihrer Entscheidung reihen Sie sich in die Bestrebungen ein, wieder aus den Universitäten Institutionen im Dienste des Militarismus zu machen, wie es schon zweimal im 20. Jahrhundert geschehen ist. Mit katastrophalen Folgen, wie es Ihnen wohl nicht unbekannt sein dürfte.

Geben Sie Ihre Zensur auf und hören Sie auf zu verhindern, dass die Studenten der Goethe-Universität frei über eine Lösung für den Krieg und seine fatalen Folgen diskutieren können.

F. Dubois

----------

Es ist vollkommen inakzeptabel, dass sich die Evangelische Studierendengemeinde Frankfurt weigert, die geplante und bereits zugesagte Veranstaltung der IYSSE in ihren Räumen zu erlauben. Auch wenn es weltanschauliche Differenzen zwischen der ESG und der IYSSE gibt, sollte doch auch in christlichen Räumen eine Veranstaltung, die zum Frieden in der Ukraine aufruft, möglich sein, zumal daran sowohl Jugendliche aus Russland als auch aus der Ukraine online zugeschaltet werden sollen, die zu Frieden gegenseitiger Achtung aufrufen und die Hasspropaganda ihrer Regierungen ablehnen. Die IYSSE haben von Beginn an den Angriff des Putin-Regimes genau so verurteilt wie das Anheizen des Konflikt durch die NATO-Mächte und deren Waffenlieferungen.

U. Schmidt-Schladebach

----------

Verbunden mit der Aufforderung, der Freiheit von Forschung und Lehre an der Frankfurter Universität zu vertrauen, unterbinden Sie eine Veranstaltung, die vor Gefahr für eben diese Freiheit warnt. Blindes Vertrauen ist aber keine wissenschaftliche Tugend. Eine der Wissenschaft verpflichtete Institution wie die Ihre erweckt Vertrauen nicht durch Befehl und Unterdrückung, sondern indem Sie sich Zweifel und Kritik öffnet und sich damit als vertrauenswürdig erweist. Ich erinnere mich als vormaliger Student an die vorbildliche und kritische Art, in der die Frankfurter Universität im Sozialbau Bockenheim ihre schrittweise Gleichschaltung in den deutschen Imperialismus, Faschismus und Militarismus zwischen 1933 und 1945 offenlegte (die im ersten Stock ausgestellte Zeitleiste). Diese Einladung zu Misstrauen und Kritik, diese offene Warnung vor der möglichen Pervertierung der Wissenschaft in imperialistische, rassistische und militaristische Barbarei war vertrauenerweckend. Die Ausladung einer kritischen Veranstaltung gegen Imperialismus, Militarismus und akademische Gleichschaltung lässt sich dem gegenüber als Warnsignal lesen. Ist Misstrauen in die Freiheit von Forschung und Lehre in Frankfurt noch immer unbegründet? Beweisen Sie es! 

Florian Braun, Heimdal, Norwegen

----------

I thought the word „Protestant“ had something to do with protest against the status quo.

I found this on the front page of your website:

„It should however symbolize, that we keep a critical eye on developments in society and church. The rooster stands for the fearless calling out of injustice and seeks to encourage us, to stand up for peace and equality. To take responsibility.“

Why are you hostile to the IYSSE who is trying to do just that? How can you justify censoring IYSSE?

Doug Nielson

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

nicht an den Glauben, sondern an die Vernunft appelliere ich mit diesem Protest gegen Ihre Entscheidung, der IYSSE den gemieteten Saal auf dem Campus Westend an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu kündigen.

Sie glauben nicht an die „Diskursfähigkeit“ junger Menschen, die zu politischen Auseinandersetzungen in einem öffentlich-wissenschaftlichen Kontext einladen? Sie glauben nicht an die Überzeugung der „Freiheit von Lehre und Forschung“ junger Menschen, die antimilitaristisches Denken in ihr Grundsatzprogramm schreiben? Wenn auch Sie nicht mehr glauben, dann nutzen Sie doch Ihre Vernunft! Diskutieren Sie mit! Ihr politischer Beitrag kann nicht darin bestehen, die Diskussion zu verhindern und insofern selbst höchst antidemokratisch zu handeln und an die Stelle des politischen Handelns einen Dogmatismus zu setzen, der das Urteil fällt, bevor der Prozess stattgefunden hat.

Sie haben der IYSSE nicht zugehört, um zu verstehen, dass die revolutionäre Kraft der Arbeiterklasse nicht gegen die Gleichheit der Menschen insgesamt spricht. Diskutieren Sie mit! Sie haben der IYSSE auch nicht zugehört, um zu verstehen, dass die Logik einer gesellschaftlichen Entwicklung nicht gegen einen Begriff von „Pluralität“ spricht. Diskutieren Sie mit! Der dialektische Materialismus bedroht Sie nicht, weil dort die „Gottesebenbildlichkeit“ nicht als Prämisse gilt. Sie selbst bedrohen diesen ausgesprochenen Grundsatz, indem Sie diskriminierend tätig sind. Sie führen damit eine antidemokratische Zensur durch!

Wenn der akademisch-politische Diskurs dort aufhören muss, wo das individuell moralische Denken endet, dann sind Sie es, die nicht mehr von Freiheit sprechen dürfen.

Verstehen Sie diesen Protest auch als Einladung zur Diskussion.

Mit freundlichen Grüßen

Nadine Hansen

----------

Dear Evangelical Student Community,

I recommend that you allow the IYSSE meeting against the war in Ukraine to go ahead as planned, according to contract and according to norms of academic freedom in the interest of criticism. There are very good reasons for people to be opposed to NATO expansion along the borders of Russia, the rise of fascism across Europe and in the Ukrainian government, and the threat of a US-led world war against Russia and China, which poses a danger to human survival. The ratcheting up of militarism only avoids the needs of society in this era of climate crisis - and the US military is the biggest polluter on earth.

While the neoliberal governments in the West place all of the blame for the conflict in Ukraine on Russia and demonize Vladimir Putin, any rational analysis of the situation and potential solution must take into account the concerns of the Russian federation. This is acknowledged by even the reprehensible architect of US foreign policy Henry Kissinger. The rest is war mongering in the interest of American unipolarity, which is now causing an economic crisis in Europe and the US. The solution to this crisis on the part of the West is more militarism. 

Any observer of the twentieth century would not fail to notice that militarism is proposed as the solution to economic crisis by governments that are incompetent, because of debt and corruption, imperialist and chauvinistic. It's a sad state of affairs that there is no one in the German government, only a few individual representatives, who are advocates for a negotiated settlement to this conflict, which will inevitably allow Russia to maintain possession of the Crimea and parts of the Donbas. Unfortunately we have this problem in Canada as well, where the social democrats have become the lapdogs of the neoliberals. 

The only real question is how many more must die before reason prevails. The death toll is now approximately 300,000 Ukrainians dead and approximately 50,000 Russians dead ( some say more ). The US state is clearly prepared to raise the death toll and shows the same indifference in this conflict as in its previous 'War of Terror' fiascos and laying waste to entire societies in Afghanistan, Iran, Syria, Libya and elsewhere. The fact that you cannot even allow a serious discussion of these issues is evidence that those who defend and seek to benefit from this deadly status quo fear public discussion and criticism of war. I would add that there is no equivalence between right-wing extremists and left-wing people of conscience on these and similar issues. To defend humanity is to defend socialism. 

Neoliberalism is breeding contradictions that are being solved in the direction of fascism and militarism. One is tempted to say that as Germans you should know better. However, I resist this localization of blame. As brothers and sisters worldwide we must work together for peace, solidarity, the flourishing of creativity and the emancipation of societies worldwide.

sincerely,

Dr. Marc James Léger

Montreal, Canada

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte mit aller Deutlichkeit hier meinen Protest zum Ausdruck bringen bezüglich der Absage Ihrerseits für die Veranstaltung gegen den Ukraine-Krieg von der Jugendorganisation der Sozialistischen Gleichheitspartei, IYSSE.

Das demokratische Recht auf informative, freie Meinungsäußerungen muss gewahrt und verteidigt werden.

Mit freundlichen Grüßen

L. Niklaus

----------

Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass Ihre Begründungen, die Tagung zu canceln, hirnrissig sind und dass Sie meines Erachtens an einem Demokratiedefizit leiden. Ganz offensichtlich stehen Sie fest in der Tradition der Obrigkeits-Kirche. Wie Sie Krieg und Bibel, Pluralität und Zensur unter einen Hut bekommen wollen, ist mir allerdings ein Rätsel. 

Mit freundlichen Grüßen, Joachim Pförtner

----------

My purpose in writing to is respectfully ask that you reverse your decision to illegally cancel the room it rented to the International Youth and Students for Social Equality (IYSSE).  The Ukraine-Russia conflict is nothing more than great power machinations that threaten to destroy the whole of civilization/humanity.  The U.S./NATO, for instance, refuses to engage in negotiations to reach a peaceful, sustainable settlement, and instead continues to press Ukraine to pursue a war that has already resulted in hundreds-of-thousands of lives lost and the massive displacement of the civilian population.

Standing for peace in such a circumstance is the duty of every person.  It is the only way to stop this conflict that will very likely escalate into a direct confrontation between Russia and NATO.  Again, please reverse your decision to illegally cancel the room it rented to the International Youth and Students for Social Equality (IYSSE).

Respectfully yours,

George A. Gonzalez

----------

To whom it may concern.

I strongly protest your cancellation of room rental to the IYSSE for the anti-war meeting to discuss the war in Ukraine. Marxists have a right and a duty to prevent another bloodbath in Europe.

Felix Kreisel

Cambridge, MA

----------

Guten Tag, 

ich musste heute mit Bestürzen lesen dass die ESG in Frankfurt sich dazu entschlossen hat die Anti-Kriegs-Veranstaltung der International Youth and Students for Social Equality am kommenden Freitag zu zensieren, in dem Sie versuchen, ihnen den gemieteten Raum wieder wegzunehmen. Auf die einzelnen Gründe die sie anführen (und warum diese nichtig sind) will ich nicht nochmals eingehen. Das würde den Rahmen dieser E-Mail sprengen und ist sowieso besser als ich es könnte, in diesem Artikel aufgeführt: https://www.wsws.org/de/articles/2023/05/07/iyse-m07.html

Ich will sie an dieser Stelle nur dazu auffordern der IYSSE den zugestandenen Raum zu geben und als Vereinigung in einem demokratischen Land auch die demokratischen Grundrechte einzuhalten und zu respektieren! 

Hochachtungsvoll, 

Clemens Bauer 

----------

An die Evangelische Studierendengemeinde!

Ich protestiere aufs Schärfste gegen Ihre Entscheidung, der IYSSE Räume für ihre Antikriegsveranstaltung vorzuenthalten, die Sie ihr zuvor genehmigt hatten.

Damit wollen Sie verhindern, dass eine Stimme gegen den kriminellen Krieg in der Ukraine laut wird. Sie wollen Kritiker der widerwärtigen Kriegspropaganda mundtot machen, von der die Mainstreammedien zum Überdruss dominiert werden.

Angesichts der Tatsache, dass die Regierenden gerade den Dritten Weltkrieg und damit der gesamten Menschheit ein nukleares „Armageddon“ vorbereiten, wie sich US-Präsident Biden ausdrückte, ist Ihr Versuch, diese politischen Gangster liebedienerisch zu unterstützen, schändlich und unverantwortlich.

Diese Entscheidung auch noch damit zu begründen, dass die IYSSE eine „materialistische“ Weltanschauung habe, d.h. nicht an Gott glaubt, ist groteske Heuchelei.

Thomas L.

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit protestiere ich auf das schärfste gegen den Versuch der politischen Zensur einer Anti-Kriegsveranstaltung, die die International Youth and Students for Social Equality - IYSSE - am Freitag, den 12. Mai um 18:30 Uhr durchführen will. Der Veranstaltungsort: ESG-Saal auf dem Campus Westend, Siolistr. 7 (Haus 3), 60323 Frankfurt, wurde von Ihnen der IYSSE vertraglich zugesichert. Der Versuch, den Raum der IYSSE jetzt zu verweigern, um auf dieser Veranstaltung über die politischen und historischen Hintergründe des Kriegs der Nato gegen Russland in der Ukraine aufzuklären und Studierenden zu ermöglichen, den vorherrschenden Militarismus und die Kriegspolitik der deutschen und der Nato-Regierungen, als auch der russischen Regierung, zu kritisieren, ist antidemokratisch und ein Ausdruck politischer Zensur. Die IYSSE wird das nicht hinnehmen.

Als langjähriger Unterstützer der IYSSE aus Duisburg fordere ich Sie auf, den gebuchten Veranstaltungsraum vertragsgemäß für die Veranstaltung am 12. Mai 2023 zur Verfügung zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Elisabeth Zimmermann

----------

Liebe Mitglieder der Evangelischen Studierendengemeinde,

mein Name ist Florian und ich studiere momentan in Ulm.

Mit Entsetzen habe ich von Ihrem Versuch erfahren, die Veranstaltung der IYSSE am kommenden Freitag in Ihren Räumen zu unterbinden.

Gerade hier in Deutschland, in einem Land, in welchem die Universitäten eine so wichtige Rolle bei der Vorbereitung der beiden Weltkriege gespielt haben, haben meiner Meinung nach die Universitäten eine große Verantwortung.

In diesem Land wurden die Universitäten schon einmal gleichgeschaltet, schon einmal zogen Studenten aus, um Bücher zu verbrennen.

Um so erschreckender finde ich, dass Sie eine Veranstaltung der IYSSE stoppen wollen. Sie sind weit und breit die einzigen, die seit jeher gegen ein Abgleiten in diese Zustände eintreten.

Im Namen der Freiheit der Lehre und in Erinnerung an die große Verantwortung die Universitäten haben, fordere ich Sie auf, jegliche Versuche einzustellen, die IYSSE an der Durchführung ihrer Veranstaltung zu hindern.

Freundlichst

Florian Hasek

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit protestiere ich gegen die Raumkündigung für die IYSSE-Veranstaltung „Wie der Ukrainekrieg gestoppt werden kann“ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am 12. Mai 2023. Diese politische Zensur von kritischen Studierenden  stellt einen grundlegenden Angriff auf demokratische Rechte von Kriegsgegnern dar.

Ich unterstütze nachdrücklich die Forderung der IYSSE, dass die Veranstaltung wie angekündigt durchgeführt werden kann.

Viele Grüße

Elisabeth Steinert

----------

Sehr geehrte evangelische Studierendengemeinde,

die bevorstehende Veranstaltung der IYSSE, deren Räumlichkeit nun vertragswidrig vorenthalten wird, präsentiert eine legitime Perspektive, deren Ausführung und Diskussion in der Universitätsgemeinde einen berechtigten Platz hat. Das Verweigern des Raums kommt der Unterdrückung einer politischen Perspektive gleich, deren Sie sich schuldig machen.  Von der dunklen Geschichte der Unterdrückung politischer und vor allem Antikriegsmeinungen in Deutschland und an seinen Universitäten abgesehen, dieses Verweigern der Räumlichkeiten widerspricht den aufklärenden Sinn der höheren Bildung.

Ich fordere Sie auf, den Raum für die IYSSE Veranstaltung wieder freizugeben!

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Darren R. Southworth

----------

An das Team der Evangelische Studierendengemeinde (ESG):

Heute las ich von Ihrer Kündigung eines von der IYSSE für eine Veranstaltung am 12. Mai angemieteten Saals auf dem Campus Westend der Universität Frankfurt.

Die Kündigung ist offensichtlich ein rechtswidriger Akt politischer Zensur und hat nichts mit Ihrem angeblichen Bekenntnis zu „Freiheit von Lehre und Forschung“ zu tun.

Im Gegenteil, es handelt sich um die Unterdrückung der Freiheit offener Diskussion über den verbrecherischen Krieg in der Ukraine und erinnert an die unrühmliche Rolle, die führende Vertreter der Evangelischen Kirche in der Weimarer Republik bei der Unterstützung der Nazis gespielt haben.

Ich fordere Sie auf, die unrechtmäßige Kündigung der Raummiete unverzüglich zurückzunehmen.

Mit Hoffnung auf Ihre Einsicht,

Johannes Peter Hartmann,

ex Vertriebsdirektor der

Heidelberger Druckmaschinen in Asien

----------

Sehr geehrte Studierendengemeinde, sehr geehrte Frau Dr. Spory, hiermit protestiere ich gegen die Absage der IYSSE-Veranstaltung an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt/Main und fordere eindringlich, dass das Verbot zurück genommen wird. 

Es scheint Tradition der Kirche und der Universitäten zu sein, jeden Regierungskurs unkritisch zu unterstützen und die Gegner dieses Kurses zu unterdrücken. Ähnliches erlebten wir auch an der Berliner Humboldt Universität. Auch dort wird der Militarismus salonfähig gemacht und kritische Studierende bekämpft und bedroht. Darüber berichtete das wsws.org bereits mehrmals. Die Universitäten dürfen nicht zur Kaderschmiede des Militarismus werden. Zum anderen steht die Unterstützung militaristischer Politik im Gegensatz der kirchlichen Gebote und Grundsätze. 

Freundliche Grüße

Hanne Levien

----------

An die ESG Frankfurt

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich finde es extrem anachronistisch und nicht nachvollziehbar, dass die ESG Frankfurt die Durchführung der Veranstaltung der IYSSE zum Ukrainekrieg verboten hat. Schließlich handelt es sich um ein sehr komplexes, historisches Thema und man hört auf allen Kanälen nur eine Verteufelung Putins, der man  - nach den Erfahrungen mit Goebbels - nur mit Misstrauen begegnen kann.  Deshalb protestiere ich gegen das Verbot.

Ich erinnere mich beispielsweise noch an die Maidan-Ereignisse von 2014, die in Kiew stattfanden und die sicherlich in dem Verhältnis zwischen USA, Nato und Russland eine Rolle spielten. Über ihren Ausgang hätte ich gerne mehr gewusst. Ebenso weiß ich, dass Ukrainer besonders unter dem Hitler-Faschismus zu leiden hatten.

Aus diesem und anderen Gründen hätte ich die Veranstaltung sehr gerne besucht und kann überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb sie verboten wurde. Nach meiner Erfahrung sind die Veranstaltungen der IYSSE gut recherchiert und geben Fakten an die Hand.

Die Schrecken eines Krieges sind unermesslich und ich hätte mir nie vorstellen können, dass es einmal wieder soweit kommen wird, dass man Sozialisten das Wort dazu verbietet.

Es muss erlaubt sein, die notwendigen Konsequenzen aus den Erfahrungen des 3. Reiches zu ziehen.

Gerade als ESG sollten Sie dies ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Maria Kappes

----------

Ich protestiere auf das Schärfste gegen die Zensur der Anti-Kriegs-Veranstaltung der IYSSE an der Uni Frankfurt! Dieser direkte Angriff auf demokratische Rechte stellt eine verkehrte Welt dar, die die Lüge fördert und die Wahrheit verurteilt, wie es die unmenschliche Behandlung von Julian Assange eindeutig beweist. Es ist höchste Zeit diese verkehrte Welt vom Kopf auf die Füße zu stellen.

Francoise Thull

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich wende mich an Sie als besorgte Bürgerin/Bürger und Studentin/Student, um meine Empörung über die jüngsten Maßnahmen der Universität Frankfurt gegenüber der International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) zum Ausdruck zu bringen.

Ich habe mit großer Bestürzung den Artikel auf der Website der World Socialist Web Site gelesen, der detailliert beschreibt, wie die Universität Frankfurt versucht, eine Anti-Kriegs-Veranstaltung der IYSSE zu zensieren. Die Tatsache, dass die Universität Frankfurt versucht, die Meinungsfreiheit und das demokratische Recht auf Versammlungsfreiheit zu unterdrücken, ist äußerst beunruhigend und stellt einen ernsthaften Angriff auf die Grundsätze der Demokratie dar.

Die IYSSE hat das Recht, ihre Meinung zu äußern und ihre Ansichten in einer öffentlichen Veranstaltung zu teilen, insbesondere wenn es um ein so wichtiges Thema wie den Frieden geht. Es ist unverständlich, dass die Universität Frankfurt versucht, diese Stimmen zu unterdrücken und die öffentliche Debatte zu unterdrücken.

Ich appelliere an die Universität Frankfurt, diese Maßnahmen sofort zurückzunehmen und sicherzustellen, dass die IYSSE und alle anderen Gruppen auf dem Campus das Recht haben, ihre Meinung frei und ohne Einmischung der Universitätsleitung auszudrücken.

Ich fordere Sie auf, Ihre Verantwortung als akademische Institution wahrzunehmen und die Meinungsfreiheit auf Ihrem Campus zu schützen. Ich hoffe, dass Sie meine Besorgnis ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die IYSSE und andere Gruppen auf dem Campus das Recht haben, ihre Meinung frei zu äußern.

Mit freundlichen Grüßen,

Klaus Wagner

----------

For the attention of Evangelische Studierenden Gemeinde.

I am a retired English teacher from Amiens, France, a town close to dozens of war graves of French, Britishsh, Commonwealth and German soldiers from World War 1.

I wish to express my outrage at the decision of Frankfurt University to ban the meeting of the IYSSE opposing the NATO war in Ukraine.

The French bourgeoisie allied with the Nazi occupier in the Second World War and participated in the Holocaust and the massacre of the Resistance.

Any organisation which blocks the discussion on the historical continuity between the processes which gave rise to the world wars, Nazism and the current NATO war in Ukraine to break up Russia and seize the resources of Asia is complicit in the drive to World War 3. They are preventing the development of the necessary consciousness in the youth and the working-class to stop the looming nuclear Holocaust.

Students at Frankfurt University should redouble their determination to oppose the war and support the IYSSE in a struggle for a mass movement of the youth and workers to end it r and end its source, capitalism and imperialism.

I demand that the room hired for the IYSSE meeting be made available.

Antoine Lerougetel

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

wie Sie wissen, soll am kommenden Freitag eine Veranstaltung der IYSSE
in Ihren Räumlichkeiten stattfinden. Thema ist eine Perspektive für eine
Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Überrascht hat mich, dass die ESG
diese offene Diskussion offenbar nun doch nicht zulassen will.

Dass die Prinzipien der ESG nicht deckungsgleich mit denen der IYSSE
sind, mag durchaus sein. Aber die Jugendorganisation verfolgt Ziele, die
Sie sicher nicht ablehnen - darunter das eines Friedens in der Ukraine.
Und sie tut dies in einem demokratischen Sinn.

Ein Selbstverständnis, das Sie teilen. Ich zitiere von der ESG-Website:

„Der rote Hahn steht für das Benennen von Ungerechtigkeit und will
ermutigen, sich furchtlos in gesellschaftliche und kirchliche Prozesse
einzumischen und Verantwortung zu übernehmen. Gerade heute finden wir es wichtig, für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen.“

Daher appelliere ich an Sie, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken
und furchtlos auch diese offene Diskussion über eine politische
Perspektive für Frieden am 12. Mai zuzulassen.

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Z.

Redakteur

Loading