Protestaktionen im Hafen von Tacoma und vor einer Boeing-Bombenfabrik verzögern Kriegsmaterial für Israel

Eine Protestaktion von Einwohnern der Stadt Tacoma (Washington) verhinderte am Hafen der Stadt mehrere Stunden lang, dass die MV Cape Orlando mit Kriegsgerät für Israel beladen wurde. Die Aktion, die am Montagmorgen vor Sonnenaufgang begann, wurde von Tausenden auf der ganzen Welt aufmerksam verfolgt. Das zeigt, dass der Widerstand gegen Israels Genozid im Gazastreifen weiter zunimmt.

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Kurz vor 17 Uhr Ortszeit meldeten die Teilnehmer der Aktion jedoch, dass man sie aufgefordert habe, nach Hause zu gehen. Im Gegensatz zur Schiffsblockade am letzten Freitag wurde die Aktion am Montag vom Ortsverband der Democratic Socialists of America (DSA) unterstützt.

Die Cape Orlando gehört zur Bereitschafts-Reserveflotte der USA, die dem Verkehrsministerium untersteht. Sie unterstützt die weltweiten US-Militäraktionen. Das Schiff wurde bereits für den Transport von Material für die US-Militäraktionen in Afghanistan und im Irak eingesetzt. In den sozialen Netzwerken erschienen zahlreiche Appelle: „Blockiert das Schiff!“, um zu verhindern, dass es den israelischen Angriff unterstützt.

Am Dienstag kam es zu zwei weiteren Protestaktionen ähnlicher Art: die erste in der Boeing-Bombenfabrik in St. Charles (Missouri) und die zweite unter Hafenarbeitern im spanischen Barcelona. Die Protestaktion in St. Charles wurde später von den lokalen Behörden aufgelöst, während sich die Hafenarbeiter in Barcelona weiterhin weigern, für Israel bestimmte Schiffe zu be- oder entladen.

Der Protest im Boeing-Werk St. Charles am Montagmorgen dauerte mehrere Stunden, da sich Demonstranten den Fahrzeugen in den Weg stellten, um sie an der Einfahrt auf den Parkplatz zu hindern.

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Eine Teilnehmerin, Hoda Kadetia, erklärte gegenüber dem lokalen Fernsehsender des Fox-Netzwerks: „In Gaza findet ein Völkermord statt, den die USA direkt finanzieren, ohne dass es rote Linien gibt. Damit unterstützen wir alle, die wir in den USA leben und hier Steuern zahlen, diesen Völkermord. Und wir wollen hiermit sagen: nicht in unserem Namen.“

Das Boeing-Werk in St. Charles liegt nur wenige Kilometer von Ferguson (Missouri) entfernt, wo die Polizei im Jahr 2014 den unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown ermordet hatte. Der Mord an Brown löste zahlreiche nächtliche Proteste aus, bis der demokratische Gouverneur des Bundesstaates, Jay Nixon, mit Unterstützung des damaligen Präsidenten Barack Obama die Nationalgarde von Missouri einsetzte.

Die militanten Aktionen in Amerika sind eine Fortsetzung der Proteste in Oakland (Kalifornien), wo die Cape Orlando zuvor angelegt hatte. Dort waren mehrere Demonstranten an Bord des Schiffes geklettert, um es am Ablegen zu hindern. Laut unbestätigten Berichten in den sozialen Medien hat mindestens ein Arbeiter aus Solidarität mit den Protesten und dem Schicksal der Palästinenser die Arbeit niedergelegt.

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Das Schiff sollte ursprünglich am Sonntagnachmittag in Tacoma eintreffen, verspätete sich aber um mehr als 14 Stunden – zweifellos auf Anweisung der Biden-Regierung, um weitere pro-palästinensische Proteste zu vermeiden.

Die Protestaktion am Montag dauerte mehr als 13 Stunden. Die Cape Orlando wurde u.a. durch Kajaks und andere kleine Boote am Auslaufen gehindert. Hunderte von Demonstranten wurden von zahlreichen weiteren sympathisierenden Einwohnern unterstützt, die Lebensmittel, wetterfeste Kleidung und Planen spendeten.

Es gab zwar keine Berichte über weitere Versuche, erneut an Bord des Schiffs zu gelangen. Allerdings sollen sich mindestens zwei Arbeiter aus Solidarität mit den Protesten geweigert haben, Material für Israel zu verladen.

An der Cape Orlando  trafen mehrere Polizeitransporter mit Beamten in Kampfausrüstung ein. Zudem wurden die Webcams, die der Öffentlichkeit einen Blick auf das Husky Terminal 7 ermöglichen, wo der Protest stattfand, abgeschaltet.

BreakThrough News hat in den sozialen Netzwerken erklärt, der Hafen wolle Militärpersonal statt zivilen Arbeitern einsetzen, um das Schiff zu beladen. Die Nachrichtenseite veröffentlichte die Meldung eines Arbeiters, er habe sich geweigert, angesichts der „Gefahr für Sicherheit und Gesundheit“ zu arbeiten, und sie könnten schließlich „keine Streikposten überqueren“. Dies ist ein weiterer Ausdruck der Feindseligkeit der Arbeiter gegenüber dem anhaltenden Angriff auf den Gazastreifen.

Die Gewerkschaft ILWU hat sich zu den Aufrufen an die Arbeiter, das Verladen der Waren zu boykottieren, nicht geäußert. Im Gegenteil, sie forderte die Arbeiter ausdrücklich auf, die Fracht der Cape Orlando zu verladen, und unterstützte damit den israelisch-amerikanischen Kriegskurs in Gaza.

Die ILWU hat sich auch nicht zu dem Aufruf der Palestinian General Federation of Trade Unions Gaza (PGFTU) und 31 weiterer Gewerkschaften vom 16. Oktober geäußert, die die Arbeiter auf der ganzen Welt aufriefen, „jegliche Komplizenschaft zu beenden und die Bewaffnung Israels zu beenden“. Ebenso wenig hat sie die Erklärung der belgischen Gewerkschaften des Flughafen-Bodenpersonals kommentiert, die dazu aufgerufen haben, für den Krieg in Palästina bestimmtes Militärmaterial nicht zu transportieren.

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