Leipziger Buchmesse: David North stellt sein Buch „Leo Trotzki und der Kampf für Sozialismus im 21. Jahrhundert“ vor

Auf der Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März 2024 stellt der Mehring Verlag seine neuen Buchtitel vor. (Halle 5, Stand F111) Höhepunkt der Präsentation wird die Buchvorstellung von „Leo Trotzki und der Kampf für Sozialismus im 21. Jahrhundert“ durch den Autor David North sein. Sie findet am Samstag, den 23. März 2024, von 12:00 bis 12:30 Uhr im Forum Sachbuch in Halle 5 (A100) statt.

David North ist seit mehr als einem halben Jahrhundert als revolutionärer Journalist, Historiker und politischer Führer in der internationalen trotzkistischen Arbeiterbewegung aktiv. Er leitet die internationale Redaktion der World Socialist Web Site und ist Vorsitzender der Socialist Equality Party in den Vereinigten Staaten.

David North spricht im Dezember 2023 an der Berliner Humbold-Universität

North ist der Autor vieler wichtiger marxistischer Schriften und Bücher darunter: „Das Erbe, das wir verteidigen“, „Amerikas Demokratie in der Krise“, „Verteidigung Leo Trotzkis“, „Die Russische Revolution und das unvollendete Zwanzigste Jahrhundert“, „Die Frankfurter Schule, die Postmoderne und die Politik der Pseudolinken“ und „30 Jahre Krieg – Amerikas Griff nach der Weltherrschaft 1990 – 2020“.

Im Mai erscheint im Mehring Verlag das neueste Buch von North „Die Logik des Zionismus: Vom nationalistischen Mythos zum Genozid in Gaza“. Der Band ist hochaktuell und kann am Messestand des Mehring Verlags vorbestellt werden. Er enthält eine Reihe von Vorträgen, die sich mit den historischen Hintergründen und Ursachen des Völkermords in Gaza durch die israelische Armee beschäftigen.

Untersucht werden die ideologischen und politischen Grundlagen des Zionismus, der Ende des 19. Jahrhunderts gegen die sozialistische Arbeiterbewegung entstand. Der Nationalismus der zionistischen Ideologie war die Grundlage, auf der 1948 die Vertreibung der Palästinenser begann und der Staat Israel geschaffen wurde.

Das Buch „Leo Trotzki und der Kampf für Sozialismus im 21. Jahrhundert“, das David North am Samstag präsentiert, umfasst Texte, die er in den letzten 40 Jahren geschrieben hat. Im Vorwort heißt es:

Obwohl zwischen dem ersten und dem letzten Dokument viele Jahre liegen, sind sie durch einen zentralen Gedanken miteinander verbunden: dass Leo Trotzki in den ersten vier Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die bedeutendste Figur in der Geschichte des Sozialismus war und sein Vermächtnis bis heute die unverzichtbare theoretische und politische Grundlage des fortdauernden Kampfs für den Sieg des Weltsozialismus bildet.

Trotzki sei eine historische Figur, deren Einfluss weit über seine Lebenszeit hinausreiche, schreibt North. „Seine Schriften werden nicht nur wegen ihres Einblicks in die Ereignisse der ersten vier Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts studiert, sondern auch als Analysen, die für das Verständnis der heutigen Ereignisse und das Eingreifen darin unerlässlich sind.“ Und weiter: „Die gegenwärtige Weltlage ist so beschaffen, dass sie von Trotzki problemlos durchschaut und analysiert werden könnte.“

Wie 1914 und 1939 brechen die imperialistischen Länder heute wieder einen Weltkrieg vom Zaun, der in der Ukraine mit dem Krieg der Nato gegen Russland begonnen hat, im Nahen Osten mit dem Völkermord an den Palästinensern und den Provokationen gegen den Iran fortgesetzt wird und auf einen Krieg gegen China hinausläuft. Die Forderung von Verteidigungsminister Pistorius, Deutschland müsse wieder „kriegstüchtig“ werden, bedeutet, alle menschlichen und materiellen Reserven dem Kriegskurs unterzuordnen. Sie bedeutet Sozialabbau, Steigerung der Arbeitshetze, Arbeitsdienst und Verheizen der Jugend als Kanonenfutter.

Trotzki hatte dies im Ersten Weltkrieg erlebt. Die von ihm und Wladimir I. Lenin geführte Oktoberrevolution bereitete diesem Gemetzel 1917 in Russland ein Ende. Trotzki warnte bereits früh, dass die Menschheit auf einen neuen Weltkrieg zusteuere. Nach dem Sieg der Nazis in Deutschland 1933 verschärfte er diese Warnung.

Die Lehren von damals, die Trotzki wie kein anderer gezogen hat, sind in der gegenwärtigen Situation von großer Bedeutung. Jeder, der entsetzt die Eskalation des Ukrainekriegs und des Völkermords in Gaza verfolgt, stellt sich die Frage, wie diese Kriege zu stoppen sind.

Trotzki beharrte darauf, dass dies nur durch die Mobilisierung der Arbeiterklasse gegen den Kapitalismus möglich sei. Eine richtige Politik gegen den Krieg bestehe aus zwei Elementen, schrieb er 1938 im Gründungsprogramm der Vierten Internationale: „aus der Unversöhnlichkeit gegenüber dem Imperialismus und seinen Kriegen sowie aus der Fähigkeit, sich auf die Erfahrung der Massen selbst zu stützen.“ Appelle an die Regierungen, Hoffnungen auf eine multipolare Welt und Ähnliches wird auch heute keine Änderung bewirken.

Im letzten Jahr beging die Vierte Internationale, die Trotzki nach dem Verrat des Stalinismus gründete, ihr hundertjähriges Bestehen. 1923 war unter Trotzkis Führung die Linke Opposition gegen die Entartung des ersten Arbeiterstaats in Russland entstanden.

Aus diesem Anlass veröffentlichte der Mehring Verlag drei Werke Leo Trotzkis, die zu seinen wichtigsten Arbeiten gehören: „Wohin geht Frankreich?“. „Porträt des Nationalsozialismus“ und „Geschichte der Russischen Revolution“ (in zwei Bänden).

Wohin geht Frankreich?“, das zum ersten Mal im Mehring Verlag erscheint, enthält Trotzkis Artikel aus den Jahren 1934 bis 1938 zur politischen Entwicklung in Frankreich. „Es waren entscheidende Jahre für das Schicksal Frankreichs und Europas“, heißt es im Vorwort von Peter Schwarz. „Unter dem Druck der Großen Depression, die weltweit zu Massenarbeitslosigkeit, weit verbreiteter Armut und heftigen Klassenkämpfen führte, zerbrach die bürgerliche Demokratie.“ Weiter heißt es im Vorwort:

Leo Trotzkis hier wiedergegebene Schriften bilden den Schlüssel zum Verständnis der damaligen Ereignisse und der Lehren daraus, die heute – angesichts eskalierender Kriege, heftiger Klassenkämpfe und des Wiederauflebens faschistischer Parteien – von brennender Aktualität sind. Trotzki schrieb nicht als passiver Beobachter, sondern als revolutionärer Marxist. Er kämpfte gegen die Volksfrontpolitik der Stalinisten, die die Arbeiterklasse lähmte und politisch entwaffnete, und schuf Perspektiven, mit denen die Arbeiterklasse diese Lähmung durchbrechen und die politische Macht erobern konnte.

Gemeinsam mit seinen französischen Gesinnungsgenossen entwickelte Trotzki politische Initiativen und ein „Aktionsprogramm für Frankreich“, um den Würgegriff der bürokratischen Apparate zu durchbrechen. Es ist im Anhang des Buches veröffentlicht, ebenso wie Trotzkis „Brief an die französischen Arbeiter“ vom 10. Juni 1935, als er von der französischen Regierung ausgewiesen wurde und in Norwegen Asyl fand.

Die Texte wurden gründlich überarbeitet und anhand der französischen und russischen Ausgaben überprüft. Der Band wird ergänzt durch eine Zeittafel, ein Verzeichnis der Organisationen und Publikationen und ein Personenverzeichnis sowie ein Register.

Das zweite Buch Trotzkis – „Porträt des Nationalsozialismus“ – enthält gegenüber der ersten Auflage des Mehring Verlags zusätzliche Artikel zu den Fragen von Nation und Weltwirtschaft, zum Zentrismus und der Beteiligung der KPD am Volksentscheid der Nazis, mit dem diese die sozialdemokratische Regierung Preußens 1931 stürzen wollten.

Im Vorwort zur neuen Ausgabe schreibt der Vorsitzende der Sozialistischen Gleichheitspartei (SGP) Christoph Vandreier:

Die Machtübernahme der Nazis am 30. Januar 1933 markierte einen schrecklichen Wendepunkt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts und führte zu den schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte: dem Nazi-Terror, der bis ins Detail organisierten Vernichtung von sechs Millionen Juden und dem barbarischen Vernichtungskrieg gegen Ost- und Südosteuropa.

Die Schriften Leo Trotzkis über Deutschland bieten ein unvergleichliches Verständnis der Vorgänge und Dynamiken, die in diese Katastrophe geführt haben. Der berühmte Kriegsgegner und Schriftsteller Kurt Tucholsky äußerte seine Bewunderung, dass Trotzki in seinem Exil auf Prinkipo, 2000 Kilometer von Berlin entfernt, einen klareren Blick auf die Ereignisse in Deutschland hatte als jeder seiner Zeitgenossen.

Tucholsky bezeichnete „Porträt des Nationalsozialismus“ als „prachtvoll“ und eine „Meisterleistung“, in der „alles, aber auch alles drin“ stehe.

Das dritte Werk Trotzkis aus dem aktuellen Mehring Verlagsprogramm ist die zweibändige „Geschichte der Russischen Revolution“. Sie ist, erstmals 1930 erschienen, eines der bedeutendsten historischen Werke des 20. Jahrhunderts.

Wir publizierten das Werk in der sehr guten und mit Trotzki abgestimmten Übersetzung Alexandra Ramms. Offensichtliche Fehler wurden korrigiert, Bilder und Karten ergänzt, ein ausführliches Personenverzeichnis angelegt.

In seinem oben bereits genannten jüngsten Buch „Die Logik des Zionismus: Vom nationalistischen Mythos zum Genozid in Gaza“ stellt David North die Frage: „Was ist notwendig, um all dem ein Ende zu setzen?“ Und er antwortet:

Keine individuellen Racheakte, keine persönlichen Akte der Selbstaufopferung, sondern eine Hinwendung zur Arbeiterklasse, der einzigen gesellschaftlichen Kraft, die aufgrund ihrer objektiven Rolle im kapitalistischen Produktionsprozess, ihrer Stellung zu den Produktivkräften, ihrer potenziellen wirtschaftlichen Macht und ihres globalen Charakters die Fähigkeit hat, den Kapitalismus in die Knie zu zwingen und damit die Grundlagen des Militarismus zu zerstören.

North fährt fort:

Setzt also eure Wut und Empörung in wirkungsvolles politisches Handeln um, in die Entschlossenheit, die marxistische Theorie zu meistern, euch die Lehren aus der Geschichte anzueignen und euch mit den großen revolutionären Kämpfen des letzten Jahrhunderts vertraut zu machen.

Das beginnt mit dem Studium der Bücher, die der Mehring Verlag veröffentlicht. Kommt zur Messe, schaut die Bücher an, kauft sie und beginnt ein Studium der entscheidenden historischen Fragen. Kommt zur Veranstaltung und hört David North. Er wird seine Bücher nach dem Vortrag auch signieren.

Der Stand des Mehring Verlags befindet sich in Halle 5, F111. Besucht die Verlags-Website (www.mehring-verlag.de) und bestellt den Newsletter (https://www.mehring-verlag.de/newsletter.html).

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