Neunzig Jahre Russische Revolution: Die Aussichten des Sozialismus im 21. Jahrhundert

Im Folgenden veröffentlichen wir einen Vortrag von Nick Beams, dem Vorsitzenden der Socialist Equality Party in Australien. Er hielt den Vortrag im Rahmen von Wahlveranstaltungen der Partei in Sydney, Perth und Melbourne (18.-21.November 2007).

Vor 90 Jahren, am 7. November 1917 (am 25. Oktober nach dem alten russischen Kalender), fand das größte Ereignis des zwanzigsten Jahrhunderts statt. Die Russische Revolution erschütterte nicht nur die Welt, sie beeinflusste alle weiteren politischen Ereignisse und die gesamte folgende Geschichte.

Ihre bis heute andauernde Bedeutung liegt in der Tatsache, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit die arbeitenden Massen, auf deren Arbeit die menschliche Zivilisation in allen Zeitaltern beruht hat, die politische Macht ergriffen. Sie machten sich an die Aufgabe, die russische Gesellschaft und darüber hinaus die Gesellschaft im internationalen Maßstab bewusst neu zu gestalten.

Jetzt, neunzig Jahre später leben wir in vielerlei Hinsicht in einer ganz anderen Gesellschaft als der, aus der heraus sich die Russische Revolution entwickelte. Aber in einem sehr grundsätzlichen Sinn leben wir immer noch in der Epoche der Russischen Revolution.

Vieles hat sich in den vergangenen neun Jahrzehnten verändert. Die Produktivkräfte, die Früchte der menschlichen Arbeit, sind durch die Wissenschaft und ihre Anwendung enorm gewachsen. Aber die sozialen Beziehungen der kapitalistischen Gesellschaft sind die gleichen geblieben. Die Produktion wird noch immer vom Markt diktiert, dessen Triebkraft das Profitinteresse privater Konzerne ist. Trotz des globalen Charakters aller Aspekte des ökonomischen und gesellschaftlichen Lebens ist die Welt bis heute in Nationalstaaten aufgeteilt, was zu Rivalitäten und Konflikten zwischen den Großmächten und zu Kriegsgefahr führt.

Vieles hat sich verändert. Aber die Menschheit ist immer noch mit den gleichen historischen Problemen konfrontiert, die schon die russische Arbeiterklasse auf den Weg der Revolution gestoßen hatten. Dutzende Millionen Arbeiter, Jugendliche und sozialistische Intellektuelle schlugen in den folgenden Jahren den gleichen Weg ein.

Vom ersten Tag an erkannten die herrschenden Klassen in aller Welt die Russische Revolution als Bedrohung und fürchteten die Ausbreitung dessen, was sie die "bolschewistische Seuche" nannten. Es sei nötig, "das bolschewistische Baby noch in seiner Wiege zu erwürgen", erklärte Winston Churchill im Namen aller. Und sie ließen Taten folgen und schickten in den folgenden Monaten vierzehn Armeen, um den ersten Arbeiterstaat zu zerschlagen.

Vom ersten Moment an führten die herrschenden Klassen und ihre Propagandisten einen politischen und ideologischen Krieg gegen die Russische Revolution. Die Revolution sei ein Putsch gewesen, eine Verschwörung, die der fanatische Lenin angezettelt habe, um ein totalitäres Regime zu errichten. Die Demokratie sei in Russland gerade aufgeblüht, als sie von den Bolschewisten zerschlagen wurde.

Von 1917 bis heute war es den Ideologen der herrschenden Klasse nicht möglich, die einfache Wahrheit anzuerkennen: In der Russischen Revolution haben die Massen in den historischen Prozesses eingegriffen und die gewaltige gesellschaftliche Macht der Arbeiterklasse war die Kraft, die hinter dieser Entwicklung stand.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 wurde diese ideologische Offensive immer heftiger und die historische Wahrheit endgültig beiseite gewischt.

Uns wurde eingeredet, die Isolation der Revolution, das Ausbleiben der Revolution in den fortgeschrittenen kapitalistischen Ländern Westeuropas und die schreckliche Degeneration in den Stalinismus infolge dieser Isolation hätten nichts mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu tun. Vielmehr sei er das unvermeidliche Ergebnis der Oktoberrevolution selbst. Sie sei ein kriminelles Unterfangen gewesen, das seinen Ursprung in der totalitären Ideologie des Bolschewismus gehabt habe. Und vor allem bedeute das Ende der Sowjetunion das unwiderrufliche Ende des Marxismus, des sozialistischen Projekts und sogar der Geschichte selbst.

Solche Auffassungen unterstellen eine nicht zutreffende Gleichsetzung des Marxismus und seiner Perspektive der sozialistischen Weltrevolution mit der Geschichte und dem Schicksal der Sowjetunion. Die marxistische Bewegung sah die Russische Revolution voraus, bereitete sie vor und führte sie an. Aber die folgende Entwicklung in der Sowjetunion und der Marxismus sind keineswegs identisch. In Wirklichkeit ist der Wendepunkt in der historischen Entwicklung der Sowjetunion gerade mit der Unterdrückung und dann physischen Vernichtung der Vertreter des Marxismus durch den Stalinismus verbunden.

Als die bürgerlichen Liberalen und Akademiker vor mehr als sieben Jahrzehnten die Sowjetunion als vollendete Tatsache anbeteten, da warnte die marxistische Bewegung, die von Leo Trotzki geführte Vierte Internationale, dass die UdSSR liquidiert und der Kapitalismus dort wieder eingeführt würde, wenn die Arbeiterklasse die stalinistische Bürokratie nicht stürze.

Aber keiner der rechten zeitgenössischen Historiker kann es sich erlauben, Trotzkis Analyse ernsthaft zu untersuchen, denn dies würde ihre Theorie zerstören, dass die Degeneration der Revolution bereits in die Wiege gelegt war, weil sie grundlegende Gesetze der gesellschaftlichen Existenzweise des Menschen verletzt habe.

Dem Historiker Richard Pipes zufolge musste der Versuch, das Privateigentum an Produktionsmitteln abzuschaffen, zwangsläufig scheitern - und wird auch in Zukunft immer scheitern - weil Privateigentum "kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine dauerhafte Erscheinung des gesellschaftlichen Lebens und als solche unzerstörbar" sei. Deshalb habe der Sozialismus eine diktatorische Form annehmen müssen. Er sei ein Versuch gewesen, grundlegende Eigenschaften der Menschheit zu verletzen, und daher habe er mit Gewalt aufoktroyiert werden müssen. Lenin habe das gewusst und deshalb versucht, seit der Gründung der bolschewistischen Partei 1903 ein diktatorisches Regime zu errichten.

Der Historiker Martin Malia betonte, dass die Unterdrückung des Privateigentums "der Versuch war, die wirkliche Welt zu unterdrücken, und dass so etwas auf lange Sicht nicht gelingen kann."

Mit anderen Worten, soll die Revolution nicht erfolgreich gewesen sein, weil eine nicht-kapitalistische Gesellschaft per se nicht möglich ist. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zog Francis Fukuyama aus dieser Auffassung die logische Schlussfolgerung, dass das "Ende der Geschichte" erreicht sei, womit er meinte, die historische Entwicklung der Menschheit sei mit dem Kapitalismus an ihr Ende gelangt.

Die Gesetze der Geschichte

Eine solche Auffassung beinhaltet auch das "Ende der Geschichte" in einem anderen Sinn. Wenn das Privateigentum an Produktionsmitteln der menschlichen Zivilisation unabdingbar innewohnt, wie kann man dann die geschichtliche Entwicklung der menschlichen Gesellschaft erklären? Wie soll man die Jahrtausende menschlicher Existenz verstehen, in denen es so etwas wie "Eigentum" nicht gab? Und wie kann man die Entwicklung der Eigentumsformen in der Geschichte erklären - von der Sklaverei über den Feudalismus, die verschiedenen Formen des asiatischen Despotismus bis hin zum Aufkommen des Kapitalismus vor etwa 500 Jahren?

Die kapitalistischen Eigentumsformen sind ebenso wenig im Wesen der Menschheit verankert wie es die Eigentumsformen der Sklaverei oder des Feudalismus waren. Die reaktionären Historiker, die die sozialistische Revolution als Verbrechen gegen Natur und Wesen des Menschen verurteilen, entsprechen den Priestern einer früheren Epoche, die die feudale Gesellschaft mit der Behauptung rechtfertigten, sie entspreche dem Willen Gottes.

Aber allen Segnungen der Kirche zum Trotz wurden die feudale Gesellschaft und ihre Eigentumsformen gestürzt und durch den Kapitalismus ersetzt, wie frühere Gesellschaftsformen durch den Feudalismus ersetzt worden waren.

Wie also können wir uns den historischen Prozess erklären? Hier kommen wir zu einer der beiden großen Entdeckungen von Karl Marx - dem Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte.

Im Jahre 1859, dem gleichen Jahr, in dem Charles Darwin seine Entstehung der Arten veröffentlichte und den Weg für das Studium der biologischen Entstehung des Menschen frei machte, formulierte Marx die Gesetze, die die historische Entwicklung der menschlichen Gesellschaft bestimmen.

"In der gesellschaftlichen Produktion ihres Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse ein, Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe ihrer materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt und welcher bestimmte gesellschaftliche Bewusstseinsformen entsprechen. [...] Auf einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder, was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen, innerhalb deren sie sich bisher bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um." (Zur Kritik der Politischen Ökonomie, Vorwort, 1859)

Die Russische Revolution schlug nicht den Gesetzen der Geschichte ins Gesicht, wie die reaktionären Historiker behaupten, sondern stand mit ihnen im Einklang. Sie wurde von Marxisten vorhergesagt, vorbereitet und geführt, die ein wissenschaftliches historisches Verständnis der Klassenbeziehung hatten und die sich auf die objektive Logik der Ereignisse stützten.

Mit der Russischen Revolution erreichte die Menschheit ein neues Stadium in ihrer historischen Entwicklung. Zum ersten Mal wurde der Versuch unternommen, Geschichte auf der Grundlage des Verständnisses ihrer Entwicklungsgesetze zu machen. Die aktiven Teilnehmer waren mit einer wissenschaftlichen Analyse der aktuell vor sich gehenden gesellschaftlichen und politischen Prozesse bewaffnet und unternahmen auf der Grundlage dieser Analyse praktische Schritte, um den Gang der Ereignisse zu beeinflussen.

Wir wollen die Prozesse untersuchen, die zu diesem neuen Stadium geführt haben.

Ich habe schon davon gesprochen, dass Marx zwei bahnbrechende Entdeckungen machte. Er entdeckte nicht nur die allgemeinen Gesetze der historischen Entwicklung, sondern zeigte auch die Bewegungsgesetze der kapitalistischen Gesellschaft auf - wie das System des Privateigentums an den Produktionsmitteln und der Lohnarbeit zur größten Entwicklung der Produktivkraft der menschlichen Arbeit in der Geschichte führte und gleichzeitig den Zusammenbruch dieser Produktionsweise und ihre Ersetzung durch den Sozialismus vorbereitet.

Alle früheren industriellen Produktionsweisen waren von Konservatismus geprägt. In der kapitalistischen Gesellschaft ist das Gegenteil der Fall.

"Die fortwährende Umwälzung der Produktion, die ununterbrochene Erschütterung aller gesellschaftlichen Zustände, die ewige Unsicherheit und Bewegung zeichnet die Bourgeoisepoche vor allen anderen aus", schrieb Marx 1848 im Kommunistischen Manifest.

Aber es ist gerade diese Dynamik der Entwicklung, von der die kapitalistische Klasse in aller Welt angetrieben wird, die auch den Sturz des Kapitalismus vorbereitet. Das Wachstum der Produktivkräfte, das im Profitsystem mit eherner Logik immer weiter stattfindet, gerät mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in Konflikt, die vom Privateigentum an den Produktionsmitteln gekennzeichnet sind. Das Anwachsen der Arbeitsproduktivität führt letztlich zum Zusammenbruch der kapitalistischen Gesellschaft und zur Entstehung revolutionärer Krisen.

In den Jahren unmittelbar nach Marx' Tod 1883 schien sich diese Perspektive in der "großen Depression" von Preisen und Profiten zu bestätigen, die den Kapitalismus in den zwei Jahrzehnten nach der Finanzkrise von 1873 beherrschte. Aber Mitte der 1890er Jahre trat eine deutliche Wende ein. Eine neue Phase kapitalistischer Entwicklung - ein Boom - war nicht zu übersehen.

Diese Entwicklung schlug sich in den Theorien von Eduard Bernstein nieder, einem wichtigen Führer der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, die die führende Partei der internationalen marxistischen Bewegung war. Bernstein zufolge hatten die neuesten Entwicklungen im Kapitalismus das Urteil über die "Zusammenbruchstheorie" von Marx gesprochen.

Es gebe keine unvermeidliche Entwicklung zur Krise und zum Sozialismus werde es deswegen nicht durch die revolutionäre Eroberung der politischen Macht kommen. Vielmehr werde er durch die allmähliche Ausweitung von Sozialreformen und die Errungenschaften der Gewerkschaftsbewegung realisiert.

Bernsteins Perspektive war ein Angriff auf die Grundlagen der marxistischen Perspektive und der revolutionären Partei selbst. Wenn es im Kapitalismus keine unvermeidliche Tendenz zum Zusammenbruch gab, dann folgte daraus, dass es keine historische Notwendigkeit für den Sozialismus gab. Rosa Luxemburg erklärte, dass dann der Sozialismus zu allem werde, was man wollte - eine Art Utopie, ein schönes Ideal - aber jedenfalls nicht das Ergebnis der materiellen Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaft.

Wenn das der Fall sei, worauf sollte sich der Kampf für den Sozialismus dann stützen? Luxemburg erklärte: "Da sind wir glücklich bei dem Prinzip der Gerechtigkeit angelangt, bei diesem alten, seit Jahrtausenden von allen Weltverbesserern in Ermangelung sicherer geschichtlicher Beförderungsmittel gerittenen Renner, bei der klapprigen Rosinante, auf der alle Don Quichottes der Geschichte zur großen Weltreform hinausritten, um schließlich nichts andres heimzubringen als ein blaues Auge." (Sozialreform und Revolution, 1899)

Die Wurzeln des Bolschewismus liegen nicht im Wunsch Lenins nach einer Diktatur, wie verschiedene rechte Historiker behaupten. Vielmehr zog Lenin weit reichende Schlussfolgerungen aus dem Kampf, der innerhalb der sozialistischen Bewegung gegen die Konzeptionen Bernsteins und der so genannten Ökonomisten (die Revisionisten in der russischen Bewegung) geführt wurde.

In Folge des industriellen Booms der 1890er Jahre war die russische Arbeiterklasse gewachsen und zunehmend militanter geworden. Die Ökonomisten meinten, die Aufgabe der Partei bestehe darin, die ökonomischen Kämpfe zu organisieren und ihnen, wenn nötig, einen politischen Charakter zu verleihen und Reformforderungen zu stellen. Mit anderen Worten bestand die Perspektive der russischen Ökonomisten darin, die sozialistische Bewegung in Russland ins Fahrwasser des Gewerkschaftertums zu lenken.

Dies war allerdings mit einer völlig gegensätzlichen Klassenorientierung und -perspektive verbunden. Schließlich geht das Gewerkschaftertum - der Kampf der Arbeiter, ihren Arbeitgebern bessere Löhne und Arbeitsbedingungen abzutrotzen und auch Gesetze zum Schutz ihrer Interessen durchzusetzen - nie über den Rahmen der kapitalistischen Gesellschaft hinaus.

In seinem Werk Was tun? legte Lenin dar, dass sich die Notwendigkeit der Partei und der Charakter ihrer politischen Aufgaben aus der Struktur der kapitalistischen Gesellschaft selbst ergeben.

Obwohl die Arbeiterklasse spontan dem Sozialismus zuneige, setze sich die Ideologie der Bourgeoisie ebenso spontan immer wieder durch. Das sei so, weil diese Ideologie seit Jahrhunderten existiere, weil sie von den gesellschaftlichen Verhältnissen im Kapitalismus immer wieder genährt werde und weil die herrschende Klasse die materielle Basis der Kultur kontrollierte.

Deswegen sei es nötig, betonte Lenin, den Sozialismus von außen in die Arbeiterklasse zu tragen - 'von außen' insofern, als er sich nicht aus dem unmittelbaren Kampfs der Arbeiterklasse gegen die Unternehmer ergibt. Hierin besteht die historische Aufgabe der Partei.

Kein Bestandteil des Marxismus ist je stärker unter gegnerischen Beschuss geraten als dieser. Das hat sich auch in hundert Jahren nicht geändert. "Linke" weisen mit Vorliebe darauf hin, dass für Marx die Befreiung der Arbeiterklasse die Aufgabe der Arbeiterklasse selbst ist. Dann behaupten sie, Lenin habe die Arbeiterklasse durch professionelle Revolutionäre ersetzt, die dann eine Diktatur über die Arbeiterklasse ausübten.

In Wirklichkeit gibt es keinen Gegensatz zwischen Marx und Lenin. Die sozialistische Revolution kann nur von der Arbeiterklasse gemacht werden. Aber die Arbeiterklasse kann sich selbst und die ganze Menschheit nur befreien, wenn sie als eine politisch unabhängige Kraft handelt. Diese politische Unabhängigkeit wird immer wieder durch den Kampf der revolutionären Partei gegen alle Tendenzen hergestellt, die in der einen oder anderen Weise versuchen, die Arbeiterklasse der bürgerlichen Herrschaft unterzuordnen.

Lenins Gegner in der sozialistischen Bewegung kritisierten ihn wiederholt wegen seiner "streitsüchtigen" Haltung, seiner "Haarspaltereien", seines "Sektierertums" und seines "Dogmatismus" - d.h. wegen all der Dinge, die seither immer wieder von Opportunisten gegen die Marxisten ins Feld geführt werden.

Lenins Unnachgiebigkeit beruhte auf einem ganz klaren politischen Verständnis: Nämlich, dass die Differenzen in der sozialistischen Bewegung nicht ein Streit um Worte waren, sondern eine Form, in der sich der Druck unterschiedlicher Klassenkräfte und Tendenzen äußerte. Diese Auffassung erfuhr eine machtvolle Bestätigung im Verlauf der Ereignisse, die zur Russischen Revolution führten.

Bernsteins Angriff auf die marxistische Perspektive - indem er die Zusammenbruchstendenz im Kapitalismus verneinte und daraus ableitete, dass keine Notwendigkeit zur sozialistischen Revolution besteht - entsprang dem Aufschwung des Kapitalismus seit Mitte der 1890er Jahre.

Aber es gab eine weitere, nicht weniger mächtige Veränderung in der Struktur der Weltwirtschaft und Weltpolitik, die auch einen starken Einfluss ausübte. Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts fanden zwei zusammenhängende Entwicklungen statt: Das Nationalstaatensystems in Westeuropa bildete sich heraus und konsolidierte sich und parallel dazu wuchs die Industrieproduktion und mit ihr die Arbeiterklasse innerhalb der neuen politischen Strukturen.

Marx sah die Quelle der sozialistischen Revolution in dem Konflikt zwischen dem Wachstum der Produktivkräfte im Kapitalismus und den überkommenen gesellschaftlichen Verhältnissen, in denen sie eingepfercht waren. Obwohl er den Kapitalismus als Weltsystem analysiert hatte, wurde seine Analyse zunehmend auf mechanische Weise interpretiert. Der Ausgangspunkt war dann nicht mehr die Weltwirtschaft, sondern die Rahmenbedingungen der existierenden Nationalstaaten.

Trotzki erklärte später, dass die sozialistischen Parteien der zweiten Internationale die sozialistische Revolution aus diesem Blickwinkel betrachtet hatten. Aus dieser Sicht war die Stunde des Sozialismus dann gekommen, wenn die Produktivkräfte in jedem Nationalstaat ihren höchsten Entwicklungsstand erreicht hätten. Die wichtigsten Länder Europas - Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Russland - wurden als eigenständige Einheiten gesehen, die sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit auf dasselbe Ziel hinbewegten. Deutschland stand demnach an der Spitze, die anderen folgten nach und Russland, das immer noch von einer feudalen Aristokratie beherrscht wurde und noch auf die bürgerliche Revolution wartete, lag noch weit zurück.

Trotzkis Theorie der Permanenten Revolution

Die erste russische Revolution von 1905 erschütterte die Grundlagen dieser schematischen Geschichtsauffassung. Streiks und Demonstrationen von bis dahin ungekanntem Ausmaß brachen gegen die zaristische Selbstherrschaft aus und verkündeten den Beginn einer neuen Ära. Trotzkis Theorie der Permanenten Revolution, die im Verlauf dieser stürmischen Ereignisse selbst entstand, lieferte ein Verständnis der Vorgänge und eine Perspektive zum Eingreifen. Wie alle Entwicklungen in der marxistischen Theorie beruhte auch seine schöpferische Antwort auf die Ereignisse auf einer gründlichen historischen Analyse.

Alle Marxisten waren sich einig, dass für Russland die bürgerlichen Revolution auf der Tagesordnung stand - mit anderen Worten, dass die zentrale politische Aufgabe in der Zerschlagung der zaristischen Selbstherrschaft und der Einführung demokratischer Freiheiten bestand, wie sie in Westeuropa schon existierten. Aber wie sollte das geschehen? Russland war nicht das Frankreich von 1789. Dort war die Revolution von der Bourgeoisie geführt worden, die an der Spitze der Massen von Paris und der Bauern stand, als noch keine Arbeiterklasse existierte. Es war auch nicht das Deutschland von 1848, wo das erste Auftreten der Arbeiterklasse ausreichte, um die Bourgeoisie vor Schreck in das Lager der Reaktion zu treiben, die Arbeiterklasse aber noch nicht einflussreich genug war, die Macht selbst in die Hand zu nehmen.

Russland stand vor einer bürgerlichen Revolution... aber wo waren die russischen Revolutionäre à la Danton und Robespierre? Es gab sie nicht. Und es gab auch keine Klasse von Handwerkern und Kleinproduzenten in den Städten, wie es sie in Paris gegeben hatte. Stattdessen gab es Massen von Industriearbeitern.

Plechanow, der Vater des russischen Marxismus, verlangte nachdrücklich, dass die russische Entwicklung dem Weg Westeuropas folgen müsse. Ihm zufolge musste die Arbeiterklasse daher "taktvoll" vorgehen, um die Bourgeoisie nicht zu erschrecken und sie nicht von der Erfüllung ihrer historischen Aufgabe - der bürgerlichen Revolution - abzuhalten.

Lenin stimmte zwar mit Plechanow in der Frage des bürgerlichen Charakters der russischen Revolution überein, verstand aber ihre Klassendynamik viel besser. Er betonte, die Bourgeoise sei unfähig, die Rolle auszufüllen, die ihr nach Plechanows Schema zugedacht war. Die Arbeiterklasse müsse die bürgerlich-demokratische Revolution bis zum Äußersten vorantreiben.

Im Herzen der russischen Revolution stand die Agrarfrage - d.h. die Beseitigung der letzten Reste des feudalen Staates. Das bedeutete, dass der Landbesitz des Adels, auf dem der Staat ruhte, enteignet werden musste. Lenin argumentierte, dass die bürgerlich-demokratische Revolution deswegen die Gestalt einer "demokratischen Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft" annehmen werde. Das Proletariat und die Bauernschaft würden gemeinsam die Staatsmacht übernehmen und die bürgerlich-demokratische Revolution so weit wie möglich voranbringen.

Trotzkis Ansichten unterschieden sich von den Auffassungen Lenins und Plechanows. Sie beinhaltete einen grundlegenden Perspektivwechsel. Lenin und Plechanow gingen trotz aller Differenzen von der gleichen Voraussetzung aus: Sie schätzten die Revolution gemäß dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte und der Klassenverhältnisse in Russland ein. Trotzki dagegen betonte, die Revolution sei vor dem Hintergrund der Weltsituation einzuschätzen, in der sie stattfinde.

Trotzki teilte die Einschätzung Lenins zur russischen Bourgeoisie und seine Kritik an Plechanow in dieser Frage. Aber er ging weiter und wies auf die Schwäche in Lenins Position hin. Die Formulierung "demokratische Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft" ließ die Frage offen, welche Klasse die führende Rolle spielen werde.

Lenins Perspektive kam ihm zufolge einer Anweisung zur Selbstverleugnung gleich: Das Proletariat an der Macht müsste sich auf rein demokratischen Maßnahmen beschränken und dürfte die Herrschaft der Bourgeoisie nicht in Frage stellen. Aber dieses Schema werde mit der Dynamik der Revolution selbst in Konflikt geraten. Die Arbeiterklasse werde durch die Logik ihres eigenen Kampfes gezwungen sein, die politische Macht zu ergreifen und die Bourgeoisie zu stürzen. Das war eine der Lehren aus der Revolution von 1905, als die Bourgeoisie rein demokratische Forderungen wie die nach dem Acht-Stunden-Tag mit Fabrikschließungen und Aussperrungen beantwortete. Um solche demokratische Forderungen durchzusetzen, müsse die Arbeiterklasse der Bourgeoisie die Macht entreißen und zu sozialistischen Maßnahmen übergehen.

Aber dann stellte sich die Frage: Wie konnte die Arbeiterklasse die Macht halten, wenn sie doch nur eine Minderheit der russischen Bevölkerung darstellte und der Bauernschaft zahlenmäßig weit unterlegen war?

Von der Lage in Russland ausgehend war Trotzkis Perspektive unhaltbar. Aber gerade das war der Knackpunkt... Die Revolution konnte vom rein russischen Standpunkt aus nicht korrekt eingeschätzt werden, sondern war nur im internationalen Kontext zu verstehen. Daraus ergaben sich allerdings völlig andere Schlussfolgerungen.

Die Anhänger von Plechanows Schema pflegten die Bemerkung von Marx zu zitieren, dass die Entwicklung des Kapitalismus in England jedem Land seine Zukunft zeige. Damit wollten sie sagen, dass Russland noch einen langen Weg vor sich habe, bevor es für die sozialistische Revolution reif sei.

Trotzki antwortete, es handele sich dabei um eine ganz und gar mechanische Interpretation von Marx. Die Entwicklung des Kapitalismus in England sei keineswegs eine Stereotype, die jedes andere Land in der gleichen Weise durchlaufen müsse. Ihm zufolge war es notwendig, den Prozess der kapitalistischen Entwicklung im Geiste von Marx zu analysieren. Dann werde schnell klar: Die Entwicklung des Kapitalismus in England war nicht ein Modell für andere Länder, sondern der Startpunkt eines ökonomischen Prozesses, der längst den Rahmen gesprengt hatte, in dem er einst begann - Großbritannien - und nun die ganze Welt umspannte.

Im Juni 1905 arbeitete Trotzki seine Perspektive aus: "Indem der Kapitalismus allen Ländern seine Wirtschafts- und Verkehrsweise aufdrängt, hat er die ganze Welt in einen einzigen ökonomischen und politischen Organismus verwandelt. Wie der moderne Kredit Tausende von Unternehmern durch ein unsichtbares Band verknüpft und dem Kapital eine erstaunliche Beweglichkeit verleiht, viele kleine Privatbankrotts verhindert, damit aber zugleich die allgemeinen Wirtschaftskrisen zu unerhörten Ausmaßen steigert - so hat auch die ganze ökonomische und politische Arbeit des Kapitalismus, sein Welthandel, sein System monströser Staatsschulden sowie die politischen Gruppierungen von Nationen, die alle Kräfte der Reaktion in eine Art weltweite Aktiengesellschaft einbeziehen, nicht nur allen einzelnen politischen Krisen entgegengewirkt, sondern auch den Boden für eine soziale Krise von unerhörten Ausmaßen bereitet.

Das verleiht den sich entwickelnden Ereignissen von Anfang an einen internationalen Charakter und eröffnet eine große Perspektive: die politische Emanzipation, geleitet von der Arbeiterklasse Russlands, hebt diese ihre Führerin auf eine in der Geschichte bisher unbekannte Höhe, legt kolossale Kräfte und Mittel in ihre Hand, lässt sie die weltweite Vernichtung des Kapitalismus beginnen, für die die Geschichte alle objektiven Voraussetzungen geschaffen hat." (Trotzki, Die permanente Revolution und Ergebnisse und Perspektiven, Essen 1993, S. 267-268)

Erster Weltkrieg

Alle Programm- und Perspektivfragen, die in der Revolution von 1905 aufgetaucht waren, stellten sich im August 1914 in noch explosiverer Form, als sich die unterschwelligen Spannungen zwischen den kapitalistischen Großmächten im Ersten Weltkrieg entluden. Der Ausbruch des Kriegs markierte das Ende der historisch progressiven Phase kapitalistischer Entwicklung und eröffnete eine neue Epoche, in der die Menschheit, wie Friederich Engels gewarnt hatte, vor der Alternative Sozialismus oder Barbarei gestellt wurde.

Es ist schwierig sich das Ausmaß an Gewalt bildlich vorzustellen. Junge Männer, einige fast noch Kinder, wurden tagtäglich in das Maschinengewehrfeuer geschickt. Aus der Zelle, in die sie von der deutschen Reichsregierung gesteckt worden war, beschrieb Rosa Luxemburg die Katastrophe, die sich um sie herum entfaltete.

"Die Szene hat gründlich gewechselt. Der Marsch in sechs Wochen nach Paris hat sich zu einem Weltdrama ausgewachsen; die Massenschlächterei ist zum ermüdend eintönigen Tagesgeschäft geworden, ohne die Lösung vorwärts oder rückwärts zu bringen. Die bürgerliche Staatskunst sitzt in der Klemme, im eigenen Eisen gefangen; die Geister, die man rief, kann man nicht mehr bannen.

Vorbei ist der Rausch. ... Die Regie ist aus. ... Die Reservistenzüge werden nicht mehr vom lauten Jubel der nachstürzenden Jungfrauen begleitet, sie grüßen nicht mehr das Volk aus den Wagenfenstern mit freudigem Lächeln; sie trotten still, ihren Karton in der Hand, durch die Straßen, in denen das Publikum mit verdrießlichen Gesichtern dem Tagesgeschäft nachgeht.

In der nüchternen Atmosphäre des bleichen Tages tönt ein anderer Chorus: der heisere Schrei der Geier und Hyänen des Schlachtfeldes. ... Das im August, im September verladene und patriotisch angehauchte Kanonenfutter verwest in Belgien, in den Vogesen, in den Masuren in Totenäckern, auf denen der Profit mächtig in die Halme schießt. ...

Geschändet, entehrt, im Blute watend, von Schmutz triefend - so steht die bürgerliche Gesellschaft da, so ist sie. Nicht wenn sie, geleckt und sittsam, Kultur, Philosophie und Ethik, Ordnung, Frieden und Rechtsstaat mimt - als reißende Bestie, als Hexensabbat der Anarchie, als Pesthauch für Kultur und Menschheit -, so zeigt sie sich in ihrer wahren, nackten Gestalt." (Luxemburg, Junius-Broschüre, 1916)

Mit dem Ausbruch des Krieges vertiefte Trotzki seine Analyse von 1905. Der Krieg war das Ergebnis des Widerspruchs zwischen der Weltwirtschaft - der Entwicklung des Kapitalismus zu einem Weltsystem, in dem jeder Teil mit dem Ganzen verbunden war - und der Aufteilung der Welt in rivalisierende und sich bekämpfende Nationalstaaten. Jede kapitalistische Großmacht versuchte diesen Widerspruch aufzulösen, indem sie sich die Weltherrschaft anstrebte. Das führte zu einem Kampf aller gegen alle. Die Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaft konnten nur durch die sozialistische Weltrevolution auf fortschrittliche Weise gelöst werden, und zwar nicht in einer fernen Zukunft sondern als einzig realistische Antwort auf die Barbarei des Imperialismus.

Der Ausbruch des Kriegs bestätigte die objektive Bedeutung von Lenins unnachgiebigem Kampf gegen den Opportunismus innerhalb der russischen Sozialdemokratie.

Die Parteien der Zweiten Internationale, vor allem die Sozialdemokratische Partei Deutschlands, verrieten die Arbeiterklasse, als sie für die Kriegskredite stimmten. Dieser historische Verrat zeigte, dass die Tendenzen, gegen die Lenin gekämpft hatte, kein russisches Phänomen waren, sondern international existierten.

Aber diese Tendenzen hatten ihre Wurzeln in der historischen Entwicklung des Kapitalismus selbst. Die gleichen Entwicklungen, die zu dem weltumspannenden Kampf der kapitalistischen Großmächte führten, hatten auch die führenden Vertreter einer höheren Schicht innerhalb der Arbeiterbewegung verdorben. Die in den Kolonien geraubten Reichtümer und die Herausbildung des parasitären Finanzkapitals waren die materielle Grundlage für die Entstehung einer Arbeiteraristokratie.

Verantwortlich für den Sozialchauvinismus, die offene Ablehnung des Internationalismus und die Zusammenarbeit der sozialdemokratischen Führer mit ihrer jeweils "eigenen" Bourgeoisie waren nicht einfach die individuellen Schwächen einzelner Führer. Der Verrat war nicht ein individuelles sondern ein gesellschaftliches Phänomen. Es war notwendig, seine materiellen Ursachen offen zu legen.

"Die Bourgeoisie aller Großmächte führt den Krieg wegen der Aufteilung und Ausbeutung der Welt, wegen der Unterjochung der Völker. Einem kleinen Kreis der Arbeiterbürokratie, Arbeiteraristokratie und kleinbürgerlicher Mitläufer können Brocken von den großen Profiten der Bourgeoisie zufallen. Die Klassengrundlage des Sozialchauvinismus und des Opportunismus ist dieselbe; das Bündnis einer kleinen bevorrechteten Arbeiterschicht mit "ihrer" nationalen Bourgeoisie gegen die Masse der Arbeiterklasse, das Bündnis der Lakaien der Bourgeoisie mit ihr gegen die von ihr ausgebeutete Klasse." (Lenin, Gesammelte Werke, Bd. 22, S. 111)

Die Führer der Zweiten Internationale hatten die Arbeiterklasse mit der Unterstützung des Kriegs verraten und die Internationale konnte nicht wiederbelebt werden. Für die Zwecke der sozialistischen Revolution war sie tot. Es war notwendig, eine neue Internationale aufzubauen, die Dritte Internationale, um die internationale Arbeiterbewegung neu zu organisieren und neu zu orientieren.

Lenin machte diesen Vorschlag nicht erst nach der Russischen Revolution, sondern schon 1914/15 unter Bedingungen äußerster Isolation. Trotzki erklärte später, dass der Internationalismus "im Feuer und Rauch des internationale Gemetzels verschwunden zu sein schien". Und als er "als schwaches flackerndes Licht" von unterschiedlichen Gruppen in verschiedenen Ländern wiederbelebt wurde, wurde er von Vertretern der Bourgeoisie als absterbendes Wetterleuchten einer utopischen Sekte abgetan.

Aber die revolutionären Internationalisten gingen im Unterschied zu allen Opportunisten ihrer (und unserer) Tage nicht von dem aus, was unmittelbar realisierbar erschien oder was große Unterstützung genoss. Sie stützten sich auf die objektive Logik der Ereignisse. Die Massen waren von der Bourgeoisie betäubt worden, die jedes üble, reaktionäre nationale Vorurteil mobilisiert hatte, um für ihre Kriegsziele Unterstützung zu gewinnen. Von ihrer eigenen Führung waren sie verraten worden. Aber die Bourgeoisie konnte den Bedürfnissen der Massen nicht gerecht werden, deren Desillusionierung schon bald in soziale und politische Unruhen von internationalem Ausmaß umschlagen sollte.

Die Februarrevolution 1917 in Russland begann damit, dass Frauen gegen den Brotmangel protestierten. Ihr Kampf sprang rasch auf andere Teile der Arbeiterklasse über. Der Zar rief die Truppen auf den Plan, die er schon in den stürmischen Ereignissen von 1905 zum Schutz der Hauptstadt eingesetzt hatte. Doch als diese sich weigerten, auf Demonstranten zu schießen, und stattdessen zu diesen überliefen, war das Schicksal der zaristischen Autokratie besiegelt.

In der Februarrevolution erblickte eine neue Ordnung das Licht der Welt. Aber es waren Zwillinge, die da geboren wurden. Es entstanden gleich zwei Machtzentren: Zum einen die provisorische Regierung, in der die Vertreter der Bourgeoisie und der Bauernschaft saßen, und zum andern die Sowjets oder Arbeiterräte, die es schon in der Revolution von 1905 gegeben hatte und die in den Februartagen rasch wieder auflebten. Die erste Reaktion aller sozialistischen Parteien, einschließlich der Bolschewiki, bestand darin, die provisorische Regierung bedingt zu unterstützen.

Als Lenin jedoch Anfang April nach Russland zurückkehrte, ließ er eine politische Bombe platzen: Er bestand darauf, dass die bolschewistische Partei eine Wende vollziehen und die Arbeiterklasse zur Machteroberung führen solle. Aber innerhalb der Parteiführung gab es erheblichen Widerstand gegen Lenins Haltung. Auch wenn Lenin dies nicht ausdrücklich erklärte, hatte er doch offensichtlich Trotzkis Perspektive übernommen.

Was hatte diese Veränderung bewirkt? Die Februarrevolution zeigte, dass die Bauernschaft nicht in der Lage war, eine unabhängige Rolle zu spielen. Die "demokratische Diktatur des Proletariats und der Bauernschaft" hatte in der Form der provisorischen Regierung Gestalt angenommen, in der die bürgerlichen Parteien mit Unterstützung der Bauernparteien regierten.

Die Regierung hatte am Anfang die Unterstützung der Massen und der Sowjets genossen, in denen die Bolschewiki bis dahin nur eine kleine Minderheit darstellten.

Aber die provisorische Regierung konnte die Forderungen der Massen nicht erfüllen. Sie konnte den Krieg nicht beenden, weil die russische Bourgeoisie über tausend Kanäle mit den imperialistischen Westmächten verbunden war - und, mehr noch, weil sie ihre eigenen Eroberungspläne hegte. Sie konnte die Bauernrebellionen gegen die Großgrundbesitzer nicht gutheißen, weil die Bourgeoisie enge Beziehungen zu dieser Klasse aufrechterhielt und weil sie befürchtete, dass die Abschaffung des Großgrundbesitzes jede Form von Eigentum in Frage stellen würde. Und sie konnte die nationale Unterdrückung nicht abschaffen, die das zaristische Russland kennzeichnete.

Kurz, die provisorische Regierung war durch eine Bewegung an die Macht gespült worden, die sie nicht vorbereitet hatte, die sie nicht wünschte und deren Forderungen sie nicht erfüllen konnte. Hierin liegen die objektiven Gründe für die zweite Revolution, die Oktoberrevolution.

Die Monate von Februar bis Oktober waren durch eine ständige Linksentwicklung gekennzeichnet. Diese beschleunigte sich noch durch einen Putschversuch von General Kornilow im August (September), der ans Licht brachte, dass die provisorische Regierung mit der Konterrevolution unter einer Decke steckte. Je stärker sich die Parteien durch ihre Unterstützung für die provisorische Regierung in den Augen der Arbeiterklasse diskreditierten, desto mehr wuchs die Unterstützung für die Bolschewiki.

Aber die innerrussische Situation war nicht der einzige Faktor, der zum Aufstand vom 25. Oktober führte. Als Lenin die Machteroberung forderte, ließ er sich von der internationalen Situation leiten. Die Russische Revolution war keine russische Frage sondern der Auftakt zur Weltrevolution. Es war notwendig, in Russland die Macht zu erobern, um der internationalen Arbeiterklasse einen Ausweg aus der Kriegsbarbarei und der Sackgasse zu zeigen, in die sie durch den Verrat ihrer alten Führer geraten war.

Der Aufstand legte die Macht in die Hände der Sowjets. Von den bürgerlichen Parteien wurde er von Beginn an ebenso bekämpft wie von den Menschewiki, die zur wichtigsten Stütze der bürgerlichen Herrschaft geworden waren. Zu den Gegnern der Oktoberrevolution zählten darüber hinaus auch die so genannten gemäßigten Sozialisten und der rechte Flügel der Sozialrevolutionären Partei, die sich auf die Bauern stützte. Ihnen zufolge waren die Bolschewiki Anarchisten und Putschisten und die Machteroberung unrechtmäßig.

Sobald die provisorische Regierung gestürzt war, richtete sich das Augenmerk all dieser Kräfte auf die Konstituierende Versammlung, die im Januar 1918 einberufen werden sollte. Die Einberufung dieses Gremiums war schon lange eine Forderung der sozialistischen und demokratischen Bewegung gewesen. Aber die Ereignisse hatten sie überholt. Keine der Parteien, die auf eine Regierungsbildung durch die Konstituierende Versammlung bestanden, erkannte die Rechtmäßigkeit der Revolution an und wollte die politische Macht in den Händen der Sowjets lassen.

Aus diesem Grund wurde die Konstituierende Versammlung zwangsläufig zum Sammelpunkt aller konterrevolutionären Organisationen. Sie hatte sich überlebt und musste von der Bühne abtreten. Wie ein führender Sozialrevolutionär später bemerkte, war ihr Ableben "eine Folge der Gleichgültigkeit, mit der die Bevölkerung auf unsere Auflösung reagierte".

Wir können an dieser Stelle nicht die ganze Geschichte untersuchen, wie der erste Arbeiterstaat degenerierte und die stalinistische Bürokratie aufstieg. Wir werden uns daher auf die allerwichtigsten Punkte beschränken.

Die Degeneration ergab sich nicht unausweichlich aus dem Marxismus oder Bolschewismus, geschweige denn aus der Auflösung der Konstituierenden Versammlung. Die Degeneration entsprang der Isolation der Revolution. Lenin und Trotzki gingen davon aus, dass die Macht nur gehalten werden konnte, wenn die Revolution sich auf Westeuropa ausdehnte. Tatsächlich breitete sich die Revolution nicht aus, was vor allem auf den Verrat der sozialdemokratischen Arbeiterführer zurückging. Aber die Revolution wurde auch nicht gestürzt.

Die Isolation hatte jedoch schreckliche Auswirkungen. Sie war in erster Linie verantwortlich dafür, dass der Arbeiterstaat degenerierte und die politische Macht an das Krebsgeschwür der Bürokratie unter Stalins Führung überging. Dieser Apparat organisierte die Ermordung aller Bolschewiki, die die Revolution angeführt hatten, und den Mord an Leo Trotzki im Jahr 1940. Die Stalinisten waren wesentlich verantwortlich für die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Ordnung, 1991 gaben sie die Macht der Bourgeoisie zurück und führten den Kapitalismus wieder ein.

Die Aussichten des Sozialismus

Wie schätzen wir die Aussichten des Sozialismus im 21. Jahrhundert ein? Ist die Russische Revolution zur bloßen Geschichte geworden, muss sie einfach als interessante Erfahrung gewertet werden, die jedoch keine wichtigen Lehren für heute beinhaltet? Um eine Antwort hierauf zu erhalten, müssen wir die geschichtliche Entwicklung selbst betrachten.

Der Erste Weltkrieg und die Russische Revolution waren, wie wir heute im Rückblick erkennen können, das Ergebnis einer frühen Phase in der kapitalistischen Globalisierung. Die gewaltige Wirtschaftsentwicklung, die in der Zeit von 1871 bis 1914 die Welt umgestaltete, trieb alle Widersprüche der kapitalistischen Produktionsweise auf die Spitze.

Vor neunzig Jahren ließen sich die Bolschewiki von der Perspektive der sozialistischen Weltrevolution anleiten. Aber der erste Versuch, diese Revolution auszulösen, scheiterte und die Menschheit zahlte einen fürchterlichen Preis dafür. In den darauf folgenden drei Jahrzehnten erlebte sie die Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Faschismus, den unaussprechlichen Schrecken des Holocausts und zig Millionen Opfer in einem Krieg, der schließlich mit dem Einsatz der Atombombe endete.

Darauf folgte eine Zeit relativer Stabilität und sogar eine Aufschwungsperiode des Kapitalismus, während der eine neue Wirtschaftsexpansion scheinbar die Probleme aus der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts überwand. Doch Ende der 1960er Jahre erreichte der Nachkriegsboom sein Ende, und zahlreiche Kämpfe der Arbeiterklasse brachen rund um die Welt aus, die das Potential der Revolution in sich trugen: Dies begann mit dem Generalstreik im Mai/Juni 1968 in Frankreich, reichte über den heißen Herbst in Italien und den Sturz der Tory-Regierung von Edward Heath in Großbritannien 1973/74 bis hin zum Zusammenbruch des Salazar-Regimes in Portugal 1975. Aber wegen ihrer verräterischen Führung konnte die Arbeiterklasse in keiner einzigen dieser Auseinandersetzungen den Kampf um die politische Macht aufnehmen.

Die Bourgeoisie nutzte zuerst diese Verrätereien, um ihre Position zu festigen, und ging dann zur Gegenoffensive gegen die Arbeiterklasse über. Diese begann in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und hält bis heute an. In den vergangenen dreißig Jahren hat die Arbeiterklasse eine Reihe von Niederlagen und Rückschlägen erlitten. Es scheint, als beständen nur geringe oder gar keinerlei Aussichten auf Sozialismus.

Dreißig Jahre sind im Leben eines Menschen eine ziemlich lange Zeit. Wer zur älteren Generation gehört, hat den Eindruck, die Hoffnungen seiner Jugend hätten sich zerschlagen, und für die Jüngeren sieht es so aus, als hätte es zumindest in der unmittelbaren Vergangenheit nichts gegeben, auf das sie ihren Wunsch nach Veränderung stützten könnten.

Drei Jahrzehnte können sehr lange scheinen. Aber nach dem Maßstab der Geschichte und angesichts der enormen Veränderungen in der Wirtschaftsentwicklung wie auch in den gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnissen sind sie nur ein kurzes Zwischenspiel.

Und was für Veränderungen haben sich ergeben! In der jüngsten Zeit hat sich die Struktur des Weltkapitalismus selbst gewandelt. Wir haben die zweite Phase der kapitalistischen Globalisierung erlebt, in der die ganze Welt zur unteilbaren Wirtschaftseinheit geworden ist, in der jeder Teil mit jedem anderen untrennbar zusammenhängt.

Was folgt daraus für die Aussichten des Sozialismus? Wenden wir uns wieder dem ABC der marxistischen Politik zu.

Unsere Perspektive gründet sich auf die Auffassung, dass die objektiven Voraussetzungen für Sozialismus in den Widersprüchen des kapitalistischen Systems zu finden sind. An einem bestimmten Punkt führen diese Widersprüche zum Zusammenbruch der kapitalistischen Ordnung und einer historischen Krise der kapitalistischen Herrschaft.

Wo stehen wir heute? Die Antwort ist klar: Die als Globalisierung bekannte ökonomische Entwicklung hat den Widerspruch zwischen der Weltwirtschaft und dem Nationalstaatensystem auf die Spitze getrieben. Anders ausgedrückt und um eine Bezug auf zum Marx-Zitat oben herzustellen: Die materiellen Produktivkräfte der Gesellschaft sind mit den bestehenden Produktionsverhältnissen in Konflikt geraten. Genau wie in der Periode, die zum Ersten Weltkrieg führte, drückt sich dieser Konflikt in der Verschärfung der Rivalitäten zwischen den imperialistischen Mächten aus. Aus diesem Grund spricht der amerikanische Präsidenten auf einmal über den dritten Weltkrieg.

Außerdem haben die weitreichenden wirtschaftlichen Veränderungen der letzten dreißig Jahre die relative wirtschaftliche Stärke der Vereinigten Staaten unterhöhlt, die nach dem Zweiten Weltkrieg ein so wichtiger Faktor für die Stabilisierung des Weltkapitalismus war. Heute sind die Vereinigten Staaten alles andere als eine stabilisierende Kraft, vielmehr sind sie der am stärksten destabilisierende Faktor in der Weltwirtschaft und internationalen Politik. Sie greifen immer häufiger zum Militarismus und das zerstört sämtliche Beziehungen zwischen den kapitalistischen Mächten. Gleichzeitig droht die immer tiefere Finanzkrise einen globalen Wirtschaftskollaps von katastrophalen Ausmaßen herbeizuführen. Lenin bezog sich in seinem Buch "Der Imperialismus" auf das Anwachsen der parasitären Elemente im Kapitalismus vor dem Ersten Weltkrieg. Aber die Entwicklungen, auf die sich Lenin bezog, nehmen sich blass aus, wenn man sie mit der heutigen Situation vergleicht.

Und was ist mit der Position der Arbeiterklasse, der einzigen sozialen Kraft, die in der Lage ist, den Kapitalismus zu überwinden? Die Globalisierung hat zu einem starken Anwachsen dieser gesellschaftlichen Klasse geführt, und zwar sowohl in Hinblick auf ihre absolute Größe als auch auf ihre Verbreitung über den Erdball.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten, in einigen Fällen sogar in kürzerer Zeit, sind Millionen von Bauern und Kleinproduzenten in China, Indien, Lateinamerika, Afrika und auf der ganzen Welt zu Lohnarbeitern geworden, die Teil eines globalen Produktionsprozess sind. Vor fünfzig Jahren haben viele gelehrte - und weniger gelehrte - Akademiker behauptet, Marx’ Vorhersagen zur Proletarisierung eines Gros der Weltbevölkerung hätten sich nicht bewahrheitet, weil es ein Übergewicht der Bauernschaft gebe. Die Geschichte hat Marx jetzt bestätigt.

Die Globalisierung hat noch eine weitere, sehr wichtige Auswirkung. Betrachtet man die komplexen Probleme, mit denen die Bolschewiki nach der Oktoberrevolution konfrontiert waren, so zeigt sich, welch starker Widerstand von Vertretern der Mittelklasse ausging, die im Staatsdienst standen, und welche Schwierigkeiten das verursachte. Heute haben Angestellte, die staatlich beschäftigt sind oder für Privatunternehmen arbeiten, keine privilegierte Gesellschaftsposition mehr inne. Sie sind, genau wie jede andere Schicht der Arbeiterklasse, von Stellenstreichungen, Lohnkürzungen oder verschlechterten Arbeitsbedingungen betroffen und bedroht.

Wie steht es um den subjektiven Faktor und die alles überragende Frage der Führung? Wer die Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts betrachtet, erkennt, dass es keinen Mangel an Gelegenheiten gab, in denen die Arbeiterklasse die Erfahrung vom Oktober 1917 sehr wohl hätte wiederholen können, wenn es eine revolutionäre Führung gegeben hätte. Gerade das Fehlen einer solchen Führung, wie auch die konterrevolutionäre Rolle der Sozialdemokratie und des Stalinismus erlaubten der Bourgeoisie, im Sattel zu bleiben.

Aber auch in diesem Fall hat die Geschichte ganze Arbeit geleistet. Weltweit sind die stalinistischen und sozialdemokratischen Parteien, die einst eine Massenanhängerschaft in der Arbeiterklasse hatten, nur noch ein Schatten ihrer selbst. Trotzki schrieb am Vorabend des Zweiten Weltkriegs vorausschauend, kommende Ereignisse würden bei diesen Organisationen nicht einen Stein auf dem andern lassen. Es hat etwas länger gedauert als erwartet, aber ist doch eingetreten.

Millionen empfinden tiefe Abscheu und Feindschaft gegenüber der Labor Party, und das hat sich gerade in diesem Wahlkampf sehr deutlich gezeigt. Diese Entwicklung ist Teil einer weltweit stattfindenden politischen Wegwendung, die sämtliche alte Parteien und Führungen betrifft. Mehr noch, alle Versuche der verschiedenen kleinbürgerlich-radikalen Organisationen, den alten Parteien durch so genannte Umgruppierungen neues Leben einzuhauchen, sind kläglich gescheitert.

Was folgt daraus? Das zeigt sich klarer, wenn wir folgende Frage stellen: Warum gab es keine sozialistischen Revolutionen, seitdem die Bolschewiki vor neunzig Jahren die Macht ergriffen haben? Zwei wichtige Faktoren kommen dabei zum Tragen: die verräterische Rolle der Arbeiterführer und die Fähigkeit des US-Kapitalismus, der kapitalistischen Weltordnung eine gewisse Stabilität zu verleihen. Heute haben die alten Parteien und Organisationen das Kommando über die Massen verloren, und die USA sind der instabilste Bestandteil der Weltwirtschaft und -politik.

Diese grundlegenden Veränderungen haben weitreichende politische Folgen. Weltweit wachsen in der arbeitenden Bevölkerung die Unzufriedenheit und der Wunsch nach Veränderung. Aber es existiert noch kein Verständnis, wie die gesellschaftlichen Probleme zu überwinden sind. Anders gesagt, es gibt eine tiefe Krise in der Frage der Perspektive.

Dahinter steckt keine organische Unfähigkeit der Arbeiterklasse, sondern dies ist das Ergebnis komplexer geschichtlicher Ereignisse. Und rasch reifen die Bedingungen heran, unter denen diese Krise der Perspektive zu überwinden ist.

Hier kommen wir zur entscheidenden Rolle unserer Partei, des Internationalen Komitees der Vierten Internationale, der trotzkistischen Weltbewegung, die sich in den neunzig Jahren seit der Russischen Revolution bewusst auf die Traditionen des Bolschewismus stützt und die Prinzipien verteidigt, die der Revolution zu Grunde lagen.

Heute besteht die Aufgabe darin, sozialistisches Bewusstsein in der Arbeiterklasse zu entwickeln. Dies bedeutet nicht, die Arbeiterklasse davon zu überzeugen, dass ein Kampf gegen den Kapitalismus notwendig ist. Solche Kämpfe sind unvermeidbar. Die Schlüsselfrage lautet, wie sich diese unbewusste Bewegung in einen bewussten politischen Kampf zum Sturz des Kapitalismus verwandeln lässt. Und dazu müssen wir zu jeder Zeit ein Programm und Perspektiven vertreten, die von der politischen Unabhängigkeit der Arbeiterklasse ausgehen.

Gestützt auf diese Methode konnten die Bolschewiki in der Russischen Revolution die Führung übernehmen. Sie führten den ersten Schlag der internationalen Arbeiterklasse gegen die Festung des globalen Kapitals. Heute ist es an uns, die begonnene Aufgabe zu Ende zu bringen. Wir fordern euch auf, diesen Kampf aufzunehmen, unserer Partei beizutreten und sie als neue Führung der internationalen Arbeiterklasse aufzubauen.

Siehe auch:

Bolschewiki an der Macht - Professor Alexander Rabinowitchs bedeutende Studie über das erste Jahr der Sowjetmacht (27. November 2007)

Vorträge in Glasgow Cardiff und Berlin: David North widerlegt Fälschungen von Trotzkis Leben (3. Mai 2007)

Geschichte der Linken Opposition gegen den Stalinismus: "Weltrevolution und Weltkrieg" - ein neuer Band von Wadim Rogowin in deutscher Sprache (15. Oktober 2002)

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