#Trotsky2020: Eine Verleumdung der Morenisten gegen das Vermächtnis von Leo Trotzki

Zum 80. Jahrestag der Ermordung Leo Trotzkis produzierte die Trotzkistische Fraktion der Vierten Internationale (FT-CI) eine spezielle Serie für ihre Website Izquierda Diário (Linkes Tagebuch) unter dem Titel „#Trotsky2020“.

Weit entfernt von einer objektiven Darstellung des politischen Vermächtnisses Trotzkis – neben Lenin der wichtigste Führer der Russischen Revolution und Gründer der Vierten Internationale – ist das angebliche Gedenken der FT ein Angriff auf die revolutionären Prinzipien, für die Trotzki sein ganzes politisches Leben lang gekämpft hat.

Leo Trotzki

Trotz des Namens, den diese politische Gruppierung für sich gewählt hat, ist die FT keine trotzkistische Organisation. Sie ist der politische Nachkomme des verstorbenen argentinischen revisionistischen Führers Nahuel Moreno. Dieser war Vertreter der pablistischen Tendenz, welche die Liquidierung der Vierten Internationale anstrebte und für den historischen Verrat an der Arbeiterklasse in Argentinien und ganz Lateinamerika verantwortlich war.

Die Morenisten der FT reagieren verzweifelt auf das Wiederaufleben des Klassenkampfes auf internationaler Ebene. Die Tatsache, dass sich breite Schichten der Arbeiterklasse gegen das kapitalistische System und seinen Nationalstaat erheben, untergräbt die diskreditierten nationalistischen Gewerkschaften und pseudolinken Parteien der oberen Mittelschicht, an denen sich die Morenisten orientieren.

Ihre Bemühungen spielen eine wichtige, reaktionäre Rolle für die herrschende Klasse, wenn es darum geht, die globale Arbeiterklasse von dem wirklichen Programm und der Geschichte der Vierten Internationale abzulenken, die im Internationalen Komitee der Vierten Internationale (IKVI) verkörpert ist.

Das Hauptelement von Izquierda Diarios finsterem Gedenken zum 80. Jahrestag von Trotzkis Ermordung ist ein aufwendig produziertes, etwa anderthalbstündiges Video, in dem Vertreter der Organisationen in Europa, Lateinamerika und den Vereinigten Staaten „verschiedene Aspekte von [Trotzkis] politischen und strategischen Ausführungen, historisch und in ihrer Aktualität" präsentieren. Die letzten 40 Minuten sind einem Interview mit Emilio Albamonte, dem argentinischen Führer der Gruppe, gewidmet.

Die „verschiedenen Aspekte“, die vorgestellt werden, sind Bruchstücke aus Trotzkis Schriften der 1920er und 1930er Jahre, wobei der Schwerpunkt vor allem auf taktischen Formulierungen liegt, die aus ihrem historischen Kontext gerissen wurden. Das Video gibt vor, einen Rückblick auf Trotzkis politischen Kampf zu geben: „Von der Politik der Einheitsfront zwischen den großen Organisationen der Arbeiterbewegung zur Bekämpfung des Aufstiegs des Faschismus... bis zum Eintritt militanter Trotzkisten in die französische Sektion der Sozialdemokratie.“

Die FT beschwört hierbei die Forderung nach der Einheitsfront und die Taktik des Entrismus aus den 1930er Jahren. Das ist nichts anderes als ein Versuch, ihre heutigen opportunistischen politischen Manöver in eine Sprache zu kleiden, die mit Trotzkis politischem Kampf verbunden ist.

Eine Verfälschung der Taktik der Einheitsfront

Der erste Redner, ein Vertreter von RIO, der deutschen Gruppe der FT, sprach von Trotzkis Forderung nach der Einheitsfront der Kommunistischen Partei und der Sozialdemokratischen Partei (SPD) angesichts des Aufstiegs Hitlers. Der nächste Redner aus Italien fügte hinzu, dass Trotzki auch in diesem Land eine Einheitsfront vorschlug, um das „Sektierertum“ zu bekämpfen.

Die FT will glauben machen, dass die prinzipienlosen und bürokratischen Wahl- und Gewerkschaftsbündnisse, die die Grundlage ihrer Arbeit bilden, durch die von Trotzki vertretene Politik ihren Segen erhalten. Tatsächlich steht sie in krassem Gegensatz zur heutigen Praxis der Morenisten. Trotzkis Kampf für die Einheitsfront war ein Mittel zur Vereinigung der Arbeiterklasse gegen die Bedrohung durch den Faschismus – gleichzeitig konnte dadurch die verräterische Rolle der Sozialdemokratischen Partei vor den in ihren Reihen organisierten Massen der Arbeiter entlarvt und diese Arbeiter für eine revolutionäre Politik gewonnen werden.

Dagegen stellt Albamonte fest, dass es der chilenischen Gruppe der FT, der PTR (Revolutionäre Arbeiterpartei), inmitten der „großen Revolte der chilenischen Jugend und Arbeiter“ im November 2019 gelungen sei, eine „Einheitsfront mit der von der Kommunistischen Partei geführten Gewerkschaft CUT (Workers' United Centre)“ zu bilden. Er räumte ein, dass dies unmöglich gewesen wäre, wenn die KP Zehntausende von Mitgliedern gehabt hätte.

Chilenische Revolte 2019 (Rafael Edwards auf Flickr)

Dieses Eingeständnis weist darauf hin, dass diese „Einheitsfront“ weder irgendetwas mit der Vereinigung der Massenorganisationen der Arbeiterklasse im Kampf noch mit der Bloßstellung der KP-Führung zu tun hatte. Vielmehr handelte es sich nur um ein faules Bündnis zwischen den Stalinisten und den Morenisten mit dem Ziel, die chilenische Arbeiterklasse vom revolutionären Kampf abzulenken.

Als die Stalinisten noch über eine bedeutende Basis in der Arbeiterklasse verfügten, hatten sie keine Verwendung für die von den Vorgängern der FT angebotenen Dienste. Aber jetzt, da sie absolut diskreditiert und zudem durch die aufsteigende Bewegung der Arbeiterklasse verängstigt sind, begrüßen sie den „linken“ Deckmantel, den die Morenisten ihrem Verrat geben.

Dieselbe Methode der Verzerrung von Trotzkis revolutionärer Perspektive wird von der französischen Sektion der FT, Permanente Revolution (RP), zur Rechtfertigung ihrer reaktionären Politik angewandt. Die RP-Sprecherin Daniela Cobet beschreibt Trotzkis Aktivitäten in Frankreich 1936 als einen verzweifelten Versuch, den „sehr schwachen“ Charakter seiner Gruppe zu überwinden, geleitet von der „Besessenheit“, „einen Weg zu den arbeitenden Massen zu finden“, anstatt „am Rande zu agieren“. Trotzki bot „eine Reihe der gewagtesten und vielfältigsten Taktiken an, die das Streben nach dem strategischen Bedürfnis nach einer revolutionären Partei besser verkörperten“.

Was hat Trotzkis Kampf, die junge französische trotzkistische Bewegung auf die Massenkämpfe der Arbeiterklasse in den 1930er Jahren zu orientieren, mit den heutigen Operationen der RP zu tun? Die Gruppe ist in die pseudolinke Neue Antikapitalistische Partei (NPA) integriert, eine Partei der oberen Mittelschicht, die sich an den stalinistischen Gewerkschaften und der Verteidigung der militärischen Interventionen des französischen Imperialismus von Libyen bis Mali orientiert. Die NPA begegnet der Arbeiterklasse mit offener Feindschaft. Sie schloss sich den Angriffen der Macron-Regierung auf die Gelbwesten an und verleumdete sie als rassistische und faschistische Bewegung.

Aber die Morenisten bestehen darauf, dass diese reaktionäre Partei, die, in Cobets Worten, „eine relativ marginale Rolle“ spielt, ein Vehikel für die Fortsetzung und Entwicklung von Trotzkis Kampf heute ist.

Die NPA als Vehikel, um „unterschiedliche Traditionen“ zu vereinen

Die FT will die NPA „in ein Werkzeug zur Reorganisation einer revolutionären extremen Linken umwandeln, das Trotzkis taktische Kühnheit wiederbelebt, um in Frankreich eine mächtige revolutionäre Partei aufzubauen, die sich aus Kämpfern unterschiedlicher Traditionen zusammensetzt ... das ist die beste Ehrung, die dem großen russischen Revolutionär 80 Jahre nach seiner Ermordung zuteil werden kann.“

Die FT versucht nicht zu erklären, wie die Bildung einer nationalen opportunistischen Partei, „die sich aus Kämpfern verschiedener Traditionen zusammensetzt“, ein Tribut an Leo Trotzki wäre, der unerbittlich gegen Stalinismus und Zentrismus und für den Aufbau der Vierten Internationale gekämpft hat und darauf beharrte, dass es außerhalb ihrer Kader „keine einzige revolutionäre Strömung auf diesem Planeten gibt, die diesen Namen wirklich verdient“.

Das Beharren der Morenisten darauf, dass das Vermächtnis Trotzkis eine Sammlung „gewagter Taktiken“ sei, die eine Lösung für „das Problem der Isolation“ bieten, ist kein Tribut an Trotzki, sondern an diejenigen, die versuchten, die von ihm gegründete internationale revolutionäre Partei zu zerstören. „Unseren Platz in der Massenbewegung so zu finden, wie sie ist, wo immer sie sich ausdrückt, und ihr zu helfen, durch eigene Erfahrung auf höhere Ebenen aufzusteigen“, war das Motto von Michel Pablo bei seinen Bemühungen um die Liquidierung der Vierten Internationale.

Die FT versucht, Trotzkis Vermächtnis nicht nur mit dem Verrat des Pablismus gleichzusetzen, sondern auch mit den Theorien der Mittelschicht, die in den Jahrzehnten nach seinem Tod an den Universitäten aufblühten. Trotzki wird in dem Video als der Urvater des postmodernen Antimarxismus dargestellt.

Andrea D'atri sprach im Namen von Brot und Rosen, dem feministischen Flügel der FT. Sie argumentierte, dass Trotzki ein Befürworter der Idee war, dass „nicht einmal die radikalsten materiellen Transformationen allein die Unterdrückung lösen können“. Sie behauptete, dass die großen Demonstrationen zum vergangenen Frauentag, die von der Mittelschicht dominiert wurden, von Trotzki als die Vorhut des Kampfes gegen den Kapitalismus angesehen worden wären.

Marcello Pablito, der für die Brasilianische Revolutionäre Arbeiterbewegung (MRT) spricht, setzte sich in Fortführung desselben Grundtons für „die Aktualität einer revolutionären und sozialistischen Strategie ein, die sich nicht darauf beschränkt, Fragen des Rassismus in Klassenkategorien aufzulösen“.

Pablito stellte fest, dass die „erste Wahrheit der revolutionären Strategie“ darin bestehe, die Beziehung zwischen dem „Kampf [der Schwarzen], der vom Kampf um unser eigenes Leben, unsere eigene Identität und unsere eigene Kultur ausgeht, und der historischen Aufgabe unserer gesamten Klasse, unabhängig von unserer Hautfarbe, aufzudecken“.

Das Potenzial dieser Strategie, die Frage der Hautfarbe an die erste Stelle zu setzen, zeigte sich nach Ansicht der FT an dem „schwarzen Zorn“, der in den Vereinigten Staaten durch den Polizistenmord an George Floyd ausgelöst wurde und zu Protesten in Brasilien führte, „dem Land mit der größten Zahl schwarzer Bürger außerhalb Afrikas“.

Die FT beruft sich auf die multiethnischen Massenproteste gegen Polizeigewalt, um eine Politik auf Grundlage der Kategorie Hautfarbe zu fördern.

Die Morenisten verschweigen dabei, dass der „Zorn“ in den Vereinigten Staaten gegen Rassismus und Polizeigewalt in gemeinsamen Protesten von Arbeitern aller Hautfarben zum Ausdruck kam, die sich nicht nur auf Brasilien, sondern auch auf Europa und die ganze Welt ausbreiteten. Sie brachten zudem nicht nur die Wut über Rassismus, sondern auch über soziale Ungleichheit, Massenverarmung und die mörderische Politik der herrschenden kapitalistischen Klassen der Welt angesichts der Covid-19-Pandemie zum Ausdruck.

Sie fanden kein einziges Zitat, nicht einmal einen losen Satz, der es ihnen erlauben würde, irgendeine Beziehung zwischen Trotzkis Arbeit und ihrer Förderung einer antimarxistischen und arbeiterfeindlichen Identitätspolitik zu fabrizieren, die auf den Interessen des Kleinbürgertums beruht.

Trotzkis revolutionäre Strategie basiert auf der objektiven Einheit der internationalen Arbeiterklasse, die durch ihre Beziehung zur kapitalistischen Weltproduktion bestimmt wird. Mit der Globalisierung des Kapitalismus ist die Vereinigung der internationalen Arbeiterklasse heute weiter fortgeschritten denn je. Versuche, sie entlang von Kategorien der Hautfarbe, des Geschlechts oder der Nationalität zu spalten, dienen nur den reaktionären Zwecken der herrschenden Klasse.

Die Angriffe der FT auf das, was sie als Versuche beschreiben, „Fragen von Rassismus in Klassenkategorien aufzulösen“, entsprechen den Stimmungen von Teilen der oberen Mittelschicht, die zunehmend in den bürgerlichen Staat integriert sind. Sie finden ihren Ausdruck in pseudolinken Parteien wie den Democratic Socialists of America (DSA) in den Vereinigten Staaten und der Socialism and Freedom Party (PSOL) in Brasilien, an denen sich die FT-Gruppen in beiden Ländern orientieren.

Es ist klar, dass das „Gedenken“ der FT aus einer groben Verzerrung und Verleumdung von Trotzkis politischem Erbe bestand. Aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, der dieses Unterfangen zu einer besonders schmutzigen historischen Verfälschung macht.

In einer Präsentation, die dem historischen Zeitabschnitt zwischen dem Verrat durch die Dritte Internationale, der Hitler 1933 in Deutschland an die Macht kommen ließ, und der Ermordung Trotzkis auf Stalins Befehl 1940 gewidmet war, ließen die Morenisten Trotzkis Schlussfolgerung aus diesem Verrat bewusst außer Acht – nämlich seinen unerbittlichen Kampf während dieser ganzen Periode für die Gründung einer neuen, einer Vierten Internationale zur Lösung der Krise der revolutionären Führung in der Arbeiterklasse.

Die Gründung dieser Weltpartei im Jahre 1938, ihre spätere Geschichte und die Kämpfe innerhalb der Partei sind für die Morenisten und ihr „Gedenken“ ein Buch mit sieben Siegeln.

Es ist bemerkenswert, dass die Präsentation ihrer Gruppe in den USA, Left Voice (Linke Stimme), darin bestand, dass eine junge Frau durch die Straßen Manhattans wanderte und Auszüge aus Trotzkis Essay „If America Should Go Communist“ (Wenn Amerika kommunistisch würde) vorlas. Ihre Schlussfolgerung war, dass das Werk Trotzkis „immense Kreativität beim Durchdenken der Möglichkeiten einer sozialistischen Zukunft“ zeige.

Dieser absurde Versuch, Trotzki in eine Art utopischen Sozialisten zu verwandeln, kann nur dann plausibel erscheinen, wenn man seinen brillanten Essay aus seinem Kampf ausklammert, der gegen den Antikommunismus und gegen die zerstörerischen Auswirkungen der Verbrechen des Stalinismus auf das Bewusstsein der amerikanischen und internationalen Arbeiterklasse gerichtet war.

Gleichzeitig war der Beitrag von Left Voice völlig losgelöst von der intensiven Zusammenarbeit Trotzkis in den Jahren vor seiner Ermordung mit der amerikanischen trotzkistischen Bewegung, der größten Partei innerhalb der Vierten Internationale, die in der amerikanischen Arbeiterklasse bedeutenden Einfluss gewann. Davon hört man kein einziges Wort.

Der Morenismus und seine Feindseligkeit gegenüber der Vierten Internationale

Die zentrale Stoßrichtung dieser ganzen Übung in historischer Verfälschung besteht darin, so zu tun, als hätte die Vierte Internationale nie existiert, als wäre sie nicht mehr als eine Vision in Trotzkis Kopf, die zusammen mit ihm begraben wurde. Mit den Worten des FT-Vorsitzenden Emilio Albamonte: „Zuerst muss ich Ihnen sagen, dass die trotzkistische Bewegung geköpft wurde. Deutscher [Isaac Deutscher, Trotzkis Biograph, der unversöhnlich gegen die Gründung der Vierten Internationale war] definierte sie als ein kleines Boot mit einem riesigen Segel. Dieses Segel verschwand unter dem stalinistischen Eispickel“.

Nachdem er diese unverblümte Einschätzung abgegeben hat, die mit dem Hauptziel von Trotzkis stalinistischen Attentätern übereinstimmt, kann Albamonte wieder Trotzkis angebliche Taktiken als nützliches Mittel zur Erlangung von Einfluss und Positionen innerhalb der pseudolinken Parteien der Bourgeoisie, der Gewerkschaften und des kapitalistischen Staatsapparats selbst preisen.

Warum können die Morenisten nicht anders, als am Jahrestag von Trotzkis Ermordung das zu verschleiern und zu leugnen, was er selbst als seine größte historische Errungenschaft bezeichnete, nämlich die Kontinuität des Marxismus und den Kampf für den Aufbau einer revolutionären Führung in der internationalen Arbeiterklasse durch die Gründung der Vierten Internationale zu sichern?

Erstens, weil sie nicht in der Lage sind, über ihre eigene Geschichte Rechenschaft abzulegen, und zweitens, weil sie nicht zulassen können, dass die Geschichte der Vierten Internationale und der in ihr geführten Kämpfe die opportunistischen Bündnisse der FT durchkreuzt, die diese und ihre Vorgängerorganisationen mit einer Unzahl der unterschiedlichsten revisionistischen Tendenzen schlossen.

Die PTS (Sozialistische Arbeiterpartei Argentiniens), die führende Organisation innerhalb der FT, hat ihren Ursprung in der Auflösung der Bewegung zum Sozialismus (MAS) nach dem Tod ihres Führers Nahuel Moreno 1987.

Moreno brach 1963 mit dem Internationalen Komitee der Vierten Internationale und vereinigte sich wieder mit der pablistischen revisionistischen Tendenz, die die Auflösung der Vierten Internationale in den Stalinismus, die Sozialdemokratie und die bürgerlich-nationalistischen Bewegungen anstrebte. Danach verfolgte er eine Politik des extremen nationalen Opportunismus und passte seine Partei dem Castroismus und Peronismus sowie den argentinischen Sozialdemokraten und Stalinisten an. Seine Partei unterstützte die rechte Regierung von Isabel Perón und spielte eine entscheidende Rolle bei der politischen Entwaffnung der argentinischen Arbeiterklasse am Vorabend des Militärputsches von 1976.

Heute verfolgt die PTS, die eine „Kontinuität“ mit der von Moreno begründeten Tendenz beansprucht, eine Politik opportunistischer Wahlbündnisse um die so genannte Linke und Arbeiterfront (FIT), die ihre verschiedenen Fraktionen einem Programm unterordnet, das auf dem Linkspopulismus und der Anpassung an den Peronismus bzw. an den Flügel um Néstor Kirchner basiert.

Im Jahr 2017 beschrieb der Führer eines der Hauptverbündeten der Morenisten in der FIT, Jorge Altamira von der Partido Obrero (PO), die PTS treffend als „Podemos in Windeln“. Er bezieht sich damit auf die spanische „linke“ Partei Podemos, die jetzt der Hauptpartner in der von der PSOE geführten bürgerlichen Regierung ist, die mitten in der Corona-Pandemie Sparmaßnahmen gegen die Arbeiterklasse und eine katastrophale Kampagne für die Rückkehr an die Arbeitsplätze durchführt. Während die Charakterisierung den Nagel auf den Kopf traf, hinderte dies die PO nicht daran, ihr opportunistisches Bündnis mit der PTS fortzusetzen, um an Parlamentsposten zu kommen.

Das angebliche Gedenken der FT an den 80. Jahrestag von Trotzkis Ermordung ist eine Travestie und im Grunde der Versuch eines zweiten Mordanschlags, der sich gegen Trotzkis gesamtes revolutionäres historisches Erbe richtet.

Das wird nicht gelingen. Trotzkis Vermächtnis wird vom Internationalen Komitee der Vierten Internationale (IKVI) verkörpert und in dessen anhaltendem Kampf gegen den Revisionismus verteidigt und weiterentwickelt. Das IKVI führt einen unermüdlichen Kampf, um diese immense Geschichte in die wachsenden internationalen Kämpfe der Arbeiterklasse einzubringen und dadurch eine Führung aufzubauen, die in der Lage ist, die Arbeiterklasse zum Sieg zu führen und den Kapitalismus auf der ganzen Welt zu beseitigen.

Loading