Englische Online-Buchvorstellung zu Wadim Rogowins „Gab es eine Alternative?“

Mehring Books und die World Socialist Web Site laden am Samstag, den 13. November (23 Uhr MEZ), zu einer Online-Diskussion anlässlich der englischen Erstveröffentlichung des Buchs „Was There an Alternative? 1923–1927, Trotskyism: A Look Back Through the Years“ des russischen Historikers Wadim S. Rogowin ein. Hier geht es zur Online-Veranstaltung, die in englischer Sprache stattfindet.

Der erste Band von Rogowins Buchreihe zeichnet die komplexen innerparteilichen Kämpfe der 1920er Jahre nach und bringt die Geschichte der marxistischen Opposition gegen die stalinistische Bürokratie ans Licht.

Auf der Buchvorstellung wird David North sprechen, der Vorsitzende der internationalen WSWS-Redaktion und ein enger Freund und Genosse Rogowins bis zu dessen Tod 1998. Das Webinar zeigt auch ein bislang unveröffentlichtes Video von Norths Rede anlässlich von Rogowins 60. Geburtstag.

In seinem monumentalen Werk widerlegt Rogowin die Lügen der Stalinisten und postsowjetischen Akademiker und schildert den Kampf Leo Trotzkis und der Linken Opposition für einen alternativen, revolutionären Kurs der Sowjetunion.

Das Webinar wird moderiert von Joseph Scalice, Historiker des Stalinismus in Südostasien und Autor von „The Drama of Dictatorship: Martial Law and the Communist Parties of the Philippines“ (Cornell, 2022), sowie Andrea Peters, Soziologin und Autorin für die World Socialist Web Site mit Schwerpunkt Sowjetunion und Russland.

Im Mehring Verlag sind sechs Bände von Rogowins Werk auf Deutsch erhältlich.

Wadim S. Rogowin, Gab es eine Alternative? – Sechs Bände

Band 1: Trotzkismus

Im ersten Band der Reihe »Gab es eine Alternative?« werden die Auseinandersetzungen in der Kommunistischen Partei von 1922 bis 1927 beschrieben. Die Bildung der Linken Opposition 1923 ist der Beginn des Kampfs gegen den wachsenden Einfluss der Bürokratie in der Sowjetunion.


Band 2: Stalins Kriegskommunismus

Im zweiten Band zeigt Rogowin, dass die Opposition gegen das stalinsche bürokratische Regime in den Jahren von 1928 bis 1933 trotz Isolation und Illegalität weiter anwächst und die Bürokratie in ihrer Existenz bedroht. Während Stalin mit der Zwangskollektivierung den Bürgerkrieg gegen die Bauernschaft entfesselt, legen Trotzki und die Linke Opposition in allen Grundfragen des Aufbaus des Sozialismus ein alternatives Programm vor, das viel Unterstützung erhält.


Band 3: Vor dem Grossen Terror – Stalins Neo-NÖP

Der stalinsche Terror Ende der dreißiger Jahre übersteigt, wie auch der Holocaust, in seinen Ausmaßen und Gräueln das menschliche Vorstellungsvermögen. Rogowin gelingt es, die gesellschaftlichen Veränderungen in der Sowjetunion 1934–1936 aufzudecken, die den großen Terror möglich und für die herrschende Bürokratie notwendig machten. Er widerlegt all jene, die das anscheinend Unerklärliche der stalinschen Verbrechen nutzten, um sie als notwendiges Ergebnis der sozialistischen Ideen zu bezeichnen.


Band 4: 1937 – Jahr des Terrors

Die große Säuberung von 1936 bis 1938 in der Sowjetunion war kein irrationaler, sinnloser und krankhafter Gewaltausbruch. Es handelte sich vielmehr um einen präventiven Bürgerkrieg gegen jene sowjetischen und ausländischen Kommunisten, die potentiell oder tatsächlich eine Alternative zu Stalins totalitärem Regime boten. Dieser Band behandelt einen zentralen Wendepunkt in der Geschichte der Sowjetunion.


Band 5: Die Partei der Hingerichteten

In diesem Band beleuchtet Rogowin den dritten Schauprozess gegen die alten Bolschewiki in der Sowjetunion, untersucht dessen innen- und außenpolitische Ziele und geht der Frage nach, ob es überhaupt Schuldige in den Prozessen gab. Anhand von Flugblättern und Briefen beweist er, dass es zur Zeit der Säuberungen Widerstand in unterschiedlich starker Form gab.


Band 6: Weltrevolution und Weltkrieg

Mit dem Hitler-Stalin-Pakt steht einer der wesentlichen Wegbereiter des Zweiten Weltkriegs im Mittelpunkt dieses Buchs. Es widmet sich zugleich einer detaillierten Geschichte der Linken Opposition gegen den Stalinismus und stützt sich dabei auf sowjetisches Archivmaterial sowie die Schriften Leo Trotzkis. Rogowin zeigt, welche Bedeutung der stalinistische Vernichtungsfeldzug in der Zerschlagung der Weltrevolution und den Kriegsvorbereitungen des Nazi-Regimes hatte.

Loading