USA: Zahl der Hospitalisierungen wegen Covid-19 nähert sich rapide dem Höchstwert

Laut US-Gesundheitsministerium waren am 7. Januar 132.000 Krankenhausbetten mit Covid-19-Patienten belegt. Der bisherige Höchststand von 142.000 Einweisungen wurde am 14. Januar 2021 erreicht. Die Intensivstationen sind landesweit zu 82 Prozent ausgelastet, ein Fünftel sogar zu 95 Prozent. Mehr als ein Viertel aller Patienten, die in diese hochspezialisierten Behandlungsbereiche aufgenommen werden, leiden an Covid-19.

Der Atemtherapeut Frans Oudenaar tauscht am 14. Dezember 2021 bei der 71-jährigen Linda Calderon in einer Covid-Station im Providence Holy Cross Medical Center in Los Angeles einen Sauerstoffschlauch aus. (AP Photo/Jae C. Hong)

Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steigt in allen Altersklassen, am stärksten jedoch bei den Über-60-Jährigen. Ihre Zahl hat sich seit Weihnachten verdoppelt. Diese Altersgruppe ist, unabhängig von ihrem Impfstatus, am meisten von Komplikationen bedroht.

Vertreter der Gesundheitsbehörden weisen darauf hin, dass sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen wahrscheinlich weiter erhöhen wird. Die derzeitige Welle von Hospitalisierungen unterscheidet sich dadurch von der im letzten Winter, dass durch den steilen Anstieg der Einweisungen ein enormer Druck auf die nationale Gesundheitsinfrastruktur ausgeübt wird, die bereits stark unterbesetzt ist. Laut dem US Bureau of Labor Statistics haben während der Pandemie etwa 450.000 Beschäftigte im Gesundheitswesen gekündigt.

In etwas mehr als einem Monat ist die Gesamtzahl der Infizierten in den USA um zehn Millionen gestiegen, und an diesem Wochenende wird sie die Marke von 60 Millionen überschreiten. Die Zahl der aktiv Infizierten ist auf über 16,6 Millionen gestiegen, d.h. einer von 20 Personen in den USA wurde positiv getestet und kann andere Menschen anstecken. Dass einer von vier Corona-Tests positiv ist, deutet darauf hin, dass viel zu wenig getestet wird.

Am Freitag wurden mehr als eine Dreiviertelmillion Infektionen bestätigt, und der Siebentagesdurchschnitt der Infektionen pro Tag liegt nach einem kometenhaften Anstieg bei 610.173. Auch die Zahl der Todesopfer durch Covid-19 pro Tag steigt stetig. Am Freitag wuchs die Zahl der Toten laut dem Dashboard Worldometer um 2.140 auf 856.000.

Das derzeitige Ausmaß an Infektionen hat dazu geführt, dass sich so viele Beschäftigte im Gesundheitswesen wie noch nie krankmelden oder sich wegen Kontakt mit dem Coronavirus in Isolation begeben. Dass viele trotz einer bekannten Infektion weiterarbeiten müssen und ihre Patienten gefährden, führt zu wachsender Frustration und Empörung.

In Los Angeles und New York City fehlen hunderte Rettungskräfte. In mehreren Gesundheitseinrichtungen in Kalifornien, Florida, Texas und New York fehlt so viel Personal, dass es zu massiven Verzögerungen und Staus bei der Versorgung kommt. Patienten müssen stundenlang auf Pflegekräfte oder Betreuer warten.

Während die Krankenhausverwaltungen im ganzen Land unter Hochdruck dabei sind, Schadensbegrenzung zu betreiben, werden erneut planbare Operationen verschoben, um die begrenzte Belegschaft für die Pflege von Patienten mit Covid-19 zu mobilisieren. Doch der Begriff „planbare Operation“ verbirgt nur die Tatsache, dass diese Behandlungen für die Gesundheit der Patienten dennoch wichtig sind. Ihre Verzögerung kann beträchtliche Folgen für ihr Wohlergehen haben.

Cynthia Cox, Vizepräsidentin des Klinikkonzerns Kaiser Family Foundations, erklärte gegenüber Reuters, dass auch planbare Operationen lebenswichtig sein können. Während der Pandemie sind wegen dieser Pflegeverzögerungen Zehntausende unnötigerweise an anderen Ursachen als an Covid-19 gestorben: „Es geht oft um Krebsbehandlungen oder andere Behandlungen, die im Interesse der Sicherheit und Gesundheit der Menschen trotzdem zeitnah durchgeführt werden müssen.“

Angesichts dieser menschlichen Katastrophe in den Notfallabteilungen und Krankenhäusern musste sogar die Direktorin der Seuchenschutzbehörde CDC, Dr. Rochelle Walensky, am Freitag in der NBC News-Sendung Today Show zugeben: „Ich glaube, wir haben in den USA den Höhepunkt noch nicht erreicht.“

Doch Walensky gab nicht etwa den Bankrott der koordinierten kriminellen und tödlichen Politik von Weißem Haus und CDC zu, um die amerikanische Wirtschaft offen zu halten. Stattdessen setzt sie laut CNN auf private Treffen mit „der prominenten demokratischen Medienberaterin Mandy Grunwald, um ihre Kommunikationsfähigkeit zu verbessern“. Selbst die Wissenschaftler des CDC sind zunehmend frustriert über ihre Reaktion auf die Pandemie, die daraus besteht, ausschließlich mit einem ausgewählten Kreis von hohen Beratern Richtlinien auszuarbeiten. Sie erklärte in mehreren Interviews offen: „[Die Richtlinien zur Isolation] hatten wirklich viel damit zu tun, was die Leute unserer Meinung nach tolerieren können.“

Mit „den Leuten“ meinte sie offensichtlich die Vorstandschefs und Banker, die die Reaktion auf die Pandemie bestimmen. So hatte Walensky vom Vorstandschef der Delta Airlines, Ed Bastian, am 21. Dezember einen Brief erhalten, in dem er die Herabsetzung der Isolationszeit von zehn auf fünf Tage forderte.

Ein anonymer Wissenschaftler des CDC erklärte gegenüber CNN: „Sie verzichtet auf diesen Beratungsprozess, den es bei uns immer gab und durch den wir sicherstellen konnten, dass unsere Wissenschaft richtig war. Die fehlende Einbindung und die fehlende Beratung in dieser Hinsicht haben offensichtlich zu einem Großteil der Empörung beigetragen.“ Mit anderen Worten, Walensky erhält ihre Marschbefehle von hohen Beratern der Demokraten, die direkte Beziehungen zur Biden-Regierung und der Finanzelite haben, und wird nicht angeleitet von den Wissenschaftlern und der Wissenschaft, wie sie es zu tun vorgibt.

Die tödlichen Folgen dieser unverantwortlichen Richtlinien, die sie weiterhin vertritt, haben ihr die Feindschaft prinzipienfester Epidemiologen, Gesundheitsexperten und der Arbeiterklasse im Allgemeinen eingebracht.

Am 5. Januar veröffentlichte das CDC ganz unauffällig ihre Vorhersage zu den Corona-Todeszahlen, ohne dass die Medien die Öffentlichkeit vor den Gefahren der „milderen“ Omikron-Variante gewarnt hätten. Es rechnet damit, dass sich die Zahl der Todesfälle bis Ende des Monats vom derzeitigen Niveau von etwa 9.000 bis 10.000 pro Woche auf 20.000 bis 30.000 pro Woche erhöhen wird – d.h. auf etwa 2.850 bis 4.280 Tote pro Tag.

Diese Zahl an Todesfällen liegt auf dem Niveau der bislang tödlichsten Welle im letzten Winter und widerlegt damit die Lügen der Medien, Omikron sei eine mildere Variante und biete keinen Grund zur Besorgnis. Im Gegenteil, es konnte eine erneute Verschärfung der Situation entstehen und trotz des beträchtlichen Immunisierungsgrads massenhaft symptomatische Infektionen verursachen. Omikron ist sehr infektiös und damit ein viel gefährlicherer Krankheitserreger als alle vorherigen Varianten.

Statt die Bevölkerung deutlich vernehmbar vor den Gefahren dieses massiven Anstiegs von Infektionen zu warnen, bekräftigen die Direktorin der CDC und Biden die Behauptungen, Omikron sei nur eine milde Erkrankung und es bestehe kein Grund zur Besorgnis.

Die Arbeiterklasse muss die mörderische Reaktion der Demokraten auf die Pandemie zurückweisen und ihre eigenen Interessen durchsetzen. Dazu muss sie einen sofortigen Lockdown und die Schließung aller Schulen und nicht lebensnotwendigen Betriebe mit voller Kompensation für Arbeiter und Kleinunternehmer fordern.

Es müssen alle notwendigen Mittel für das Gesundheitssystem und die medizinischen Notfalleinrichtungen bereitgestellt werden, um die Beschäftigten zu unterstützen, die angesichts des Tsunamis an Patienten ihre Arbeit nicht mehr sicher erledigen können. Die Lockdowns müssen ausgeweitet werden, bis die Pandemie unter Kontrolle ist und die Eliminierungsstrategie vollständig umgesetzt werden kann. Andernfalls wird die Pandemie immer weiter wüten, und jede Welle wird immer noch schwerer fassbare und gefährlichere Varianten hervorbringen.

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