Paul Krugman erklärt eine Million Covid-Tote in den USA zum Sieg für die Demokratie

Paul Krugman, Princeton-Ökonom, Kolumnist der New York Times und Handlanger der Biden-Regierung, hat eine Kolumne mit dem Titel „How China Lost the Covid War“ (Wie China den Covid-Krieg verloren hat) veröffentlicht. Es handelt sich um eine vernichtende Selbstentlarvung des intellektuellen, politischen und moralischen Zerfalls des amerikanischen Liberalismus.

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Krugman definiert „Sieg“ im „Covid-Krieg“ als Akzeptanz von Massensterben und massenhafter Krankheit. Die Vereinigten Staaten und Europa, schreibt er, „kehren gerade mehr oder weniger zum normalen Leben zurück“. Das heißt, sie haben alle systematischen Bemühungen aufgegeben, eine Pandemie zu stoppen, die täglich Millionen Menschen infiziert.

China, so Krugman, habe den Covid-Krieg verloren, weil es sich der Ausbreitung der Infektion widersetzt und die Zahl der Todesfälle in den letzten drei Jahren auf einen verschwindend geringen Bruchteil der Todesfälle in den USA und Europa beschränkt hat.

Dass China – zumindest bisher – ein Massensterben vermieden hat, beschreibt Krugman als ein „Debakel“, aus dem Lehren gezogen werden müssen. Was sind die Lehren?

„Die wichtigste Lehre ist nicht, dass wir angesichts einer Pandemie keine Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit ergreifen sollten. Manchmal sind solche Maßnahmen notwendig.“

MANCHMAL?! Mit anderen Worten: Öffentliche Gesundheitsmaßnahmen sollten als Ausnahme betrachtet und so schnell wie möglich aufgegeben werden.

Um die Entscheidung der USA zu rechtfertigen, die öffentliche Gesundheitspolitik kapitalistischen Wirtschaftsinteressen unterzuordnen, erklärt Krugman: „Die Vorstellung, dass Maskenregeln oder sogar Lockdowns die Ausbreitung des Coronavirus verhindern könnten, war nie realistisch.“ Diese Behauptung ist absolut unwahr.

Tatsächlich hat Chinas Reaktion auf die Pandemie bewiesen, dass basale und wohlbekannte Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit – Nachverfolgung von Kontaktpersonen, Massentests, Masken und Lockdowns – die Übertragung des Virus wirksam verhindern und Leben retten können.

Neuseelands Entscheidung, seine Zero-Covid-Politik Ende 2021 aufzugeben, führt Krugman als Beispiel dafür an, was China hätte tun sollen: Die Bemühungen aufgeben, eine Übertragung von Covid-19 zu verhindern und ausschließlich auf Impfungen zurückzugreifen.

Doch wie Krugman selbst einräumt, hatte Neuseelands Kurswechsel hin zur US-Strategie schwerwiegende Folgen.

„Selbst mit Impfstoffen führte die Öffnungspolitik zu einem starken Anstieg der Fälle und Todesfälle – jedoch nicht annähernd so stark, wie es der Fall gewesen wäre, wenn diese Orte früher geöffnet worden wären, so dass die Gesamtsterblichkeit pro Kopf weitaus geringer blieb als in den Vereinigten Staaten.“

Krugman behauptet: „Chinas Führer scheinen jedoch geglaubt zu haben, dass Lockdowns das Coronavirus dauerhaft ausrotten könnten, und sie gehen so vor, als ob sie das noch immer glauben, selbst angesichts überwältigender gegenteiliger Evidenz.“

Krugman versäumt es, diese „überwältigende Evidenz“ anzugeben. Tatsächlich gibt es in der Praxis überwältigende Evidenz dafür, dass die rasche Umsetzung von Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit die Ausbreitung von Covid-19 stoppen kann.

Die tragische Situation, mit der China konfrontiert ist, besteht darin, dass die Bemühungen um Eindämmung der Pandemie unerbittlich durch die Entscheidung der USA und Westeuropas unterminiert wurden, „die Leichen auftürmen“ zu lassen, wie es der frühere britische Premierminister Boris Johnson ausdrückte.

Chinas grundlegende Fehleinschätzung bestand darin, dass es sich auf nationale Maßnahmen verließ – so richtig diese für sich genommen auch sein mögen –, um die Ausbreitung eines Virus zu stoppen, dessen Eliminierung und Ausrottung global koordinierte Pandemiemaßnahmen erfordert.

Das Regime von Xi Jinping befindet sich nicht, wie Krugman behauptet, „in einer selbstgemachten Falle“. Sein Dilemma ergibt sich aus der globalen Ausbreitung von Covid-19 und dem unerbittlichen internationalen geopolitischen und wirtschaftlichen Druck, der vor allem von den Vereinigten Staaten ausgeht.

Krugmans Kolumne zeugt von einem atemberaubenden Maß an Unwissenheit über das Wesen von Covid-19 und die eskalierende Gesundheitskrise. Er schreibt, dass „nur wenige Chinesen über eine natürliche Immunität verfügen“.

Nun, hier sind ein paar Neuigkeiten für Professor Krugman: Selbst geimpfte Menschen – deren Immunschutz über die Monate nachlässt – sind anfällig für wiederholte Infektionen und schwere Verläufe. Die Ausbreitung von Long Covid ist ein andauerndes und immer schlimmer werdendes Ereignis massenhafter Schädigung und Beeinträchtigung.

Es gibt immer mehr Evidenz dafür, dass lebenswichtige Organsysteme durch eine wiederholte Infektion erheblich geschädigt werden können, was zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führt.

Zuletzt behauptet Krugman, dass die US-Reaktion auf Covid-19 im Vergleich mit Chinas Zero-Covid-Politik die Überlegenheit der „Demokratie“ gegenüber der „Autokratie“ beweise.

Krugman mag glauben, dass die Entscheidung der Trump- und Biden-Regierungen, wirtschaftlichen Interessen den Vorrang zu geben und mehr als eine Million US-Tote zu akzeptieren, richtig war.

Doch was er verteidigt, ist nicht „die Demokratie“, sondern die Herrschaft einer skrupellosen Finanzoligarchie, die menschliches Leben und das Wohlergehen der Bevölkerung verachtet.

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