Will Lehman ruft im Kampf gegen die Massenentlassungen zum Online-Treffen der Autoarbeiter am 20. Januar auf

Will Lehman, ein Autoarbeiter bei Mack Trucks (Pennsylvania), hat im Jahr 2022 als Sozialist für das Amt des UAW-Präsidenten kandidiert. An dem Online-Treffen am heutigen Samstag, zu dem er aufruft, wird es darum gehen, wie die Massenentlassungen in der Automobilindustrie gestoppt werden können.

Das Treffen wird von der Internationalen Arbeiterallianz der Aktionskomitees (IWA-RFC) und dem Netzwerk der Autoarbeiter, sowie der World Socialist Web Site, unterstützt. Es findet um 1:00 p.m. Eastern Time (Deutschland: 19:00 Uhr) statt. Registriert euch hier.

Am 12. Januar hat Stellantis 539 Zeitarbeitskräfte in Metro Detroit und Indiana ohne Vorankündigung entlassen. „Diese Kürzungen sind erst der Anfang“, erklärt Lehman in dem Video. Er weist darauf hin, dass die UAW heute zugibt, dass der Konzern in den kommenden Monaten, wenn nicht früher, bis zu 1.600 weitere Zeitarbeiter entlassen wird. Die Entlassungen kommen zu den Tausenden von Stellenstreichungen hinzu, die in den Montagewerken in Detroit und Toledo, sowie auch bei General Motors und Ford, bereits angekündigt worden sind.

„Dieser Angriff auf die Arbeitsplätze entlarvt völlig den wahren Charakter der angeblich ‚historischen‘ Tarifverträge der Big Three [der „großen Drei“ Autokonzerne]“, sagt Lehman. Er stellt fest, dass UAW-Präsident Shawn Fain und der Rest der UAW-Bürokratie diese Stellenstreichungen absichtlich vor den Arbeitern verheimlicht haben, um „ihre unternehmensfreundlichen Verträge durchzupeitschen“.

Die Automobilarbeiter in Italien, Deutschland und auf der ganzen Welt sind mit Angriffen auf ihre Arbeitsplätze konfrontiert, ebenso wie die Arbeiter in allen anderen Branchen. Lehman wies auf die Erklärung des IWA-RFC hin, die Anfang dieser Woche auf der World Socialist Web Site veröffentlicht. Darin werden die Arbeiter aufgefordert, Aktionskomitees zu bilden, um gemeinsame Aktionen zu koordinieren und Streiks vorzubereiten, um die Entlassungen zu stoppen.

Die IWA-RFC fordert die sofortige Beendigung aller Entlassungen, die Wiedereinstellung aller Betroffenen und die Verkürzung der Arbeitszeiten bei vollem Lohnausgleich. Außerdem kämpft sie für eine Lohnerhöhung als Ausgleich für den Lohnausfall infolge geringerer Stundenzahl bei der Produktion von Elektroautos und den Verlust durch jahrzehntelange stagnierende Löhne. Ebenso kämpft sie für den Zusammenschluss aller Arbeiter über Ländergrenzen hinweg, um gegen das globale Arbeitsplatzmassaker zu kämpfen. Die globale Autoindustrie, so fordert die IWA-RFC, muss in gesellschaftliches Eigentum überführt und unter demokratische Arbeiterkontrolle gestellt werden.

„Die UAW wusste, was das Unternehmen vorhatte, aber sie hat es verheimlicht, um unsere Zustimmung zum Tarifvertrag zu bekommen. Dann hat sie sich weggeduckt und uns unserm Schicksal überlassen“, sagte ein Leiharbeiter vom Montagewerk Toledo der WSWS, der an der heutigen Versammlung teilnehmen will. „[Der UAW-Präsident] Shawn Fain tritt im nationalen Fernsehen auf und erzählt allen, dass wir einen fairen Vertrag gewonnen hätten, und dass alle sicher seien. Stattdessen werden jetzt Leute entlassen und weggejagt.

Wir haben ein Kind“, fuhr er fort, „und wir brauchen unsere Arbeit. Wir brauchen unser Einkommen. Als junger Mensch in Toledo (Ohio) aufgewachsen, fuhr ich fast jeden Tag an diesem Werk vorbei. Es war mein Traum, dort mal einen Job zu bekommen. Wenn man da einmal eingestellt war, hatte man für‘s ganze Leben ausgesorgt. Aber sie haben uns all unsere Hoffnungen und Träume genommen und uns auf die Abschussliste gesetzt. Dagegen müssen wir uns wehren. Ich werde auf jeden Fall am Samstag-Treffen dabeisein.“

Lehman schließt seine Erklärung mit der dringenden Aufforderung an die Arbeiter, sein Video zu teilen, an dem Online-Treffen teilzunehmen und den Kampf für die Verteidigung der Arbeitsplätze und des Lebensunterhalts aller Arbeiter aufzunehmen. Registriert euch hier, um an der Versammlung teilzunehmen.

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