Von Keerthi Balasuriya, Nationaler Sekretär der Revolutionary Communist League
12. September 1986
Der Renegat G. Healy hat keine Zeit versäumt, den neuesten staatlichen Angriff auf die Revolutionary Communist League, die Sektion des Internationalen Komitees der Vierten Internationale (IKVI) in Sri Lanka, auszunutzen, um seine Unterstützung für die Unterdrückung des Trotzkismus zu erklären.
Während die UNP-Regierung aus Verzweiflung über die großartige Solidaritätskampagne der Sektionen des IKVI zu einer internationalen Lügen- und Verleumdungskampagne gegen die RCL griff, entschied Healy, sich an der UNP-Kampagne auf seine Weise zu beteiligen, indem er in seiner News Line die Lüge verbreitete, die RCL sei eine aus dem IKVI ,,ausgeschlossene“ Organisation.
Dieser verräterische Versuch Healys, die RCL zu isolieren, scheiterte kläglich, weil die Sektionen des IKVI und die Workers League in den USA weltweit erhebliche Unterstützung in der Arbeiterklasse mobilisierten und die Entlassung der drei eingesperrten RCL-Mitglieder aus den Gefängnissen der UNP-Regierung erreichten. Es ist die einhellige Meinung der Mitglieder und Sympathisanten der RCL – wie auch von allen anderen Sektionen des IK –, dass die Kampagne, wie sie von den IK-Sektionen durchgeführt wurde, niemals stattgefunden hätte, wenn das IK nicht die reaktionäre Kontrolle von Healy und seinen Kumpanen Banda und Slaughter über die Weltbewegung gebrochen hätte.
Healys Versuch, die internationale Solidaritätskampagne zur Verteidigung der RCL zu sabotieren, ist kein Zufall. Er ist eine direkte Fortsetzung seiner Angriffe auf den Trotzkismus, der zum Bruch des IKVI von seiner chauvinistischen, kleinbürgerlichen Gruppe britischer Zentristen führte. Wie das Dokument des IKVI über die politische Degeneration der WRP in Großbritannien absolut klar gemacht hat, hat sich die Healy-, Banda-, Slaughter-Führung der WRP seit den frühen siebziger Jahren bewusst gegen die Entwicklung der trotzkistischen Weltbewegung gestellt, weil sie berechtigterweise fürchteten, dass dadurch ihre durch und durch opportunistischen Beziehungen mit Teilen der nationalen Bourgeoisie im Nahen Osten und mit der Gewerkschaftsbürokratie in Großbritannien gestört werden könnten.
Healys Lüge vom „Ausschluss“ der RCL aus dem IKVI spricht, auch wenn sie unwichtig erscheint, Bände über den antitrotzkistischen Charakter dieser Gruppe. Es ist das erste Mal seit der Spaltung des IKVI mit Healys kleinbürgerlicher Clique, dass die trotzkistische Bewegung in Sri Lanka in der News Line überhaupt erwähnt wird (11. Juli 1986). Und das wird nur getan, um zu erklären, dass sie keine Sympathisanten in Großbritannien hätten!
Im Zusammenhang mit der Rolle, die die Arbeiterklasse von Sri Lanka in der Geschichte der trotzkistischen Bewegung und besonders in der Geschichte des Kampfs zwischen Trotzkismus und pablistischem Revisionismus gespielt hat, ist Healys Nachricht nur eine sehr verspätete Erklärung, dass er den Kampf für den Trotzkismus schon vor langer Zeit aufgegeben hat. Mehr noch – nur ein verbohrter Nationalist würde so handeln, wie Healy es getan hat: die RCL verurteilen, ohne sich die Mühe zu machen, gegen die Linie der „ausgeschlossenen“ RCL eine Alternative in Politik und Programm für die Arbeiterklasse von Sri Lanka vorzuschlagen. Was ist nun das Programm, das Healys WRP der Arbeiterklasse in Sri Lanka oder in irgendeinem anderen Land anbietet? Überhaupt keins. Das ist das wirkliche Maß von Healys „Internationalismus“.
Healys Anwalt, der kleinbürgerliche griechische Sophist Savas Michael, hat die obige Frage schon beantwortet, indem er die Frage selbst angriff. Laut diesem Philister bedeutet die Verteidigung und Entwicklung des Programms und der Prinzipien des Trotzkismus eine „reaktionäre Rückkehr zu der Praxis der Periode der Niederlagen und der Isolation der trotzkistischen Bewegung“. Wie das IK kürzlich anmerkte, greift S. Michael damit jene Praxis als „reaktionär“ an, die von der Vierten Internationale unter der direkten Anleitung und Führung von Trotzki entwickelt wurde.
Diese Zurückweisung des Kampfs für das Programm und die Prinzipien des Trotzkismus als Grundlage für die Entwicklung von proletarischen Parteien zur Eroberung der Arbeitermacht ist das Ergebnis der Zurückweisung der revolutionären Rolle der internationalen Arbeiterklasse selbst. Tatsächlich haben Healy, Banda und Slaughter in ihrer opportunistischen Anpassung an unterschiedliche reaktionäre Kräfte seit Anfang der siebziger Jahre die Zurückweisung des trotzkistischen Programms zum neuen „Prinzip“ erhoben.
Entgegen ihren Behauptungen ist die Healy-Clique nicht im Geringsten am Aufbau einer Weltpartei der sozialistischen Revolution interessiert. Sie ist eine rechts-zentristische Gruppe, die auf der ganzen Welt nach Verbündeten sucht, die der Arbeiterklasse feindlich sind, um ihren Haufen in Großbritannien am Leben zu halten.
In diesem Zusammenhang ist es notwendig, einen seit langer Zeit von Healy und den sich auflösenden Fraktionen der alten WRP verbreiteten Betrug zu entlarven, nämlich dass sie die glühendsten Verteidiger des nationalen Befreiungskampfs der Tamilen in Sri Lanka seien. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt.
Healys Angriff auf die RCL, die einzige Partei in der Arbeiterklasse von Sri Lanka, die dafür kämpft, die Arbeiterklasse für die Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung der tamilischen Nation zu mobilisieren, zeigt, dass Healy in Wirklichkeit eine Perspektive auf der Grundlage der revolutionären Mobilisierung der Arbeiterklasse verachtet.
Healys und Bandas Verteidigung der tamilischen Nation beruht in Wirklichkeit auf keinerlei Prinzipien. Nachdem sie vor dem Aufschwung des nationalen Befreiungskriegs die glühendsten Gegner des Rechts der Tamilen auf Selbstbestimmung gewesen waren, sprangen sie aus opportunistischen Gründen auf den fahrenden Zug auf, als der Befreiungskampf beträchtliche Unterstützung bei den Massen erhielt. Diese Wende wurde nicht gemacht, um der Arbeiterklasse von Sri Lanka eine Perspektive zu geben, sondern um jegliche Orientierung auf die Arbeiterklasse von Indien und Sri Lanka anzugreifen. Aus der politischen Analyse des IKVI der politischen Linie der WRP seit 1973 wird klar, dass Healys und Bandas Opposition gegen die RCL ihren Kernpunkt in der Frage der Rolle der Arbeiterklasse bei der Erfüllung der Aufgaben der unvollendeten demokratischen Revolution hatte.
In der Analyse des großen pablistischen Verrats 1964 in Sri Lanka, bei dem die LSSP als Sektion des Vereinigten Sekretariats von Mandel und Hansen in eine Koalitionsregierung mit der bürgerlichen SLFP eintrat, untersuchte die RCL die politischen Wurzeln dieses Verbrechens. Sie reichten bis zu dem Zeitpunkt zurück, als die LSSP-Führer den im Jahre 1948 gebildeten Staat von Sri Lanka als politisch rechtmäßig im Sinne der demokratischen Revolution anerkannten.
Während sie noch 1947 die Bildung des sogenannten unabhängigen Staates als eine Verschwörung der britischen Imperialisten und ihrer einheimischen Agenten gegen das Volk verurteilt hatten, gab die Bolschewistische Samasamaja-Partei (BSP), die ehemalige Sektion der Vierten Internationale diese Konzeption im Jahre 1950 schnell auf. Ihre Wiedervereinigung mit dem nationalistischen und opportunistischen Flügel der LSSP unter der Führung von N.M. Perera wurde 1950 unter der unausgesprochenen Annahme durchgeführt, dass die Unabhängigkeit von 1948 irgendwie ein Ersatz für eine wirkliche Vollendung der demokratischen Revolution durch die Errichtung der Diktatur des Proletariats darstelle.
Damit verrieten die LSSP-Führer die Theorie der Permanenten Revolution, die erklärt: „Lautete die traditionelle Meinung, dass der Weg zur Diktatur des Proletariats über eine lange Periode der Demokratie führe, so stellte die Theorie der Permanenten Revolution fest, dass für die zurückgebliebenen Länder der Weg zur Demokratie über die Diktatur des Proletariats gehe.“ (Trotzki, Die Permanente Revolution. 1981, S. 28)
Obwohl das Wiedervereinigungsprogramm der LSSP von 1950 das Selbstbestimmungsrecht der Nationen akzeptierte, erwies sich dies nur als ein verbales Zugeständnis an die Arbeiter in der BSP von Seiten der Zentristen in der Führung. In der Praxis akzeptierte die wiedervereinigte LSSP den Rahmen der Vereinbarung von 1948. Alle ungelösten Probleme der demokratischen Revolution wurden jetzt als Forderungen behandelt, die durch eine Reform des bestehenden Staates erreicht werden könnten, statt durch eine Revolution unter der Führung der Arbeiterklasse, die diesen Staat zerstört.
In der Periode von 1968-72 griff die RCL als Sektion des IKVI in ihrem Kampf gegen den Verrat der Theorie der permanenten Revolution durch die Revisionisten zum ersten Mal seit 1950 die Frage des Selbstbestimmungsrechts der Tamilen als Teil des revolutionären Programms der Arbeiterklasse wieder auf. Das war um so notwendiger, als die tamilische Minderheit aufgrund der Unterstützung der LSSP und der Stalinisten für die chauvinistische Politik der SLFP nach dem Verrat von 1964 der Arbeiterklasse völlig entfremdet war.
Als die Koalitionsregierung aus LSSP-KP-SLFP die Angriffe auf die tamilische Nation verstärkte, führte die RCL eine Kampagne in der Arbeiterklasse zur Verteidigung des Rechts der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung. Sie kämpfte für die Vereinigung der singhalesischen und tamilischen Arbeiterklasse und für den Sturz der bürgerlichen Herrschaft. Nachdem das Verbot der Zeitungen der RCL 1971 wieder aufgehoben wurde, wurden die Kamkarumavatha und die Tholilalarpathai, die Organe der Partei in singhalesischer und tamilischer Sprache im Juni 1972 gegründet. In ihrer zweiten Ausgabe arbeiteten die Zeitungen die Politik der Arbeiterklasse zur Frage der nationalen Rechte der Tamilen aus:
Die tamilische Minderheit im Norden des Landes, die vom Imperialismus und dem großnationalen Chauvinismus der singhalesischen Nation unterdrückt wurde, steht heute vor dem Problem, ihre demokratischen Rechte zu verteidigen.
Wie Lenin erklärte, müssen Marxisten den Kämpfen aller unterdrückten Nationalitäten Unterstützung geben. Die nationale Frage und die Agrarfrage bleiben in diesem Land zwei wesentliche ungelöste Aufgaben der bürgerlich-demokratischen Revolution. Die Probleme der tamilischen Nation, deren nationale Rechte unterdrückt werden, können nur von der Arbeiterklasse durch den Sturz des Kapitalismus und die Errichtung der Diktatur des Proletariats gelöst werden.
Die wichtigsten Parteien der Arbeiterklasse sind jedoch heute mit der kapitalistischen Klasse gegen die tamilische Minderheit verbunden.
... Wegen dieses Verrats versuchen jetzt die kapitalistischen Tamilenparteien die Unzufriedenheit der Massen im Norden auszunutzen und sie unter ihre Fittiche, nehmen. Die Föderative Partei hat in der gesamten vergangenen Periode in der nationalen Frage eine kompromisslerische Haltung eingenommen. Aufgrund der sich verschärfenden Krise des Kapitalismus steckt ihre Politik in einer tiefen Krise.
Genauso wie die Tamilische Kongresspartei in der Vergangenheit in kapitalistische Regierungen eingetreten ist, betreibt heute die Föderative Partei eine Politik der Zusammenarbeit. Die kompromisslerischen kapitalistischen Führer der Tamilen sind unfähig, einen Kampf für das demokratische Grundrecht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung zu führen. Als Reaktion auf diesen Bankrott wenden sich Teile der tamilischen kleinbürgerlichen Jugend selbstmörderischen politischen Abenteuern zu.
Wir Marxisten erkennen das Recht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung an. Gleichzeitig betonen wir, dass dieses Recht nur durch die Mobilisierung der singhalesischen und tamilischen Arbeiter für die Errichtung einer Arbeiter- und Bauernregierung erreicht werden kann, die sozialistische Politik durchführt und diese Rechte anerkennt.(Kamkarumavatha, 24. Juni 1972)
Diese politische Linie kam in direkten Konflikt mit Healy und seinem selbst ernannten Experten in der Theorie der Permanenten Revolution, Michael Banda. Auf einem Treffen des IKVI in London im Frühsommer 1972, an dem auch der Autor dieses Artikels teilnahm, wandte sich die Führung der britischen Sektion heftig gegen die Unterstützung der RCL für das Recht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung. Diese Diskussion über die Selbstbestimmung bewies nur eines: Schon 1972, d.h. eine ganze Zeit vor ihrer verachtenswerten Kapitulation vor den nationalen bürgerlichen Regimen des Mittleren und Nahen Ostens hatten Healy, Banda und Slaughter die Verteidigung der Massen in den halbkolonialen Ländern auf eine völlig falsche Politik der Unterstützung für rückständige bürgerliche Staaten im Namen des Kampfs gegen den Imperialismus reduziert.
Mit dem Beispiel von Biafra, wo die Imperialisten den Verrat der einheimischen herrschenden Klasse ausnutzten, um einen Teil der Bevölkerung gegen den anderen aufzuhetzen und Nigeria unter der Fuchtel der Monopole zu halten, begründete Banda, dass die Unterstützung für das Recht der Tamilen auf Selbstbestimmung ebenso den Plänen der Imperialisten, Sri Lanka aufzuteilen, helfen würde.
Weil es in dieser Periode keine unmittelbare Grundlage dafür gab, die Richtigkeit der Politik der RCL im Klassenkampf zu testen – da der nationale Befreiungskampf sich erst in seinem Anfangsstadium befand und hauptsächlich aus heroischen Akten des individuellen Terrorismus von Jugendlichen bestand –, beugte sich die Führung der RCL der Erfahrung und der politischen Autorität der SLL-Führung und zog ihre Position widerstrebend zurück.
Dank dieser gleichgültigen Haltung von Healy, Banda und Slaughter gegenüber dem Programm des Trotzkismus arbeitete die RCL in der Periode von 1972 bis 1979 – dem Jahr, in dem sie zu ihrer alten Position zurückkehrte – ohne die wichtigste programmatische Waffe im Kampf gegen die vorherrschende bürgerliche Ideologie.
Bandas Argument gegen das Recht auf Selbstbestimmung, das er mit völliger Unterstützung von Healy und Slaughter vertrat, war jedoch sehr entlarvend. Obwohl der wirklich verräterische Charakter von Healys und Bandas Linie zur damaligen Zeit noch nicht völlig offensichtlich war, zeigte es sich später, dass sie dabei waren, die Theorie der Permanenten Revolution zu revidieren. Nach Bandas Ansicht spielte jede Forderung nach der Verteidigung des Selbstbestimmungsrechts von nationalen Minderheiten in den neugebildeten, sogenannten „unabhängigen“ Staaten den Imperialisten in die Hände, weil solche Forderungen die zerbrechliche Einheit, die zwischen den verschiedenen Nationalitäten in den rückständigen Ländern im Lauf des Kampfes gegen den Imperialismus geschmiedet worden war, zerstörten.
Sie begrenzten diese Position nicht auf den nationalen Befreiungskampf der Tamilen. Healy, Banda und Slaughter wandten sie als eine allgemeine Theorie zur Unterstützung einer Vielzahl bürgerlicher Staaten in den rückständigen Ländern an.
Obwohl sie ihre Position gegenüber dem Kampf der Tamilen 1979 aus den opportunistischsten Gründen änderten, wie wir zeigen werden, gab die WRP-Führung nie die Linie auf, die von Banda 1972 vertreten worden war. 1979 benutzten sie dasselbe Argument, um die australische Socialist Labour League, die australische Sektion des IKVI, wegen ihrer Unterstützung für den nationalen Befreiungskampf in Ost-Timor gegen die indonesische Junta anzugreifen. Auch in diesem Fall argumentierte Banda, dass der indonesische Staat, der unter der Führung von Sukarno gebildet worden war, einen historischen Schritt vorwärts im antiimperialistischen Kampf repräsentiere, und dass seine Schwächung nur den Imperialisten nützen würde. Nach Bandas Theorie spielte also Suhartos Junta, die die volle Unterstützung der USA genoss, bei der Unterdrückung des Aufstands in Ost-Timor eine progressive Rolle.
Die bürgerlichen Staaten, die nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen worden waren, wurden damit indirekt als Gebilde, die mehr oder weniger die demokratischen Hoffnungen der vom Imperialismus unterdrückten Massen repräsentierten, akzeptiert. Dadurch ergänzten Healy, Banda und Slaughter die fadenscheinige „Theorie“ der LSSP vom politisch demokratischen Charakter des kapitalistischen Staates von Sri Lanka.
Die Position der WRP führte unausweichlich zur völligen Kapitulation vor der nationalen Bourgeoisie und dadurch vor dem Imperialismus, weil ihre Theorie vollkommen auf der angeblichen Notwendigkeit beruhte, die Strukturen dieser bürgerlichen Staaten intakt zu halten. Und weil diese staatlichen Strukturen ohne Ausnahme auf der Vorherrschaft einer Nationalität beruhen – deren Bourgeoisie im Bündnis mit dem Imperialismus die anderen Nationalitäten mit brutaler Gewalt unterdrückt –, bedeutet die Verteidigung dieser Staatsstrukturen die Verteidigung des Imperialismus selbst.
Darüber hinaus entwaffnet Bandas Verteidigung dieser staatlichen Strukturen die einzige Kraft, die in der Lage ist, alle unterdrückten Teile der Nationalitäten gegen den Imperialismus zu vereinen – die Arbeiterklasse.
Auf die rückständigen bürgerlichen Staaten angewandt, die Lenin als national-heterogene Staaten beschrieb („der national-heterogene Staat repräsentiert“ nach Lenins Ansicht „Rückständigkeit“, weil der Kapitalismus noch nicht so weit entwickelt ist, dass er alle Nationalitäten vereinen konnte; die begrenzte Entwicklung des Kapitalismus zwingt diese Nationalitäten gleichzeitig, wirtschaftlich für einen einheitlichen nationalen Markt zusammenzuarbeiten), bedeutet dies, die Beibehaltung der Privilegien einer Nationalität gegenüber der anderen zu unterstützen. Das bedeutet wiederum die Zerstörung der wirklichen Einheit der Arbeiterklasse der verschiedenen Nationalitäten, weil die nationalen Konflikte verschärft werden.
In Sri Lanka zum Beispiel besitzt nur die singhalesische Nation das Recht, einen Staat zu bilden, während den Tamilen dieses Recht durch die Anwendung blanker rassistischer Gewalt genommen wird. Marxisten beginnen nicht, wie Banda es tut, mit der Verteidigung des Rahmens eines bürgerlichen Staates in einem rückständigen Land und der Unterordnung der ungelösten Aufgaben der demokratischen Revolution unter die Verteidigung dieses Staates gegen dessen Aufspaltung. Die letztere Frage stellt sich gar nicht, weil Marxisten nur an der Stärkung des proletarischen Klassenkampfs mit dem Ziel des Sturzes aller Arten von bürgerlichen Staaten und an der Errichtung von Arbeiterstaaten in der ganzen Welt interessiert sind.
Sie beklagen nicht die Aufspaltung der Nationalitäten in Nationalstaaten, aus dem einfachen Grund, weil die Erreichung der nationalen Gleichheit die Barrieren niederreißen würde, die die Arbeiterklasse der unterdrückten Nationen davon abhält, den Weg des Klassenkampfs gegen die eigene nationale Bourgeoisie einzuschlagen. Das würde es den Arbeitern ermöglichen, den Weg des Klassenkampfs gegen ihre eigene nationale Bourgeoisie einzuschlagen, und sich der internationalen Armee der Arbeiterklasse für die sozialistische Weltrevolution anzuschließen.
Wir wollen zitieren, wie Lenin diese Frage m seiner klassischen Studie über „Das Selbstbestimmungsrecht der Nationen“ stellt:
Die Schaffung eines selbständigen und unabhängigen Nationalstaates bleibt in Russland bis jetzt das Privileg allein der großrussischen Nation. Wir großrussischen Proletarier, die wir keinerlei Privilegien verteidigen, verteidigen auch dieses Privileg nicht. Wir kämpfen auf dem Boden des gegebenen Staates, vereinigen die Arbeiter aller Nationen des gegebenen Staates, wir können uns nicht für diesen oder jenen Weg der nationalen Entwicklung verbürgen, wir verfolgen auf allen möglichen Wegen unser Klassenziel.
Aber dieses Ziel kann man nicht verfolgen, ohne gegen jeden Nationalismus zu kämpfen und ohne die Gleichheit der verschiedenen Nationen zu verfechten. Ob es zum Beispiel der Ukraine beschieden sein wird, einen selbständigen Staat zu bilden das hängt von tausend Faktoren ab, die im Voraus nicht bekannt sind, und ohne zu versuchen, ins Blaue hinein zu ,raten, treten wir entschieden für das ein, was außer Frage steht: Das Recht der Ukraine auf einen solchen Staat. Wir achten dieses Recht, wir unterstützen nicht die Privilegien der Großrussen gegenüber der Ukraine, wir erziehen die Massen im Geiste der Anerkennung dieses Rechts, im Geiste der Ablehnung staatlicher Privilegien einer Nation, welcher es auch sei.
Bei den Sprüngen, die alle Länder in der Epoche der bürgerlichen Revolutionen durchgemacht haben sind Konflikte und Kämpfe wegen des Rechts auf den Nationalstaat möglich und wahrscheinlich. Wir Proletarier erklären uns von vornherein als Gegner der großrussischen Privilegien und betreiben in dieser Richtung unsere gesamte Propaganda und Agitation.
Auf der Jagd nach dem ‚Praktizismus hat Rosa Luxemburg die wichtigste praktische Aufgabe sowohl des großrussischen als auch des Proletariats der anderen Nationalitäten übersehen: die Aufgabe der tagtäglichen Agitation und Propaganda gegen alle nationalen staatlichen Privilegien für das Recht, das gleiche Recht aller Nationen auf einen eigenen Nationalstaat. Diese Aufgabe ist (gegenwärtig) unsere wichtigste Aufgabe in der nationalen Frage, denn nur auf diese Weise verfechten wir die Interessen der Demokratie und des auf Gleichberechtigung beruhenden Zusammenschlusses aller Proletarier aller Nationen.
Mag diese Propaganda ‚unpraktisch sein, sowohl vom Standpunkt der großrussischen Unterdrücker als auch vom Standpunkt der Bourgeoisie der unterdrückten Nationen (die einen wie die anderen verlangen ein bestimmtes Ja oder Nein und bezichtigen die Sozialdemokraten der ‚Unbestimmtheit). In Wirklichkeit verbürgt gerade diese Propaganda, und nur sie, eine wahrhaft demokratische und wahrhaft sozialistische Erziehung der Massen. Nur eine solche Propaganda garantiert sowohl die größten Chancen für den nationalen Frieden in Russland, wenn es ein Staat von internationaler Zusammensetzung bleibt, als auch eine maximal friedliche (und für den proletarischen Klassenkampf am wenigsten schädliche) Teilung Russlands in verschiedene Nationalstaaten, wenn die Frage einer solchen Teilung akut werden sollte.“ (Lenin, Gesammelte Werke, Bd. 20, S. 416/17)
Die „große Chance für nationalen Frieden“ in Sri Lanka wurde buchstäblich durch die verräterische Politik der Stalinisten und besonders der LSSP seit den fünfziger Jahren in Zusammenarbeit mit den pablistischen Verrätern, die die Vierte Internationale angriffen, zerstört. Wir wollen klar machen, dass auch Healy, Banda und Slaughter in ähnlichem Ausmaß für die Desorientierung der Arbeiterklasse und der Kräfte verantwortlich sind, die gegen den Verrat von 1964 rebellierten, weil sie die prinzipielle politische Linie der RCL in der nationalen Frage angriffen. Der politische Schaden, den diese Position verursacht hat, wurde von der RCL überwunden, als sie auf den Weg der „wirklich demokratischen und wirklich sozialistischen Erziehung der Massen“ zurückkehrte, obwohl sie einen Preis dafür bezahlen musste.
Als der nationale Befreiungskampf der Tamilen 1979 internationales Aufsehen erregte und seine politischen Auswirkungen in London spürbar wurden, begannen Healy und Banda plötzlich, mit ihm zu liebäugeln, ohne sich die Mühe zu machen, ihre eigene politisch fatale Politik gegenüber dem Kampf der Tamilen zu analysieren. In einem politischen Entschuldigungsbrief an die RCL gab Banda zu, dass er die Größe des Verrats der LSSP unterschätzt habe, weil er die Bedeutung der nationalen Frage in Sri Lanka unzureichend eingeschätzt habe.
Aber diese sich orthodox anhörenden Phrasen waren nur ein Deckmantel für Healys und Bandas völlige Zurückweisung der revolutionären Rolle der Arbeiterklasse, besonders in Beziehung zu den ungelösten Aufgaben der demokratischen Revolution.
Dadurch begann jetzt die WRP-Führung in Wirklichkeit, den nationalen Befreiungskampf der Tamilen an die Stelle der proletarischen Revolution und des erfolgreichen Aufbaus einer trotzkistischen Partei in Sri Lanka und Indien zu setzen.
Healy, Banda und Slaughter haben niemals die theoretischen, politischen und die Klassenwurzeln ihres Irrtums von 1972 analysiert. Es ist schwierig zu sagen, ob sie ihre Position überhaupt als einen Irrtum betrachtet haben, trotz der Tatsache, dass er die Arbeit des IKVI auf einem sehr entscheidenden Gebiet des Klassenkampfes beeinträchtigt hat.
Sie hatten 1979 eine prinzipielle Politik völlig aufgegeben und sich auf den ausgetretenen Pfad des Opportunismus begeben, wo die politische Linie vollständig durch das Kriterium der Nützlichkeit bestimmt wird. Die Linie, die sie nach 1979 verfolgten, wurde für die Arbeiter und Bauern zu einer noch verräterischeren Falle.
1979 waren Healy, Banda und Slaughter übereingekommen, sich bewusst gegen jede Diskussion des Programms und der Prinzipien des Trotzkismus im IKVI zu wenden, und griffen alle Versuche, solche Fragen aufzubringen, als eine Fortsetzung des „Propagandismus“ an, den sie als gleichbedeutend mit einem groben Verrat an der dialektisch-materialistischen Methode betrachten! Healy entwickelte mit der Unterstützung von C. Slaughter eine durch und durch idealistische Verfälschung der materialistischen Dialektik, um die Klassenkriterien in der Politik zu verschleiern.
Die Art und Weise, in der sie den Kampf der Tamilen und die Arbeiterklasse in Sri Lanka verraten haben, war nicht weniger schlimm als die Verrätereien, die sie anderswo begangen hatten, die jetzt vom IKVI in seiner Analyse zur politischen Degeneration der WRP dokumentiert sind.
Als die RCL zur Verteidigung des Rechts der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung und zur Mobilisierung der Arbeiterklasse gegen den Verrat der LSSP und der Stalinisten, die die Pogrom-Politik der srilankischen Bourgeoisie unterstützten, zurückkehrte, wurde 1979 Genosse R.P. Piyadasa, ein führender Kader der RCL, von organisierten UNP-Schlägern brutal ermordet.
In der gleichen Periode verließ eine Gruppe von singhalesischen Chauvinisten, die sich dank der politischen Gefälligkeit von Healy, Banda und Slaughter in der RCL eingenistet hatten, die League ohne Diskussion oder Kampf, und begann, sie in übelster rassistischer Weise anzugreifen. Diese Gruppe um Dharmawimala Ranasingha, Chandratileke Bulathsinghala und Sepala Wijesekera fand vorübergehend Schutz unter den Fittichen der NSSP, einer Organisation, die für ihren notorischen Antitrotzkismus und Opportunismus bekannt ist. Die Zeitungen der RCL griffen sie öffentlich an und fragten, wessen politische Agenten sie seien.
Weil diese Gruppe instinktiv die völlige Missachtung von politischen Prinzipien bei der WRP-Führung erkannte, suchte sie Unterstützung bei Healy und Banda, und schleuderte die vulgärsten Beschuldigungen gegen die Führung der RCL. Sie besaßen die Frechheit zu behaupten, dass die RCL durch ihre Unterstützung für den Befreiungskampf der Tamilen die Partei unter den singhalesischen Arbeitern liquidiert habe!
In einem Brief an Banda von 1980 machten diese Renegaten die RCL und die tamilischen Organisationen für die anti-tamilischen Unruhen der Periode von 1977-80 verantwortlich. Nach ihrer Ansicht hatten die RCL und die tamilischen Befreiungsorganisationen den „legitimen Hass“ der Singhalesen durch die Forderung nach einem Tamilenstaat in Sri Lanka „provoziert“.
Jeder bürgerliche Demokrat, ganz zu schweigen von einem revolutionären Marxisten, hätte diese Bande von chauvinistischen Schurken bedingungslos verurteilt und der RCL geholfen, ihren Kampf gegen die chauvinistische Stimmung in Teilen der Arbeiterklasse zu verstärken. Aber nicht die WRP-Führung!
In der Hoffnung, völlig opportunistische Beziehungen mit der tamilischen Bourgeoisie zu pflegen, entschieden die WRP-Führer stattdessen, dass die RCL zerstört werden müsse. Healy und Banda wollten keinen Kampf der Arbeiterklasse von Sri Lanka zur Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung. Folglich bestand Banda auf Anweisung von Healy darauf, dass die RCL den öffentlichen Angriff auf die chauvinistischen Renegaten zurückziehe, und in Verhandlungen mit ihnen eintrete, um sie in die Partei zurückzubringen.
Die RCL lehnte es ab, den öffentlichen Angriff zurückzuziehen, informierte aber die Renegaten über Healys und Bandas Vorschlag, den diese verächtlich zurückwiesen. Sie wollten nicht eine „Diskussion“, sondern die Zerstörung der RCL im Namen ihrer rassistischen Herren.
Diese durch und durch prinzipienlosen und opportunistischen Interventionen von Healy und Banda ermutigten die Revisionisten und Rassisten. Zugleich verbreiteten sie Skeptizismus in den Reihen der RCL in einer kritischen Periode des Kampfes für politische Unabhängigkeit der Arbeiterklasse von den Chauvinisten. Auch brachten sie die RCL in eine unangenehme Lage, weil die Ranasingha-Gruppe beanspruchte, die Unterstützung der WRP-Führung in ihrer Kampagne gegen die RCL zu haben. Selbst als die Renegaten wegen ihrer üblen rassistischen Kampagnen aus der Lehrergewerkschaft von Ceylon geworfen wurden, konnte die RCL nichts sagen, weil Healy und Banda mit ihnen verbündet waren!
1982-83 entfesselte die singhalesische Bourgeoisie eine beispiellose rassistische Hasskampagne, die schließlich zu den fürchterlichen anti-tamilischen Pogromen vom Juli 1983 führten. Der konterrevolutionäre Druck der Bourgeoisie auf die Arbeiterklasse war so stark, dass die Führungen der LSSP und der KP völlig von der politischen Szene verschwanden und den Rassisten ermöglichten, ihre anti-tamilischen Kampagnen ungestört aufzubauen.
Die wilde Flucht dieser verräterischen Führungen fiel in der Arbeiterklasse dadurch auf, dass es die LSSP zum ersten Mal in ihrer Geschichte ablehnte, Kandidaten für die Kommunalwahlen von 1983 in den zentralen Arbeitergebieten von Colombo aufzustellen, die am Vorabend der Pogrome stattfanden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Healys und Bandas politischer Schützling Ranasingha Dharmawimala endgültig die Seiten gewechselt und war bei der ,,Insel“-Zeitungs-Gruppe ein führender Propagandist gegen die Tamilen geworden, der offen die Notwendigkeit physischer Attacken auf die Tamilen propagierte.
Vom November 1982 an bis zum Beginn der anti-tamilischen Pogrome im Juli 1983 wurde er zu einem regelmäßigen Korrespondenten des singhalesischen Journals Divaina der ‚Insel‘-Gruppe. Alle seine Artikel heizten die rassistische Gewalt gegen die Tamilen an.
Am 7. November 1982 veröffentlichte die Divaina seinen ersten Artikel unter dem Titel ,,Eelam ist ein Traum der tamilischen Kapitalisten“, der sich über eine ganze Seite erstreckte. Am 14. November erschien eine weitere ganzseitige Schmähschrift, „Shylock, Stalin und Eelam“; am 30. Januar eine weitere volle Seite über „das singhalesisch-buddhistische Erbe in Jaffna“; am 23. Januar: „Kann das singhalesisch-buddhistische Erbe im Norden zerstört werden?“; und am 23. März: „Der singhalesische König, der von einem südindischen Königreich willkommen geheißen wurde“. Diese Überschriften reichen alleine schon aus, um den Charakter der Kampagne zu zeigen, die dieser Mann durch die bürgerliche Presse führte.
Aber weder Healy noch Banda haben sich jemals von dieser Gruppe distanziert, die die politische Autorität der WRP benutzte, um eine „trotzkistische“ Kampagne gegen die Tamilen zur Unterstützung der singhalesischen Bourgeoisie zu führen. Die politische Bewunderung von Healy und Banda für diese Gruppe kannte keine Grenzen.
Volle zwei Jahre nach der Entlarvung der Ranasingha-Gruppe als einem Anhängsel der Bourgeoisie benutzten Healy und Banda die „Berichte“ dieser Gruppe über das angebliche Liquidatorentum der RCL-Führung, um ... den Ausschluss der RCL vom IK auf seinem 10. Kongress 1985 zu beantragen! (Dieser Antrag wurde nicht ausgeführt.)
Trotz der kriminellen politischen und organisatorischen Sabotage Healys, Bandas und Slaughters hielt die RCL, auf sich gestellt, der Hauptlast des konterrevolutionären Drucks stand, den die Bourgeoisie von Sri Lanka schuf, um die Arbeiterklasse in einer wilden Welle chauvinistischer Hysterie zu ertränken.
Trotz der ungünstigen Bedingungen, die durch den Verrat der LSSP und der KP geschaffen worden waren, kämpfte die RCL in der Arbeiterklasse für proletarischen Internationalismus, um die Klassenunabhängigkeit der Arbeiterklasse herzustellen.
Trotz ihrer geringen materiellen Mittel appellierte die RCL erfolgreich an die Arbeiterklasse, den Verrat der LSSP und der KP, die den politischen Kampf gegen die UNP und die SLFP aufgegeben hatten, nicht zu akzeptieren, und gewann die Unterstützung der Arbeiter, um eine volle Liste von RCL-Kandidaten bei den Kommunalwahlen von Colombo aufzustellen. (Unter den neuen, drakonischen Wahlgesetzen der UNP-Regierung muss jede Gruppe, die an den Wahlen teilnimmt, eine vollständige Kandidatenliste aufstellen. Deswegen musste die RCL 60 Kandidaten aufstellen und eine riesige Summe Geld hinterlegen.)
Nur wenige Wochen vor den Juli-Pogromen gegen die Tamilen führte die RCL eine große Kampagne in der ganzen Arbeiterklasse von Colombo zur Verteidigung des Rechts der tamilischen Nation auf Abtrennung und einen eigenen Staat Eelam. Außerdem kämpfte sie für eine Arbeiter- und Bauernregierung auf der Grundlage eines sozialistischen Programms und für den Sturz der UNP-Regierung.
Unmittelbar nach den Lokal-Wahlen führte die UNP-Regierung eine massive Mobilisierung der Armee durch und trug den rassistischen Krieg in die nördlichen und östlichen Provinzen. Die RCL war die einzige politische Partei in der Arbeiterklasse von Sri Lanka, die die Arbeiter aufrief, sich gegen den Krieg zu erheben. In einer Erklärung vom 17. Juni 1983 mit dem Titel „Beantwortet den rassistischen Krieg der UNP durch Klassenkrieg“ verlangte die RCL nicht nur den Rückzug der Armee aus dem Norden, sondern entwickelte auch klare revolutionär-defätistische Positionen zu dem Krieg der Bourgeoisie von Sri Lanka gegen die Tamilen. Die RCL unterstrich in ihrer Erklärung die Prinzipien, die diese Position beinhalten:
Die singhalesisch sprechende Arbeiterklasse und die unterdrückten Massen, die von den Imperialisten und der nationalen Bourgeoisieausgebeutet werden, stehen nicht im Krieg mit der tamilischen Nation im Norden und Osten. ...
Gerade die Arbeiterklasse kann als die Führung der nationalen Einheit und nationalen Harmonie wirken, indem sie das Recht der tamilischen Nation im Norden und Osten auf Selbstbestimmung sichert.
Die Tendenz zur Einheit und Gleichheit unter den Nationen ist das Ergebnis der weltweiten Entwicklung der Produktivkräfte, aber die Bourgeoisie, die diese Produktivkräfte für ihre engstirnigen barbarischen Profitinteressen nutzt, entwickelt sie jetzt nicht mehr weiter, sondern zerstört sie.
Inmitten der massiven Arbeitslosigkeit, des Mangels und der ökonomischen Verwüstung, die das Ergebnis des Bankrotts ihres Produktivsystems sind, fordert sie (die Kapitalistenklasse) jetzt bei jeder ernsten Krise rassistische Diskriminierung und Zusammenstöße.
Der nationale Befreiungskampf für Tamil Eelam richtet sich gegen die diskriminierenden reaktionären Zusammenstöße. Deswegen ist der nationale Kampf der Tamilen im Norden und Osten der Form nach ein nationaler Kampf, in seinem Wesen aber ist er international.
Dieser Kampf stellt die Frage der Abschaffung des bürgerlichen Staates, der zu einem ein- rassigen Staat verkommt, und die Schaffung von Bedingungen für nationale Gleichheit auf die Tagesordnung. Dieser Kampf kann nicht unterdrückt werden, weil er mit der Entwicklung der Produktivkräfte im Weltmaßstab übereinstimmt.
Gleichzeitig kann dies nur von der Arbeiterklasse geleistet werden, die allein in der Lage ist, die Produktivkräfte aus dem Griff der Bourgeoisie zu befreien und sie auf einer geplanten sozialistischen Grundlage zu entwickeln.
Auf diese Weise ist der Kampf im Norden gegen nationale Unterdrückung mit dem Kampf der Arbeiterklasse verbunden, die Vorherrschaft des Privateigentums über die Produktivkräfte zu zerstören; und beide sind im Kampf für die sozialistische Revolution vereint.
Wegen dieses unbeugsamen Kampfes wurde die RCL am Vorabend der anti-tamilischen Pogrome vom Juli 1983 Opfer staatlicher Angriffe und einer üblen Hexenjagd in der Presse.
Die ‚Insel‘ – Teil derselben Zeitungsgruppe bei der D. Ranasingha seine Schmähschriften veröffentlicht hatte – veröffentlichte am 31. Juli einen offensichtlich von der Regierung verfassten Artikel, um staatliche und rassistische Pöbelgewalt gegen die RCL zu provozieren. Die Polizei versuchte daraufhin, Ananda Rakkumbura zu verhaften, den Herausgeber der Zeitungen der RCL, die ständig die wachsende, staatlich organisierte rassistische Gewalt gegen die Tamilen entlarvten. Das war ein Versuch, die RCL-Presse zu verbieten.
Die RCL beantwortete die Hexenjagd des Staates und der Presse sofort mit einem Appell an die Arbeiterklasse von Sri Lanka und der ganzen Welt, der RCL bei der Verteidigung ihrer Prinzipien zu Hilfe zu kommen. Das Politische Komitee der RCL erklärte erneut seine Haltung zum rassistischen Krieg der UNP-Regierung:
Das ist eine Kriegssituation. Aber was die Samasamajisten, Stalinisten, und Zentristen betrifft, so ist keine Klassenanalyse dieses Krieges notwendig, und sollte die Arbeiterklasse gegenüber diesem Krieg keine Klassenposition einnehmen.
Ist dies unser Krieg? Ja, antworten die Samasamajisten, Stalinisten, die NSSP- und JVP-Führer Aber sie sagen, dass sie nicht mit der Weise übereinstimmen, mit der der Krieg geführt wird.
Ist dies unser Krieg? Keineswegs, antworten wir. Wir sagen, dass wir uns gegen diesen Krieg erheben müssen, und dass die Arbeiterklasse sich mit dem Befreiungskampf im Norden zum Sturz der UNP-Regierung und des kapitalistischen Systems vereinen muss.
Die sozialen und Klassenziele dieses reaktionären militärischen Abenteuers werden nicht durch diesen oder jenen Vorfall im Norden oder anderswo bestimmt, sondern durch die gesamte objektive Situation, in der sich die Klasse befindet, die den Krieg führt.
Die Bindungen zwischen dieser parasitären Klasse und den imperialistischen Banken und Monopolen und die gesamte internationale Situation sind Teil dieser objektiven Bedingungen.
Aus diesem Grund betont die RCL, dass die Entsendung der Armeen in den Norden und Osten mit dem völligen ökonomischen Bankrott der herrschenden Klasse und der Verschwörung der Weltbank und der UNP verbunden und ein Vorspiel für den barbarischsten Klassenkrieg gegen die Arbeiterklasse ist. ...
Die Ausrufung des Kriegsrechts im Norden und das gewaltsame Anstacheln rassistischer Provokationen sind zu einer absoluten Notwendigkeit für das UNP- Regime geworden, um den Arbeitern und Bauern, die sich gegen die wirtschaftliche Zerstörung zur Wehr setzen eine Militär- und Polizeidiktatur aufzuzwingen.
Deswegen ist die völlige Opposition der Arbeiterklasse gegen diesen rassistischen Krieg, der Kampf für den Rückzug der Armeen aus dem Norden, für die Freilassung der politischen Gefangenen und für die Verteidigung des Rechts der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung ein untrennbarer Teil des Widerstands gegen die Verschwörung der Weltbank geworden.
Als diese Erklärung London erreichte, hatten die Juli-Pogrome begonnen und waren in vollem Gange. Am 10. August 1983 druckte die News Line die Erklärung der RCL vollständig ab. Dazu gab es einen erstaunlichen Kommentar, der vom Generalsekretär der WRP, Michael Banda, stammte. Dort hieß es:
... Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, dass die Polizei und die Armee ihre willkürliche und unkontrollierte Macht, die sie unter den Notstandsgesetzen haben, dazu benutzt haben, unsere Genossen zu töten und unsere Presse zu zerstören. ... Aber weder die Lügen und Verleumdungen der Medien, noch die Folter und Repression des srilankischen Staates wird die trotzkistische Bewegung zum Schweigen bringen.
Das war erstaunlich, denn die WRP tat trotz ihrer Annahme, der Kader der RCL sei durch das enorme Ausmaß der rassistischen Gewalt zerstört worden, absolut nichts, um auch nur einen Finger zur Verteidigung der Trotzkisten in Sri Lanka zu rühren. Nicht einmal eine Protestnote wurde den Behörden überreicht. In der Annahme, die RCL endlich losgeworden zu sein, fuhr Banda in folgender Weise fort, die Linie der RCL zu würdigen.
,Als Trotzkisten machen wir weder der singhalesischen noch der tamilischen Bourgeoisie, deren Vertreter in Sri Lanka beständig gegen den bewaffneten Kampf gewesen sind und den Berichten zufolge die Idee eines eigenen Staates Eelam zurückgewiesen hatten, Zugeständnisse. Keine der beiden Bourgeoisien kann die nationale und die sprachliche Frage lösen. Sie müssen sie vielmehr verschärfen, weil ihr Hauptanliegen die Ausbeutung und Unterdrückung der tamilischen und singhalesischen Arbeiter ist.
Die Pogrome sind eine heilsame Erinnerung für das Volk von Sri Lanka – Tamilen und Singhalesen –, dass die einzige Alternative zu einem endlosen Rassenkrieg der Sturz des bankrotten kapitalistischen Systems durch die Arbeiterklasse unter der Führung einer Partei ist, die sich auf die internationalistische und sozialistische Politik des Trotzkismus gründet – der RCL.
Nur eine sozialistische Sowjetrepublik von Sri Lanka kann das Vertrauen und die Zusammenarbeit aller Minderheiten gewinnen und endgültig die Unsicherheit und die Erschütterung beenden, die durch die imperialistische Unterentwicklung geschaffen werden.
Der durch und durch heuchlerische Charakter dieses Kommentars ist geradezu unbeschreiblich. Jedes Wort dieser Erklärung wurde von der WRP-Führung in der Zeit von 1983-85 verraten. Mehr noch – innerhalb von 18 Monaten, nachdem dieser Kommentar geschrieben worden war, wollten Healy, Banda und Slaughter die RCL aus dem IK ausschließen.
Um einen solchen ungeheuerlichen Verrat begehen zu können, musste die WRP das trotzkistische Programm selbst angreifen. Gegen Ende des Jahres 1984 hatte Healy mit der Unterstützung von Slaughter festgelegt, dass jede Organisation, die Programm und Prinzipien des Trotzkismus verteidigte, jetzt in ein Instrument der Konterrevolution verwandelt worden sei.
Diese Position wurde ausdrücklich im von Slaughter geschriebenen offiziellen Dokument des 10. Kongresses des IKVI vertreten. Auf die Kritik an der opportunistischen Linie der WRP antwortete Slaughter:
Der Kampf im Internationalen Komitee hatte klar gemacht, dass das, was eine auf dialektisch-materialistischem Training aufgebaute revolutionäre Partei auf der einen Seite von Gruppen, die formal an Trotzkis Programm festhalten, auf der anderen Seite unterscheidet, die Unterschiede zwischen der Vorbereitung der Revolution und der Vorbereitung des Dienstes an der Konterrevolution sind.
Den Verrätern in der WRP-Führung zu Folge war der Kampf für die Prinzipien und das Programm zu einem wirklichen Hindernis geworden, die Arbeiterklasse in dieser „neuen Periode“ der „Radikalisierung der Massen“ für die revolutionäre Partei zu gewinnen. Nur wer die „richtige Methode“ (im Gegensatz zum Programm) gefunden habe, könne revolutionäre Massenparteien führen.
Daraus schlossen Healy, Banda und Slaughter, dass die Unfähigkeit der RCL, wie die WRP 200 Mitglieder pro Tag – zumindest auf dem Papier – zu rekrutieren, das Aufgeben der „korrekten Methode“ beweise, und dass die Verteidigung der Prinzipien und des Programms des Trotzkismus durch die RCL eine vollkommen nutzlose Übung sei.
Im Gegensatz dazu besaßen und perfektionierten Healy und sein Kumpan Savas Michael aus Griechenland, die buchstäblich Prinzipien verkauften und von diesem Verrat profitierten, die „richtige Methode“ zum Aufbau absolut verräterischer zentristischer Misthaufen und zur Integration in die bürgerliche Gesellschaft in ihrem jeweiligen Land.
Der wirkliche Grund für diesen üblen Angriff auf die RCL war die Angst der WRP-Führer vor jeglicher Verteidigung des Trotzkismus im IKVI, weil das eine unmittelbare Bedrohung für ihre opportunistischen Beziehungen zu Teilen der nationalen Bourgeoisie in den halb-kolonialen Ländern dargestellt hätte. Jedoch von dem Zeitpunkt an, als sich die Trotzkisten der Workers League in den USA an die Spitze der Offensive gegen den Verrat der WRP-Führer am Trotzkismus stellten, wurde Healy, Banda und Slaughter die absolute Notwendigkeit klar, alle wirklich trotzkistischen Kräfte im IKVI zu zerstören, um die Entwicklung einer trotzkistischen Rebellion gegen ihre reaktionäre Beherrschung des IK zu verhindern. Deshalb wurden die WRP-Führer der RCL gegenüber politisch feindlich und versuchten, sie in der Zeit von 1983 bis 1985 zu zerstören.
Die Pogrome vom Juli 1983 wurden mit einem beispiellosen Angriff auf die verfassungsmäßigen Rechte der tamilischen Nation und der Arbeiterklasse gekrönt. Gegen Ende der Unruhen peitschte die Regierung einen Zusatz zur Verfassung durchs Parlament, der als der sechste Zusatz bekannt ist und die Agitation für einen separaten Staat illegalisiert. Auch dieser Angriff wurde von den Führern der LSSP und KP unterstützt. Obwohl die Zeitungen der RCL durch die Einführung einer drakonischen Zensur de facto verboten waren, gab die RCL eine Broschüre heraus, die sich gegen diesen Verrat richtete und die Arbeiterklasse aufrief, das Recht der Tamilen zu verteidigen, einen eigenen Staat zu bilden. Unter dem Titel „Wie die Tamilen verraten wurden“ entlarvte diese Erklärung den Verrat der LSSP-KP-NSSP-Führer in der folgenden Weise:
Der sechste Verfassungszusatz sollte die konterrevolutionären Juli-Pogrome legitimieren und legalisieren. Durch diesen Zusatz wurde die tamilische Nation des universellen demokratischen Rechts jeder unterdrückten Nation beraubt, ihre Unabhängigkeit zu erklären und einen eigenen Staat zu bilden. Darüber hinaus war dieses reaktionäre Stück Gesetzgebung der übelste juristische Angriff, der jemals auf die Arbeiterklasse von Sri Lanka gemacht wurde.
Es nahm der Arbeiterklasse das demokratische Grundrecht, die rassistische Pogrom-Politik der kapitalistischen Klasse herauszufordern.
Im Wesentlichen bedeutete der Zusatz, dass die politische Trennung der Arbeiterklasse von der Kapitalistenklasse per Gesetz verboten ist. Das Ziel und die Bedeutung dieses Aktes ist, alle Bürger des srilankischen Staates zu zwingen, Rassisten zu sein und all denen, die gegen nationale Unterdrückung und Rassismus sind, ihre bürgerlichen Rechte zu rauben.
Dieses reaktionäre Gesetz kann nur von den kapitalistischen Parteien und ihren Agenten unterstützt werden, die die tamilische Nation unterdrücken und die Arbeiterklasse politisch versklavt halten wollen.
Die Stalinisten, Samasamajisten und Gewerkschaftsbürokraten, deren Berufes ist, die Unabhängigkeit der Arbeiterklasse an die Kapitalisten zu verkaufen, benutzen jetzt dieses reaktionäre Gesetz, um ihren eigenen Verrat abzudecken.
Die Erklärung fuhr dann fort, den Verrat der Stalinisten zu entlarven. Diese hatten die Führung einer durch und durch chauvinistischen Kampagne gegen das Recht der Tamilen auf Selbstbestimmung übernommen, indem sie argumentierten, dass ,,ein separater Staat geographisch und politisch nicht tragfähig sei.
,Das ist eher eine Erpressung als ein Argument. Besteht denn das Problem jetzt etwa darin, dass die Massen die Bedeutung geographischer und wirtschaftlicher Bindungen und den Vorteil eines großen Marktes und eines großen Staates in einer Situation nicht verstanden haben, in der alle Bedingungen der nationalen Gleichheit gegeben sind?
Dies ist eine Beleidigung für die tamilische Nation. Wie Lenin wiederholt erklärte, versteht die Masse der Bevölkerung die Bedeutung solcher Dinge durch ihre tagtäglichen Erfahrungen.
Über diese Fragen ohne ihre Beziehung zu den Problemen der nationalen und völkermörderischen Unterdrückung zu sprechen, ist nicht Sozialismus, sondern eine ‚Theorie‘, die eine brutale despotische Herrschaft abdeckt. Die Stalinisten teilen diese ,Theorie‘ mit den UNP- Rassisten.
Die Hauptfrage ist, wie Lenin vor langer Zeit aufzeigte, folgende Tatsache: ,... und auf eine Lostrennung werden sie nur dann eingehen, wenn die nationale Unterdrückung und die nationalen Reibungen das Zusammenleben völlig unerträglich machen und alle und jedwede wirtschaftlichen Beziehungen stören. Und in einem solchen Fall werden die Interessen der kapitalistischen Entwicklung und der Freiheit des Klassenkampfes gerade durch diejenigen vertreten, die sich lostrennen.‘ (Das Recht der Nationen auf Selbstbestimmung, Lenin, Ges. Werke, Bd. 20, S. 427)
Das einzige Kriterium in dieser Frage ist also, ob die nationale Unterdrückung und die nationalen Konflikte Bedingungen geschaffen haben, unter denen das gemeinsame Leben unmöglich ist. ALLES andere ist Unsinn.
Die Stalinisten und die Revisionisten haben zu dieser entscheidenden Frage nichts zu sagen. Sie unterstellen, dass der Kapitalismus als Ganzes nicht schlecht sei, obwohl diese Situation unter der UNP-Regierung entstanden ist, und dass es in der Kapitalistenklasse gewisse ‚progressive Kräfte gebe.
Sie bemühen sich, die Illusion zu schaffen, dass die Situation unter einer Koalitionsregierung oder im Zusammenhang mit einer Protestbewegung, die sich später entwickeln könnte, vielleicht nicht so schlecht wäre und dass es eine Alternative zur Lostrennung geben könnte.
Das sind nicht einfach Träumereien. Das ist ein völliger Verrat an der Arbeiterklasse. Diese Methode, sich von den akuten Tagesproblemen abzuwenden, um über nicht-aktuelle Probleme der Zukunft zu träumen, ist die Methode der kriecherischen Apologeten des Imperialismus.
Denn dieses Phänomen der nationalen Unterdrückung steht dem Kampf der Arbeiterklasse gegen die Kapitalistenklasse im Weg. Es gibt für die Arbeiterklasse keinen Weg, den Kapitalismus zu stürzen, ohne die nationale Unterdrückung zu beseitigen, d. h. ohne für das Recht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung zu kämpfen.
Unter diesen Bedingungen wird nur die Schaffung eines eigenen Staates die bestmöglichen Bedingungen für die ungehinderte Entwicklung des Klassenkampfs der Arbeiterklasse und der armen Bauern schaffen.
Wir treten nicht für den ‚Sozialismus in einem Land‘ ein, wie die Stalinisten. Die Lostrennung der tamilischen Nation und die Errichtung eines eigenen Staates ist die Grundlage für die Einheit der tamilisch sprechenden und der singhalesisch sprechenden Arbeiterklasse im Kampf gegen den Kapitalismus.
Die Unterstützung der nationalen Unterdrückung durch die Stalinisten ist ein zynischer, anti-historischer, konterrevolutionärer Akt, der gewaltsam die kapitalistische Entwicklung im Norden und dadurch die Polarisierung einer für den Sozialismus kämpfenden Arbeiterklasse behindert und die Kontrolle der einheimischen Kapitalistenklasse über die Arbeiter und armen Bauern des Nordens festigt.
Die Verteidigung der durch Gewalt und Privilegien vom Imperialismus mit der Unterstützung der nationalen Bourgeoisie 1948 gezogenen Grenzen ist direkt mit der Politik der ,Entspannung und ‚friedlichen Koexistenz der sowjetischen Bürokratie mit dem Imperialismus verbunden.“
Die Erklärung schloss mit einer Ausarbeitung der Aufgaben der Arbeiterklasse:
Die Aufgabe der Arbeiterklasse in dem gegenwärtigen Krieg ist, sich gegen die kapitalistische Klasse zu erheben, sie und ihre imperialistischen Hintermänner zu enteignen, die Armeen aufzulösen und das Recht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung zu sichern.
Während die LSSP, die Stalinisten und die NSSP versuchten, die srilankische Arbeiterklasse davon abzuhalten, die Tamilen zu verteidigen, riefen die völkermörderischen Angriffe auf die Tamilen in der indischen Arbeiterklasse und den vielen unterdrückten Nationalitäten in Indien eine Welle von Massenprotesten hervor. Aus Furcht davor, dass die Ausweitung des Kampfs der Tamilen alle ungelösten Probleme der demokratischen Revolution in Indien auf die Tagesordnung bringen werde, begann die indische Bourgeoisie mit der Hilfe der kapitalistischen Parteien von Tamil Nadu eine Reihe von Manövern, um der tamilischen Befreiungsbewegung einen Verrat aufzuzwingen.
Die indische Bourgeoisie hat niemals das Recht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung unterstützt. Aber sie konnte die tamilischen Kämpfer nicht daran hindern, sich in Indien aufzuhalten, um von dort ihren Befreiungskampf gegen den srilankischen Staat zu führen. Diese Situation ausnutzend, begann die indische kapitalistische Klasse Druck auf die Befreiungsbewegung auszuüben, um einen unwürdigen Kompromiss mit der singhalesischen Bourgeoisie durchzusetzen. Die tamilische Bourgeoisie im Norden von Sri Lanka begann dann, den Befreiungskrieg für einen Handel um ihre Klassenprivilegien auszunutzen.
Dadurch stellte der Befreiungskrieg unvermeidlich die Hauptfrage der imperialistischen Epoche: Die Aufgaben der demokratischen Revolution können nur unter der Führung der Arbeiterklasse erfolgreich in Angriff genommen und mit den proletarischen Methoden des Klassenkampfs gelöst werden. Umso unerlässlicher war der Aufbau von proletarischen revolutionären Parteien in Sri Lanka und Indien, um die konterrevolutionäre Kontrolle der Stalinisten, Reformisten (LSSP) und Zentristen über die Arbeiterklasse zu brechen. Während Healy, Banda und Slaughter sich als Anhänger des Kampfs der Tamilen ausgaben – und ihn aus der Ferne priesen -, taten sie alles, was sie konnten, um diesen Kampf zu sabotieren.
In der Zeit nach den Juli-Pogromen brachte die RCL diese absolut notwendigen Fragen auf und setzte sich dafür ein, den Kampf für eine trotzkistische Partei in Indien zu stärken.
Die RCL analysierte die Politik der indischen Bourgeoisie zum nationalen Befreiungskampf der Tamilen folgendermaßen:
Die UNP war nur deswegen in der Lage, an der Macht zu bleiben, weil ihr die indische Regierung zu Hilfe kam. Diese sah sich gezwungen einzugreifen, damit die nationale Frage innerhalb des Rahmens eines kapitalistischen Subkontinents ‚beigelegt werden könne. Die KP und die Lanka Sama Samaja Partei (LSSP) eilten der Regierung ebenfalls zu Hilfe.
... Die indische Regierung wird nicht eingreifen, um die Rechte der Tamilen zu sichern. Aber sie gibt weiterhin vor, dass sie dies tun wolle, und erzeugt so Illusionen bei den Tamilen.
Aus Furcht vor Massenkämpfen ist die indische Bourgeoisie erpicht darauf, sowohl die Tamilen als auch die UNP-Regierung unter Druck zu setzen, um zu einem Kompromiss zu kommen. Die Führer der TULF wollen nicht mit Jayawardene sprechen, aber Frau Gandhi hat versprochen, eine Konferenz am runden Tisch zusammenzubringen, an der die TULF, die UNP und andere teilnehmen sollen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden die TULF-Führer doch an diesen ‚Gesprächen‘ teilnehmen, und sowohl die Gandhi-Regierung wie auch die TULF werden auf eine Autonomie für den nördlichen Teil von Sri Lanka drängen.
Dies könnte erneut zu einer blutigen Falle für die Tamilen werden, ... (Neue Arbeiterpresse, 9. Sept. 1983.)
Während der ganzen Zeit waren Healy und Banda gegen die Arbeit der RCL in Indien und behaupteten, dass sie eine Ablenkung sei. Healys und Bandas Feindschaft gegen diese Arbeit wurde geradezu hysterisch, als sie es ablehnten, den Perspektiventwurf zum Aufbau einer Sektion des IKVI in Indien, den die RCL vorgelegt hatte, auch nur zu diskutieren. Healy, Banda und Slaughter arbeiteten sehr bewusst daran, den tamilischen Befreiungskampf von der Arbeiterklasse von Sri Lanka und Indien zu isolieren, um in der Lage zu sein, mit einem Teil der tamilischen Bourgeoisie einen Handel zu machen. Sie versuchten sehr bewusst zu verhindern, dass er sich zu einer proletarischen Revolution entwickelte. Das kann zweifelsfrei durch eine Untersuchung der Politik der WRP nach der ersten „Allparteienkonferenz“ vom Dezember 1983 nachgewiesen werden.
Im Dezember hielten die TULF, LSSP, KP und UNP ihre erste „Allparteienkonferenz“ in Colombo ab. Die RCL verurteilte diese Konferenz als einen Betrug und appellierte an die Arbeiter in Indien, nicht das geringste Vertrauen in die indische Bourgeoisie zu setzen, sondern den Kampf für das Recht der tamilischen Nation auf Selbstbestimmung in die eigenen Hände zu nehmen. Diese betrügerischen Gespräche wurden abrupt abgebrochen, als Teile der UNP gemeinsam mit der SLFP für eine rassistische Kampagne mobilisierten und Jayawardene zwangen, den Krieg zu verschärfen. Diese Tatsache bewies wiederum, dass ohne den Sturz der nationalen Bourgeoisie und ohne ihre Enteignung kein „Frieden“ möglich ist. Andererseits stellt sich die tamilische Bourgeoisie völlig gegen einen Kampf der Arbeiterklasse gegen die UNP-Regierung. Die Befreiungsgruppen, die den bewaffneten Kampf führen, haben das nie als eine Perspektive betrachtet.
Der Zusammenbruch der Gespräche führte direkt zur Einrichtung eines Kriegsministeriums (Ministerium für nationale Sicherheit) und weitgehenden Angriffen auf die Bevölkerung im Norden und Osten. Im März/April 1984 erklärte die UNP-Regierung die Halbinsel Jaffna zu einer „Kriegszone“. Die Armee führte eine riesige militärische Kampagne durch und tötete mehr als 200 Zivilisten. Um Druck auf die Befreiungskräfte auszuüben, hüllten sich die indische Regierung und die LSSP- und KP-Führer in völliges Schweigen. Die RCL enthüllte das Ausmaß der Repression und intensivierte die Kampagne in der Arbeiterklasse für die Beendigung des rassistischen Krieges. Am 26. April 1984 gab die RCL eine längere Erklärung heraus, die nicht nur die völkermörderischen Aktivitäten der Armee im Einzelnen aufführte, sondern, was noch wichtiger ist, die wichtigsten Fragen von Politik und Perspektiven behandelte.
Wo stehen jetzt die Führer der TULF und der Stalinisten, die geprahlt hatten, sie könnten die Sicherheit der Tamilen in einem gemeinsamen Staat garantieren? Sie unterstützen jetzt jeden Schritt in dem Krieg, den die UNP-Regierung gegen den Norden führt. Dabei haben sie eine primitive Hexenjagd gegen die Befreiungsbewegung entfesselt.
Wir verteidigen bedingungslos das Recht der tamilischen Befreiungsbewegung, jede Maßnahme zu ergreifen, um die tamilische Nation gegen die Angriffe der Regierung und die Errichtung der Militärherrschaft zu verteidigen. Wir stellen kategorisch fest, dass diejenigen, die sich gegen das Recht der Tamilen wenden, überall auf der Welt Verbündete zu finden und die notwendigen materiellen Mittel zu bekommen, den Mördern der Tamilen helfen.
... Während der Völkermord in Jaffna ausgeweitet wurde, verbreiteten die Stalinisten diese Lügen (dass die Befreiungsbewegungen vom US-Imperialismus finanziert würden), um die Arbeiterbewegung zu paralysieren und priesen den ‚Sieg des Ministers für nationale Sicherheit Lalith Atulathmudali, der erreicht habe, dass die kapitalistische Regierung Indiens in dieser Frage neutral blieb: ,Deswegen können wir ihn heute, wo er bei der Erfüllung einer national wichtigen Aufgabe gute Arbeit leistet, rückhaltlos loben.‘ (Leitartikel der stalinistischen Tageszeitung Attha, 2l. April)
... Diese völlig chauvinistische Politik der Stalinisten ist auch daran beteiligt, die Tamilen des Nordens der kommunistischen DMK-Bewegung im südindischen Tamil Nadu zu opfern und die Kontrolle von der Arbeiterklasse feindlichen Kräften über die Massen im Norden zu stärken.
Die Arbeiterklasse und die Gewerkschaftsbewegung als Ganzes sollte sich erheben, um diesen stalinistischen Verrat zu besiegen und den Rückzug der Armee aus dem Norden und das Selbstbestimmungsrecht der tamilischen Nation zu fordern. Damit stellt sich erneut die dringende Notwendigkeit des Aufbaus der Führung der Vierten Internationale in der Arbeiterklasse gegen den Stalinismus. Ebenso wie die fortgeschrittenen Teile der Arbeiterklasse diesen Kampf gegen den Stalinismus nicht ignorieren dürfen, darf auch die Befreiungsbewegung im Norden dieser Verantwortung nicht aus dem Weg gehen.
Die April-Ereignisse in Jaffna haben die nationale Befreiungsbewegung im Norden an einen Wendepunkt gebracht. Die UNP-Regierung übt die militärische Unterdrückung im Norden unter dem Vorwand aus, dass große Teile der Massen im Norden eine Lösung durch Diskussionen wünschen und dass dafür die Atmosphäre geschaffen werden soll. Glaubwürdigkeit verleiht diesem kolossalen Betrug die TULF-Führung.
Seit 1947 setzt diese bürgerliche Führung ihr Vertrauen in die singhalesische kapitalistische Klasse und hofft jetzt, dass die indische kapitalistische Klasse in ihrem Sinne intervenieren wird.
Die indische Regierung hat noch nicht einmal die Massaker verurteilt. ... Die indische Regierung, die in den Fängen der Wirtschaftskrise steckt und unter dem Druck der nationalen Befreiungskämpfe und der Kämpfe der Arbeiterklasse steht, wird der unterdrückten tamilischen Nation nicht zu Hilfe kommen.
Entsprechend der feigen Politik der TULF, hinter der singhalesischen und der indischen kapitalistischen Klasse hinterherzulaufen, leugnet sie den explosiven objektiven Gegensatz zwischen der singhalesischen Kapitalistenklasse und der Arbeiterklasse. Dies führt sie dazu, die srilankische Arbeiterklasse als Rassisten zu verurteilen.
... Der andere Aspekt dieser bankrotten Politik ist der Versuch, den tamilischen nationalen Befreiungskampf den kommunalistischen Intrigen der bürgerlichen DMK in Tamil Nadu unterzuordnen. Weder die Gandhi-Regierung noch die Staatsregierung M.G. Ramachandrans, noch die oppositionelle DMK in Karunanidhi hat das Selbstbestimmungsrecht der tamilischen Nation in Sri Lanka anerkannt. Ganz im Gegenteil üben die DMK-Kapitalisten größten Druck auf die Befreiungsbewegung aus, um ihr das Recht auf unabhängige Entscheidung zu rauben.
Bei gegebener Gelegenheit suchen sie den nationalen Befreiungskampf der Tamilen in einen tamilisch-singhalesischen Krieg zu verwandeln. Das Ziel dieses Bemühens ist die Sicherung der privilegierten Position der tamilischen Bourgeoisie gegenüber der privilegierten Position der singhalesischen Bourgeoisie.
Wir fordern die Kämpfer der Befreiungsbewegung auf, sich den Versuchen der bürgerlichen Führung, die Bewegung uns dem Gleis zu werfen, entgegenzustellen und sich der Arbeiterklasse von Sri Lanka und Indien zuzuwenden. Sich der Arbeiterklasse zuzuwenden, bedeutet unvermeidlich einen Kampf für proletarischen Internationalismus gegen den konterrevolutionären Stalinismus und Revisionismus, die die Arbeiterklasse in Ketten halten. Heute führt nur der Trotzkismus, vertreten durch das IKVI, diesen Kampf. Die RCL, die Sektion des IKVI in Sri Lanka, ist diesem Kampf gewidmet. Wir fordern die Arbeiter und die Jugend im Norden und im Süden auf, vorwärts zu gehen und die RCL aufzubauen.
Als diese Erklärung am 23. Mai 1984 in der News Line wiedergegeben wurde, wurde in Übereinstimmung mit Healys feiger Kapitulation vor Teilen der nationalen Bourgeoisie der ganze hervorgehobene Teil ausgelassen.
(Die vollständige Erklärung wurde in der Workers News, der Zeitung der australischen Trotzkisten, am 29. Mai veröffentlicht.)
Inzwischen verlangten Healy, Banda und Slaughter, die die Rolle der Arbeiterklasse völlig abgeschrieben hatten, die Liquidation des Kampfs für eine unabhängige proletarische Perspektive in Sri Lanka und Indien.
Während Healy, Banda und Slaughter einen noch verräterischeren Angriff auf die RCL vorbereiteten, reagierte die UNP-Regierung auf die Kampagne der RCL mit der erneuten Verhaftung von Ananda Wakkumburas, der für die Zeitungen der RCL juristisch verantwortlich war, am 18. Mai 1984. Mit der Begründung, er habe den sechsten Verfassungszusatz verletzt, wurde er 14 Tage lang in der Mutwal-Polizeistation in Colombo festgehalten. Dieser Angriff bewies eines: Trotz Healy, Banda und Slaughter fürchtete die srilankische herrschende Klasse zu Recht das revolutionäre Potential der Arbeiterklasse in diesem Land. Sie fürchtete, dass, wenn einmal die verräterische politische Kontrolle der LSSP-, der KP- und CWC-Führer gebrochen würde, sie sich erheben werde, um den kapitalistischen, rassistischen Staat zu zerschlagen.
Diese spezielle Verhaftung rief auch in Tamil Nadu große Besorgnis hervor, denn es war das erste Mal, dass die srilankische Regierung versuchte, ihren sechsten Verfassungszusatz gegen eine politische Organisation vor Gericht anzuwenden. Wenn der RCL auf dieser Grundlage der Prozess gemacht würde, bedeutete das, dass die UNP-Regierung entschieden hatte, auch die TULF zu verbieten. (Wakkumbura wurde schließlich nicht angeklagt; die Ermittlungen sind immer noch in der Schwebe.)
Die RCL erklärte der WRP-Führung die enorme politische Bedeutung dieser Verhaftung und bereitete sich dementsprechend auf die Herausforderung vor, indem sie der Arbeiterklasse die entscheidenden Fragen, um die es dabei ging, erklärte. Am 14. Juni 1984 veröffentlichte dann die News Line im Namen des IKVI eine kurze Erklärung. Diese Erklärung schloss:
Wir rufen alle europäischen, amerikanischen, australischen und asiatischen Gewerkschafter und Progressiven auf, eine Kampagne für die Freilassung von Genösse Ananda Wakkumbura, die Beendigung aller Unterdrückung der Tamilen und den Rückzug der Streitkräfte aus den tamilischen Gebieten zu führen.
Die WRP selbst tat jedenfalls nicht das Geringste, um Unterstützung für die Verteidigung der RCL zu mobilisieren. Aber das Schlimmste sollte noch kommen. Das Zentralkomitee der RCL arbeitete eine Verteidigungsstrategie aus. die auch ein gerichtliches Vorgehen einbezog. Sie schleuderte den Vorwurf, sie arbeite für die „Teilung des Landes“, in das Gesicht der UNP-Ankläger zurück:
Es sind die singhalesische Kapitalistenklasse und die UNP-Regierung, und nicht die RCL, die Arbeiterklasse und die tamilische Nation, die die Beziehungen zwischen der singhalesischen und der tamilischen Nation an den Punkt des Zusammenbruchs gebracht haben und die jetzt Maßnahmen ergreifen, die Nationen nicht nur zu teilen, sondern sie sogar zu zerstückeln. Wenn es eine wirkliche Untersuchung über die Aufteilung und Vernichtung von Nationen geben soll, dann sollen sie sich selbst anklagen, und nicht uns!
Seit 1948 der Schleier der Unabhängigkeit benutzt wurde, um die Übereinstimmung mit dem Imperialismus zu verdecken, wurde dieselbe repressive kommunalistische Politik von der singhalesischen Kapitalistenklasse und allen Regierungen verfolgt.
Die nationale Unterdrückung begann mit der Anerkennung der Bürgerrechte von Hunderttausenden von Plantagenarbeitern durch ein Gesetz von 1947. Dazu gehörte die zwangsweise Gründung von singhalesischen Kolonien im Norden, die Ablehnung der Gleichberechtigung der singhalesischen und tamilischen Sprache und rassistische Diskriminierung auf allen Gebieten wie Erziehung und Beschäftigung.
Mit der Verschärfung der kapitalistischen Weltkrise hat sich dies jetzt zu ausgedehntem Völkermord, Zerstörung von Eigentum und totaler militärischer Unterdrückung der tamilischen Nation ausgeweitet.
Die Erklärung fuhr dann fort, die Politik der RCL zur Unterstützung des Selbstbestimmungsrechts der Tamilen zu verteidigen:
,Der Kampf der tamilischen Nation, sich von der Gewalt der rassistischen Diktatur zu befreien, hat unvermeidlich die Form eines Kampfes für nationale Unabhängigkeit angenommen, während der Kampf der Arbeiterklasse, die rassistische Diktatur abzuschütteln, die Form des sozialistischen Kampfs zur Enteignung des kapitalistischen Eigentums unter Arbeiterkontrolle und der Erhebung gegen die Angriffe auf die Lebensbedingungen, Arbeitsplätze und sozialen Dienste angenommen hat. Dies sind objektiv vereinte Kämpfe.
Sie arbeitete auch eine Linie des Kampfs gegen den Verrat der LSSP- und KP-Führer aus:
Um die Politik der UNP, die Nationen zu zerstückeln und die Organisationen der Arbeiterklasse zu zerstören, zu besiegen, ist es absolut notwendig, die Gewerkschaften und die politischen Parteien der Arbeiterklasse zu mobilisieren und den Rückzug der Truppen aus dem Norden, die Freilassung aller politischen Gefangenen und die nationalen Rechte für die tamilische Nation zu fordern.
Das ist die Politik der RCL, die allein heute der Arbeiterklasse einen Weg voran weisen kann. Die stalinistischen Führer der KP und die Führer der LSSP haben der UNP-Regierung die Atempause verschafft, die sie benötigt, um gegen die unterdrückte tamilische Nation im Norden und die Bewegung der Arbeiter und Bauern mit der Beschuldigung, ‚das Land zu spalten‘ vorzugehen.
... Diese Führer sind gegen das demokratische Grundrecht der tamilischen Nation, ihr eigenes Schicksal zu bestimmen, und haben direkt an den Bemühungen der UNP teilgenommen, den Tamilen und der Arbeiterklasse die Vorherrschaft der singhalesischen Nation aufzuzwingen. Warum diese Politik? Welches demokratische Prinzip beraubt die Tamilen des Rechts, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, und gibt den Singhalesen das ,Recht, den Tamilen ihre Vorherrschaft aufzuzwingen ?
... Indem sie die gemeine Kapitulation dieser Führung vor dem bürgerlichen Staat ausnutzte, gelang es der UNP-Regierung, die Unterdrückung der Tamilen zu verschärfen, die Angriffe gegen die Arbeiter- und Bauernmassen zu intensivieren und die Kämpfer der Arbeiterbewegung nach Belieben ins Gefängnis zu werfen.
Die Arbeiterklasse von Sri Lanka hat im Kampf gegen den britischen Imperialismus und auch in der Zeit der Unabhängigkeit durch einen Kampf für die politische Unabhängigkeit von der Bourgeoisie wichtige politische und soziale Errungenschaften gewonnen.
Im Zentrum stand dabei der Kampf der Arbeiterklasse unter der Führung der BLPI und der LSSP gegen die rassistische Politik der Kapitalistenklasse.
Der Kampf der LSSP gegen die politische Entmündigung der Plantagenarbeiter, für die Sprachenrechte der Tamilen, gegen die Diskriminierung in Erziehung und Beschäftigung und auch gegen die ,Nur- Sinhala-Politik der Kapitalistenklasse war entscheidend, um die Arbeiterklasse und das tamilische Volk einheitlich gegen die Regierung zu mobilisieren. Die Einheit, die sich in dem Generalstreik 1953 zeigte, war das Ergebnis davon.
Was war in der Zeit die Politik der LSSP und der Arbeiterklasse bezüglich der Beziehungen zwischen Nationen? ‚Es ist im jetzigen Stadium notwendig zu betonen, dass diese Frage nicht einfach durch die Anzahl entschieden werden kann. Es wäre keineswegs eine demokratische Methode, Köpfe zu zählen und zahlenmäßige Mehrheiten zu entdecken, um Probleme der Beziehungen zwischen Rassen in einem Land oder einer Nation zu entscheiden. Es ist in Wirklichkeit demokratisch, die zahlenmäßige Mehrheit durch Rassengleichheit in diesen Fragen zu ersetzen.‘ (Über die Frage der Staatssprache – eine Erklärung der LSSP, 1955, S. 4)
... Die LSSP-Führer verrieten in den 60er Jahren jedes einzelne dieser politischen Prinzipien. Die Teilnahme der LSSP an einer Koalition mit der kapitalistischen SLFP 1964 ... stärkte die nationale Bourgeoisie in der nationalen Frage ...
Die entscheidende Frage ist, die alternative marxistische revolutionäre Führung gegen den Verrat und die Ausflüchte dieser Führungen aufzubauen. Die RCL kämpft für den Aufbau dieser Führung.
Was sich in diesem Kampf als entscheidend und unvermeidlich herausgestellt hat, ist die Notwendigkeit, die Arbeiterklasse zu mobilisieren, um das reaktionäre Bündnis zu zerbrechen, das diese Führer mit den kapitalistischen Parteien und dem Staat verbindet. Es ist keine Zeit zu verlieren. Wir rufen alle Teile der Arbeiterklasse auf, von den Führungen der LSSP, der KP und der CWC (Gewerkschaftsverband) zu verlangen, alle Beziehungen mit der Regierung und den kapitalistischen Parteien abzubrechen und eine nationale Delegiertenkonferenz aller Teile der Arbeiterklasse einzuberufen.
Auf einer solchen Konferenz sollten sie gezwungen werden, den Abzug der Truppen aus dem Norden, die Garantie für die nationalen Rechte der Tamilen und die Rücknahme des sechsten Verfassungszusatzes zu fordern und ebenso eine sozialistische Politik zur Verteidigung der sozialen Dienstleistungen, der Arbeitsplätze und Lebensbedingungen vorzuschlagen. Dieser Kampf ist entscheidend, um die Bedingungen für das Ende der rassistischen UNP- Diktatur durch die unabhängigen Aktionen der Arbeiterklasse vorzubereiten und die Arbeiterklasse für ein revolutionäres Programm und eine revolutionäre Führung zu mobilisieren. Nur so können die reformistischen Führungen durch eine revolutionäre Führung ersetzt werden, die für eine Arbeiter- und Bauernregierung kämpft.“ (Veröffentlicht in Workers News, Australien, 30. Juni 1984)
Die News Line veröffentlichte eine Notiz, in der sie anzeigte, dass die WRP dieses Dokument erhalten habe und auch ankündigte, dass sie es in einer künftigen Ausgabe abdrucken werde. Doch die WRP hat es nie veröffentlicht, noch irgendeine Begründung für diese Weigerung gegeben. Die RCL wusste nicht, ob die WRP mit der darin enthaltenen Linie übereinstimmte oder nicht.
Als Information sollte hier noch erwähnt werden, dass die WRP-Führung an den zahlreichen Dokumenten, die die RCL der WRP zwischen 1983 und 1985 unterbreitete, niemals Kritik übte oder einen Beitrag dazu machte. Healy belog mit der Unterstützung von Banda den 10. Kongress des IK mit der Behauptung, dass die RCL in der gesamten Periode nicht mit der WRP zusammengearbeitet habe.
Was später durchsickerte, zeigte, dass Healy, Banda und Slaughter völlig in Opposition zur Orientierung der RCL auf die Arbeiterklasse standen. Sie entwickelten vielmehr einen tiefgehenden Hass gegen jede Perspektive, die auf die internationale Arbeiterklasse orientiert war. Erinnern wir uns auch, dass Cliff Slaughter in dieser Periode die Workers League wegen ihrer „starken Betonung der politischen Unabhängigkeit der amerikanischen Arbeiterklasse“ angriff. Healy und Banda beschlossen dann, eine verleumderische Hetzkampagne gegen die RCL zu beginnen und schickten einen Beauftragten nach Sri Lanka, der angeblich der RCL bei ihrem Kampf gegen die staatliche Unterdrückung helfen sollte.
Healys bemitleidenswerter Vertreter begann nach seiner Ankunft in Sri Lanka, die taktische Linie der RCL, Forderungen an die Führung von LSSP, KP und CWC zu richten, anzugreifen und behauptete, dass diese Führungen schon entlarvt seien. Man muss sich daran erinnern, dass dies die Zeit war, als Healy, Banda und Slaughter versuchten, ihre rechts-zentristische Anpassung an die Gewerkschaftsbürokratie in Großbritannien hinter einer Orgie ultralinker Phrasendrescherei zu verstecken. Um ihren Herren in der Gewerkschaftsbürokratie zu dienen – die die WRP-Führung großzügig bezahlten – revidierten Healy, Banda und Slaughter mit aller Kraft die marxistische Taktik, Forderungen an die verräterischen Führer zu richten, um sie zu entlarven.
Darüber hinaus erstellte Healys Beauftragter einen geheimen Bericht, in dem er schrieb, dass es keine grundlegende Differenz zwischen der RCL und der LSSP, KP und JVP in der Haltung zum bürgerlichen Staat gebe. Berichte dieser Art, die solche offensichtlichen Lügen enthielten, mussten notwendigerweise geheim bleiben, weil andernfalls fortgeschrittene Arbeiter auf solche Behauptungen in gewisser undemokratischer Weise reagiert haben könnten!
Dann legte die RCL dem 10 Kongress des IK im Januar 1985 eine längere Perspektivresolution vor, in der eine politische Linie auf der Grundlage der Theorie der Permanenten Revolution ausgearbeitet wurde. Das Dokument befasste sich ausführlich mit der Krise der Führung der Arbeiterklasse auf dem indischen Subkontinent und schlug ein trotzkistisches Programm vor, um sie zu lösen. Dieses Dokument wurde von der Healy-Banda-Slaughter-Führung unterdrückt und von den Delegierten nicht studiert (ausgenommen einige Seiten über das Programm für Sri Lanka).
Nach dem Ausschluss von Healy und der Spaltung von seinen Anhängern legte die RCL dieses unterdrückte Perspektivdokument als Teil des Kampfs des IKVI, den kriminellen Verrat Healys und der WRP am Trotzkismus zu entlarven, nochmals dem Zentralkomitee der WRP vor. Es wurde sofort klar, dass der von Banda, Slaughter und Pirani geführte Block einer Diskussion über die Perspektiven des Trotzkismus gleichermaßen feindlich gegenüberstand. Sie griffen auf die gleiche verräterische Weise den Trotzkismus an – nur noch unverschämter als Healy.
Nach der politischen Explosion der WRP in der Zeit von Juli bis Oktober 1985 und Cliff Slaughters gewandter Metamorphose in einen Don Quichote der moralischen Wiederbewaffnung und der universellen Demokratie, öffnete Slaughter die Seiten der WRP-Zeitung für jede Art anti-trotzkistischer Schmierereien, um die Vierte Internationale zu verleumden. Aber C. Slaughters Demokratie endete dort, wo es um die prinzipielle Diskussion über die Theorie und die Perspektiven des Trotzkismus ging. So lehnte es die Slaughter-Pirani-Fraktion genauso ab, das Material der RCL zu verbreiten, wie es die WRP in der ganzen Periode von 1982-84 abgelehnt hatte, das von der Workers League vorgelegte Material, das Healys Verrat entlarvte, zu verbreiten. Was die Moral angeht, so riefen Slaughter und Pirani die Polizei, um die Anhänger des IKVI daran zu hindern, am 8. Kongress der WRP im Februar dieses Jahres teilzunehmen.
So ist es kein Zufall, dass die Slaughter-Pirani-Gruppe, nachdem sie das IKVI angegriffen und dann den Staat eingesetzt hatte, um die demokratischen Rechte der WRP-Mitglieder anzugreifen, jetzt schweigend die staatlichen Angriffe auf die RCL unterstützt. Selbst wenn Slaughter eine systematische Kampagne zur Zerstörung der Sektionen des IKVI durchführt und schweigt, wenn sie von Polizei und staatlicher Unterdrückung betroffen sind, tut er noch so, als wenn er für eine Diskussion der Perspektiven des Trotzkismus wäre. Während Slaughter zynisch manövrierte, um das IKVI zu spalten, schrieb er im Februar 1986 nach der Spaltung der WRP vom IKVI der RCL den folgenden Brief:
Dank für die RCL-Perspektiven eures letzten Kongresses (1985) Eure ,Einleitung‘ ist nicht zutreffend. Ihr sagt, ,die WRP-Delegation unternahm Schritte, um das Dokument zu unterdrücken‘. Ich muss euch sagen, dass es die unprinzipiellen Beziehungen in der Führung der Workers Revolutionary Party und des Internationalen Komitees waren, die dazu führten, dass die WRP-Delegation das Dokument oder seine Zirkulation nicht diskutierte.
Warum hebt ihr die ,britische Delegation‘ hervor, obwohl ihr genau wisst, dass die Delegation der Workers League und besonders D. North nicht zögerten, die politischen Aktionen und Vorschläge Healys und der WRP-Delegierten zu unterstützen, die Healy auf dem 10. Kongress in allen Fragen folgten, darunter dem vorgeschlagenen (aber nicht durchgeführten) Ausschluss der RCL und dem Auszug am vorletzten Tag des Kongresses.
Euer Dokument wird in der WRP zirkuliert.
Jede Moral ist Klassenmoral. Bei allen Drehungen und Wendungen kann Slaughter dem nicht entkommen. Erstens lügt er einfach. Keines der internen WRP- Bulletins enthielt die Perspektivresolution der RCL. Und sein Versuch, die Workers League für die Gaunerei der WRP verantwortlich zu machen, ruft, um es zurückhaltend auszudrücken, einen Brechreiz hervor. Keiner der IK-Delegierten, und auch nicht die Delegierten der Workers League, sahen das Dokument der RCL, genauso wie auch die RCL über die Dokumente im Unklaren gelassen wurde, die die Workers League in der Zeit von 1982-84 vorgelegt hatte.
Mehr noch – es war der Workers League und den anderen Sektionen des IK während der Vorherrschaft von Healy, Banda und Slaughter niemals erlaubt, politisch zusammenzuarbeiten. Erlaubt uns hier anzumerken, dass die RCL, wenn sie das Material der Workers League vor dem Oktober 1985 bekommen hätte, viel besser in der Lage gewesen wäre, die Quelle ihrer Probleme mit der WRP zu verstehen, und dass sie die von der Workers League entwickelte politische Linie unterstützt hätte.
Der kriminelle Charakter der Politik der WRP wurde nach dem 10. Kongress noch offensichtlicher. Zweifellos zugunsten materieller Vorteile passten sich die Verräter der WRP an jede politische Schwäche der nationalen Befreiungsbewegung der Tamilen an, stachelten sie zu Angriffen auf die singhalesisch sprechende Arbeiterklasse an und denunzierten die singhalesischen Arbeiter und Bauern als Handlanger von Jayawardenes rassistischer Diktatur. Bei einer Gruppe, die im imperialistischen Großbritannien arbeitet, hat das sicherlich einen bitteren Beigeschmack.
Healys Versuche, einen Teil der Unterdrückten gegen den anderen aufzustacheln, nahm hysterische Ausmaße an, als eine Gruppe von Tamilen einen Angriff auf die Bauern in der Gegend von Anuradhapura in der Zentralprovinz im Norden des Landes durchführte.
Die News Line vom 16. Mai 1985 freute sich hämisch über diesen Angriff und drückte ihren Wunsch aus, dass weitere solcher Angriffe stattfinden sollten:
Die srilankische Armee durchsuchte gestern zu Land und aus der Luft den Dschungel, um tamilische Befreiungsguerillas zu fangen, die am Donnerstag die Provinzstadt Anuradhapura in der nördlichen Zentralprovinz angegriffen hatten. Die Tiger fuhren am frühen Donnerstagmorgen als srilankische Soldaten verkleidet, in zwei Bussen in die Stadt ein und schossen willkürlich in den Straßen herum. Den Behörden zu Folge wurden fünf buddhistische Tempel getroffen.
Es war der erste größere Angriff der Tiger auf eine vorwiegend singhalesische Stadt. Sie griffen auch Anamaouwa in der Nordprovinz an. Beide Gegenden sind Hochburgen des rassistischen singhalesisch-bürgerlichen Regimes von Präsident Junius Jayawardene.
Der Angriff der LTTE war eine Vergeltung für eine blutige Provokation des Regimes gegen die tamilischen und tamilisch-moslemischen Ortschaften in der Ostprovinz.
Am 17. Mai wiederholte die News Line: ,,Es war der erste größere Einfall in eine vorwiegend singhalesische Regierungshochburg.“
Man kann vielleicht noch Verständnis für den Angriff der Tamilengruppe als Resultat eines wirklichen Hasses gegen die brutale militärische Unterdrückung haben. Aber sicher nicht für diese Rechtfertigung eines Vandalen, dem es aus Gründen, die ihm selbst am besten bekannt sein werden, nichts ausmachte, einen Teil der Unterdrückten gegen den anderen aufzuhetzen. So stellten für die News Line die unterdrücktesten Bauern in den rückständigsten Regionen von Sri Lanka, deren Lebensbedingungen sich seit den Zeiten der Kolonialherrschaft nicht verbessert haben, die „Hochburg des rassistischen singhalesisch-bürgerlichen Regimes“ dar. Der völlig zynische Charakter dieser Beschreibung wird durch die Tatsache bloßgestellt, dass diese Unterdrückten nur wenige Wochen vor den beschriebenen Vorfällen, die Hauptlast der Polizeiunterdrückung zu tragen hatten, als die Studenten der Region eine riesige Protestbewegung gegen die Ermordung eines ihrer Kollegen bei einem Polizeiangriff auf eine Universität in Gang setzten.
Healys News Line sprach die Sprache des Anti-Marxismus: denn Marxisten machen niemals die Arbeiter und Bauern für den Rassismus verantwortlich. Die RCL machte den reaktionären Krieg, den die singhalesische Bourgeoisie den Arbeiter- und Bauernmassen aufgezwungen hatte, für den Angriff verantwortlich und erklärte, dass erst, wenn das Militär aus den Tamilen-Gebieten zurückgezogen worden sei, das Leben der Arbeiter und Bauern beider Gruppen nicht mehr in Gefahr sei.
Obwohl die News Line den Angriff von Anuradhapura benutzte, um das reaktionäre Konzept eines tamilisch-singhalesischen Krieges zu befürworten, wiesen die tamilischen Befreiungsorganisationen diese Linie als eine blutige Falle für die Tamilen zurück. Am 17. Mai 1985, demselben Tag, an dem die News Line ihre hämischen Bemerkungen gemacht hatte, gaben vier der wichtigsten Befreiungsorganisationen in Madras eine Erklärung heraus, in der sie den Angriff von Anuradhapura verurteilten. Sie erklärten:
Wir, die unterzeichnenden Befreiungsorganisationen, möchten in dieser gemeinsamen Erklärung kategorisch versichern, dass keine unserer bewaffneten Einheiten an dem Massaker an singhalesischen Zivilisten in Anuradhapura, Sri Lanka, beteiligt war.
Wir betrachten die unschuldigen singhalesischen Massen als unsere Mitbürger, die ebenso der rücksichtslosen Unterdrückung und Ausbeutung durch das faschistische srilankische Regime unterworfen sind.
Unsere Sympathie und Solidarität wird immer mit den arbeitenden Massen der singhalesischen Nation sein, die unsere revolutionären Verbündeten in unserem Kampf gegen den totalitären srilankischen Staat sind.
Während wir unsere Erschütterung und unseren Widerwillen über das Töten unschuldiger singhalesischer Zivilisten zum Ausdruck bringen, möchten wir doch darauf hinweisen, dass der wachsende Staatsterrorismus und der Völkermord der ursächliche Faktor für das Entstehen dieses gewaltsamen Phänomens sind.
Die Regierung von Sri Lanka wandte die berüchtigte Strategie der kollektiven Bestrafung als Antwort auf den revolutionären bewaffneten Kampf der Befreiungsbewegung an und begann mit einer Kampagne rücksichtsloser Vergeltung gegen die zivilen tamilischen Massen. Jeder Guerillaangriff auf das Militär wurde mit wilder Vergeltung gegen unschuldige tamilische Zivilisten beantwortet.
Diese kollektive Bestrafung nahm ihre konkrete Form in dem rassistischen Holocaust vom Juli 1983 an und wird bis heute mit Massenmorden, Massakern und massiver Zerstörung tamilischen Eigentums fortgesetzt. Sie ist verbunden mit der .Einführung drakonischer Gesetze, die unserem Volk unerträgliches Leid gebracht haben.
Dieser Staatsterror und Völkermord nahm in den letzten Tagen beispiellose Grausamkeit an, die kollektiven Bestrafungen wurden so unerträglich und die Emotionen gingen so hoch, dass einige extremistische Elemente sich veranlasst gesehen haben mögen, gegen singhalesische Zivilisten zurückzuschlagen.
Obwohl wir solche fehlgeleitete Gewalt verurteilen, beschuldigen wir den srilankischen Staat, die Bedingungen für diese eskalierende Gewalt selbst geschaffen zu haben.
Wir appellieren an die singhalesischen Massen, sich nicht in die völkermörderische Strategie hineinziehen zu lassen, die nur zu weiterer Vernichtung von Leben und Eigentum unschuldiger Tamilen und Singhalesen führen kann.
Im Lichte dieser prinzipiellen Erklärung der tamilischen Befreiungsorganisationen entlarvt sich die Politik Healys und der WRP als eine völlig konterrevolutionäre Provokation gegen die tamilischen wie die singhalesischen Arbeiter. Indem sie bewusst Uneinigkeit in den Reihen der Weltarbeiterklasse zu schaffen versuchten, diskreditierten sie den Trotzkismus. Healy und seine imperialistischen Herren hoffen, die daraus folgenden Katastrophen für sich ausnutzen zu können.
Warum hat die WRP zu solchen prinzipienlosen und verräterischen Manövern Zuflucht genommen? Nach dem Grund muss man nicht lange suchen. Sie sind der schlimmste Ausdruck des völligen Aufgebens der Perspektive der sozialistischen Weltrevolution durch die WRP. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt schon die revolutionäre Kraft der Arbeiterklasse, die unter der Führung der Vierten Internationale, der kapitalistischen Barberei ein Ende setzen kann, abgeschrieben. Diese Barberei nahm in Sri Lanka die konkrete Form des fortgesetzten völkermörderischen Kriegs gegen die unterdrückte tamilische Nation an. Darin war ebenso die Kapitulation der Healy-Banda-Slaughter-Führung vor dem Verrat der LSSP von 1964 ausgedrückt.
In Healys und Bandas Perspektive gab es in den unterdrückten Ländern keinen Platz für die Arbeiterklasse. Ihre Verachtung für die Arbeiterklasse war so groß, dass sie außerhalb der Unterstützung von bürgerlichen Staaten und der Verteidigung des bürgerlichen Nationalismus in den rückständigen Staaten keinen anderen Weg vorwärts für die Massen sahen. Wo immer die Arbeiterklasse kämpfte, die Kontrolle der nationalen Bourgeoisie zu durchbrechen, wandten sich Healy und Banda heftig gegen sie. Dies wurde durch ihre heimtückische Unterstützung für die Hinrichtung vo Mitgliedern der irakischen Kommunistischen Partei durch das Hussein-Regime offen. In diesem Sinne unterscheidet sich die politische Linie der WRP in den halbkolonialen Ländern nicht von der des Stalinismus.
Die WRP wurde völlig unfähig, den nationalen Befreiungskampf der Tamilen wie auch jeden anderen Befreiungskampf vom „Gesichtspunkt des Klassenkampfs der Arbeiter“ (Lenin) zu beurteilen. So wie ihr Vorgänger SLL versuchte, den Befreiungskampf in Bengalen 1972 davon abzuhalten, über die Errichtung der Herrschaft der nationalen Bourgeoisie in der Form des Staates Bangladesch hinauszugehen, will auch die WRP heute, den Kampf der Massen in den Grenzen halten, die von der tamilischen Bourgeoisie gesetzt werden. Weder Healy noch Banda verstanden jemals die leninistische Politik der nationalen Frage:
„Insofern die Bourgeoisie einer unterdrückten Nation gegen die unterdrückende kämpft, insofern sind wir stets und in jedem Fall entschlossener als alle anderen dafür, denn wir sind die kühnsten und konsequentesten Feinde der Unterdrückung. Sofern die Bourgeoisie einer unterdrückten Nation ihren bürgerlichen Nationalismus vertritt, sind wir dagegen. Kampf gegen die Privilegien und die Gewaltherrschaft der unterdrückenden Nation und keinerlei Begünstigung des Strebens nach Privilegien bei der unterdrückten Nation“ (Lenin, Ges. Werke, Bd. 20, S. 414/415)
Die Politik von Healy, Banda und Slaughter ist dem von Lenin oben erklärten Prinzip diametral entgegengesetzt. Unter dem Deckmantel von Opposition gegen die imperialistische Bourgeoisie in Großbritannien heißen sie nicht nur das Streben nach Privilegien gut, sondern auch den Schutz dieser Privilegien von Seiten der nationalen bürgerlichen Bourgeoisie von Iran, Irak, Libyen usw. Da die imperialistische Herrschaft von der Ausbeutung der Arbeiterklasse durch diese nationalen bürgerlichen Klassen genauso wie von ihrer elenden Rolle abhängt, Uneinigkeit unter den Unterdrückten zu schaffen, machen die Bündnisse mit dem bürgerlichen Nationalismus die WRP zur zweitrangigen Agentur des Imperialismus. Das ist die klassische Rolle des Zentrismus in der Epoche des Kapitalismus.
Bevor sie im Juli bis Oktober 1985 in den Abgrund schlitterten, lieferte die WRP eine klassische Demonstration des Schicksals des Zentrismus, wenn er mit einem Zusammenstoß der Klassenkräfte in größerem Ausmaß konfrontiert ist. Im Juni 1985 drängte die indische Regierung den tamilischen Befreiungskämpfern einen Waffenstillstand auf und zwang sie, an einer Konferenz in Thimpu, Bhutan, teilzunehmen. Als sie dieser Erpressung Widerstand leisteten, holte die indische Regierung die Peitsche heraus und deportierte zwei Tamilenführer aus Indien. Nur breite Klassenaktionen der indischen Arbeiterklasse und eine erhebliche Opposition in der srilankischen Arbeiterklasse konnte ihre Rückkehr nach Indien erzwingen und den tamilischen Organisationen helfen, den Kapitulationskurs zurückzuweisen, der ihnen von den herrschenden Klassen von Sri Lanka und Indien aufgezwungen werden sollte.
Healy und Banda, die erst vor wenigen Wochen die Tamilen gedrängt hatten, die singhalesischen Arbeiter und Bauern anzugreifen, wurden von diesem verräterischen Schachzug der indischen Bourgeoisie unvorbereitet getroffen und entschlossen sich plötzlich zu einer Kehrtwendung. In einer pompösen und politisch völlig dummen zweiseitigen Erklärung, die am 26. August 1985 in News Lineerschien, und die bewusst vergaß, die Existenz der RCL in Sri Lanka auch nur zu erwähnen, hatte die WRP Folgendes zu sagen:
Sie (die nationalen Befreiungsbewegungen müssen sich jetzt den singhalesischen Arbeitern und Bauern zuwenden und sie gegen den bürgerlichen singhalesisch-buddhistischen Staat (nicht den kapitalistischen Staat) mobilisieren, und sich den vereinten indischen Massen zuwenden (was immer das bedeuten mag), gegen den bürgerlichen Hindu-Staat.
Die Bestrebungen der nationalen Befreiungskämpfe sind ihrem Wesen nach sozialistisch. Und diese Ziele können nicht isoliert von ihrem wirklichen sozialen Inhalt erreicht werden.
Aber wie können die Organisationen, die ausschließlich mit dem Ziel gegründet worden sind, die nationale Befreiung für die Tamilen zu erreichen, die Arbeiter und Bauern Indiens und Sri Lankas gegen die bürgerlichen Staaten in ihrem jeweiligen Land mobilisieren? Diese Frage wurde von der Erklärung nicht beantwortet. Die Tatsache, dass die WRP kein Konzept hatte, die Arbeiterklasse für das Recht der Tamilen auf Selbstbestimmung zu mobilisieren, wurde wiederum in der nächsten Passage der Erklärung enthüllt, die den „wirklichen sozialen Inhalt“ des Kampfs erklärte:
Das bedeutet, die religiösen und Kastenfesseln zu zerschlagen, die beide nationalistischen Bourgeoisien seit Jahrhunderten [!] ausgenutzt haben, um zu teilen und zu herrschen und den tiefen Hass zwischen den Volksgruppen zu verewigen.
Nur durch die Ausweitung des nationalistischen Kampfs in einen sozialen Kampf – nicht nur in Sri Lanka, sondern auf dem ganzen indischen Subkontinent – können die srilankischen Tamilen einen Weg für die Rettung ihrer Menschenwürde als Teil des wachsenden Widerstands der unterdrückten Völker gegen die kapitalistische Barbarei international finden.
Das hört sich alles sehr revolutionär an. Aber wenn man den pseudoradikalen Wortschwall weglässt, zeigt sich etwas ganz anderes: Die völlige Unfähigkeit einer Bande kleinbürgerlicher Radikaler, die nichts anderes können, als demagogische Phrasen zu rufen, wenn sie mit ernsten Fragen des Klassenkampfs konfrontiert sind. Der „wirkliche soziale Inhalt des Kampfs ist... die Zerschlagung der religiösen und Kastenfesseln“ und nicht die Enteignung des imperialistischen und bürgerlichen Eigentums!
Was bedeutet es, den tamilischen Befreiungsbewegungen, die sich schon in einem Krieg befinden, um die Fesseln der nationalen Unterdrückung zu zerschlagen, zu empfehlen, einen Kampf zur Zerschlagung der religiösen und Kastenfesseln auf dem ganzen indischen Subkontinent zu beginnen?
Wie sollen sie den Übergang von dem einen zum anderen machen? Das ist nichts anderes als die alte stalinistische Patentlösung unter einem neuen Etikett: Zuerst muss sich die Arbeiterklasse dem antifeudalen Kampf unterordnen, und erst nachdem alle feudalen Fesseln abgebaut sind, kann es irgendeine Perspektive eines antikapitalistischen Kampfes geben. So hat sich die sogenannte Wendung zur Arbeiterklasse in die Unterordnung der Arbeiterklasse unter die impotenten bürgerlichen Demokraten und bäuerlichen Radikalen verwandelt.
Die WRP hatte längst vergessen, dass Kasten-, religiöse und nationale Spaltungen von den einheimischen Kapitalisten am Leben gehalten werden, um die Arbeiterklasse entzweit zu halten und die rücksichtslose Ausbeutung in Zusammenarbeit mit dem Imperialismus fortsetzen zu können. Sie hatte vergessen, dass diese Fesseln nur mit den Mitteln des proletarischen Klassenkampfs erfolgreich bekämpft werden können, d.h. durch den Kampf, die Bourgeoisie zu enteignen und die Diktatur des Proletariats zu errichten.
Um dieses Ziel zu erreichen und die durch die Bourgeoisie geschaffenen Spaltungen zu überwinden, muss die Arbeiterklasse das Selbstbestimmungsrecht der unterdrückten Nation verteidigen. So wird der Kampf für das Recht der unterdrückten Nationen auf Selbstbestimmung und für die Abschaffung der Privilegien irgendeiner besonderen Sprache und Religion zu einem Teil des Programms für die revolutionäre Mobilisierung der Arbeiterklasse zum Sturz der Bourgeoisie und der Errichtung ihrer eigenen Klassenherrschaft.
Aber die WRP-Experten erklären:
Solange der halbkoloniale bürgerliche Staat nicht in Frage gestellt wird, solange wird die Arbeiterklasse unfähig bleiben, den Kampf um die Macht zu führen. ...
Diese außerordentliche Erklärung macht den völligen politischen Bankrott der ganzen WRP-Führung deutlich. Ihnen zu Folge muss irgendjemand anderes den halbkolonialen bürgerlichen Staat „in Frage stellen“, bevor die Arbeiterklasse die Fähigkeit erwerben kann, „den Kampf um die Macht zu führen“. Es wird aus der Erklärung überhaupt nicht klar, wer genau den Staat in Frage stellen wird, und worin dieses In-Frage-stellen politisch besteht. Bedeutet es die Zerschlagung des Staates oder was sonst? Wenn ja, wer wird dann die Staatsmacht innehaben, bis die Arbeiterklasse die Fähigkeit erlangt, „den Kampf um die Macht zu führen“?
Solche Spitzfindigkeiten werden von Healy, Banda und Slaughter eingeführt, um die Avantgarde der Arbeiterklasse zu verwirren und aus der Bahn zu werfen. Außerdem hatten Healy, Banda und Slaughter die Wurzel der Unfähigkeit der Arbeiterklasse, den Kampf um die Macht zu führen, in der Tatsache „entdeckt“, dass ein bürgerlicher Staat existiert! Der zentrale Punkt des Übergangsprogramms, die Krise der revolutionären Führung des Proletariats wird so ohne viel Aufhebens aus dem Fenster geworfen.
Als wenn dieser unsinnige Mischmasch nicht genug wäre, den Namen des Trotzkismus zu diskreditieren, erklärten die WRP-Verräter weiter:
Nur das IKVI und die WRP als seine britische Sektion kämpfen für diese trotzkistische Perspektive der sozialistischen Weltrevolution, und wir fordern die srilankischen Tamilen und ihre Kämpfer dringend auf, unser Programm zu studieren.
Die Erklärung richtete nicht einmal einen Appell an die Arbeiter von Indien und Sri Lanka und vermied sehr bewusst, die RCL, die angebliche Schwesterpartei der WRP (im Jahre 1985) zu erwähnen. Das war die Art von Healys „sozialistischer Weltrevolution“, in der die Arbeiterklasse und ihre trotzkistische Avantgarde absolut keine Rolle zu spielen hatten! Die Arroganz, die die Cliquenführung der WRP bei ihrem willkürlichen Umgang mit Klassenkräften zeigte, war die Arroganz einer sozialen Schicht, die sich schnell von der Arbeiterklasse wegbewegte und dem britischen Imperialismus anpasste. Sie teilte mit der britischen Bourgeoisie die Haltung, dass sie mit der Arbeiterklasse und den armen Bauern machen könnten, was sie wollen.
Wie die historische Bilanz Healys, Bandas und Slaughters in der Frage des nationalen Befreiungskampfs der Tamilen klar macht, hat diese Bande von Schurken, die sich als Trotzkisten ausgaben, systematisch sowohl die tamilischen wie die singhalesischen Arbeiter verraten. Vor allem haben sie bewusst, wenn auch vergeblich, darauf hingearbeitet, die einzige Partei in Sri Lanka zu zerstören, die für die Perspektive der Theorie der permanenten Revolution gekämpft hat – die RCL.
Von 1972 bis 1986 haben sie ihre Position verändert: Von der Verteidigung der Autorität des halbkolonialen bürgerlichen Staates von Sri Lanka bis zur Unterstützung einer rassistischen Opposition gegen den nationalen Kampf der Tamilen 1980 und vom Aufhetzen von tamilischen gegen singhalesische Arbeiter bis zur völligen Unterordnung der Arbeiter in Indien, Sri Lanka und Tamil Eelam unter die nationale Bourgeoisie.
Die verräterische Rolle, die beide Gruppen der WRP – die Healy-Fraktion und die Slaughter-Pirani-Fraktion – bei dem neuesten staatlichen Angriff auf die RCL gespielt haben, kommt aus einer Geschichte des Klassenverrats, der vom IKVI erkannt und bekämpft wurde. Wir appellieren an die Arbeiter in Großbritannien und auf der ganzen Welt, die Behauptung dieser Verräter, sie repräsentierten in irgendeiner Weise den Trotzkismus und die Vierte Internationale, zurückzuweisen.
Die einzige trotzkistische Partei in Großbritannien ist die International Communist Party, Sektion des IKVI, die aus dem Kampf gegen den Verrat Healys, Bandas und Slaughters am Trotzkismus entstanden ist. Die von Healy und Slaughter geführten Workers Revolutionary Parties dagegen sind nicht mehr als zweitrangige Agenturen des Imperialismus.
