Wird Ray Curry gegen einen Arbeiter antreten?

Der noch-amtierende UAW-Präsident hat seine Teilnahme an der Debatte am 22.9. bisher nicht bestätigt

Der folgende Text ist eine E-Mail, die der UAW-Präsidentschaftskandidat und Mack Trucks-Arbeiter Will Lehman aus Macungie (Pennsylvania) am letzten Donnerstag an alle UAW-Mitglieder schickte. Am Dienstag veröffentlichte Lehman ein Video, in dem er den UAW-Präsidenten Ray Curry auffordert, gegen ihn auf dem Kandidatenforum am 22. September anzutreten. Die UAW macht die Debatte nicht publik, weil sie nicht möchte, dass Arbeiter sich die Sendung ansehen. Bislang hat Curry noch nicht öffentlich erklärt, ob er an der Debatte teilnehmen wird oder nicht.

Die E-Mail wurde mit der Betreffzeile „Wird Ray Curry gegen einen Arbeiter antreten?“ verschickt.

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Hallo Kolleginnen und Kollegen,

Ich bin Will Lehman, ein Arbeiter aus euren Reihen, und kandidiere für das Amt des UAW-Präsidenten. Heute in einer Woche, am 22. September, um 18.00 Uhr Eastern Time, werde ich an einer Debatte der UAW-Präsidentschaftskandidaten teilnehmen, die einmalig ist, da der gerichtlich bestellte Aufseher sie angeordnet hat.

Arbeiter werden die Debatte unter folgendem Link verfolgen können: https://youtu.be/2TAY1d9nihY. Ich fordere euch alle auf, daran teilzunehmen und diesen Link so weit wie möglich zu verbreiten.

UAW-Präsident Ray Curry hat noch nicht bestätigt, ob er teilnehmen wird oder nicht. Wird sich der Chef des bürokratischen UAW-Funktionärsapparats auf die Herausforderung durch einen einfachen Arbeiter einlassen?

Der UAW-Apparat verheimlicht die Debatte vor den Gewerkschaftsmitgliedern. Viele Arbeiter wissen nicht einmal, dass eine Debatte stattfindet, weil die UAW gar nicht versucht, die Mitglieder zu informieren. Auf der UAW-Website steht die Debatte nicht an prominenter Stelle, während Ray Curry dort regelmäßig PR-Statements in Eigenwerbung publiziert.

Die UAW hat 400.000 aktive und 600.000 pensionierte Mitglieder, und diese Arbeiter haben das demokratische Recht auf eine umfassende Diskussion über die brennenden Probleme, vor denen sie stehen.

Wir erleben eine Inflation von fast 10 Prozent, die unsere Löhne und Gehälter auffrisst und unsere Ersparnisse aufzehrt. Das ist die Folge der Tarifverträge, die uns die UAW aufgezwungenen hat; sie steht den Unternehmensvorständen bei, die uns ausbeuten. Wir wollen gemeinsam gegen diese Unternehmen kämpfen, aber die UAW teilt uns in verschiedene Gruppen ein, um uns gegeneinander auszuspielen. Unsere Rentner – die Veteranen der Arbeit – müssen von einem fixen Einkommen leben. Covid-19 breitet sich immer noch in den Betrieben aus und bringt uns alle in Gefahr.

Mehrere UAW-Führer wurden schon verurteilt, weil sie Bestechungsgelder vom Unternehmen angenommen haben, aber die Zusammenarbeit mit den Konzernen geht munter weiter. Die UAW-Führungskräfte sind Sozialschmarotzer, die sich an unseren Beiträgen bereichern. Sie horten mehr als eine Milliarde Dollar an Vermögenswerten und beschäftigen 450 Mitarbeiter, die alle mehr als 100.000 Dollar im Jahr verdienen. Und diese selbe Führung behauptet, uns könne sie kein volles Streikgeld zahlen.

Wir müssen diese Fragen diskutieren und eine Strategie entwickeln, um jahrzehntelangen Lohnverzicht rückgängig zu machen. Wir müssen für das kämpfen, was wir Arbeiter brauchen, und nicht für das, was die Konzerne sich angeblich leisten können.

Meine Kampagne zielt darauf ab, eine Massenbewegung unter einfachen Arbeitern aufzubauen, um die Diktatur des UAW-Apparats zu brechen und die Macht zurück an die Arbeiter zu geben. Den Arbeitern Macht zu übertragen, heißt uns eine Stimme zu geben.

Deshalb bitte ich dich, heute noch das Folgende zu tun:

1. Nimm mit mir Kontakt auf, indem du auf diese E-Mail antwortest und mir mitteilst, was ich bei der Debatte am 22. September zur Sprache bringen soll. Du kannst mich auch per SMS oder telefonisch unter +1 (267) 225-6633 erreichen. Wenn ich an der Debatte am Donnerstag teilnehme, vertrete ich auch dich.

2. Mach die Debatte unter deinen Kolleginnen und Kollegen bekannt, damit sie ein möglichst breites Publikum erreicht. Den Link findest du, wie gesagt, hier: https://youtu.be/2TAY1d9nihY

3. Spende für meine Kampagne: Ich kandidiere für das Amt des UAW-Präsidenten, um eine Bewegung von einfachen Arbeitern aufzubauen, und um dies effektiv zu tun, sind erhebliche Mittel erforderlich. Wenn du mit meinem Programm und dem, was ich zu sagen habe, einverstanden bist, bitte ich dich, heute noch eine möglichst große Spende zu machen.

Ich danke dir,
Will Lehman

Besuche meine neue Website WillforUAWPresident.org für weitere Informationen über meine Kampagne und um dich zu beteiligen. Schreib mir an willforuawpresident@gmail.com.

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