Die Will Lehman-Kampagne veranstaltet am Sonntag, den 6. November, um 14:00 Uhr EDT (19 Uhr MEZ) eine Abschlusskundgebung. Zur Teilnahme kann man sich hier anmelden. Weitere Informationen über die Kampagne sind unter WillForUAWPresident.org zu finden.
Arbeiter des Ford LKW-Werks in Louisville (Kentucky) haben Will Lehman ihre Unterstützung bei seinem Wahlkampf zugesagt. Der Mack Trucks-Arbeiter und Sozialist kandidiert für das Amt des Präsidenten der United Auto Workers Gewerkschaft (UAW).
Mitte Oktober besuchten Lehman und seine Unterstützer das Werk, in dem über 8.400 Arbeiter Lkw und Geländewagen herstellen. Lehman erhielt von den Ford-Arbeitern großen Zuspruch für seine Forderung, die Entscheidungsgewalt vom UAW-Funktionärsapparat auf die Belegschaft zu übertragen.

Auch an diesem Mittwoch und Donnerstag verteilten Lehman-Unterstützer Wahlkampfmaterial an die Spät- und Frühschichten und sprachen mit zahlreichen Arbeitern über ihre Arbeitsbedingungen. Viele Arbeiter stimmten der Kritik an der UAW-Bürokratie spontan zu. Eine Arbeiterin sagte: „Das ist keine Gewerkschaft, das ist eher eine Mafia.“ Sie beschrieb das von der UAW durchgesetzte mehrstufige Lohnsystem und sagte: „Ich arbeite gegenüber von jemandem, der für dieselbe Arbeit halb so viel verdient wie ich. Das ist ungeheuerlich.“

Viele Arbeiter erklärten, sie hätten bereits für Will gestimmt. Eine junge Arbeiterin, die am Donnerstagmorgen von der Nachtschicht kam, sagte den Wahlkämpfern, sie habe für Will gestimmt, „weil er ein Sozialist ist, er ist für die Arbeiter“.

Tim, ein Arbeiter mit mehr als sechs Jahren Betriebszugehörigkeit, sagte: „Ich habe die E-Mails und Textnachrichten über Wills Kampagne gelesen und für ihn gestimmt. Die Arbeitsmoral in diesem Werk ist miserabel, und es wird immer schlimmer. Die Leute wollen gar nicht mehr zur Arbeit kommen. Ich war Bauarbeiter, bevor ich bei Ford eingestellt wurde, und manchmal frage ich mich, ob es ein Fehler war, hierher zu kommen.“
Er beschrieb die Bedingungen im Werk: „Wir arbeiten hier 12 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche. Ich habe noch nie erlebt, dass ein ‚Probelauf‘ so lange dauert. Eigentlich sollte die Markteinführung eines neuen Fahrzeugs nur drei bis maximal sechs Monate dauern, aber bei diesem wird es über ein Jahr dauern.“
Er fügte hinzu: „Ich stimme Will zu, wo er eine 50-prozentige Gehaltserhöhung und einen Inflationsausgleich [COLA] fordert. Nach mehr als sechs Jahren habe ich mein volles Gehalt immer noch nicht erreicht. Früher hat es 90 Tage gedauert, bis man das Spitzengehalt bekam. Jetzt gibt es so viele Lohngruppen, das ist schrecklich. Und alles, von den Lebensmitteln bis zu den Wohnungspreisen, wird immer teurer.“

Einige Arbeiter erklärten, sie unterstützten den Stellantis-Arbeiter und UAW-Präsidentschaftskandidaten Brian Keller, weil er den amtierenden Präsidenten Ray Curry und die herrschende Fraktion in der UAW-Bürokratie auf Facebook kritisiert hat.
Die Wahlhelfer erörterten mit diesen Arbeitern die prinzipiellen Unterschiede zwischen Lehman und Keller, die sich vor allem darauf beziehen, dass Keller das nationalistische und prokapitalistische Programm der UAW-Bürokratie unterstützt. Keller fordert einen Einwanderungsstopp und die Konzentration der Produktion ausschließlich in amerikanischen Werken. Eine solche Sichtweise dient aber nur dazu, Arbeiter aus verschiedenen Ländern gegeneinander auszuspielen, während man gleichzeitig akzeptiert, dass Arbeitsplatzabbau und Zugeständnisse im Namen der „internationalen Wettbewerbsfähigkeit“ legitim seien.
Will Lehman hat sich im Laufe seines Wahlkampfs mit Ford- und anderen Automobilarbeitern aus Indien, Deutschland, Mexiko, Kanada und anderen Ländern getroffen. Er betont die Notwendigkeit, die Kämpfe der Arbeiter über die Grenzen hinweg zusammenzuschließen und zu diesem Zweck die Internationale Arbeiterallianz der Aktionskomitees aufzubauen.

Jerimiah, der seit acht Jahren bei Ford arbeitet, sagte auf die Frage, was er davon halte, dass Will Lehman die Ford-Arbeiter international vereinen will, um den Angriff des Weltkonzerns auf Arbeitsplätze und Lebensstandards zu bekämpfen: „Das fände ich wunderbar. Wir arbeiten alle für dieselben Leute, ob hier oder anderswo, und das alles, um ein Produkt zu schaffen, an dem sich die Aktionäre definitiv bereichern. Wenn wir uns zusammenschließen und irgendwie weiter zusammenstehen könnten - was hätten wir dann für eine mächtige Stimme! Die Leute würden uns zuhören.“
Die Will Lehman-Kampagne veranstaltet am Sonntag, den 6. November, um 14:00 Uhr EDT (19 Uhr MEZ) eine Abschlusskundgebung. Zur Teilnahme kann man sich hier anmelden. Weitere Informationen über die Kampagne findet ihr unter WillForUAWPresident.org.
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